Moin,
ich glaube langsam wirklich das die Fischbestände in den Fjorden so ähnlichen Schwingungen unterliegen, wie die Aktienmärkte.
Ab etwa Mitte März und so bis etwa Ende April fangen hier am Rødvenfjord zwei Anwohner seit Jahren den jährlichen Fischbedarf ihrer Familien, Freunde und Bekannten mit Stellnetzen. Hauptsächlich kommen dabei Schellfisch und Dorsch über die Reeling, die aus lokaler Sicht attraktivsten Fische. Köhler wollen die Lokalen hier eher in den Sommermonaten haben, wenn die Köhler richtig fett sind.
Der Glöckner, 77 Jahre alt, erzählte mir heute, dass er sich nicht daran erinnern kann, jemals so bescheiden gefangen zu haben, wie dieses Jahr. 2009 musste er nach dem Einholen der Netze manchmal bis zu 4 - 5 Stunden lang filetieren, selten mal unter 2 - 3 Stunden. Dieses Jahr war nach insgesamt 12 Ausfahrten jegliches Filetieren immer in weniger als einer Stunde erledigt und der Glöckner will seine Netze bald früher als gewohnt einpacken und hofft auf ein besseres Jahr 2011.
Der andere "Eingeborene", Artur, befischt zusammen mit einem Kumpel ein etwas tieferes Gebiet ein paar hundert Meter vom Glöckner-Gebiet, legte die Netze bisher immer so 2 bis 3 Mal die Woche aus, will dieses Jahr aber auch früher einpacken, weil es " sich der Aufwand dies Jahr einfach nicht lohnt".
Ich war die Tage ein paar Mal mit Sbirolino und Krabben-Imitation unterwegs um trotz des noch unnormal kalten Wassers an ein paar taufrische MeFo's zu kommen. Pustekuchen. Ich fing insgesamt rund ein Dutzend Dorsche mit der Krabben-Fliege, die aber alle weiterschwimmen durften. Alles lokale Fjord-Dorsche mit relativ dunklen Bäuchen, die meine Frau sowieso nicht in der Küche sehen will. Die Fische erschienen mir durchweg sehr mager. Ein noch nicht abgelaichtes Weibchen von umbei 70-80 cm sah sogar aus wie ein Besenstiel mit Kugelbäuchlein.
Was mich auch noch ein wenig stutzig macht: Fast nirgendwo waren Seeigel zu sehen, die sonst hier um diese Zeit immer in Massen auftreten.
Kann ja sein das die ungewohnt eisige Wassertemperatur die Planktonbildung reduziert und damit die gesamte nachfolgende Nahrungskette auf Magerkost setzt. Kann ja sein das alles wieder in's Lot kommt wenn das Plankton wieder richtig aufblüht. Sonst würde es auch ein mageres Jahr für pelagische Fischarten werden.
Fette Romsdal-Jahre, magere ...
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Hallo Alfnie,
2009 war es im Innfjord so. Bei Gesprächen mit den einheimischen Fischer erklärte er das solche Jahre alle 15 -16 Jahre auftreten, manchmal nur regional, manchmal an der ganzen Küste. In diesen Jahren kam dann früher zu großen Hungersnöten.
Als Erklärung warum, wieso gibt es 1.000 Gründe welche jede möglich und unmöglich ist. Warum weiss eigentlich keiner.
Wir hatten letztes Jahr in 13 Tagen soviel gefangen wie sonst an einen Tag. Ich hoffen natürlich das es dieses Jahr besser wird. Wenn diese Fischflaute 2 -3 Jahre anhält wäre es nach meiner Ansicht wirtschaftlich für Region eine Katastrophe. -
Betrifft das dann generell alle Fischarten, oder ist das von Art zu Art unterschiedlich?
Würde mich nämlich ganz schön ärgern! Habe letztes Jahr im kleinen Belt eine Woche lang gefischt und nicht einen maßigen Dorsch gefangen. -
meine Meinung ist, dass dies Gründe der weltweiten Überfischung, insbesondere auch im Nordatlantik - Nordmeer sind.
Gruß freddy
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Moin,
ich glaube langsam wirklich das die Fischbestände in den Fjorden so ähnlichenSchwingungen unterliegen, wie die Aktienmärkte.
Schwingungen sind gut .Der Unterschied besteht nur darin:
- bei den Fischen spielen vorrangig Naturvorgänge eine Rolle, die der super schlaue Mensch noch nicht alle erforscht hat. Und wenn der Mensch ins Spiel kommt, dann überwiegt die Überfischung und nicht die Vernunft, d.h. vernünftig mit diesen Ressourcen umzugehen.
- Bei vielen Aktienmärkten und deren Entwicklung handelt es sich um ausschließlich um Fehlentwicklungen des menschlichen Hirns (z.B. Verbriefungen von faulen Eiern!).
Ansonsten, für den, wenn auch nicht erfreulichen Situationsbericht.
Ich fahre Anfang Mai nach Sotra und hoffe, dass sich die Fische zur jährlichen Maidemonstration dieses mal dort aufhalten. Gern würde ich die Parade ab nehmen :). -
@ Alfred: wir kennen nur die Spanne 2003 bis 2008 vor Ort. Aber es wurde immer weniger in dem Distrikt, mit positiver Ausnahme 2004/2005...
Nur unsere Meinung: die Lachsfarmen vor euren Fjorden... -
Hallo Mai,
ja es hat letztes Jahr im August alle Fischarten betroffen. Im Juni / Juli war der Fischfang ganz normal. Das heist 7 Tage Kühlboxen voll.
Hallo Karstein, Hallo Freddy
deine Meinung kann ich nicht ganz teilen. Ich fahre seit 1994 alle Jahre 1 bis 2 mal nach Innfjorden und habe solch eine Fischflaute nur 1996 erlebt. In all den Jahren hatten wir immer unsere Kisten voll. Sicher gibt es auch einmal 5 - 6 Tage wo wenig geht, aber meist folgen daraum fette Tage. Man muß dann etwas ausprobieren z.B. Nachtangel, bei Sonnenaufgang, Abend´s usw. -
Na dann lass ich mich einfach mal überraschen.
Meine Sorge ist in erster Linie, dass ich ne halbvolle Kühlbox nicht durchgefroren nach Hause bringe, was schade wäre. Aber dann müssen halt nasse Pullover mit eingefroren werden, damit die Box voll wird. -
In der Zeit der Hundstage, 23. July bis 23. August, da ist es drinnen in den Fjorden so warm im Wasser das sich das Unterste zuoberst kehrt, da läuft traditionel eher wenig zwischen 0 und 50 Meter. September geht's dann so langsam wieder.
Mai Die beste Zeit hier im Roms und umbei (im Sommerhalbjahr) ist so bummelig ab Mitte Mai bis Anfang July. Schon immer so gewesen. -
Hallo Mai,
auch in den mageren Jahren reicht es für mindestens eine 60 Liter Box. Notfalls hilft der Fischen mit günstigen Fischen aus. Das Kilo Fielet kostet um die 3 Euro. Ich bin mir aber sicher das du genug fängst. -
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