Angeln auf Phuket

  • Hallo,
    ich war vom 09.02. - 09.03.2010 auf der wunderschönen Insel Phuket in Thailand und habe dort an 2 Ausfahrten teilgenommen. Die erste Angeltour dauerte 3 Tage und war absolut der Hammer.
    Wir waren insgesamt 7 Leute und hatten daher ausreichend Platz an Bord. Es handelte sich um ein umgebautes ehemaliges Thai-Fischerboot mit sieben Schlafplätzen.
    Toilette und Dusche gab es auch, die sich allerdings in einem Raum befanden. Diese Angeltour ist natürlich nicht mit einer schönen Yacht und klimatisierten Kabinen zu vergleichen. Bezahlt hatte ich 380 €. Im Preis enthalten war der Transfer zum Boot (2 Std.), das Angelgeschirr, Köder, 3 Mahlzeiten am Tag sowie Obst und Softgetränke.
    Es war einfach, aber sauber und ein sehr guter Service von Kapitän und den 2 Decksleuten.
    Den Tipp hatte ich von Peter Pauli thaipaul@gmx.de bekommen, der auf Phuket das Restaurant Captain Hook www.captain-hook-phuket.com/fischen.html besitzt. In seinem Restaurant treffen sich regelmäßig Angler, um sich untereinander auszutauschen. Dies findet in zwangloser Atmosphäre ohne kommerzielle Interessen statt. Peter macht die Tour auf die Similans regelmäßig mit und das spricht ja eigentlich schon für sich.
    Organisiert wurde die Tour vom Ösi Walter [FONT=&quot]me_blister@yahoo.com [/FONT], der auch das dementsprechende Angelgerät zur Verfügung stellte.
    Wer eigenem Gerät vertraut, sollte dies natürlich mitnehmen.
    Die Fahrt zur ersten Angelstelle dauerte ca. 7 Std. und während dieser Zeit wurde geschleppt. Es dauerte gar nicht lange und ein Sailfish brachte die Bremse zum Kreischen. Eigentlich wird in Thailand catch und release praktiziert. Leider wurde der ca. 40 Pfund schwere Sail beim Landen aus Versehen so stark verletzt, dass er mit genommen werden musste.
    Wir waren ganz schön traurig, dass dieser Fisch nicht wieder zurück gesetzt werden konnte.
    Etwas später biss dann noch ein Marlin, der schätzungsweise 350 – 400 Pfund wog. Leider hatte ich diesen wunderschönen Giganten nicht gesehen, weil ich mich gerade im Bug befand. Peter war natürlich etwas enttäuscht, dass sich der Marlin, nachdem er sich in voller Pracht gezeigt hatte, durch Ausschlitzen des Köders verabschiedete.
    Nachdem wir die erste Angelstelle erreicht hatten, ging es mit dem Grundfischen los. Dies ist absolut vergleichbar mit dem Fischen auf Leng und Lumb wie in Norwegen.
    Brachte die eine Stelle nichts oder wenig, so wurde verholt. Es wurde nur vom verankerten Boot bis zu Tiefen von ca. 150 m geangelt. Die Strömungsverhältnisse waren teilweise recht schwierig, so dass ordentlich Blei ran musste. Teilweise wurde dann das Angeln auch mal eingestellt, weil es wenig Spaß macht, 500 g Blei und 400 m Schnur einzuholen. Geangelt werden konnte Tag und Nacht. Irgendwann musste natürlich auch mal gepennt werden. Wer nicht schlafen konnte, der fischt nachts auf kleine Tintenfische, die dann lebend gehältert wurden und tagsüber zum Einsatz kamen.
    Gefangen haben wir an den 3 Tagen nicht schlecht. Wenn ein Schwarm an unserer Angelstelle vorbeikam, konnte man sehen, wie die Knüppel sich nach dem Anbiss reihenweise verneigten.
    Das war unglaublich!! Was mich sehr beeindruckt hatte, war die Kampkraft der Fische. Beim Anbiss waren gleich mal 40 – 50 m Schnur von der Rolle und der Kampf dauerte bis zu dem Zeitpunkt, wo der Fisch an der Oberfläche lag und gegafft werden konnte.
    Keine Ahnung, wie die Fische hießen, die ihr auf den Bildern seht. Außer diesen fingen wir noch kleine Haie, Muränen und leider nur einen Barrakuda.
    Mir selbst sind wahrscheinlich 2 relativ große Barrakudas abgegangen, weil die Schnur direkt am Haken riss. Mit Stahlvorfach o.ä. wäre man da klar im Vorteil. Diese sind an Bord, aber aus Erfahrung werden diese kaum eingesetzt, weil es eindeutig weniger Bisse gibt. Allerdings gibt es zu Stahl ja Alternativen.
    Ich war absolut begeistert und habe keine einzige Minute bereut!
    Kurz vor meiner Abreise habe ich dann noch eine kombinierte 8 stündige Angel- und Badetour mitgemacht. Wir waren 10 Leute auf einer netten Yacht und hatten einigen Spaß. Gefangen haben wir ein paar kleinere Fische, die nicht der Rede wert waren. Der Trip kostete auch nur knapp 20 €. War ein absoluter Discoutpreis! Hier sollte man auf jeden Fall sein eigenes Geschirr mitnehmen, denn das Angeln mit der Haspel ist nicht jedermanns Sache.
    Sollte jemand auf die Insel fliegen, so empfehle ich auf jeden Fall, vorher Peter Pauli zu kontaktieren.
    Der Mann hat wirklich Ahnung und kann nützliche Tipps geben, was er auch gerne macht. Peter war letztes Jahr zweimal im Global Angle, wo er über das Fischen im Süß- und Meerwasser interviewt wurde.
    Phuket an sich ist auf jeden Fall anglerrisch interessant. Man muss nur wissen, wo und wie bzw. mit wem (Kapitän) man angelt.
    Ich habe im Internet viele negative Berichte über das Angeln gelesen, aber ich denke, dass die Leute einfach Pech gehabt haben.
    Wer es richtig anfängt, der kann in Phuket anglerrisch einiges erleben.
    Ich hoffe, dass der Bericht gefallen hat. Für weitere Auskünfte stehe ich selbstverständlich gerne zur Verfügung.
    Späher

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  • Schöner Bericht :) Ich glaube, das ist mal ein großartige Erfahrung in Asien zu Angeln. Nicht nur die Landschaft, die Menschen und die Kultur, auch die verschiedenen Fischarten, die in unseren Gewässern nicht oder kaum auftreten, sind die Erfahrung schon wert. Tja, das Angeln verbindet, sieht man schon daran wie die ganze Sache organisiert wurde :) Großartig, wie sich Menschen zum Angeln immer wieder zusammentun. Zum Schluss nochmal, danke für den Bericht und den Einblick wie es auf der anderen Seite der Erde so abläuft.

  • Aber nochmal zum Thema zurück zu kommen:


    Im Februar sind wir drei Wochen in Thailand und Ingo will auch Angeltouren mitmachen. Ich werde dann als Nichtangler mitfahren und den Paparazzo mimen. Ich bin sicher, Euch ein paar schöne Bilder mitbringen zu können. Wenn es nur nicht mehr so lange dauern würde.

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