• Vor ca. einer Dekade.....





    Endlich mal wieder ein ruhiger, arbeitsfreier Sonntag! Da kann man dann auch nach „ewigen“
    Zeiten in das Angelforum schauen, den Bericht von Horst „Mein erstes....“ lesen und ganz ruhig
    und kräftig schmunzelnd nachdenken.........



    Tja, die „Schuldfrage“ ist bei mir natürlich längst geklärt- mein Bruder, klar! Irgendwann erlag
    dieser Superangler natürlich der Versuchung, in einem Land, „Wo ALLES noch in Ordnung ist!“
    Fische zu fangen! Irgendwie hätte mich der letzte Satz des Urlaubsberichtes von Bruder und Schwägerin stutzig machen müssen...“ Die vielen Fische haben wir aber alle am letzten Tag
    gefangen.....“
    Aber der Reihe nach....
    Natürlich wurde der Urlaub in dem Ort angetreten, in dem Bruder und Schwägerin 1994 ihr
    Urlaubsdomizil hatten, Yrkje in Westnorwegen. „Du brauchst Dich auf gar nichts vorzubereiten,
    nur GAAANZ viel einkaufen, Norwegen ist SAUTEUER !!! Okay, damals nicht ganz falsch...
    - das mit dem Einkaufen, meine ich, nicht mit dem „Vorbereiten“.....
    Alleine die Anreise war ein Erlebnis für sich! Die Richtlinie meines Bruders: „Auf keinen Fall
    fahre ich Autobahn! Da sind eh´nur Idioten unterwegs! Nebenstraßen führen auch ans Ziel!“
    Na ja, Nebenstraßen im Norden Ende August.... nach dem siebenten Mähdrescher übernahm ich
    dann die Führung, peilte die A7 an, wurde natürlich noch geblitzt, musste den hämischen
    Kommentar „ Auf den kleinen Straßen wäre das nicht....“ einstecken... aber okay, Dänemark
    wurde erreicht!
    In Dänemark dann Richtung Hanstholm, glücklicherweise in der Nacht nicht viel Verkehr,
    so dass mein Bruder nicht auf „Nebenstraßen“ bestand, wäre interessant geworden, in Dänemark.......
    Natürlich viel zu früh an der Fähre, so ca. 5 Stunden, erfolglos versucht, im Auto zu schlafen.
    Dann die Überfahrt.... Mensch, die große Fähre!... ich war all die Stunden bis nach Egersund
    fast nur auf dem Schiff unterwegs, kam mir fast wie ein kleiner Junge auf Entdeckungstour vor.....
    Meinen Mitreisenden erging es teilweise ganz anders- wir hatten nämlich Seegang, und nicht zu
    knapp...
    Meine Frau – die keine Gelegenheit auslässt, zu betonen, dass sie quasi auf einem Boot aufgewachsen ist, (Miniyacht ihrer Eltern auf dem Kummerower See) - hatte wirklich schlimm
    an der Seekrankheit zu leiden, und mein Bruder war außergewöhnlich ruhig......
    Aber auch Norwegen wurde erreicht, und ich werde nie die ersten Eindrücke vergessen, die mir dieses Land vermittelte.....
    Alleine schon im Straßenverkehr merkt man, dass die Uhren hier irgendwie langsamer gehen...
    schön!!!
    Den allgegenwärtigen Kontrast von Wasser, Wald und Berg brauche ich hier niemanden mehr
    zu beschreiben- aber erstmalig überwältigt Norwegen fast jeden!
    So, nun war ja alles fast geschafft, nur noch von Egersund nach Yrkje, für erfahrene Norwegenurlauber ja überhaupt kein Problem! ….........................................................
    Nachdem ich dann schon einmal vorgeschlagen hatte, die Nacht noch in aller Ruhe im Auto
    zu verbringen und anschließend in Haugesund zu erfragen, ob es einen Ort „Yrkje“ überhaupt
    gibt- kamen wir dann nach fast 24 Stunden umherirren tatsächlich an!!!!!!!
    So, und von da an wurde alles gut......
    Westnorwegen... Sturm in der Nacht, „Oh Gott, wir werden EWIG nicht angeln können!!!“
    Strahlender Sonnentag morgens! Mit 4 Leuten im kleinen Boot auf den Yrkjefjord.....
    es war einfach nur schön!!!!
    Okay, auch wenn es „angeltechnisch“ nun richtig interessant wurde!
    „Wir müssen WEIT raus auf den Fjord!!! Und angele bloss nicht so tief!“ Seufz....heute...
    Tja, aber die Makrelen waren leider noch nicht da..... und so nach und nach kam die
    ganze Geschichte des ersten Norwegenurlaubs der beiden heraus.....
    Wie schon geschrieben, waren Bruder und Schwägerin 1994 in Yrkje, Norwegen.....
    und Bruderherz angelte, was das Zeug hielt... genau wie in der heimatlichen Warnow....
    mit Grundblei (JA, schön schwer !) und mit Tauwurm bestücktem Haken!
    Ab und zu kam es tatsächlich vor, dass die Montage vom Fjordboden ohne Hänger hochgeholt
    werden konnte.... aber warum war der blöde Tauwurm bloß immer so weiß und leblos!?
    ….. Nun, die Norweger überlegten lange.... aber nachdem sie sich einig waren, daß der
    seltsame Tyske eher harmlos war und mit seinen komischen Bemühungen wirklich nur
    Fische fangen wollte...gab es dann kostenlos einen Bootstörn und ein Dorschpaternoster !
    Okay, meinem Bruder ein Boot geben ist eine Sache- aber darauf hinzuweisen, dass es
    unmöglich ist, mit einer Tankfüllung eines 4-PS Quirls den Yrkje- und den Vindalsfjord
    komplett zu überqueren (einschl. Rücktour!) eine ganz andere.... für einen Norweger
    natürlich selbstverständlich.....
    Ich glaube, die Besatzung des Bohrplattform- Versorgungsschiffes, welches Bruder und
    Schwägerin dann aus Seenot rettete, lacht heute noch......
    Gut, das also waren die Vorkenntnisse, mit welchen wir uns auf dem Yrkjefjord ans Fischen
    machten!
    Eines muss ich meinem Bruder jedoch wirklich hoch anrechnen: Das norwegische
    Dorschvorfach durfte ich benutzen.... mit grösstem Erfolg! Wie das immer so ist, der
    Neuling fängt die grössten Fische! Nie werde ich meinen Seufzer „Ach, nun gerade einmal
    runtergelassen, und schon ´nen Hänger!“ vergessen..... Bis sich gleich darauf herausstellte,
    der Hänger war ein Dorsch!!!
    Nachdem jedoch im Laufe des Urlaubes mein Bruderherz immer unglücklicher wurde, weil
    er mit seinen in Deutschland erworbenen Vorfächern (war vor 11 Jahren!!!) nichts fing, gab
    ich ihm sein norwegisches Dorschpaternoster zurück... und siehe da!! endlich Fisch für ihn!
    Trotzdem wird die Erinnerung an den Einzug der Makrelen in den Fjord, die Unfähigkeit
    unsererseits, zu erkennen, WAS da unsere Paternoster in Sekunden zerfetzte, wenn sie
    denn mal unter die Makrelenschwärme absackten, immer in Erinnerung bleiben!
    Natürlich, nachdem Frauchen und ich unsere Angelausrüstung in Norwegen aufgestockt hatten!
    Noch etwas, was mir meine Frau (zu Recht!) immer noch vorhält: Ich hatte zwar für mich eine
    etwas stabilere Angel gekauft, aber mein Frauchen in unserem ersten Norwegenjahr mit
    meiner altbewährten Hechtangel ausgerüstet.... nach dem Motto“ Fang Du erst mal so einen
    RIESENHECHT wie ich.......“
    Na ja, wenn Köhler Humor hätten, wären sie wohl schon vor Lachen an die Wasseroberfläche gekommen....
    Überhaupt die Umgebung, eine alte Dorfschule besichtigen, den „Lamanuten“, einen Berg...
    Haugesund, Stavangar, baden im Ozean, …..
    Ja, es war ein rundum gelungener Urlaub.... auch wenn mich der an der norwegischen Westküste sehr oft präsente Regen dazu bewogen hat, mehr in den Süden Des Landes zu fahren.



    Der Rosfjord und die Gewässer um Mandal sind mittlerweile die bevorzugten Reviere, auch
    wenn Köhlerschwärme wie in Westnorge nicht die Regel sind – aber Frauchen (und manchmal auch ich ;-)) ) fangen doch unsere „Grossen“





    Schönen Sonntag allen Norwegenfreunden!

  • Moin :wave:-

    haste fein hinbekommen. :Danke:

    Tja- der Tauwurm :ablach:- nun ja mit Bild bestimmt ein richtiger Brüller.

    Wenn ich so an unser erstes Mal denke, dann kann ich heute auch nur mit dem Kopf schütteln.
    Es hat mir jedenfalls Spass gemacht deine Bericht zu lesen.:biglaugh:

    [SIGPIC][/SIGPIC]Viele Grüße Frank :wave:

    wenn man doch nur nicht so lange warten müsste.

  • :biglaugh::biglaugh::biglaugh:


    Schön, wenn man das so liest. :Danke: für deinen Bericht.


    Die Tauwürmer hatte mein Sohn damals auch im Gepäck. Dadurch dass diese aber nicht fachgerecht verpackt waren, wurden die schon beim Ausladen entsorgt. Meine Tochter hatte das Paket aus dem Anhänger genommen und war vom Geruch so begeistert, dass sie versuchte rückwärts zu essen. Danach versuchte mein Sohn neue zu finden. (3 cm Erde, dann Felsen)


    Erst durch einen Hüttennachbarn erfuhr er, dass der Dorsch auch auf dem blanken Haken anbeißt.




    Hoddel

  • Danke für eure freundlichen Worte! Obwohl ich beim Lesen des eigenen Berichtes so im Nachhinein feststellen muss, ein paar weniger Punkte
    "............" hätten es auch getan. Aber beim "Schwelgen" in Erinnerungen
    bleibt die Grammatik eben manchmal auf der Strecke! :biglaugh:
    Ich hoffe aber, dass ich im Herbst dieses Jahres für einen weiteren Reisebericht Gelegenheit habe, der auf alle Fälle zumindest das Potential für ein paar "Schmunzler" hat: Meine vierundachtzigjährige Mutter (Toppfitt!!!) möchte uns gerne begleiten. Tja, da haben die Norweger dann auch gute Chancen, zu lernen, "Was sich gehört" :biglaugh::biglaugh::biglaugh:
    Da wir der Mama aber unseren "Stammurlaubsplatz" wegen der Kletterei
    nicht zumuten können, gibt es nun ein (für uns) neues Ziel im Süden-
    ich frage diesbezüglich gleich noch mal an entsprechender Stelle im Forum.

    @ Horst: Sei bloß froh, dass mein Bruder nicht dabei war- der hätte Deinem Sohn sofort einen ca. viertelstündigen Vortrag über den "Sachgemässen Umgang und Transport von Tauwürmern" gehalten! :lacher:

    Gruß Jürgen

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