Mein allererstes Mal

Es war einmal vor langer Zeit …

da hatte sich nach jahrelangen Urlauben an der Ostsee / Fehmarn bei uns im Kopf festgesetzt, dass wir unbedingt der Fische wegen nach Norwegen müssten.

Nun ging es los, Kataloge büffeln und Angebote vergleichen. Schnell war klar wir wollten nach Hebnes am Boknafjord. Wir, das sind 2 Familien mit je 2 Kindern (2 Jungs und 2 Mädchen). Als nächstes brauchte man ja noch Angelgerät und das nicht zu knapp. Auf jeden Fall bin ich seither einer der „besten Freunde“ meines freundlichen Angelgerätehändlers. Echolot, Grundruten mit Rollen und mehr. Wir haben auf jeden Fall aufgerüstet wie früher die „Supermächte“. Sogar ein GPS musste ich haben, das wurde aber aus Unvermögen zum totalen Flop.

Im August 1999 ging es los Richtung „gelobtes Land“. Durch Dänemark ging es nach Hirtshals zur Christian IV und weiter nach Kristiansand. Durch das Setesdal über Haukeligrend und die Hardanger Vidda ging es nun Richtung Hebnes. Allein schon durch die beeindruckende Natur wurde die Anreise zu einer kurzweiligen Angelegenheit.

In Hebnes angekommen erwartete uns ein schönes Ferienhaus mit Whirlpool und Terrasse direkt am Wasser. Die Boote mit 15 Fuß und 9,9 PS erschienen uns damals recht ausreichend für 4 Personen. Im Nachhinein bin ich nun schon froh, dass wir damals im Fjord waren und 2 Wochen kaum Wind herrschte. Schnell wurden nun die Angelsachen ausgepackt und aufgebaut und wir fuhren zum Angeln vor die Bucht. Aber was war los – :confused:schon 5 Minuten angeln und noch kein Fisch:confused: – da htten wir uns aber Norwegen anders vorgestellt. Als „Schneider“ ging es zurück und wir richteten erstmal das Haus ein.

Am nächsten Tag ging es dann erstmals richtig raus zum Angeln. Dabei habe ich festgestellt dass meine Programmierung des GPS per Seekarte total in die Hose gegangen war. Laut diesem sollten wir westlich fahren aber die Stelle war in Wirklichkeit östlich von uns. Die Sache war wohl doch komplizierter als ich dachte. Nachdem eine, wie wir dachten, gute Stelle gefunden wurde, haben wir mit dem Angeln begonnen. Ich weiß noch wie aufgeregt wir waren als der erste Fisch, in diesem Fall ein Leng, über Bord gezogen wurde. Die Fischerei lief in Regel so ab, wir Männer beschäftigten uns mit dem Naturköderfischen und die Mädels waren für die Makrelen zuständig. Das Highlight für die Kinder war das Makrelenangeln mit Blinkern von der Terrasse aus. Wenn die Makrelen vor Ort waren und das waren sie oft, war jeder Wurf der Kids ein Treffer.

Ansonsten verlebten wir 2 wunderschöne Wochen bei herrlichem Wetter in Hebnes. Fischereilich war es auch nicht schlecht, wir hatten ca. 30 Leng ein paar Dorsche, Pollacks und Köhler. Mit ausreichend Makrelen waren auch alle Grillfeste für den Rest des Jahres gerettet.

Der Virus Norwegen hat uns also damals voll gepackt und wurde auch nicht durch einen Angriff von Bettwanzen getrübt. Die kamen zum Ende des Urlaubs des Nachts aus den Ritzen der Holzdecken und vielen über uns her. Da die Viecher aber nur im Obergeschoß waren, besorgte uns der Vermieter Matratzen und wir schliefen alle im Wohnzimmer, was für eine Gaudi. Die Unannehmlichkeiten konnten wir finanziell mit unserem Vermieter vor Ort klären und waren damit alle zufrieden. Als wir auszogen, zog der Kammerjäger ein. Gott sei dank haben wir damals keine der Viecher mit nach Hause gebracht.

Das war mein 1. Mal, inzwischen sind 14 weitere Male hinzugekommen.

Manni, der Tiefsee-Fan

Bilder gibt ‘s leider keine dazu. Die Festplatte mit den eingescannten Bildern hat sich irgendwann verabschiedet.

Haben: JA - benutzen: NEIN