Bericht unserer Ostsee-Kurzreise auf die Insel Rügen vom 04.12. bis 06.12.2009
Holger (King of Heilbutt) und ich hatten uns entschlossen, vom 04.12.2009 bis zum 06.12.2009 einen Trip an die Ostsee zu starten. Gebucht hatten wir bei Klausi (Klaus-Dieter Pehle) über http://www.angeltouren-pehle.de. Unser Motto: wenn Nikolaus schon etwas im Stiefel stecken sollte, dann Ostsee-Dorsch...
Unsere Erwartungen hatten wir auf ein Minimum zurück geschraubt, denn was die Fangmeldungen in der Ostsee betrifft, hört man in den letzten Jahren zum Teil wahre Schreckensmeldungen. Wir wussten aber auch, dass die Dorschbestände rund um Rügen zu den besseren im Ostseegebiet zählen, was auch Klaus vorab bestätigte.
Samstag und Sonntag wollten wir also den Ostsee-Leoparden nachstellen und bei entsprechenden Bedingungen auch ein paar Flundern, Klieschen oder Schollen mit Wattwurm überlisten, welche Klaus vorab besorgt hatte.
Holger und ich reisten bereits am Freitag Abend an, und bezogen unsere gemütliche Ferienwohnung in Holstenhagen bei Familie Lüder. Wir trafen uns mit Klaus, der uns noch nach Bergen ins Angelgeschäft fuhr, um uns unsere Angelkarten zu besorgen. Die Jungs warteten extra auf uns, wofür wir uns nochmals bedanken möchten. Die Formalitäten waren erledigt, die Köder-Boxen randvoll gefüllt und die Stimmung erstklassig.
Holger und ich fuhren den Abend noch nach Schaprode und kehrten im Hafen bei "Keil's" ein. Bei kühlem Störtebeker, leckerer Fischsuppe und deftiger Grillhaxe ließen wir den Tag ausklingen und lauschten interessiert dem Angler- und Pilzsammler-Latein der Einheimischen.
Am Samstag hieß es früh genug aufstehen, denn bekanntlich fängt nur der "frühe" Vogel auch den Wurm. In unserem Fall hoffentlich den Ostsee-Kabeljau. 6.30 Uhr servierte Klaus das Frühstück und gegen 7.15 Uhr fuhren wir Richtung Schaprode in den Hafen. Zahlreiche Angler machten dort ihre Boote startklar, wobei viele wohl auf den Bodden den Hechten nachstellen wollten.
Die 7 Meter lange Seafox machte einen äußerst soliden Eindruck auf uns, genau wie Skipper und Guide Klaus.
Wir warteten noch auf die weiteren Reiseteilnehmer. Schließlich stießen Wolfgang und Benno dazu und die Teilnehmer begrüßten sich, wobei wir schnell merkten, dass besonders Benno genau unser Kaliber war. Der gute Benno hatte zwar noch mit den Nachwirkungen einer langen Nacht in einer verrauchten Hafenbar zu kämpfen, war aber nicht minder motiviert und bestens gelaunt.
Nachdem Wolfgang seine Angelkarte beim Hafenmeister erhalten hatte, konnten wir starten. An etlichen Sandbänken und Vogelkolonien vorbei, starteten wir Richtung Ostsee.
Zunächst wurden die Ruten mit Rapala-Wobblern bestückt, um die Dorsche zu suchen. Schleppangeln stand also auf dem Programm. Das Schleppen an sich ist nicht besonders aufregend, aber man hat Zeit miteinander zu plauschen und wenn die Truppe stimmt, kommt Richtung Stimmung auf. Klaus, Benno, Holger und ich hatten irgendwie von Beginn an den richtigen Draht zueinander und harmonierten prächtig. Wolfgang war da etwas ruhiger und zurückhaltender, was aber absolut nicht störte.
Die Bisse kamen meist vereinzelt und verteilt, obwohl das Echolot immer wieder reichlich Fisch zeigte. Beim Schleppen konnten so einige schöne Dorsche gefangen werden, wobei Benno mit 86 cm das größte Exemplar überlistete, was uns riesig freute.
Im Prinzip waren alle Dorsche maßig, wobei wir das offizielle Mindestmaß von 38 cm nach oben korrigierten und erst Dorsche ab ca. 45 cm in die Truhe wanderten.
Sobald Klaus Fisch gefunden hatte, hielten wir, um unser Glück mit Gummifischen oder auch Pilkern zu probieren. Es war aber wie verhext: trotz guter Fischanzeige waren die Dorsche in äußerst mäßiger Beißlaune. Außer ein paar zaghaften Bissen auf die Schwänze der Gummifische oder Twister gab es absolut nichts zu holen.
Eventuell war der drehende Wind eine der Ursachen für die Appetitlosigkeit der Fische.
Lediglich beim Schleppen in 9 oder 10 Meter tiefem Wasser dicht über Grund, ließ sich der ein oder andere Dorsch überlisten.
Am Nachmittag bekam ich dann einen richtig guten Biss und der Fisch nahm sofort Schnur von meiner Penn Slammer 260. Nach kurzem, aber heftigen Drill endete das Spektakel mit Schnurbruch und der Spuk war vorbei. Schade, aber so ist das beim Angeln...
Wenig später manövrierte Klaus das Boot Richtung Schaprode. Der Wind hatte mittlerweile deutlich aufgefrischt und wir beendeten schließlich den Angeltag. Die Fänge waren, was die Stückzahlen betraf, zwar nicht überragend, aber wir waren dennoch absolut zufrieden.
Am Abend begossen wir den Tag mit Bier und Schnaps und redeten noch angeregt, ehe wir in unsere Kojen fielen.
Der Sonntag begann nach dem gleichen Muster: 6.30 Uhr Frühstück und 7.15 Uhr Abfahrt Richtung Schaprode.
Heute wollte Klaus weiter Richtung offenes Meer, um an dem ein oder anderen Wrack mit Pilker oder Gummi unser Glück zu probieren. Das erste Wrack lag bei 20 Metern. Fisch war zwar da, aber die Strömung war mörderisch. Mit 150 Gramm war praktisch kein Bodenkontakt zu bekommen. Ich kam zwar mit meiner sehr dünnen Schnur und einem 100g-Speedy zum Grund, aber der Pilker wurde anschließend durch die starke Unterströmung wieder nach oben gedrückt. Benno und ich fingen zumindest unseren "Schneiderfrei-Fisch", ehe Klaus völlig berechtigt zum Umsetzen bließ.
Wir setzten nun wieder auf Schleppen, was abermals einige schöne Dorsche brachte. Ich fing zwei schöne Dorsche, die an die 65-70 cm hatten.
Es kamen noch einige Dorsche an Bord und jeder Teilnehmer fing seine Fische.
Wir versuchten nochmals mit Pilker, Gummi und Wattwurm unser Glück im Flacheren, aber trotz Driftanker war die Drift einfach mörderisch und der Köder praktisch nicht zu kontrollieren. Außer ein paar nicht verwerteten Bissen an meiner Buttlöffelmontage endete auch dieser Versuch erfolglos, so dass Klaus mit Schleppangeln den Kurs Richtung Heimat setzte.
Das Boot wurde geräumt und von Klaus gereinigt. Holger und ich verabschiedeten uns herzlich von Benno, ehe wir Richtung Ferienwohnung fuhren, um unseren Fang zu versorgen und anschließend Richtung Heimat aufzubrechen.
Fazit: Es war ein tolles Wochenende auf Rügen, woran Klaus einen großen Anteil hatte. Klaus ist ein toller Typ und kümmert sich rührend um seine Gäste. Er kennt sich als Einheimischer bestens auf und um Rügen aus und bringt einen (fast) immer zum Fisch. Vielen Dank für alles. Die Bedingungen waren teilweise richtig schwierig, aber wir haben dennoch genug Fisch gefangen. Wir wollten Spaß und Erholung. Das haben wir definitiv gefunden, und zudem mit Benno und Klausi zwei neue Freunde.
Eines steht jetzt schon fest: Wir kommen 2010 wieder!
Wer auf der Ostsee oder auf den Bodden erolgreich und entspannt angeln will, der sollte unter http://www.angeltouren-pehle.de ruhig mal bei Klausi buchen und sich auf den Weg nach Rügen machen. Wir können es jedem jedenfalls nur empfehlen.