und noch ein guter beitrag vom NJFF: http://www.njff.no/portal/page/po…isplaypage=TRUE da steht unter anderem, dass die industrie hier schon schiss hat, dass die unhaltbaren zustände im ausland bekannt werden und man mobilisiert schon um gegen stimmen aus dem ausland kräftig druck zu machen. würd mir mal gefallen wenn in den hauptabnehmerländern der text in der jeweiligen sprache diversen redaktionen vorliegen würde!
Die Tage der Wildlachse sind gezählt
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Würde mich auch sehr gefallen wenn international so richtig Druck gegen die Mastsauerei aufkommen würde ! Du hast doch die ganzen Fachbegriffe drauf, lass' und doch mal action machen, so nach dem Motto: Stopp oppdrettsgriseriet nå ! Da wären wir bald persona non grata hier in Norge aber jucken würde mich das nicht, weil es das allemal wert wäre.
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es wird ja schon teilweise im ausland druck gemacht, siehe diesen film: http://www.youtube.com/watch?v=eggrGn0V0fg aber da gehts nur darum welche sauereien die sich im ausland erlauben. was in den norwegischen fjorden ab geht wird da nicht erwähnt!
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Der NJFF hat ja dieses jahr eine grosse kampagne begonnen, um die problematik oeffentlich zu machen. es gab grosse anzeigen in allen tageszeitungen, mit drastischen bildern. die reaktion in der oeffentlichkeit war gleich null. so leid es mir tut, aber da wird nichts kommen. die verbraucher scheissen auf wildlachsbestaende, wenn sie dafuer farmlachs billig bekommen. fuer den verbraucher ist es voellig egal, ob es wildlachs oder zuchtlachs ist. lachs ist lachs, hauptsache billig.
so wirkt der mensch mit steigendem tempo auf eine mehr und mehr verarmende natur hin. den aal haben wir quasi schon ausgerottet, die widlebenden anadromen salmoniden sind als naechstes dran.
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ich habe von diser kampagne nichts mitbekommen ... hab aber auch keine zeitung.
da unten in tröndelag habt ihr aber tolle politiker: Lachszuchten sind wichtiger als Wildlachs sagt der gute herr aus Frøya!:mad:
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Für ihn trifft es bestimmt auch zu!
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ich frag mich ob für ihn auch zb abholzen is wichtiger als regenwald zutreffen würde ... scheint mir so einer von dem kaliber zu sein!
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Der Artikel zeigt ziemlich genau was momentan hier in den Medien in Bezug auf das Thema abgeht. Nämlich das sämtliche Leute, die gerne mal im Rampenlicht stehen die Gunst der Stunde nutzen und meinten sie müssten mal ihren Senf zu einem Thema abgeben ohne damit auch nur im Entferntesten etwas zur Lösung des Problems beizutragen. Dabei geht es eher darum die Meinungen zu polarisieren und die eine oder andere Wählerstimme zu sichern.
Fakt ist, dass die Aquakultur in Norwegen einer der größten Industriezweige des Landes ist, der Arbeitsplätze und nicht unerhebliche Einnahmen für die Kommunen schafft und somit nicht unerheblich für den Aufschwung strukturschwacher Regionen beiträgt und beigetragen hat. In jeder Kommune an der Westküste Norwegens leben eine ganze Menge Menschen, die ihre Brötchen direkt oder indirekt in der Lachsaquakultur verdienen (Lachszuchten, Schlachtereien, Transportfirmen, Baufirmen, Softwarefirmen, Pharmaunternehmen, Zulieferbetriebe, Exportfirmen etc.). Die Firmen in denen die Leute Arbeiten sind dabei zum Großteil Familienbetriebe, dass da die Reaktionen auf unsachliche reisserische Zeitungsartikel die die ganze Branche verteufeln nicht besonders gross ist, kann man nachvollziehen. Keiner will das die Wildlachse aussterben und den wenigsten ist es egal.
Ich glaube es wird den meisten einigermaßen realistisch denkenden Menschen klar sein, dass jede Art von industrieller Lebensmittelproduktion mehr oder weiniger Einfluss auf die Umwelt hat.
Die Lachsaquakultur hatte ihren Ursprung vor ca. 30 Jahren wo Fischer und Bauern anfingen Lachse in ihren Netzen zu halten und großzuziehen. Das klappte relativ gut und schnell war klar, das man damit gut leben und auch Geld verdienen kann. Bis heute hat sich die Branche innerhalb kürzestes Zeit (meiner Meinung nach etwas zu schnell) zu einem riesigen Industriezweig entwickelt.. Der Aufschwung war enorm, die eingesetzte Technologie wurde immer besser und die Produktionsmengen erhöhten sich gigantisch.
Mit der Vervielfachung der Produktion erhöhten sich natürlich auch die Auswirkung auf die Umwelt. Wo man in einigen Bereichen z.b. Krankheiten, Nährstoff- und Medikamenteneintrag, durch geeignete Technik, Futtermittel und Produktionsmethoden diese Auswirkungen auf ein erträgliches Level gebracht hat, steht man in anderen Bereichen immer noch oder wieder vor Problemen.
Eines der Probleme, das schon immer eine Herausforderung darstellte, sind die Lachsläuse.
Lachsläuse gab es schon immer in den Fjorden, auch bevor die ersten Lachse in Käfigen gehalten wurden. Die Läuse verbeissen sich auf der Haut und ernähren sich vom Blut der Fische. Bei stärkerem Befall kommt es zu größeren Hautschädigungen die Sekundärschädigungen durch eindringende Bakterien und Viren darstellen.
Die Populationsdichte der Läuse unterliegt jahreszeitlichen Schwankungen und ist natürlich auch von der Dichte der Wirtsfische abhängig.
Mit steigenden Anzahl an Fischen in den Käfiganlagen und steigender Produktion stieg demzufolge auch das Lausproblem. Eine hohe Anzahl an Lachsläusen in den Fjorden wirkt sich natürlich auch negativ auf die Wildfische aus. Wobei dabei, vorwiegend die frisch ins Meer abgestiegenen Smolts aufgrund ihrer Größe und durch die ablaufende physiologische Umstellung des Körpers (Smoltifikation) besonders stark durch den Befall schon relativ geringer Mengen Lachsläuse gefährdet sind.
Relativ zeitig hat man in der Aquakultur damit begonnen verschiedenste Methoden gegen die Läuse einzusetzen um das Problem in den Griff zu bekommen. Dabei kamen verschiedene Mittel zum Einsatz: Organophosphate, Hydrogenperoxid, Pyretroide, die von Stekus erwähnten Chitinsynthesehemmer und Avermektine. Diese Mittel wirkten alle mehr oder weniger zufriedenstellend und hatten alle ihre Vor- und Nachteil, was Handhabung und Effektivität gegen die verschiedenen Stadien der Läuse und die Toxizität für die Fische betrifft. Leider verlief die Entwicklung und ihr Einsatz nicht zeitgleich sondern nacheinander. Man ging von einem Mittel über zum nächsten, was für eine Resistenzentwicklung natürlich förderlich war. Dass Mittel, was in den letzten Jahren eingesetzt wurde und sich sehr lange bewährt hat, ist Emamektin (Slice). Das Mittel war wirksam gegen alle Stadien der Lachsläuse, leicht zu handhaben, da es mit dem Futter verabreicht wurde. Letztendlich war Slice "das Mittel der Wahl" und wurde von allen eingesetzt. Der Hauptgrund für die Resistenzen der Lachsläuse heute. Momentan ist man also in einer ziemlich misslichen Lage, da momentan keine wirklich zu 100% wirkenden alternativen Mittel zu Slice zur Verfügung stehen.
Auf so eine Situation haben natürlich alle die Umweltschützer, die sich als Lebensaufgabe den Kampf gegen jegliche Form der Aquakultur gemacht haben gewartet und nutzen natürlich die Gunst der Stunde um sich in den Medien zu profilieren. Leute die sich schon immer gerne in der Rolle der "persona non grata" sehen, springen da gerne auf den Zug mit auf. Die Frage ist nur, Was nützt es dem Wildlachs?
Momentan vollzieht sich in der Lachsindustrie endlich ein Prozess bei dem man (gezwungener Maßen) endlich über neue Wege, gemeinsame koordinierte Handlungsstrategien und alternative Methoden nicht nur im Kampf gegen Lachsläuse, diskutiert. Sicherlich hat ein gewisser Druck der Öffentlichkeit dazu beigetragen, vorwiegend passiert dies aber mit dem Gedanken, dass eine mögliche Ausweitung mit der heutigen Art zu produzieren einfach nicht möglich ist, sowohl von ökonomischer Seite, als auch in Hinsicht möglicher Folgen für die Umwelt.
In den Medien erfolgt die Diskussion recht einseitig. Dort diskutieren Politiker und Umweltschützer. Wissenschaftler oder Leute, die in der Branche tätig sind, erscheinen relativ selten im Blätterwald.
Immer wieder liest man über die Aktionen eines Herrn Oddekalv (Vorsitzender des norwegischen Umweltverbandes) der meint gegen einen Dialog, den die Lachsindustrie mit Umweltschutzorganisationen (u.a. der WWF) führt, lautstark protestieren zu müssen. Auch hier frage ich mich: Was bringt dies für den Wildlachs?
Ich finde es auch ein Bisschen schade zu lesen, mit welchen wenig sachlichen Sätzen die hier im Thread genannten möglichen Lösungsansätze für das Lachslausproblem abgetan werden:
"Lippfische wirken nur bedingt", "Ektobann tötet alle Kebstiere im Umkreis der Anlagen" und "Ein Brachlegen der Anlagen lehnen die Farmer ab".
Alle drei Möglichkeiten sind meiner Meinung nach durchaus dazu geeignet die Lachslausproblematik in den Griff zu bekommen und es Wert diskutiert und in Betracht gezogen zu werden.
Von mir aus auch gerne hier in diesem Thread.....
Gruss
Smolt. -
also den thread eingeleitet hab ich nicht mit einer aussage von oddekalv sondern mit daten von NINA. das ist wissenschaft - nicht populismus!
denkst du es würde die möglichkeit bestehen eine brachlegung von anlagen durchsetzbar sein die vom timing her mit der abwanderung der smolts übereinstimmt sodass sehr wenig läuse im fjord sind wenn die kleinen raus müssen?
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Moin smolt,
Oddekalv haut bei jeder Gelegenheit auf die Kacke, dass es nur so spritzt. Aber macht ihn das in der Sache weniger integer ? Ich finde nicht, eher im Gegenteil.
Oddekalv hat in den Neunzigern einer Umwelt-Organisation den Rücken gekehrt und seine eigene Orga aufgezogen - weil ihm die ursprüngliche Orga mit der Zeit immer mehr anmutete wie ein frommer Häkel-Club für unausgelastete ältere Tanten jenseits von Gut und Böse.
Oddekalv hat Power und Rückgrat, " han har balller" wie man es hier in Norwegen ausdrückt. Und er weiss sich zu profilieren und weiss wie man die PR-Klaviatur bedient. Blutleeres, politisch motiviertes Gefasel gibt's mehr als genug, die Medien qellen davon über. Leute a la Oddekalv's gibt's hier in Norge leider viel zu wenige. Oddekalv persönlichen Eigennutz zu unterstellen ging bisher immer volle Elle daneben.
Das die norwegische Lachszuchtbranche seit vier-fünf Jahren zusammen mit dem WWF nach einem (angeblich) gemeinsamen Konsenz sucht, sieht nach aussen hin natürlich super toll aus - wie beabsichtigt. Mir treibt's aber die Galle auf die Zunge, weil ich aus erster Hand weiss, das sich vor Jahren mal ein paar sehr schlaue, sehr teure Köpfe zusammen getan haben, die gegen entsprechend fettes Honorar ausbrüten sollten, wie man der norwegischen Lachszuchtbranche einen unangreifbaren Goodwill-Vorsprung verschaffen könne.
Was dabei herauskam .... war PR-technisch genial einfach und einfach genial: Wir arrangieren uns mit dem WWF, lächeln immer freundlich und ansonsten machen wir weiter, wie gewohnt: Mehr Umsatz, mehr Gewinn ! Fuck die Umwelt !
Klar gehen tausende Jobs den Bach runter, wenn die Branche einknicken sollte.
Na und ? Wieviele langfristig völlig neue Jobs ein Umdenken herbeiführen könnte ist viiiiiel interessanter, finde ich. Da halte ich es mit Oddekalv: Was wollt ihr mit den ganzen Talern, wenn sie keiner mehr braucht ?
Die Technik, das Rezept gegen das bilologische Armageddon gibt's schon längst. Aber das kostet eben was mehr, wie es den zZ Investoren schmecken würde.
Ich erlaube mir noch, anzumerken das Du Dich ein klein wenig arrogant anhörst so nach dem Gusto " Was wollt ihr Amateure denn ? " -
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