Auch 2009 war ich wieder mit Freu(n)den in Norwegen.
Hier ein paar Eindrücke dieser Reise.
Camp Vollan auf Hitra
Teil 1
Eine Norwegenreise mit neuen Erfahrungen
25. August bis 13. September 2009
Nach den üblichen Vorbereitungszeremonien (Angelgeschäfte im Umkreis aufsuchen, Vorfreude-Gefühle
bändigen, Seekarte noch mal studieren und Pläne für Angelausfahrten schmieden) ging es am Mittwochmorgen endlich los.
Ich traf an der Raststätte „Lehrter See“ Wilfried, Herrmann und Ralf. Wie immer die herzliche Begrüßung
(Hermann: -bevor er den Tagesgruß bot- „Bei mir geht nichts mehr -äh-der Hänger ist voll, ich hab jetzt schon überladen !“
> Ok, ok, Herrmann, ich wünsch Dir auch einen schönen guten Morgen !“)
Dann ging es weiter. Wilfried und Herrmann im Nichtrauchermobil gen Holmmoor, um Peter einzuladen,
Ralf und ich in der Nikotinkutsche nach Bargteheide, um Markus einzuladen.
Im Gegensatz zum letzten Jahr diesmal eine sehr entspannte Fahrt zur Fähre.
Alles lief wie am Schnürchen, an der Fähre suchte ich verzweifelt Norwegenfreund wrathom,
der mir im Vorfeld schon mitteilte, dass er mit seiner angelnden Familie ebenfalls mit uns vor Ort sei.
Allein, ich konnte ihn nicht ausmachen…
Auf der Fähre die üblichen Abläufe: Kojen belegen, rauf auf’s Sonnendeck und die Kieler Förde
von „seeseite/oben“ genießen.
Das Wetter war einfach genial, Sonne und fast kein Wind - ein Omen für die nächsten Tage ?
Schon mal vorab als Antwort ein deutliches JA – ein Omen !
Aber leider kein gutes…
Nach einer ruhigen Überfahrt dann der Oslofjord, gigantisch in allen Ausmaßen.
Ich besuchte noch schnell den TaxFree und besorgte Zigaretten.
Da wir einen finanziell nicht so betuchten Mitreisenden hatten, der aber raucht wie ein Schlot,
ließ ich mich von einem netten kleinen Sozialteufel leiten und kaufte noch mal zwei
Stangen Zigaretten nach,
denn zu sechst bei drei Rauchern war ein Kontingent noch frei.
Was ich nicht wusste, war die Tatsache, dass ich diese Idee nicht alleine hatte.
An dieser Stelle sei angemerkt, dass Organisator Ralf für alle Mitfahrer ein Poloshirt gekauft
hatte, dunkelblau, vorne der Vorname und hinten groß „Norwegenfreunde“ auf dem Rücken.
Sozusage „corporate identity“ – man beachte „identity“…
Rein ins Auto und los ging es – das eigentliche Norwegen-Abenteuer fing an !
Da wir nur unwesentlich „überladen“ hatten, fuhren wir ohne große Überlegungen ganz normal
die grüne Spur, wurden, wie immer fein hintergründig zum Grund unseres Aufenthaltes in
Norwegen befragt und auch über die Dauer unseres Aufenthaltes.
Nachdem wir freundlich wie immer geantwortet hatten, wurden wir ebenso freundlich aufgefordert,
links ranzufahren, man wolle eine Stichprobe machen.
Dies taten wir auch. Es passierte erst mal nix, wir standen da erst mal. Erst als der zweite Wagen
mit Hänger ebenfalls aus den tausend Autos, die auf der Fähre waren, rausgesucht war und neben uns stand, ging es richtig los.
Rein in die Garage und eine kurzbündige Ansage: Bitte alle alkoholischen Getränke und Zigaretten
auf einen Tisch stellen, dann würden alle weiteren Kisten, Koffer und die Autos durchsucht.
OK – wir wähnten uns ja auf der Sonnenseite – wir packten aus.
Da fiel mir die Sache mit den Zigaretten ein…
Normalerweise reicht mir eine Stange. Aber diesmal ? Na, sauber, das hat man davon,
wenn einem das Sozialteufelchen im Ohr rumflüstert !
Der Zöllner wurde immer freundlicher, je mehr er merkte, dass wir die Sache zwar ernst nahmen,
aber eben auch unsere Norwegen-Euphorie nicht verdrängen konnten.
Das genaue Ergebnis hab ich wegen einem intensiven Gespräch mit einem der drei Zöllner leider
nicht ganz mitbekommen, aber im Endeffekt hatten wir denn doch zu viel, weil auch der Herrmann vom
gleichen Teufel beraten wurde wie ich: zwei 5-l-Fässer Bier wurden als zu viel beanstandet
irgendwie auch zwei Flaschen Whisky UND meine zwei Stangen Zigaretten.
Eine Lanze muss ich brechen für die Zöllner vor Ort: gute Arbeit, gute Erklärung, gutes Klima.
Die mittelalterliche Frau in Uniform war nicht so nett, taute aber zum Schluss doch noch auf.
Der Ablauf lässt in mir die an Sicherheit grenzende Vermutung aufkommen, dass es Kommunikation
zwischen Schiff und Zoll gibt.
>>> Dies sei ein Hinweis für hiesige Leser <<<
Diese Hürde war genommen, es ging gen Norden. In Elverum obligatorische Pause, dann der Gummistraßenzug gen Hitra.
Bisher war das Abenteuer schon mal als solches zu bezeichnen, jedenfalls hatten
wir einige neuartige Dinge er- und überlebt…
Eine weitere Begebenheit:
Wir fuhren schön gemächlich und ordnungsgemäß mit 80 (+4) gen Orkanger. Wie
schon so oft
erlebt, wurden wir mal wieder von einem Pkw mit norwegischem Kennzeichen überholt.
Dieser Fahrer hatte es besonders eilig. OK, sei es drum…
Im Rückspiegel noch so ein Verrückter. Bei diesem Überholvorgang (silberner Volvo) musste
Ralf wegen dem Gegenverkehr stark bremsen, was uns beide zu wilden Flüchen veranlasste.
Dann noch ein „hämischer“ Lichteffekt aus dem Volvo. Das brachte undskurzfristig völlig aus
der Fassung - - - bis uns die Erkenntnis kam:
Die norwegische Polizei fährt anscheinend (Zivil-)Volvo !
Der Fahrer des ersten Wagens hatte wahrscheinlich nun ein recht großes Problem…
Zwischendurch kleine Pausen, die wegen der Pilzsucherei von Ralf über Gebühr verlängert wurden,
was die anderen Mitfahrer nun gar nicht amüsierte. Immerhin fand Ralf auch fünf Pilze, die
aber bei genauer Nachschau fürchterlich verwurmt waren.
Herzlichen Glückwunsch ! Aber „Pilzexperten“ haben eben ihre eigenen Inspirationen…
Kurz vor Hitra fing es an zu regnen, also kein Pilzsammeln mehr (Gott sei Dank), durch den
Tunnel und dann nach ein paar Kilometern links ab auf Hitra’s Süd(ost?)route. Es war warm
und es regnete, was die Rehe und Hirsche anscheinend beflügelte, zu Hauf über die Straße zu wechseln.
Herrmann, unser Jagdscheininhaber, war ganz hin und weg, ich auch, weil ich gefahren
bin und mich auf die Wechselviecher konzentrieren musste.
Bei tiefer Dämmerung erreichten wir das Haus. Es wurde gleich alles ausgeladen, obwohl einige
Stimmen laut wurden, dass wir dass doch auch am nächsten Morgen machen könnten.
Nix da, warf ich ein, die Wettervorhersage ist für den nächsten Tag gut und da wollen wir
doch wohl nicht noch die knappe Zeit mit Sacheneinräumen vertändeln…
So kam es, dass wir am nächsten Morgen, ein wenig ausgelaugt vom vorherigen Tag, zeitig
frühstückten und uns dann an den Zusammenbau der Ruten machen konnten.
Unten im Bootshaus wartete schon Thomas (Wrathom). Wir tauschten erst mal unsere Erfahrungen
aus, dann kam Ragnvald und nach kurzer Einweisung starteten wir zum ersten Fischtag 2009.
Ralf und ich ließen es langsam angehen: wir stzten zwei Wobbler aus und nach zwei Kilometern lagen
schon mal zwei nette Pollacks in unserer Fischkiste.
Peter, Markus und Hermann hatten entdeckt, dass es im Fjord nur so von Heringen wimmelte
und fingen „mal eben“ etwa 50 Stück. Die sollten gebraten werden und auch -Wilfrieds
Küchenkünsten sei Dank- eingelegt werden.
Fett waren die Schuppenträger, und wie im letzten Jahr wieder unheimlich groß.
Dann versammelten wir uns rechts des Fjordes auf dem „177-m-Punkt“, der uns im letzten
Jahr viele schöne Lumb und Leng beschert hatte.
So auch diesmal, aber Pustekuchen mit Leng. Nur Lumb ging und dass auch nur in Tiefen
weit jenseits der 80 Meter.
Alles in Allem verbuchten wir einen sehr erfolgreichen Angeltag und mussten daher auch ordentlich filetieren.
Dabei wurden wir von Mücken in Tapirgröße und tausenden von Knött’s besaugt und
angefressen. „Na,“ dachte ich, „DASS kann ja heiter werden…“
Oben im Haus wurde dann der Fang vacuumiert, diesmal wurden die einzelnen Filets vorher
noch in Frischhaltefolie eingeschlagen, was die Flüssigkeitsmenge beim Vacuumieren
sehr verminderte und beim Auspacken auch besser ist.
Auch hierbei war es fast nicht zum Aushalten mit den kleinen beflügelten Quälgeistern.
Ff....





