HIDRA mit Family August 2009 - der Bericht

Hidra mit Familie 8.08. – 22.08.2009

Los ging es ja eigentlich schon am Freitag. Obwohl wir nur ca. 520 Kilometer bis Hirtshals Anfahrtsweg haben, erlaubten wir uns den Luxus dort noch eine Übernachtung einzuplanen . Wer das einmal gemacht hat, der weiß, wie erholsam die gesamte Anreise ist :cool:.

Also Klamotten ins Auto – jedes Mal ein Wunder, dass alles reinpasst – Naffenaufkleber aufs Auto und ohne Zeitdruck Richtung Norden.

Am Samstag erst einmal die Bäuche am Buffet des Hotel Nordsoen voll geschlagen . Rein ins Auto, einmal Gasgeben und Ausrollen lassen und schon steht man in der Wortschlange am Fährterminal :). Dann die erste gute Tat am Tag: in der Wartereihe hinter dem Check-In reihte sich ein Fahrtzeug mit Kontrollzettel LARVIK. Upps, einer von uns ist falsch. Kleiner Tipp von mir und er konnte die Reihe gerade noch verlassen, bevor er von allen Seiten zugeparkt war .
Es folgte dann ein suchender Blick über die Fahrzeuge. Unser Nachbar auf Hidra
–Spesserträuber Thomas- fuhr auf der gleiche Fähre. Das NAF kann ja so verbinden !
Gesucht und gefunden und ein erstes gegenseitiges Beschnuppern. Die Samstagsfähre in der Ferienzeit zur besten Abfahrzeit war natürlich wieder randvoll. Überall auf den Treppen und Gängen saßen/lagen die Passagiere. Wir hatten glücklicherweise Plätze für Voyager Class. Die paar Euronen mehr sind gut angelegt.
Ruhige See, problemlose Zollkontrolle, Anruf beim Vermieter: WIR KOMMEN.

Kurz noch einige frische Sachen in Flekkefjord besorgt und auf zur Fähre ins Haus Alise nach Hidra. Diese fuhr dann 15 Minuten vor Plan und unsere Vermieter schauten verdutzt ob dieser merkwürdigen Ankunftszeit :confused:. Einweisungen der beiden in Haus und Boot. So einem Empfang in ein Ferienhaus hatten wir noch nie.
Sehr sympathische Leute !
Das Haus und das Boot präsentierte sich in einem Topzustand. Danke dafür auch an unseren Vormieter Steinbeisser Frank und Co. Steinbeisser 66 hatte uns noch einen „Liebesbrief“ geschrieben und ein paar Hot Spots hinterlassen – Fisch währe mir lieber gewesen
Die Lage des Hauses ist einzigartig. Man hat eine super Aussicht auf den Innenfjord.
Besten Dank an come2norway für die Vermietung !

Am nächsten Tag dann die erste kleine Erprobungstour. Kennenlernen des Bootes und der Schären. Das Boot fährt sich sicher, Motor ist zuverlässig. Das beruhigte mich sehr, da wir vor zwei Jahren in Spangereid leider eine andere Erfahrung machen mussten.
Wir hatten den Tipp bekommen (Danke Ronny – Prinz Norge) , dass in der Bucht gleich gegenüber unseres Hauses Plattfische zu bekommen sind. Da ich vom vorherigen Angeln in Deutschland noch einige Wattis übrig hatte, die ich eingezalzen hatte, haben wir die Haken damit bestückt. Platte waren da nicht zu bekommen. Einige winzige Wittlinge sowie eine Makrele, die gleich als Köder herhalten musste, da die Fischies auf „Salzware“ keinen Appetit hatten . Die letzte Drift ging dann auf unsere Fjordseite und siehe da ! Es kamen 3 Klieschen ans Tageslicht :).

Am zweiten Tag sollten unsere Versuche dann vor/zwischen die Schären verlegt werden.
An der ersten Stelle dann gleich mal den Pilker herabgelassen – nix. Wäre auch zu schön gewesen. Zweites mal runter auf fast 50m. Was war das :confused:. Ein Lebenszeichen aus der Tiefe und das Adrenalin schoss ins Blut . Jetzt bloß nicht den ersten Fisch verlieren. Je höher der Fisch kam, desto weniger Gegenwehr war zu spüren. Nasser Sack :confused:. Nein, mein erster Leng des Lebens ! Mit 62cm zwar kein Riese, aber ich war stolz wie Oskar. Ich hatte mir vorgenommen, in diesem Urlaub mal eine –für mich- neue Spezies zu fangen. Das fing ja gut an !
Es dauerte keine 5 Minuten, als die mit Makrelenfetzen besetzte Rute meiner Tochter ausschlug. Ich glaubte, sie hat sich mehr erschrocken als der 58er Pollack, der ans Tageslicht kam .
Meine Frau hingegen begab sich auf die Suche nach ihren Lieblingen, den Makrelen. Aber von Schwärmen keine Spur. Aber nach dem ersten Erfolg von meiner Tochter uns mir, wollte sie dann doch nicht hinten anstehen und an ihrer Rute klingelte es auch. Die empfindliche Rutenspitze neigte sich einige Male zum Halbbogen und die Schnur flitze im Wasser von einer Seite zur anderen. Es zeigte sich –zumindest für uns- Monstermakrele von 45cm . An leichtem Geschirr ein riesiger Spass ! Eine Makrele und ein Platter folgten an diesem Tag auch noch. Für’s erste nicht schlecht ! Die Makrelen waren Einzelfänge, von Schwärmen nix zu finden .

Angeltag 3 bis 6 brachten aufgrund der widrigen Witterung kaum Fisch ……

Stattdessen wurde die Insel ausgiebig erkundet. Die Festung Hagasen ist für alle ein Muss. Der Blick über Kirkehamn und Hidra sowie aufs Festland ist einmalig. Die Landschaft und Reste der Häuser erinnert ein wenig an Schottland mit Burgruinen.
Ebenfalls wurde der Basesee oberhalb des Hause gesucht und im zweiten Anlauf auch gefunden.

Aufgrund der schlechten Fänge kam der Frust erst bei den Kindern durch. Ich habe mich immer mit der Bemerkung „der Fisch muss frisch gefangen werden“ über Wasser gehalten. Ich habe dem 10jährigen Junior unserer Freunde überreden können von unseren hauseigenen Stegen zu angeln und legte mich ein wenig aufs Ohr. Kaum eingeschlummert hörte ich über unser Grundstück (eigentlich über den gesamten Fjord !) „FISCH - FISCH – FISCH !!“ Da ich der einzige „richtige“ Angler war, wurde also meine Hilfe benötigt. Es folgten Fragen über Fragen. Was ist das für ein
Fisch ? „Hornhecht“. Wie groß ? „70cm“. Wo ist denn der Haken ? „weit im Fisch“. Kann man den essen ? „JA“. Voller Stolz wäre er am liebsten mit dem Tier über die gesamt Insel stolziert :D:D.

Tag 8 brachte viiiiiel Fisch in den Fjord. Am Frühstückstisch konnten wir „kochendes Wasser“ im Fjord beobachten. So etwas hatte ich noch nie gesehen und immer nur mal im Forum darüber gelesen. Also gleich ins Boot und langsam heranfahren. Die ersten Würfe brachten Kleinköhler von 30-35cm ans Tageslicht. Diese Massen waren wirklich faszinierend, aber halt leider nicht verwertbar (nur als Köder …). Am Folgetag verliessen sie langsam wieder den Fjord...

Am 10.Tag konnten wir noch einige kleinere Pollacks verhaften.

Eines Tages riefen uns die Vermieter an und warnten uns vor starkem Regen und heftigem Gewitter welches am Abend aufziehen sollte. Zufällig waren wir gerade 200m vor deren Wohnung. Es folgte ein netter Nachmittag bei lecker Käffchen und angeregten Plausch.
Gewitter + Sturm .. na toll … „gerade heute Abend wollten wir grillen“ …. Da mussten die Nackensteaks halt in die Pfanne wandern.
Starkregen, Sturm und Gewitter folgten promt. Die Wolkenformationen über Hidra waren beeindruckend und sahen gefährlich aus. Vom Haus ließ sich alles wunderbar beobachten. Und man glaubt es kaum …. Es gibt dann immer noch welche, die Angeln … praktisch als Zielscheibe für die Blitze :eek:!!

Morgens nach heftigem Gewitter präsentierte der Innenfjord spiegelglattes Wasser. Glücklicherweise wurde ich um 6.ooh wach. Also dann, rein die Angelklamotten und rauf aufs Wasser. Mein Freund und sein Sohn waren sofort hellwach. Komisch, eigentlich Langschläfer . Wir Männer sind halt Jäger … Ab Richtung Rasvag und rechts durch die Schären aufs Meer. Aber die Wellen draußen waren doch zu heftig, also im geschützten Bereich bleiben. Junior fing den ersten Fisch. Makrele !
… die hatten wir die 2 Wochen nur sporadisch. Sollte das Gewitter die Makrelen hereingebracht haben ? Ich dann gleich umgetüddelt und Heringsvorfach dran (mit Fischhaut und kleiner roter Perle) und in der Tat. Endlich mal Makrelenalarm ! Die Kisten mussten ja irgendwie noch voll werden !
Glücklich und zufrieden kehrten wir zum Frühstück zurück. Aber die Makrelen mussten ja noch ausgenommen werden. Wir also schön die Makrelen im Fjord ausgenommen und die Innereien an die Möwen verfüttert. Alle benachbarten Häuser sollten doch auch an unserem Fangglück teilhaben. (gell, Thomas – Spessarträuber) :p . Sorry, wenn ja da jemanden verärgert haben sollten, aber das brauchten wir für unser EGO.
Nach dem Frühstück dann gleich wieder raus mit meiner Frau, die schon die 2 Wochen sehnsüchtig auf die Makrelen gewartet hatte. Spessarträuber kam uns aus unserem morgendlichen Fanggebiet mit langen Gesichtern entgegen. Nur eine Hand voll Fisch – Schwärme weg :eek:!!! Ohje !! Sollte Spessarträuber die alle verjagt haben ?? Wir suchten und suchten, plötzlich meine Frau im „Drill“. Was ist das ?? Hmmm, Form und Farbe wie ein Hering, aber die Grösse lässt mich anfänglich zweifeln …. 33cm !!! Ich kannte nur die kleinen Frühlingsheringe aus der Schlei. Aber auch hier nur ein Einzelgänger, komisch :confused:.
Unser Urlaubsboot bietet eigentlich reeeeeich Platz zu zweit, aber was macht Frauchen ? Quer über meine Schnur :mad:!! Naja, bin ja gerade auf Grund, ich also zu meiner Frau „dann kurbel mal schnell wieder rauf !!“ Schnell einkurbeln ?? Bumm, bumm, bumm, bumm … hat sie doch tatsächlich noch einen Schwarm gefunden. Meine Schnur war ja auch dort ! Also auch schnell rauf damit … vielleicht … eventuell … und zack, auch ein Viererpack. Das waren dann wohl die letzten aus dem Schwarm … nach 2 Stunden kamen wir dann mit 13 Fischen zurück – na immerhin !

Der Abreisetag – es kam, wie es kommen musste …..
Wir sitzen so schön am Frühstückstisch, blickenaufden Fjord und sehen Fischschwärme hereinziehen.. Möwen setzen sich hinein, aber stürzen sich nicht auf die Fische ….
Einer unser Nachmieter kam sehr früh, bewaffnet mit Angeltasche und Rute, fragte höflich, ob er sich auf „unseren“ Steg stellen dürfe und ein paar Auswürfe machen dürfte. Na klar, da stört er ja nicht bei unserem Packen. Und siehe da …. Fängt er doch tatsächlich Makrelen von unserem Steg :o!!
Sind die Biester doch tatsächlich in den Fjord gezogen !! Also jene Makrelen, die wir zwei Wochen lang verzweifelt gesucht hatten ! Leider hat der gute Mann kurzzeitig nicht aufgepasst und seine geangelten Makrelen schnappten sich die Möwen. Ätsch !! … aber davon hat er dann wohl noch mehr gefangen…..

Hier noch ein paar Ausflugtipps:
- Hagasen, ehemalige dt. Festung – toller Blick auf Kirkehamn und Umgebung
- Langelandsfjella, höchster Punkt der Insel, toller Blick auf die angrenzenden Fjorde (festes Schuhwerk und etwas Kondition vonnöten). Tolle Pilze dort oben – leider mir nicht bekannt
- Route 44 von Flekkefjord Richtung Egersund – viiiiiel Zeit einplanen !!! zum einfachen durchfahren viel zu schade!
- Skreli, uriger Wasserfall & urige Landschaft zwischen Farsund & Lyngdal


Fazit:
Trotz dürftiger Fänge (lt. Auskunft von „Fachleuten“ vor Ort wohl das schlechteste Jahr seit 9 Jahren) und durchwachsenem Wetter ein super Urlaub mit viel Spaß, einer phantastischen Landschaft, einem tollen Haus und einem klasse Boot.

WIR KOMMEN WIEDER !!!


P.S.: bitte etwas Kleingeld in der Urlaubskasse einplanen damit die Kosten der Fähre nach Hidra nicht als störend empfunden wird ….
2 Erw.+2 Ki incl. PKW = NOK 192,- Hin- und zurück


BILDER SCHICKE ICH NACH DEM ABENDESSEN HINTERHER !!!

hier jetzt noch die versprochen Bilder

und weiter geht's

Erklärungen zu den Bildern werden auf Anfrage gerne gegeben !

Zitat von Spessarträuber

...Aber es kommt ja wieder ein neues Jahr!...

Danke, ..... und gebucht (zumindest halbwegs) ist auch schon

@ Karsten
"...und fürs nächste Jahr wird einfach besseres Wetter bestellt..."

kostet das gute Wetter einen "Aufpreis" ...??


Nord63
"...da kommt der Nachmieter und fängt vom Steg http://www.norwegen-angelfreun…ar.php?do=showentry&item=-http://www.norwegen-angelfreun…ar.php?do=showentry&item= da kann man doch in die Tischkante beißen..."

wem sagst du das ??? das Auto war auch noch nicht ganz gepackt und ich war kurz davor wieder zurück zu laufen !!!! ... aber die Fähre wartet ja leider nicht .... und ganz ohne Fisch waren wir ja auch nicht !