Ein Beitrag gegen das Winterloch!
Ein altes Volkslied von 1826 (Franz Kugler) beginnt mit:
An der Saale hellem Strande
Stehen Burgen stolz und kühn.
Ihre Dächer sind zerfallen,
Und der Wind streicht durch die Hallen
Wolken ziehen drüber hin.
........
Das Jahresende ist noch nicht erreicht doch das selbstgesteckte eigene Gewichtslimit längst überschritten.
So darf es nicht weitergehen; man (auch Frau) muss etwas dagegen tun.
Als erste verzweifelte Gegenmaßnahme haben wir vorgestern auf ein Mittagessen verzichtet und sind
– weil auch das Wetter passte - stattdessen zum Saalewehr bei Kröllwitz gefahren, um uns hier die Füße
zu vertreten.
Der „Saalefossen“ mit einer Fallhöhe so um die 2 m befindet sich etwa 1 km flussabwärts der Giebichenstein-
Brücke, wo das Saaletal zwischen aufragenden Porphyrfelsen auf 80 m Breite eingeengt wird. Westlich des
Wehres befindet sich eine alte Papierfabrik östlich davon der Südzipfel der Saaleinsel Forstwerder.
Die Insel ist über eine schmale Stahlbetonbrücke (Forstwerderbrücke, von Hallensern auch als Katzenbuckel-
brücke bezeichnet) verbunden.
Das über 100 m breite Saalewehr ist ein festes Überfallwehr und wurde um 1884 am westlichen Saaleufer
für den Betrieb der Cröllwitzer Papierfabrik (1714 erbaut) und für die Stauhaltung des Saalewassers bis
zur Schleuse Gimritz östlich Forstwerder erbaut.
Weit über 100 Jahre lang wurden in der Papierfabrik Lumpen zerrissen, zermahlen und zu Papier verarbeitet,
später wurden dann Strohhäcksel für die Papierherstellung verwendet. 1940 wurde die Papierproduktion ein-
gestellt. Seit etwa 15 Jahren werden auf dem ehemaligen Fabrikgelände alte Gebäude saniert und neue
(Luxus-) Gebäude für Wohnzwecke errichtet.
Die Saaleinsel Forstwerder ist dicht mit Eschen, bis zu 200 - jährigen Eichen und an den Ufern mit uralten
Pappeln und Weiden bewachsen.
Von dessen Ufern aus hat man ebenfalls eine gute Sicht auf das Kröllwitzer Saalewehr.
Die Wanderwege auf der Saaleinsel sind recht kurz und altersgerecht. Der Rückweg führt an der Gimmritzer
Schleuse und am unterstromseitigen Mühlgraben vorbei.
Die Wanderwege auf der Saaleinsel Forstwerder sollte man nicht verlassen! Man munkelt, es soll nicht ganz ungefährlich sein.
Denn manchmal schlägt die Natur brutal zurück!!
Unser Fazit: der Tag war schön, erlebnisreich, wir haben ein paar klitzekleine Kalorien mehr verbraucht als zugeführt und
ein bisschen unsere Heimat erkundet.
Viele Grüße
Peter