Skrei 2021

https://www.kystogfjord.no/nyheter/forsid…ommet-yttersida

Vor Øksnes, auf der Aussenseite der Vesterålen, finden sich die ersten skrei
als Beifänge in den Köhler-Trawler-Fängen. Interessant, weil früh. Könnte also
eine gute skrei-Saison werden. Einige sowieso schon verwöhnte norwegische
Fischer haben jetzt bestimmt keine Bedenken mehr, den Kaufvertrag für das
neue Auto zu unterschreiben ...

Knapp einen Monat später tauchen die ersten " Granaten " in den Fjorden auf.

[FONT=&amp]Wenn man heute am Freitag den 26-ten Februar 2021 in Leknes/Lofoten
durch den grössten lokalen Supermarkt (Rema 1000) geht, tragen
höchstens mal 2 von 10 Kunden eine Schutzmaske und Dutzende
Gymnasiasten des benachbarten Gymnasiums stehen sozusagen
Axxxx an Axxxx an der Kasse. Es ist so, als wäre die Pandemie hier
immer noch nicht so richtig angekommen und es muss wohl noch
reichlich mehr Tote geben, bevor auch der letzte Dödel hier begreift,
wie grausam ernst die Situation jetzt ist. Persönlich hoffe ich, das
wir und unser Clan die Monate März und April überleben. [/FONT]

[FONT=&amp]Der skrei steht schon dicht gepackt draussen vor den Vesterålen im
Nordatlantik und den Lofoten und vereinzelte versprengte Trupps
sind schon auf der Innenseite, im Vestfjord angekommen. [/FONT]
[FONT=&amp]
Die Fisch-Aufkäufer und -verarbeiter hier auf den Lofoten
bekommen jetzt zu spüren, was dabei rauskommen kann, wenn
man seinen eigenen Landsleuten in’s Gesicht strullt in dem man
jahrzehntelang Arbeitskräfte aus Ländern importiert, die’s für
die Hälfte machen damit die Macher noch mehr einheimsen können …
und plötzlich geht da dann mal nix mehr, weil ein Virus die Grenzen
dicht macht ...

Mittlerweile kamen auch schon ein paar Kaffee-Dorsche (skrei über
30 kg) an Land. Unter anderem der zweitgrösste seit die Zeitung
Lofotposten das Ding "Kaffeedorsch" in’s Leben rief: 46 kg. [/FONT]

https://www.nrk.no/nordland/leif-…kilo-1.15389135

Während meine ehemaligen Nachbarn, tausend Kilometer weiter südlich
am Rødvenfjord, jetzt „schnell mal ein bisschen was Küchenfisch holen"
sieht die Hobby-Fischerei für meine jetzigen Nachbarn hier auf den Lofoten
etwas anders aus …

… denn der skrei ist dieses Jahr wirklich spät dran und erst vor ein paar
Tagen umrundeten grössere Geleitzüge des „ Wanderers“ die südlichste
Lofoteninsel, Röst, und zogen weiter rein in den Vestfjord und erst jetzt,
im ersten März-Drittel, kommen die Angler hier so lalala langsam
wirklich zu Pott. Drei, wenn nicht sogar vier Wochen später, als üblich.
Erst jetzt scheinem dem skrei die Wassertemperaturen im Vestfjord
langsam in den Kram zu passen.

Nachbarssohn Sven hat gerade einen Monat Freiwache und hat sein
Hobby-Boot von Ballstad nach Vestersand verlegt, weil der Weg zum
skrei auf der „Aussenseite“ der Lofoten von da aus viel kürzer, weniger
umständlich und billiger für ihn ist.

Sven guckte kurz auf die Fisch-Bilder meiner ehemaligen Nachbarn
vom Rødvenfjord und meinte nur „ Niedlich.“ Höflich, wie er ist, sagte
er nicht laut, was er wirklich meinte: Für sonne Spielkiste voll Wuselkram
schmeiss ich hier auf den Lofoten doch gar nicht erst die Maschine an.
Sven darf mit seinem Freizeitboot jährlich 5 Tonnen skrei/Dorsch anlanden
und fängt damit nicht nur die laufenden Kosten für sein „Schiff" auf,
sondern macht sogar noch ein bisschen Gewinn. Schön, wenn man
seinem Hobby nachgehen und sogar noch was dran verdienen kann …

Erst jetzt meldet die Zeitung Lofotposten Kaffeedorsch Nr. 100 in 2021.
2020 sah das anders aus.

Bilder kann ich hier leider nicht dranhängen, weil die Cheffin der Zeitung
bloss drauf wartet, dass ich nochmal so richtig in’s Fettnäpfchen trete …

... aber jeder, der will, kann ja jederzeit die frischesten Bilder googeln
einfach " kaffetorsk 2021 " eingeben ...

[FONT=&amp]In ‚normalen‘ Jahren wälzen wir uns hier auf den Lofoten in den vier-fünf Wochen
vor Ostern bis zum Abwinken in fangfrischen, erstklassigen Skrei-Loins und sagen
üblicherweise so nach und nach zig Mal „Danke, aber Nein“ zu netten Angeboten
von Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten, die wissen, das wir
„alten Leutchen“ eher nur noch selten mal auf’s Meer raus mögen, wenn’s zu kalt
oder zu windig ist.
[/FONT]
[FONT=&amp]2021 ist die Welt um die Lofoten herum bisher überhaupt nicht mehr, was sie mal war.

Auf der Innenseite der Lofoten, im Vestfjord, erlebten dieses Jahr hunderte ansonsten
chronisch erfolgsverwöhnte Angler und Fischer, etwas hier auf den Lofoten ganz Neues,
nämlich: Svart hav. Zumindest was den skrei betrifft.
[/FONT]
[FONT=&amp]„Svart hav“ sprachlich/linguistisch perfekt zu interpretieren … dafür bin ich nicht der
rechte Mann. Was ich weiss, ist: wenn ein Lofoter den Begriff überhaupt in den Mund
nimmt, hat er etwas Schockierendes erlebt, nämlich: Die totale tote Hose im Meer …
[/FONT]
[FONT=&amp]Was bin ich froh, das Rema 1000 in Leknes die Tage 1a skrei-Filets im Sortiment hat.

[/FONT]

https://www.lofotposten.no/historiens-dar…e/s/5-29-699030

Die schlechteste Lofoten-Saison in neuerer Zeit ... zumindest aus Sicht
der Berufsfischer. Tut aber vielleicht mal ganz gut, das etliche bisher arg
verwöhnte Talermacher endlich mal wieder etwas weiter Richtung Boden
kommen mit den Füssen