Abschließend habe ich unsere Reise noch mal in einem Bericht zusammengefasst.
Hier nun der versprochene zusammengefassteReisebericht.
Skreifischen auf den Lofoten März 2019
Wie alles begann: (Die Hoffnung stirbtzuletzt.)
Es begann mit einer Whatsapp von Sohn Nr. 2. „Hast du schongesehen, auf Facebook wird eine Reise auf die Lofoten verlost. Wer noch im Märzfahren will/kann, kann an der Verlosung teilnehmen. Wie sieht es aus, würdestdu können? Dann trag dich doch ein.“ Warum nicht? Habe zwar so gut wie nieGlück bei Verlosungen, aber teilnehmen kostet ja nichts, zumal zu diesem Zeitpunkterst recht wenige Eintragungen auf der Seite erfolgt waren. Einsendeschluss warMontag 20:00 Uhr.
Hatte am Nachmittag noch mal nachgesehen, eswaren in der Zwischenzeit doch etliche Beiträge eingegangen, damit waren die Chancendoch erheblich gesunken. Hatte dann am Abend noch etliches im Büro zu erledigenund hatte an die Verlosung überhaupt nicht mehr gedacht. Gegen 20:30Uhr Anrufvon Sohn Nr. 2. „Hast du den Knall gehört?“ Im Kopf liefen mehrere Szenariengleichzeitig ab.(in den letzten Tagen waren schon einige Hiobsbotschafteneingetroffen) Gut, dass ich schon auf dem Stuhl saß. Was war passiert? Unfall,Heizung explodiert, Dach eingestürzt? „ Was ist passiert? Schon wieder waskaputt gegangen?“ „Nee, man glaubt es nicht, ich habe die Reise auf die Lofotengewonnen.“
Jetzt gingen erst mal mehrere Fragen undAntworten hin und her. Fazit: Er kann mit 2 weiteren Personen für 1 Woche aufdie Lofoten fahren. Ziel ist Hemmingodden in Balstad. Haus und Boot sindbezahlt, Anreise muss selber getragen werden. Kumpel Daniel und Vater sollenmit. Gleich Kalender geholt. Wie sieht es zwischen dem18.03. und 31.03. aus?Keine Termine, die sich nicht verschieben lassen. „Bin dabei“.
Die wichtigste Frage ist: Wie hinkommen? Autooder Flug. Klare Ansage vom Sohnemann: „Für mich kommt nur Flug in Frage. ZweiTage den Hintern im Auto plattsitzen, no go.“
Noch am selben Abend Rückruf von ihm beimPreisstifter. „ Ich fahre.“ Er erhielt daraufhin die Kontaktdaten für dieAnlage. Am nächsten Morgen gleich Anruf beim Anlagenbetreiber und den Zeitraum18.03. bis 25.03. auf Option gelegt. Dann Suche im Internet. „Was werden fürFlüge angeboten? Welcher Flughafen kommt in Frage, Bodø, Tromsø oder kommt manbis auf die Lofoten?“ Leknes wäre als Ziel ideal. SAS bietet Flug ab Hamburgüber Stockholm und Tromsø nach Leknes zu einem annehmbaren Preis an. Gebucht.Meldung an Anlagenbereiter, „Wir kommen wie geplant.“ Jetzt noch klären, wiekommen wir vom Flughafen zur Anlage, Transfer durch Anlage, Taxi, Leihwagen?Entscheidung fällt für Leihwagen. Also Leihwagen gebucht.
So nun konnte die weitere Planung in Angriffgenommen werden. Zunächst mal versuchen Information über die Anlage und den Ortsowie die notwendige Ausrüstung zu bekommen. Also mal im Forum nachfragen undweitere Suchanfragen im www. stellen. Hier schon mal danke an alle, die sichgemeldet haben. Eure Infos waren eine gute Hilfe.
Eine der ersten Fragen war, was ist dasüberhaupt für ein Revier. Klar war, Zielfisch ist der Skrei. Hat ja geradeHochsaison. Seekarten studiert. Da gibt es ja mit Gule Sider und Kystverketschon mal zwei gute Internetseiten. Dann mal sehen, wie das Wetter aussieht.Also, dazu yr.no fragen. Sieht im Moment gar nicht schlecht aus. Aber bei derLangzeitvorschau deutet sich eine stürmische Zeit an. Auch wenn man nichtglauben darf, was die „Metrolügen“ dir für übermorgen voraussagen, wurde unsdoch mulmig. Sturm für die ganze Zeit. Evtl. zum Ende hin eine kleine Besserungin Sicht.
Unabhängig von der Wetterprognose muss diePlanung weitergehen. Kofferpackliste und Verpflegungsplan erstellen. Wasmuss/kann mit, Floater, Rettungsweste, Gummistiefel, warme Unterwäsche,Handschuhe, Mütze, Waschzeug und Schlafanzugstehen zuerst auf der Liste. Achja, Angelausrüstung brauchen wir ja auch noch: Ruten, Rollen, Pilker, Gummifische,Messer, Zangen und diverses Kleinkram wird zusammengetragen. ErstesProbepacken. Floater, Rettungsweste und Stiefel nehmen schon mal viel Platz imKoffer ein. 3 Reiseruten, 1 große und 1 kleine Multi sowie 1 mittlereStationärrolle sollten mit. Dazu auch noch einige schwere Pilker undGummifische sowie das übliche Kleinkram. Geht nicht, Gewicht deutlichüberschritten. Jetzt wird zwischen Koffer (23 kg) und Handgepäck (8kg) hin undher gepackt. Es geht so nicht. 1 Rute und 1 Rolle fliegen raus. 3Pilker weg. 2Gummifische weg und noch etwas vom Kleinkram, das man ja eigentlich brauchenkönnte, kommt hinterher. Die zweite warme lange Unterhosen kommt zurück in denSchrank. Langsam passt es, 1 Pilker kommt noch in die Styroporkiste, die fürdie Verpflegung/Fischrücktransport eingeplant ist. Endkontrolle Koffer(22,850kg) Handgepäck (8,5 kg) Wird schon keiner nachwiegen. Die Kuh ist erstmal vomEis.
Verpflegung: Die Anfangsversorgung sollsichergestellt werden. Obwohl wir viel Fisch essen wollen, muss auch mal wasanderes auf den Tisch. Gyrossuppe, Bolognese, Chili con carne werden vorgekochtund eingefroren. Einige Lieblingsaufschnitte und ein paar Schleckereinen undwas man sonst so in der Küche braucht, stehen auf dem Einkaufszettel (incl.Spulmaschinentappsund Klopapier). Jetzt geht es ans packen und wiegen der„Fischtransportkisten“. Die Realität holt uns ein. Ein paar Dosen Bier sollenja auch noch mit. Einhellige Meinung,lieber ein paar Lebensmittel hier lassen und Bierkontingent mitnehmen. Lebensmittelsind bestimmt günstiger in Norwegen zu bekommen als Bier. Also aussortieren undeine „Einkaufsliste Norwegen“ erstellen. Nach einigen Packversuchen ist auchhier das Ziel erreicht. Kistengewicht passt.
Nebenbei ständiger Blick auf die WetterprognosenvonYr.no. Es sieht schlecht aus. In unserer Woche kein Tag unter 10 m/sec Wind.In Spitzen 16/17 m/sec. Da ist an eine Ausfahrt mit dem Øyen 620, das uns zurVerfügung steht , nicht zu denken. Am Freitag fällt dann die Entscheidung. Wirwollen versuchen, die Fahrt um eine Woche zu verschieben. Anruf in der Anlage:1 Woche später geht nicht mehr, alles schon belegt. Maximale Verschiebung auf Donnerstagmöglich. Termin wird auf Option gelegt. Anruf bei SAS-Deutschland, Büro nichtmehr besetzt. Samstag ab 09:00 wieder erreichbar. Also warten auf den nächstenMorgen. Ich gehe abends noch zum Preisskat, hätte ich mir schenken können. Binnicht bei der Sache, Gedanken schweifen immer wieder ab, mache Fehler, die mir normalerweisenicht passieren. Samstag versucht Sohn Nr. 2 das SAS-Büro zu erreichen. Es gehtkeiner ans Telefon. SAS-Schweden angerufen. Mit Brocken-Englisch versucht, dasProblem vorzubringen und nach Alternativen zu suchen. Ende vom Lied: Es gäbedie Möglichkeit von Hamburg über Oslo –Tromsø – Leknes am Donnerstag hin und amDonnertag darauf von Leknes über Bodø-Oslo-Hamburg zufliegen. Abflug ab Leknesallerdings schon um 05:55 Uhr. Umbuchung ist aber nicht gerade billig (soll für3 Personen ca. 1.000 € kosten). SAS wird gebeten, das auf Option zu legen, weilRücksprache mit dem Mitreisenden notwendig. Nach längerer interner Diskussionkommen wir überein, dass die Kosten eigentlich außerhalb des gestecktenKostenrahmen liegen. Entscheidung, wir wollen wie geplant fliegen. Aber dawerden wir von SAS informiert: aufgrund der Anfrage wäre die alte Flugbuchunggestrichen worden und der neue Flug würde bestätigt. Argument „mit auf Optionlegen“ wird nicht gelten gelassen. (Verständigungsschwierigkeiten ?)Der alteFlug wäre zwar noch möglich, wäre aber eine erneute kostenpflichtige Umbuchung.Das Ende vom Lied: wir fliegen jetzt erst am Donnerstag. Info anAnlagenbetreiber. Terminänderung geht klar. Mietwagen wird umgebucht. Bekommenjetzt den Frühbucherpreis nicht mehr, wird also auch deutlich teurer. Daseinzig Gute daran könnte sein, sofern yr.no recht hat, der Wind soll abnehmen.
Mittwochabend ist das Auto fast fertiggepackt. Am nächsten Morgen wollen wir wir nach Hamburg fahren und sollen ca.18:30 Uhr in Leknes sein.
Hoffentlich hat sich das ganze gelohnt undwir kommen an den Skrei. Aber wie heißt es doch so schön:
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Donnerstag: Anfahrt und Ankunft
Wir fahren wie geplant mit überladenem AutoRichtung Hamburg. Erster Schreck bei der Auffahrt auf die A1 bei Stuhr. Stau.Wir verlieren über eine halbe Stunde. Aber wir haben ja eine Zeitreserve für evtl.Staus eingeplant. Nachdem sich der Verkehr ab Bremer Kreuz normalisiert hat,kommen wir gut voran. Auch der Elbtunnel macht keine Probleme. Erste Etappe istgeschafft, wir sind rechtzeitig am Hamburg Airport eingetroffen. Gepäck wirdausgeladen, Auto ins Parkhaus gebraucht und dann zum Check in Schalter. Es gibtkeine Probleme. Gewichte sind eingehalten. Gepäck wird mit Zielflughafen Leknesgelabelt. Wir brauchen uns also bei den Zwischenladungen nicht darum kümmern.Ab jetzt kann es relaxt weitergehen.
Der Flieger hebt pünktlich in Hamburg ab.Es ist ein ruhiger Flug nach Oslo. Hier ist schönstes Wetter. Wir gehen durchden Zoll zum Gate nach Tromsø. Auch hier keine Probleme. Der Flug ist aberdeutlich unruhiger. In Tromsø liegt Schnee und der Wind pustet ganz schön.
Der Weiterflug nach Leknes verschiebt sichum gute 30 Minuten. Die Maschine schaukelt ordentlich. Und die Landung gleichteiner Achterbahnfahrt. Aber der Pilot bringt die Maschine heil auf dieLandebahn.
Während Daniel und ich am Gebäckband auf unsere Koffer warten,kümmert sich Jens um den Leihwagen. Erfreulich ist, Alle Gepäckstücke sind heilangekommen. Nicht so schön ist, dass nicht alles in den Leihwagen passt. Alsoso viel wie möglich rein ins Auto und Jens fährt mit Daniel zur Anlage. Ichbleibe mit dem Restgepäck auf dem Flughafen. Es regnet und der Wind pfeiftordentlich. Nach einer ¾ Stunde kommt Jens zurück und wir verfrachten dasrestliche Gepäck ins Auto und ab geht es zur Anlage.
Wir haben eine Einraumwohnung im erstenStock erhalten. Sie ist kleiner als wir von den Fotos vermuten hatten. Schnuckeligekleine Hütte. Küche und Wohnzimmer gerade groß genug für uns drei. DasBadezimmer mit Dusche ist allerdings großzügig bemessen. Der offeneSchlafboden, der eigentlich für 2 Personen gedacht ist, ist über der Kücheangebracht. Da sowohl Jens als auch ich in unserer Mobilität eingeschränktsind, und uns die Kletterei über die steile Leiter nicht wirklich zutrauen, erhältDaniel den Schlafplatz für sich und wir klappen das Sofa aus und richten unsdort die Schlafstätte her. Verpflegungskisten werden ausgepackt und alles inder Küche verstaut.
Nach Aussagen des Vermieters soll morgenvormittags eine Ausfahrt möglich sein. Also geht es auch schon ans Basteln unddie Ruten werden vorbereitet sowie die Ausrüstung für den nächsten Tagbereitgestellt. In der Zwischenzeit ist auch das chili con carne warm. Dazugibt es ein kaltes Bierchen. Gegen 1:30 ist dann Licht aus. Wir sind angekommen.
Freitag:. kurzeAusfahrt
Es war eine kurze Nacht. 5:00 Frühstück. Es ist schon hell. Leider verspätetsich der Vermieter zur Bootsübergabe. Wir übernehmen das Oyen 620. Nach der kurzenEinweisung geht es dann los. Bereits hinter der Hafenausfahrt beginnt derWellenritt. Wir wagen uns aber trotzdem etwas weiter raus, aber kommen nichtbis an Kanten, wo der Skrei stehen soll. Nach 2 schönen Küchendorschen, ist anweiterangeln nicht mehr zu denken, denn 1 Hand wird ständig zum Festhaltenbenötigt. Wir schaukeln uns in den Hafen zurück. Nachdem die 2 Dorsche versorgtsind und die erste Fischmahlzeit wird gleich zur Seite gelegt wurde. wird dieEinkaufsliste überarbeitet und Daniel und Jens erledigen den kurzen Einkauf.Zum Supermarkt ist ja nicht weit. Zwischenzeitlich bereite ich den Fisch mitBratkartoffeln vor. Es geht doch nichts über frischgefangen Fisch. Dann hängenwir um, ständig Blick vor die Tür und auf den Wetterbericht. Und ich versuchedie Zeit mit Skatspielen am Tablet zu überbrücken. (Daniel kann kein Skat). DieHütte wird vom Wind, verbunden mit Regen- und Hagelschauer, ganz schöndurchgeschüttelt. Morgen wird es wohl gar keine Ausfahrt geben
Aber wir hatten unsere erste kurzeAusfahrt.
Samstag: vom Winde verweht
Nachdem yr.no fürden Tag ordentlich Wind angesagt hat, war erstmal ausschlafen angesagt. DannFrühstück und wieder rumhängen. Schneeregen, Wind mit 20 m/sec. Immer wiederBlick nach draußen und auf den Wetterbericht. Keine Chance. Mit Glück evtl. amMontag soll es gehen. Unser Vermieter meint: Ruhe bewahren, eure Stunde kommtnoch. Beim Blick aus dem Fenster stellen wir fest, es scheint eine Sturmflut zugeben. Die Terrasse im Erdgeschoss unseres Haus steht schonunter Wasser, und so wie es ausschaut, läuft das Wasser noch weiter auf ! Oh,man gut das unsere Bude oben ist. Alle Hoffnung wird vom Winde verweht.
Sonntag: 2. Ausfahrt: Die Hoffnungstirbt zuletzt.
Das Wetter hat sich etwas beruhigt. Wir sind heiß und wollen unbedingt raus. Habendann auch eine Ausfahrt gewagt. Es war mit dem Boot kein Durchkommen zu deneigentlichen Hotspots. Angeln direkt vor der Hafenausfahrt macht keinen Sinn.Also zurück zum Steg.
Also wieder auf in die Hütte. Der Schnee kam waagerecht und inzwischen sieht esMontag schon nicht mehr so rosig aus, jetzt ist wohl erst am Dienstag annehmbarwerden.
Aber so schnell lassen wir uns nicht unterkriegen. Und wenn es überhaupt nichtklappt, ist es nicht zu ändern. Wir werden auf keinen Fall unserLeben/Gesundheit für ein paar Kilo Fisch auf 's Spiel setzen.
Wir vereinbaren mit dem vermietr einen Bootstausch. Für ein geringen Zuschlagerhalten wir jetzt ein Kaasboll Boot. Es macht doch einen etwas sicherenEindruck.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Montag: Entschädigt
Als wir früh am Morgen die Nase aus der Tür steckten, ist uns erstmal derUnterkiefer runtergefallen. Dies sollte doch unser erster richtige Angeltagwerden. Nix da, der Wind riss einem die Tür aus der Hand, Schneetreibenschränkt die Sicht stark ein. Noch mal yr.no aufgerufen: zwischen 8:00 und12:00Uhr sollte von Wetter her, eine Ausfahrt möglich sein. also ständig Blick ausdem Fenster. Langsam konnten wir die Berge wieder sehen, keine waagerechtenSchneeflocken mehr. Wir rein in die Floater, Mütze auf, Handschuhe und ab zumBoot. Leinen los und ab ging die Fahrt zu der Tiefenlinie, wo wir den Skreivermuten. Der Bootstausch hat sich gelohnt. Das Boot liegt deutlich besser imBoot und macht auch ordentlich Fahrt. Der Wind und auch der Seegang warenerträglich. Am Ziel angekommen war auf dem Echolot zunächst nichts zu sehen.Trotzdem rauschten unsere Pilker erstmal bis zum Boden. Dann langsam wiederhochgekurbelt und da war bei 70 Meter der erste Biss. Blick auf die Multirollemit Multicolorschnur. Gemerkt: Biss beim zweiten Mal rot, und so ging es dannweiter, Biss auf Biss, zeitweise alle 3 Ruten krumm. Trotz des Angelfiebersvergessen wir den Rundumblick nicht und achten auf evtl. Wetterveränderung. Fastpünktlich um 11:30 Uhr erste Anzeichen für einen Wetterumschlag. Also zurück inden Hafen. Noch gerade rechtzeitig. Vor der Hafeneinfahrt haben wir schon einenrecht ordentlichen Wellengang.
Wir haben dann unseren Fang zum Filetierhaus gebracht. Dann war echte Arbeitangesagt. Es wurde ein längeres Unterfangen. So lange habe ich noch nie amFiletiertisch gestanden. Am Ende konnten wir 43 kg Fischfilet in die Truhepacken. Wir waren fix und fertig, aber glücklich. Wir wurden fürs Warten entschädigt.
Vater und Sohn sind zufrieden
Der kann sich sehen lassen.
Dienstag: Das war‘s.
morgens das gleiche Bild wie am Vortag. Schnee kommt waagerecht. Also warten. Gegen8:30 Uhr klart es auf. Ab ins Boot. Noch schnell zur Tanke, Sprit nachfüllen.Dann geht es raus. Ruhige See. Wir fahren die selben Stellen wie gestern an.Finden aber die Züge nicht, diesmal aber nur "Alleinreisende". Um12:00 Uhr ist wieder Schluss mit lustig. Wir fahren rein, versorgen den Fisch,mit dem Fang von gestern liegen jetzt 50 kg in der Truhe. da für Mittwochganztägig schlechtes Wetter angesagt ist, rüsten wir unser Boot ab. Nach einerkleinen Stärkung (Pizza) geht es ans Verpacken der Angelausrüstung. Morgen dannnoch mal ein Relaxtag und Donnerstag um 5:55 geht der Flieger Leknes über Bodøund Oslo zurück nach Hamburg. Das war‘s.
Mittwoch:Rumhängen
Morgens wieder Wind aus erster Hand. Im Laufe des Vormittags wird es dann dochetwas besser. Aber da wir unsere Ausrüstung schon verpackt haben und auchgenügend Fisch in der Truhe haben, gibt es keine Ausfahrt mehr. Außerdem giltes die Koffer fertig zu packen. Und da tut sich dann ein Problem auf, Wir habenGewichtssorgen. Da entgegen der ursprünglichen Planung doch der eine oderandere Pilker in die Verpflegungsboxen geraten ist, werden die Fischkisten zuschwer. Es beginnt ein längeres Umpacken. Was irgendwie geht, wandert insHandgepäck und die Jackentaschen. So bekommen wir fast auf das Maximalgewicht.Wir hoffen auf großzügiges Wiegen. Den Rest des Tages beschäftigen wir uns mitdem Vernichten der letzten Bier- und Rumvorräte.
Donnerstag: Rückflug
Nachdem wir am Vorabend das Auto noch mitden Koffern und Fischkisten beladen hatten, quälen wir uns um 3:30 Uhr aus denBetten, Schnell noch einen Kaffee getrunken und einen Teller Cornflakesreingezogen, dann fahren Daniel und Jens zum Flughafen. Ich bleibe mit dem Handgepäck noch mal zurück. Danielwird mit dem Gepäck am Flughafen ausgeladen, muss zunächst vor der Tür stehenbleiben, weil der Flughafen noch nicht geöffnet ist. Ich räume in derZwischenzeit die Hütte noch etwas auf und warte. Es dauert auch nicht lange, daist Jens mit dem kleinen Mietwagen zurück. Handgepäck einladen, kurzersehnsuchtsvoller Blick zurück auf den Hafen und dann ab zum Flughafen.Unterwegs noch schnell den Mietwagen wieder nachgetankt. Während Jens denMietwagen abgibt, rollen Daniel und ich das Gepäck zum Check in. Danach Sicherheitskontrolle,bei mir schlägt das Gerät an. Meine neuen Kniegelenke. Schuhe aus, diese aufsBand legen, abtasten mit dem Handscanner. Jetzt die die nette Dame zufriedenund wir können in den Abflugraum gehen.
Unsere Maschine landet pünktlich, wir gehen an Bord und heben auch pünktlichab. Es schaukelt etwas, aber bei weitem nicht so wie auf dem Hinflug. Umsteigenin Bodø klappt ohne Probleme. Weiter geht es nach Oslo. Hier liegt unserAbflugschalter natürlich am anderen Ende des Gebäudes. Aber wir haben ja Zeit.Abflug auch hier pünktlich. Landung in Hamburg 15 Minuten vor der Zeit.
Ab zum Gepäckband Nr 2. Der erste Koffer und die erste Fischkisten kommengleich zu Anfang. Dann große Pause. Es kommen keine neuen Gepäckstücke mehr ausder Luke. Wir werden unruhig. (Beim letzten Flug von Jens nach Nordnorwegensind ihm das Rutenrohr und 1 Koffer verloren gegangen). Dann kommt die Anzeige.„Letztes Gepäckstück, bitte melden sie sich am Schalter gegenüber dem Band 4“.Unruhe wird größer, wenn die 2 Fischkisten weg sind und evtl. nachgeschicktwerden, ist der Fisch bestimmt aufgetaut. Daniel geht zum Schalter und kommtnach einiger Zeit die Info: Die fragen bei SAS nach, Wir sollen gleich noch malwiederkommen“ Nach einer knappen ½ Stunde dann die Info: Wir sollen noch malzurück zum Band 2 gehen, es käme noch Gepäck nach. Und tatsächlich, da kamendann auch unsere 2 Koffer und 2 Fischkisten unbeschädigt an. Uns fiel ein Steinvom Herzen. Daniel holt dann unser Auto aus der Parkgarage und wir schieben dieGepäckwagen vor die Tür. Dann wieder Kofferraumtetris , (Wie hatten wir dasGepäck noch mal auf der Hinfahrt verstaut?) beim 1. Versuch bleibt einHandgepäck übrig. Also noch mal umladen, dann passt es. Die Rückfahrt verliefohne Staus und Probleme. Zuhause, schnell den Fisch in die Truhe verfrachtetund dann unter die Dusche. Der Tag hat mich geschafft. Ich gehe gleich insBett.
Fazit:
Norwegen ist immer eine Reise wert. Es warwieder ein Erlebnis und 3 Dinge waren neu für mich:
1. Ich hatte zum ersten Mal keinerlei Materialverlust
2. Ich habe noch nie so weniggeangelt wie auf dieser Tour.
3. Ich habe mehr Zeit mit filetieren, als mit Angeln verbracht.
Noch eine abschließende Bemerkung: Es war schon der Wahnsinn. FürWetter kann keiner was. Aber sollte man das nochmal bei relativ gleichbleibendguten Wetter, entsprechend blauer Himmel, Sonnenschein und wenig Wind erlebendürfen, dann ist das für jeden Dorschverrückten die beste Psychiatrie.
Großes Lob geht auch an unseren Betreuer der Anlage von Hemmingodden LofotenFishing Lodge Matias Olsen, der in jeder Situation parat stand, zu jeder Uhrzeiterreichbar war und alles erdenkliche getan hat, um das Beste aus dem Aufenthaltzu machen! Auf jeden Fall ist können wir die Anlage, allen die mal auf dieLofoten wollen, weiterempfehlen.