In Norge gehen die Uhren in der Tat anders.
Ich hatte ja das große Glück fast ein halbes Jahr
am Stück in Norwegen verweilen zu dürfen.
War Guide in einer Angelanlage.
Obwohl ich nur mit deutschen Gästen zu tun hatte,
ich aber zumindest bei einer norwegischen Groß-
familie wohnte, bekommt man natürlich die Menta-
lität des Gastlandes zu spüren.
Sofort fiel mir auf, das Hektik hier völlig fremd ist.
Man paßt sich schnell an und wird ruhiger.
Mein Lebensrhythmus war total anders als in
Deutschland.
Da ich in der Zeit nie ne Zeitung zu Gesicht bekommen
habe und auch ganz selten ferngesehen habe, verlor
ich schon mal den Überblick.
Zun Beispiel gehörte es zu meinen Aufgaben, daß ich morgens
kurz nach neun immer zur Post gefahren bin, um zu gucken
ob in der Box Neuigkeiten aus der Heimat da sind.
Eines schönen Morgens war der Laden noch dicht.
Na gut hat die Liesel von der Post halt verschlafen.
Um halb zehn kam dann die deutsche Ungedult bei mir
wieder durch.
Hallo, was ist denn los. Ich will zum Angeln.
Um viertel vor zehn, kam ich ins grübeln.
Ist heute etwa.... scheixxe heut ist Sonntag.
Das ich nicht wußte welcher Wochentag war, passierte
häufiger.
Aber um ehrlich zu sein, es war mir ziemlich Latte.
War´n mal so ein paar Gedanken über die vielleicht
schönste ( aber auch zum Teil sehr stressige ) Zeit
meines Lebens.
Das mich da der ominöse Virus vollends dahin gerafft
hat, brauch ich wohl nicht zu verdeutlichen.
Was gibt euch Norwegen ? Was verblüft euch immer wieder ??
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Auch ich hab den Virus und werd ihn nicht mehr los. Allerdings muss ich feststellen, dass auch in Norge die Zeit nicht stehen bleibt.
Beispiel;
Vor ca 15 Jahren war ich mit Familie in Farsund um Urlaub zu machen.Wir bewohnten ein kleines Häuschen neben dem Haus des Vermieters und er sagte uns gleich zu Beginn, dass wir ruhig alles draußen stehenlassen könnten,was auch absolut stimmte.
2 Jahre später waren wir in Korshamn und wollten wieder Hallo sagen. Nun war ein großer Zaun um das Anwesen und ein Hund bewachte es. Nach einer freudigen Begrüßung meinte Herr X auf meine erstaunte Frage. "So haben sich die Zeiten geändert. Man kann nichts mehr draußen stehen lassen."
In 2 Wochen bin ich wieder in Norge und genieße die wunderbare Natur, die gewaltige Landschaft, die freundlichen Menschen und hoffentlich auch die Fische.
Wo geht der Urlaub nächstes Jahr hin? Ich glaube, das ist nicht schwierig zu erraten.
Gruß
Kurt -
für mich ist Norwegen "zuhause". Wenn ich ein paar Tage in Deutschland bin, bekomme ich Heimweh - Heimweh nach Norwegen!
Es ist das Land, diese unbeschreibliche Natur an der ich mich auch nach all den Jahren immer noch nicht satt gesehen habe. Das gibt mir etwas, was man nicht mit Geld aufwiegen kann. Ich finde hier eine innere Ruhe wie nirgendwo sonst und die Vielfalt der Landschaft ist einfach unbeschreiblich.Hinzu kommen die Menschen mit ihrer freundlichen und niemals aufdringlichen Mentaliät. Eine Hilfsbereitschaft wie ich sie in Deutschland nie kennen gelernt habe und eine Toleranz die ihresgleichen sucht.
Aktuelles Beispiel, vor wenigen Wochen sollte Hein für wenige Tage nach Deutschland fahren. Am Tag vor der Abreise die Katastrophe, das Auto war kaputt und so schnell auch nicht mehr zu reparieren. Ohne grosse Probleme hat eine Freundin uns ihren VW Bus für die Reise anvertraut. Versuch das mal umgedreht in Deutschland...
Hier bei uns in der Gegend schliesst niemand sein Haus ab. Viele Häuser haben nicht mal eine Klingel und selbst wir müssen wenn wir mal verreisen erst mal nachdenken, wo wir eigentlich den Haustürschlüssel haben, denn ausser wenn wir verreisen wird dieser nie benutzt. Was für deutsche erst mal ungewøhnlich und befremdlich wirkt, funktioniert hier ohne Probleme. In unserer Kommune gibt es keine Probleme mit Einbrüchen und Diebstählen, obwohl es ein leichtes wäre da alle Häuser offen stehen.
All das schafft eine Atmosphäre die es einem leicht macht sich wohl zu fühlen.Norwegen ist für mich ein Platz fernab deutscher Hektik und mit eine etwas ruhigeren Tempo wo eben Raum ist für andere Dinge. An der Arbeit bekommt man auch hier nicht sein Geld geschenkt, aber hier arbeitet man um zu leben und nicht wie in Deutschland wo man lebt um zu arbeiten.
Eine deutsche Freundin von mir berichtete mal von ihrem ersten Vorstellungsgespräch in Norwegen. Der Chef fragte nach ihren Interessen und sie fing an ihre fachlichen Qualifikationen aufzuzählen. Daraufhin sagte der Chef: Das ist ja schøn und gut was du alles kannst, aber ich wollte eigentlich Wissen, was du so in deiner Freizeit machst und welche Interessen du hast, denn wir stellen hier Menschen ein und keine Arbeitsroboter.In Norwegen kann ich so leben wie ich will. In der Natur, mit der Natur und daraus schøpfe ich viel Ruhe und Kraft. Ich fühle mich hier frei und einfach wohl. Wenn ich Lust auf Fisch habe, geh ich zum nächsten See oder fahr spontan mit dem Boot raus auf den Fjord. Hab ich Lust auf Miesmuscheln, weiss ich wo ich mir diese hier im Fjord pflücken kann und im Herbst legen wir Kørbe und lassen uns Hummer und Krabbe schmecken. Beeren und Pilze gibt es im überfluss und meine selbstgemachte Marmelade ist der Renner schlechthin wenn wir besuch aus Deutschland haben und wozu Fleisch kaufen wenn wir zur Jagd gehen kønnen und Reh und Elch in der Gefriertruhe haben. Das alles ist für mich Lebensqualität und das alles macht Norwegen für mich zu etwas ganz besonderem.
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Eine kleine, aber wahre Geschichte
Ein deutscher
und ein dänischer
und ein norwegischer Repräsentant
einer weltbekannten Firma
hatten in den Zeiten vor dem Handy ein Treffen in Oslo vereinbart,
Freitag Nachmittag 13 Uhr in Oslo's bestem Hotel.
Der Deutsche sitzt ab 12.50 geschniegelt und gebügelt im straffen grauen Zweireiher im Konferenzraum und breitet schon mal seine Unterlagen für das Gespräch, sorgfältig geordnet, auf dem Tisch aus.
Im 13 Uhr 20 kommt eine der Damen von der Hotelrezeption und übermittelt dem Deutschen, dass der Däne eben angerufen hätte. Er komme etwas später, weil sein Flugzeug angeblich Verspätung gehabt hätte. (Im Nachhinein stellte sich raus, dass der Däne schon am Vorabend in Oslo war und heftigen Drinks und heftigen Mädels verfiel und da entglitt ihm irgendwie der Zeitsinn).
Kurz nach 14 Uhr tanzt ein arg zerzauster, aber fröhlicher Däne in Jeans und T-Shirt an und meint, jetzt bräuchte er aber erstmal ein Bier oder auch zwei und Oh Mann was für ein Stress.
So gegen Drei kommt die Dame von der Rezeption nochmal wieder und übermittelt dem mittlerweile recht muffig-pikiertem Deutschen und dem immer noch nicht nüchternden, aber gelassen-fröhlichem Dänen, dass der Norweger eben angerufen hätte. Man möge ihn, den Norweger, doch bitte entschuldigen, weil, er bekam sehr kurzfristig eine Einladung zu einem Kindergeburtstag. -
herrliche geschichte, alfred!:D
so richtig versteht man die als aussenstehender bloss gar nicht.
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Ihr mit Euren herrlichen Norwegen Geschichten und Traum Bilder vermiest
einem das Zuhause sein, :mad: ich will auch nach Norge . vielleicht schaff
ichs ja in einer Urne. Alex was machst Du um 02,38 uhr am PC?
so wird Euer Haus nie fertig, jetzt aber ab ins Bett.:D -
Alex was machst Du um 02,38 uhr am PC?
so wird Euer Haus nie fertig, jetzt aber ab ins Bett.:Dich hab bis 2.30 noch am haus gearbeitet.
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Ich hab auch noch eine Geschichte... passiert in Feda 2006:
Wir waren sozusagen die Untermieter von Dorschpappa Harald (Borks 19/2) und ich hatte die Aufgabe, die steile Auffahrt mit einem Passat Diesel zu bewältigen.
Blöderweise fuhr ich in einer Steilkurve zu langsam, schaltete zurück und es gab kein Vorwärtskommen mehr. Also einfach zurückrollen (dachte ich)... aufgrund des verkleinernden Spiegels rechts (sowas kannte ich bisher nicht) fuhr ich rückwärts in den Graben. Menno, Unterboden setzte auf, noch knapp 10cm und das Autodach berührt den Felsen. Frauenparkplatz sozusagen, schlechter gings nicht...
Nun... verzweifelt den Vermieter angerufen. Ahaa, ist in den Bergen und kann nicht weiterhelfen! Danach den ADAC angerufen (in Norge heißt der Adak). Kein ADAC-Plus? Nee, dann geht da gar nix. :eek:
Auf einmal kommen 4 Leute zum Helfen, wir beraten uns kurz und siehe da: mit geballter Kraft heben wir den Kombi aus dem Graben... war zum Glück absolut unbeschädigt!
Unser Vermieter hatte einfach die Nachbarschaft angerufen und um Hilfe gebeten, ohne daß wir das mitbekommen haben. Einfach klasse!
Mir fiel ein riesen Stein vom Herzen. Uns wurde selbstlos von den Norwegern geholfen... klasse und danke!
Gruß
Friedel
P.S.: Lt. Dorschpapa Harald ist der Graben zugeschüttet worden. War demnach nicht der Einzige, dem das passiert ist.
Gruß
Friedel -
Danach den ADAC angerufen (in Norge heißt der Adak).
nein,der norwegische ADAC heisst anders. nämlich NAF! kein witz! Norges Automobil Forbundet.:D
aber auch ne schöne geschichte.
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Jawohl @ Hein :
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