Korshamn im Juli 2018

Moin zusammen,
hier kommt der nächste Bericht vom heutigen Tage:
4:45h aufgestanden, aus dem Fenster geblickt und dicken Seenebel vorgefunden und wieder hingelegt.
5:30h nochmal aus dem Fenster gelinst, 3-400m Sicht. Gefrühstückt und losgefahren Richtung Lamekletten. Weiter draußen Richtung Bispen wurde die Suppe aber wieder dichter, daher haben wir die Lamekletten kurzerhand abgesagt (denn dort verkehren auch die großen Pötte parallel zur Küstenlinie) und sind stattdessen zwischen Bispen und Lamekletten die tiefen Bereiche um 70m abgedriftet. Über Grund haben wir dann Schellfische vorgefunden, einen 35er zurückgesetzt und einen 60er am Boot verloren. Danach nichts mehr... kein Biss, kein Zupfer. Gegen 10:00h haben wir dann abgebrochen und sind zurückgefahren. Danach klarte es bis zu Mittagspause langsam auf. Gegen 14:00h sind wir dann nochmals zum Makrelensuchen in die Hausvigbucht und Rosfjordmündung aufgebrochen und haben Hoddels Tourempfehlung abgeschleppt. Was soll ich sagen, 5 Stunden Suchen und nur Schwärme von Miniseelachsen gefunden. Leider auch keine Bisse auf Naturköder in der Tiefe. Zum "Glück" geht es allen Anglern hier so, sonst würde man wirklich an seinen anglerischen "Künsten" zweifeln.

Übrigens, oben auf den Kletten stehen zur Zeit auch nur Miniseelachse. An den Rändern ist es scheinbar "aussichtsreicher", wenn man denn hin kommt (Wind, Nebel, etc.). Die Wassertemperatur da draußen liegt bei knapp 15 Grad am Echolotgeber.

Im Rosfjord betrug die Temperatur heute bis zu 18 Grad! Am Ende des Rosfjords stehen übrigens zur Zeit zwei Öl-Plattformen (weiß nicht ob die immer da stehen bzw. auf Werft) und im Fedafjord steht auch eine Öl-Plattform.

Viele Grüße
Thorsti

Moin zusammen,
heute ist unser letzter ganzer Tag in Norge, morgen früh geht's in die heimatlichen Tropen. À propos Tropen... hier mal ein paar Temperaturen zum "Abkühlen" aus Korshamn: Donnerstag, 26.07.2018 = 24 Grad, Wind 1-2m/s
Freitag, 27.07.2018 = 24 Grad um 9:30h morgens! Um 12:30 28,5 Grad ... jetzt schon über 30 Grad und ca. 4-6 m/s Wind !!!

Nun zu den anglerischen Fakten:
Mittwoch, 25.07.18 - 9:00h: Unser morgendliche Angeltour Richtung Lamekletten wurde bei der Ausfahrt durch plötzlich hereinziehenden Seenebel gebremst. Wir zogen es daher vor, den Nebel "auszusitzen" und drifteten ein bisschen in den Schären zwischen Ulvasodden und Lipskjeran zu driften. Driften war das richtige Wort, denn obwohl es hier nur 20m tief ist benötigen wir 200+ Gramm um das Makrelenvorfach mal zum Boden zu befördern. Es herrschte eine steife Brise mit Wind zwischen 10-15 m/s. Nun gut, zu Fangen gab es dort nix, außer Krebsreusen der Fischer vielleicht. Nach einer rund 45 Minuten war der Nebel verzogen und die Reste trieben über den Lindesnes Fyr in Richtung Spangereid... Wir sind dann vor bis zur Insel Vaholmen vorgefahren und wollten uns im Wellenschatten verstecken und gleichzeitig Fische fangen. Doch natürlich klappt das mit dem Verstecken weder Wind- noch Wellentechnisch gut, also fuhren wir Richtung 18m Pollackberg wieder zurück in den Grönsfjord. Mittlerweile war es wohl 11:00Uhr. Warum der Pollackberg "Pollackberg" genannt wird, erschloß sich mir in den letzten 14 Tagen nicht wirklich. Es ist nur auf der Karte ein "Berg", in Realität aber eine Plateauerhebung bis auf 17,80m, auf der ... natürlich Millionen kleiner Seelachse wohnen. Sonst ging uns da nicht wirklich was ans Band, außer meinem Sohn, der uns bei ca. 30m Tiefe einen 50er Dorsch zum Mittagessen bescherte. Danke Neptun !
Die Nachmittags- bzw. Abendausfahrt fiel aufgrund des Windes dann aus. Soviel Drift brauche ich zum Angeln nicht. Dafür sind wir abends ins schöne Städtchen Mandal gefahren, haben einen Hafenrundgang gemacht, die Yachten der Norweger bewundert, haben wieder den Aussichtspavillon auf dem Berg Uranienborg erklommen und die schöne Landschaft genossen.

Am gestrigen Donnerstag war der Wind dann über Nacht wie vorhergesagt eingeschlafen. Ententeich und wolkenlos. Also um 5:00 Uhr raus und dann Richtung Leuchtturm "gedüst" ähh besser geschneckt mit unserer Yellow-Schnecke und 5,5Kn. Dann unterhalb des Leuchtturms zuerst Köderfische besorgt und dann Pilker und Vertikalköder mit Gummi-Oktopus mit den Seelachsfilets bestückt. Die dritte Drift entlang der Felswand unterhalb des Leuchtturms brachte einen 70er Leng. Der Anfang war gemacht. 5. Drift wieder ein Leng, der sackähnlich nach oben kam. Aber der Fuchs hat nur seine Kraft gespart, denn neben dem Boot angekommen vollführte er mehrere Rollen und zeigte mir die Stinkeflosse. Tschüss, weg war er. Und nicht nur das, der Flüchtige scheint unten auch allen anderen Fischen Bescheid gegeben zu haben, denn es gab keine weiteren Bisse mehr. Auf der Rückfahrt machten wir noch kurz Halt bei Indre Villaflu und zum meiner Überraschung wollte uns ein kleiner, tangroter Seewolf noch "Hallo" sagen. Nach kurzem Fotoshooting durfte er wieder schwimmen. Gegen Mittag entflohen wir dann der Sonne in Richtung Heimathafen.
Nachmittags fuhren wir nach Farsund zum Strand bei Lista Fyr (Nordhasselstrand). Allerdings hat sich der weite Weg des Strandes wegen nicht gelohnt. er war zwar groß und auch leer, aber dahinter ist eine Rinderweide und am Wasserrand modert stellenweise Seegras. Was nun mehr "duftete" konnten wir nicht herausfinden. Schöner war da der Strand von Lyngdal, Richtung Agnefest.
Abends haben wir dann nochmals eine Angeltour zum Leuchtturm gestartet, jedoch außer einem 38 Dorsch (der natürlich wieder schwimmen durfte) konnten wir nichts im Boot begrüßen. Gegen 22:00h haben wir dann unser Angelsaison in Norwegen für beendet erklärt.

Fazit der letzten 12 Angeltage: 5 Dorsche, 3 Leng, 35 Makrelen, 1 Mini-Seewolf, 0 verwertbare Seelachse und 0 Pollacks.

Hoffe die nächsten Angler haben mehr Glück und Erfolg beim Fischen. Aber es war trotzdem wieder "Urlaub für die Augen", nur nicht für die Anglernerven...

Viele Grüße und Petri Heil
Thorsti

Hallo ihr zwei und alle anderen Foris,
schön das es Euch und vielleicht auch einigen anderen noch gefallen hat - es war mir eine Ehre. Vielen Dank für die vielen Tipps (!!!) sonst hätten wir zum Beispiel nicht den Leng vom Leuchtturm geholt oder gar keine Makrelen erwischt - und wir lieben sie doch ...
An anderer Stelle gibt es von Hoddel ja noch einen Mitnehm-Packliste. An dieser Stelle möchte ich nochmals folgendes betonen:

Allgemein: Sonnencreme und Kopfbedeckung, immer genügend Getränke und Snacks an Bord (gleiches gilt auch für eine Wanderung zum Preikestolen), ein Stück Rohrdämmung als Auflage an der Reling kann hilfreich sein, eine ausreichende Menge Bleie vor allem 150-150g, da es die hier nicht gibt, eigenes Gaff bzw. besser ein Großkescher

für Borks 29/1 (vor Ort Appartement 104): einen eigenen Dosenöffner, einen guten Fischwender, eine gute Pfanne (das ist zwar alles vorhanden, aber...). Küche ist komplett bis auf Toaster (haben wir nicht gebraucht). Es gibt eine neue (leere 300L Kühltruhe und noch einen 100L Gefrierschrank (hat ein Optimist gekauft - wohl dem der das voll macht !!!). Yellowboot hat nur Echolot Huminbird 541 (verliert ab und zu sein Signal, dann Neustart machen) aber keinen Plotter. Ein Tablet oder Großformat-Handy mit kostenloser Navionics-App schafft wertvolle Abhilfe zum Spotsuchen und bei plötzlichem Nebel.

Mante und Jordi, ich wünsche Euch etwas kühlere Temperaturen und dann diiiiiiiiiiiiiicke Fische. Gebt alles...

Viele Grüße
Thorsti