Hier der zweite Teil des Berichtes:
27. März
Morgens liegt das ganze Land unter einer Schneedecke, bei uns vor der Tür sind
es 6 cm. Der Steg ist verdammt rutschig und ein kalter Wind weht.
Gegen 10.00 Uhr geht es aber trotzdem raus, kein Schneefall mehr, aber kalter
Wind.
Haiko und Julius schleppen eine weitere Runde und können, direkt bei der
Vorbeifahrt an unserem Haus, eine massige MeFo fangen.
Markus und Benny schleppen erst und gehen dann über zum Pilken, haben aber
keinen nennenswerten Erfolg.
Andreas und ich pilken nur, haben dicke Arme und fangen Dorsche, leider fast
alle in der Klasse „geht noch zur Schule“; lediglich zwei maßige Dorsche
bleiben in der Kiste liegen.
Als die Hände und Füße so kalt sind, dass es nicht mehr feierlich ist, brechen
wir ab und fahren rein.
Vigeland wird besucht, denn der Kühlschrank ist so leer wie der Fjord…
Vorher fahren wir noch in die andere Richtung, besuchen Avik und inspizieren
zwei Süßwasserseen. Es liegt immer noch Schnee.
28. März
Heute eine Sonderfahrt: Boot 2 und Boot 3 bleiben angeleint, stattdessen
werden die vier Besatzungsmitglieder von einem kleinen Kutter abgeholt, um
Pollack-Fanggründe aufzusuchen.
Andreas und ich machen eine Sightseeing-Tour durch die Schären und pilken
nebenbei hier und da.
Da wir Reker mit hatten, versuchten wir auch, damit den Fisch zum Anbiss zu
überreden.
Gleich beim ersten Versuch hab ich zwar Kontakt; aber nach 60 Metern Drill
steigt das Fischlein aus.
Weitere Bisse oder gar Fische bleiben aus - also auch nicht der Brüller…
Unterwegs treffen wir unsere Pollack-Angler, die wegen der doch sehr hohen
Wellen nicht sehr weit rausgefahren waren.
In der Hoffnung, dass wir von Reker auf Fischfetzen umstellen können, gehen
wir längsseits.
Leider ist der Pollacktour-Fangerfolg gleich null, kein Fisch wurde gefangen.
Ihr vermisst das Wort „Köhler“ ?
Andreas und ich auch !
Während Andreas ausschließlich den Solopilker badete, versuchte ich es
zwischendurch mit verschiedenen Beifängersystemen.
Beide Angelarten blieben erfolglos.
Aber Schpasss hatten wir beide schon - alle Ausfahrten mit Andreas haben mir
sehr viel Vergnügen bereitet.
29. März
Der Wetterfrosch hat sich beim Hochsteigen auf der Leiter ein Bein
gebrochen…
Um 06.00 Uhr bin ich wach, schaue raus und traue meinen Augen nicht:
Furuholmensundet ist spiegelglatt !
Haiko hat den Kaffee fertig, ich wecke die anderen, Markus und Benny kommen
hinzu und flugs werden die Boote klargemacht.
Andreas und ich suchen erst mal ein Plateau auf, während Boot 2 und Boot 3 an
uns vorbeiziehen und Richtung Kletten dampfen.
Das Plateau bringt auch nicht viel (ich kann nur Dorsch, unter anderem einen
wahrhaft kapitalen Franzosendorsch), so dass wir auch gen Kletten tuckern.
Dort sind schon sechs Boote, scheint also was zu gehen…
Was ging, waren Köhler, alle so umbei 60 cm, also eine schöne Küchengröße.
Blöderweise hatten wir eine sehr starke Drift, welche noch zunahm, weil der
Wind auffrischte.
Als ich mit 500 gr kaum noch runter kam, gaben wir auf und fuhren etwas unter
Land, Richtung der kleinen Insel Kjorten.
Aus einem kleineren Köhler bastelten wir uns Fischfetzen und ließen uns
treiben.
Andreas gab zwischendurch die Tiefen durch und warnte, dass es rapide flach
wird. Kaum sprach er die Warnung aus, hing ich auch schon fest, Sekunden
später hatte es auch Andreas erwischt.
Augenscheinlich hingen wir beide am gleichen Stein.
Ich sach ja, wir hatten beide viel Schpasss an Bord !
Nachdem die Hänger gelöst waren, trieben wir (es) weiter. Ich fegte noch kurz einen Leng von der Platte und dann wurde es auch dort zu windig/wellig, so dass
wir beschlossen, den Angeltag zu beenden.
Boot 2 fuhr - so hörten wir später, noch weiter raus um im Tiefen mit
Naturköder zu probieren. Die Drift erforderte 1,2 kg Gewicht, was später auch
nicht mehr reichte. Ein schöner Lumb war das Ergebnis.
Boot 3 hatte einige Köhler zu verzeichnen.
Zu Hause versorgten wir den Fisch, tranken gemütlich Kaffee und dann konnte
ich Andreas überreden, noch eine Runde „schleppen“ zu absolvieren, so dass
wir auch mal den Snigfjord von innen sahen.
Dort waren unter anderem auch Möven unterwegs, was eigentlich ein Zeichen für Fisch ist.
Ich warf ein Heringsvorfach zwischen die herabstürzenden Möwen, einmal,
zweimal, dreimal - nüscht…
Abends gab es einen kapitalen Schweinebraten, den Lutz vorbereitet und zur
Fahrt gespendet hatte.
Zeitig ging es auf das schmale Brett ähhh Bett, denn für den nächsten Tag war
eine Kuttertour vorgesehen.
Soviel zum zweiten Teil des Berichtes.
Der dritte Teil folgt morgen, könnte unter dem Motto stehen:
"Traue keinem, schon gar nicht dem Wetter" :mad:
oder
"Wie ich das Fürchten lernte..." :eek:
Bis dahin ein geruhsames Wochenende
Gruß
Heiko