NDR-Beitrag: Angelbeschränkungen kosten Jobs

  • Ich war früher hin-und wieder mit so einem Fischkutter unterwegs. meist von Warnemünde aus aber auch von Saßnitz. Richtig viel Dorsch gefangen haben wir selten. Ich glaube so 12 oder 13 Stück war das meiste, alle im Schnitt so um die 45-60cm, mal ein 75er war auch dabei.
    Später kamen Gerüchte auf, dass die Skipper absichtlich die Angler an den größeren Schwärmen vorbei führten und den Berufsfischern Hinweise gaben, wo was zu holen ist. Ich hab selber erlebt , das Fahrgäste von der " Brücke" gescheucht wurden, weil sie mal einen Blick auf das Echolot erhaschen wollten.
    Ich denke, dass das wesentlich dazu beitrug, dass weniger Leute mit den Kuttern rausfuhren. Die waren einfach unzufrieden.
    Einige male wären wir ohne einen Fisch gefangen zu haben wieder nach Hause gefahren, ca. 250 km. Da hat der Skipper per Funk Fisch geordert, bei seinen Berufsfischer-Kollegen und wir konnten den Fisch käuflich erwerben, um zu Hause nicht völlig doof dazustehen.
    Für mich war das immer ein schöner Tage auf dem Wasser, ob mit Fisch ,oder ohne.


    Gruß
    Frank


    Eigentlich war schon lange abzusehen, dass das den Bach runter geht.

  • Eine Fangbeschraenkng zerstoert sicherlich einige Arbeitsplaetze, wenn es aber ueberhaupt keinen Dorsch mehr gibt, weil bis zu letzt ohne irgendwelche auflagen alles ausgerottet, ueberfischt wurde, ann sind zumindest alle Arbeitsplaetze zestoert. Also lieber sehendes Auges in den Abgrund und zwar Alle, als einige.


    Das ideotische daran ist eigentlich das, die, die dadurch eine gesicherte Zukunft haben werden, die Fischer halt, sich am meisten dagegen auflehnen. Wir verbohrt muss mandenn sein, um das nicht zu erkennen. Ich glaub das ist schon so eine Art reflex. Ohne auch nur einmal drueber nachzuenken, wird gleich nein geschrien.


    Bei den Fischkutterkapitaenen die die Dorschtouren anboten, gibt es sicherlich einige gute bei, aber zu menen Zeiten als ich das auch mal machte, wurden wir von vielen doch ganz ordentlich verarscht. Dann darf an sich aber nicht wundern wenn die Kunden es irgendwann satt haben, sich das herum gesprochen hat und niemand mehr mit denen heraus fahren will. Daran ist kein Schutzprogramm fuer den Dorch schuld.


    Ich halte grosse Schutzbereiche fuer den Fisch in der Ostsee fuer unumgaenglich, auch wenn die Fischerei darunter erst einmal leiden wird. Allerdings wird binnen weniger Jahre sich das umdrehen, das zeigen weltweite aehnlicheProgamme.


    LG Mark

  • ich finde es einfach nur schizophren, wenn Angelkutter Kapitäne gegen die Fangbegrenzung klagen,
    aber andererseits noch heute gezielt auf Laichdorsch gehen und damit auch noch mit entsprechenden Bilder im Internet prahlen .....
    :mad:

  • ....ich bin doch sehr verwundert, dass sich auch Angler finden, die die Machenschaften und weiteren Einschränkungen an der Ostsee auch noch nachvollziehen können.


    Wenn man sich etwas mit der Materie beschäftigt hat, erkennt man schnell, dass wieder mal die Freizeitangelei zugunsten der Berufsfischerei geopfert wird. Es geht dabei um Lobby / bzw. nicht vorhandene Lobby. Sachliche Gründe gibt es tatsächlich nicht. Erkundigt Euch z.B. mal auf www.ANGLERDEMO.de . Wir Angler werden nach Strich und Faden verarscht und betrogen. Von der Politik sowieso, aber leider sogar von unseren eigenen Verbänden, in denen vornehmlich Leute das sagen haben, die vom Angeln NULL Ahnung haben.


    Z.B. Thema Bag Limit Dorsch:


    Die Fangquoten der Angler aus den Vorjahren wurden hochgerechnet. Im Ergebnis kam es zu völlig unrealistischen Werten. Wer selber vor Ort geangelt hat, weiss, dass die Fänge vom Kutter immer relativ gering waren. Egal, wie gut oder schlecht die Dorschbestände im jeweiligen Jahr waren, die Fangmengen der Angler sind über Jahre stabil geblieben - auch jetzt noch.


    Die Fangmengen der Berufsfischer gehen aber seit Jahren stramm zurück. Nun wurden die fiktiven Anglermengen durch eine Baglimit nach unten gedeckelt. Hierdurch wurden scheinbare Fangkapazitäten frei - nur, damit man die Quoten der Berufsfischer weiterhin viel zu hoch halten darf. Es ist ein dreckiges Spielchen da oben im Norden. Institute finden ganze Dorschjahrgänge nicht, die aber seltsamerweise nach festlegen der Quote in großen Mengen vorhanden sind. Soviele Kleindorsche (aus dem verlorenen Jahrgang) wie in diesem Jahr haben die Angler seit langer Zeit nicht mehr verzeichnen können. Die Hobbyangler stellen zum Teil das angeln ein, damit die Fische nicht verangelt werden. Was ein Schleppnetzfischer macht kann sich jeder selber überlegen.


    Das Baglimit sorgt nachweislich dafür, dass sich weniger Angler zu einem traditionellen Bootstrip an die Ostsee begeben. Es reicht der Gedanke, dass man an einem der (sehr seltenen) guten Tage nach 3 bzw. 5 Dorschen mit dem angeln auf Dorsche aufzuhören hat. Die zum Teil aus dem Süden Deutschlands anreisenden Leute orientieren sich um.


    Das zweite Thema sind die Schongebiete:


    Grundsätzlich mag das eine gute Idee sein. Das Ganze bekommt allerdings einen faden Beigeschmack, wenn wesentlich belastendere Aktivitäten in den gleichen Gebieten weiterhin stattfinden dürfen. Auch hier werden die Angler - aufgrund fehlender Lobby und ganz schwacher Verbandsarbeit - wieder mal über Gebühr belastet. Der alleinige Hauptfaktor für schwindende Dorschbestände ist NACHWEISLICH die Berufsfischerei mit großen Trawlern - es sind nicht die Hobbyangler. Diese werden aber am meisten zur Kasse gebeten, mit der Folge, dass regional viele Betriebe in Schieflage geraten. Die Stammkundschaft in den Wintermonaten fehlt.


    Wir sind in Deutschland auf dem besten Weg, dass uns unser Hobby durch Auflagen und Beschränkungen immer mehr erschwert wird. Die roten Politiker mit grünen Ideen haben im Norden "beste Arbeit" dazu geleistet.


    Die Ressourcen werden durch die Berufsfischerei mit immer effektiveren Fangmethoden seit Jahren geschröpft - hier und ausschließlich hier muss der Hebel ohne wenn und aber angesetzt werden. Die Fischereiindustrie ist leider bestens vernetzt und leistet starke Lobbyarbeit - genau aus dem Grund traut sich die Politik (die ja von der Materie an sich viel zu wenig Ahnung hat) da nicht ran.


    Wenn sich nun auch noch die Angler von der Politik auf´s Glatteis führen lassen und völlig schwachsinnige Regulierungen gutheißen, werde ich wirklich nervös. Natürlich ist es richtig, auch mal bei sich selbst zu prüfen ob man was verbessern kann (z.B. nicht gezielt auf Laichdorsche angeln). Aber in den oben geschilderten Fällen sind wir Angler - meiner Meinung nach - nicht die ersten / richtigen Ansprechpartner.


    Mit sehr nachdenklichen Grüßen


    Stefan

  • Sicherlich werden wir Angler in vielen Dingen "verarscht", besonders was die Mengen betrifft, die wir Freizeitfischer angeblich so aus der Ostsee holen.
    Als regelmässiger Angler in der Ostsee (mit eigenem Boot) muss ich etwas widersprechen (zumindest was "mein" Fangebiet zwischen Fehmarn & Neustädter Bucht) angeht.
    Die Fangmengen sind bei Weitem nicht mehr so gut wie noch vor einigen Jahren ! (aber vielleicht habe ich das Angeln auch verlernt #zwinker2*)
    Auch mein Kollege, der regelmässig mit einem Kutter aus Heiligenhafen losfährt, fängt lange nicht mehr so viele Fische wie noch vor einigen Jahren.
    Korrekt ist aber auch, dass ich in den beiden letzten Jahren sehr viele Kleindorsche an der Angel hatte. Das zumindest lässt für die Zukunft hoffen.
    Meine Saison beginnt etwa Anfang April. Mal sehen was dieses Jahr zu berichten ist.

    :wave: Gruss lundi :wave:


    TRÄUME NICHT DEIN LEBEN, SONDERN LEBE DEINE TRÄUME


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