Anfang Mai 2016 war ich in Lillehavn um mit meinem Vater zu angeln. Ich bin Anfänger und angele zuhause gar nicht.
Lillehavn liegt einige Kilometer südlich von Spangereit. Von hier ist es nicht Weit zum Lindesnes Fyr, wenn ich es richtig verstanden habe, der südlichste Punkt Norwegens. Ich erwähne es, weil wenn man Lillehavn auf GooleMaps eingibt, bekommt man unter Umständen einen Punkt bei Lillesand angezeigt.
Der Ort selber war wohl früher mal ein Fischereihafen mit Fischfabrik. Das liegt heute alles still. Dafür gibt es jetzt ganz viele Ferienhäuser/Wohnungen. Anfang Mai war es sehr ruhig. Nur zum Wochenende kamen die Norweger um sich dort zu erholen.
Zusammen mit der Wohnung hatten wir das obligatorische „YellowBoat“ gemietet. Zum Boot selber gibt es nicht viel zu sagen. Man findet dazu auch genug im Internet. Es ist halt langsam und da es nur über den Motor gesteuert wird, ist es nicht sonderlich „gelenkig“ um es mal so zusagen. Gerade das „Ein und Ausparken“ erfordert einiges an Übung und Geduld.
Lillehavn selbst liegt quasi am offenen Meer. Es gibt einen paar größere vorgelagerte Felsen, die einiges an Wellen und Wind abhalten. Ansonsten muss ich für mich sagen, des ich es dort für Anfänger ungeeignet finde.
Zum Glück hat mein Vater einen Bootsführerschein und ein wenig Erfahrung. Das Ganze wird einem recht schnell klar, wenn man sich mit dem Boot aus dem Schutz der Felsen begibt. Selbst wenn es fast Windstill ist, gibt es dort unter Umständen noch eine mächtige Dünung an. An einem Tag kamen die Wellen sogar aus zwei Richtungen gleichzeitig. Dazu kam immer eine heftige Drift. Im Zusammenhang mit dem langsamen Boot kann das schon unangenehm werden. Wenn dann noch der Motor ausfällt und man recht schnell in Richtung der Felsen treibt wird es spannend.
Zum Angeln selbst: Gefischt haben wir hautsächlich mit einer Pilkrute, 260 cm 50-200 Gramm Wurfgewicht und einer 5000er Stationärrolle, einer 225 cm Bootsrute 100-400 Gramm Wurfgewicht und Multirolle sowie einer 210 cm Bootsrute mit 300 Gramm Wurfgewicht auch mit Multirolle. Als Köder kamen Quantum Smelt Shad 16 cm mit 50 Gramm Jigkopf sowie div. Pilken von 100 – 200 Gramm zum Einsatz. Als Beifänger habe ich Gummimaks, Twister und Gummi-Oktopusse ausprobiert. Mit einem vom Ufer gefangenen Minipolack hab ich auch mal das Grundangeln ausprobiert, welches mir einen 98 cm Leng bescherte. Das war auch schon das Highlight der Angeltour. Ansonsten ging nicht viel. Ein 50 cm Köhler, ein ca. 60 cm Dorsch. Ansonsten hatte man div. untermaßige rote“ Tangdosche“ am Haken. Vom Biss des Köhlers gibt es ein Video auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=GtG_Qxhcrn4
Die meisten Fische, die wir am Haken hatten, wurden vorher nicht auf dem Echolot angezeigt. Ich hatte auch so den Eindruck, wenn Fisch da war hat er auch gebissen. Es war halt nur keiner da.
Es waren noch zwei andere deutsche Anglergruppen vor Ort. Die haben auch nicht sonderlich viel gefangen. Obwohl sie auch weiter raus gefahren sind. Die eine Truppe war das Jahr zuvor zur fast selben Zeit in Lillehavn und haben damals Köhler über Köhler gefangen. Die Einheimischen sagten allerdings, dass dieses Jahr das Wasser noch zu kalt sei und die Heringsschwärme noch nicht an der Küste. Deswegen gäbe es noch keinen Fisch.
Aufgrund der Windverhältnisse und der bisherigen Fangergebnisse haben wir die letzten drei Tage darauf verzichtet raus zufahren. Vom Ufer aus ging auch nicht mehr viel. Es gibt zwar gerade an der Hafenmole einige viel versprechenden Stellen. Aber gefangen haben wir und auch andere Angler dort nichts.