Petri ihr lieben,
wie schon in meiner Vorstellung geschrieben, hat mich seit Juni diesen Jahres nun auch das Norwegen-Fieber gepackt und ich möchte euch gerne meine Impressionen und Tipps für den Gratangen-Fjörd mitteilen.
Unser Reisezeitraum war ideal: 17.06. (mein Geburtstag #zwinker2*) - 24.06. - also genau zur Sommersonnenwende - und die ist in Nordnorwegen echt eindrucksvoll. Die Gruppe bestand aus 6 Leuten, die alle noch recht neu auf dem Gebiet Norwegen waren, aber wir haben dann vor Ort Bekannte getroffen, die bereits seit 5 jahren, jedes Jahr ihr Unwesen in Foldvik treiben. Daher gab es vorab schon einige Tipps zur Ausrüstung und fängigen Ködern - doch dazu gleich mehr.
Geräteauswahl
Nachdem die Reise gebucht und fest war, hieß es erstmal Ausrüstung besorgen. Leichte Spinnkombo, mittlere Pilkombo, schwere Pilk-/Naturköderkombo, das stand schon fest - also ab zum Tackledealer:
Leichte Spinnkombo (war im Prinzip schon vorhanden):
Rute: Savage Gear Roadrunner XLNT - 4 teilige Reiserute (perfekt für den Flieger) 2.40m - 80gr WG
Rolle: Abu Garcia Söron STX 40
Schnur: 0.16er geflochtene WFT Dynamix - dies war eine Notlösung, da sich meine Power Pro kurz vor Norwegen verabschiedet hat
Köder: versch. Pilker bis 60gr, unmengen an Gummifischen (Lunker City Shaker 4.25" vor allem Atomic Chicken - meine Lieblings-Dorschfarbe), altbewährte FZ-Blinker und meine Lieblingswobbler
Mittlere Pilkcombo:
Rute: Spro Globetrotter GT Big Fish - ebenfalls eine 4 teilige Reiserute 2.25m - 180gr WG
Rolle: Stationär Abu Sorön S60
Schnur: Hemmingway Dynasteel Typ 22 bis 16kg
Köder: div. Pilker bis 150gr - in Norwegen habe ich mir dann die Solvkroken Stingsilda Pilker 120gr. gekauft - absoluter Kracher in Silber/Grün - Gummifische: Lunker City Shaker 6" (Favoriten Farben: Atomic Chicken für Dorsche, Motoroil Glitter für Plattfische, Schwarz)
Schwere Naturköder-/Pilkkombo:
Rute: Shimano EXAGE AX STC Trolling - 4 teilige Reiserute 2.10m -30lbs
Rolle: Multi Shimano Tecota 600 (leider ohen Line-Counter)
Schnur: Power Pro Depthhunter Multicolor (farbwechsel alle 10m) in 0.25 mm
Köder: Cutbait Herring 270gr in Puffin und Mama Rosa, Lunker City Shaker 8" (in Weiß und Pink für die Heilbutts), Bergmann Pilker 200gr/300gr
Die Grundausrüstung stand - nichtsdestotrotz musste noch jede Menge "Kleinkram" her. Ersatzschnüre, Vorfachmaterial, Haken, Bleiköpfe, Sprengringe, Wirbel etc. Ich hätte nicht gedacht, dass mindestens genauso, wenn nicht sogar mühsamer zusammen zu kaufen ist, wie die Grundausrüstung. Wichtigste Utensilien waren jedoch mein neuer Floatinganzug und wie sich später zeigte, ein Vakuumiergerät mit 200 Beuteln (ein Caso VC 10 - für 50 € in Preis-Lsitung absolut top).
Der Juni kam viel viel schneller als gedacht und so stand der Abflug kurz vor der Tür. Das wichtigste Utensil war hier übrigens die Kofferwage, denn ratz Fatz sind die 2x22 kg Gepäck und 8 kg Handgepäck ausgeschöpft.
Anreise und Unterkunft
Pünktlich am 17. Juni 12.00 Uhr ging es ab Frankfurt über Oslo nach Evenes / Harstad / Narvik. Dort stand auch schon unser Transferbus zu den Unterkünften bereit, die wir nach 80 km und einer Stunde Fahrt durch die herrliche Landschaft Norwegens erreicht haben. Noch hatte es geregnet, die Woche zuvor waren es sogar nur 6 Grad Lufttemperatur. Doch genau zu unserer Ankunft legte sich der Regen und unser ständiger Begleiter - die Sonne - kam zum Vorschein.
Die Unterkünfte waren wie erwartet, 6 Häuser im Norwegeischen Stil mit 3 Schlafzimmern, Wohnzimmer, Bad, großer Terasse und vorgelagertem Bootssteg direkt am Gratangen Fjord. Die Häuser sind im skandinavischen Stil, funktional , sauber und ausreichend ausgestattet ... übermäßigen Luxus darf man natürlich nicht erwarten. Auch das Filetierhaus war sauber und insgesamt in Ordnung. Für Angler also beste Voraussetzungen.
Mit der Bootsauswahl hatten wir leider etwas Pech, da bereits beim Buchen im November 2014 schon alle Alu-Boote vergeben waren. So hatten wir ein schätzungsweise 8 Fuß Alu-Boot mit 100PS 4 Takt Motor und ein 70 PS Hansvik Plastik Sportboot, welches wir als "Upgrade" bekommen hatten. Eigentlich sollten wir ein Tauchboot, was zum Angeln total untauglich gewesen wäre, bekommen. Dies hatte weder Echolot, noch Kartenplotter und Rutenhalter. Daher war das Hansvik Boot doch irgendiwe ein Glücksgriff auch wenn es technisch nicht ganz im Schuss war.
Unsere ersten Norwegenerfahrungen
Nachdem die Unterkunft bezogen und die Ausrüstung vorbereitet war, fuhren wir das erste Mal am Abend des 17. Juni gegen 20.00 Uhr auf den Fjord:
Das Wetter war mittlerweile bestens und die Sonne strahlte wie bei uns am späten Nachmittag im Sommer ... keine Spur von Dunkelheit. Daher verloren wir auch mächtig das Zeitgefühl und angelten bis in die Nacht ca. 2.00 Uhr hinein. Außer ein paar kleineren Rotbarschen und einem mittlerem Seelachs von ca. 50 cm konnten wir mangels Erfahrung nichts nennenswertes an Fisch überlisten. Allerdings konnten wir uns mit den Gegebenheiten ein wenig vertraut machen und fuhren die Kanten des Fjordes ein wenig ab.
Erstes Learning: Seekarte schnappen und aussichtsreichere Stellen suchen, denn auch in (Nord)Norwegen springen einem die Fische nicht ins Boot.
3 unserer Leute waren nach der Rückkehr zur Unterkunft bereit für die Nachtruhe, doch mich und 2 Kollegen hat das Jagdfieber gepackt und wir sind noch einmal auf den Fjord gefahren, diesmal an vermeintlich bessere Spots. Dies lief auch viel besser und die ersten besseren Bisse waren zu verzeichnen. U.a. konnte ich meinen ersten Plattfisch (eine Scholle von ca 50cm) zum Anbiss auf den Motoroil LunkerCity verführen, doch kurz vor dem Boot ging er verloren
Sonst brachte der Rest Nacht einige mittlere Dorsche und Seelachse und war dann morgens 8.00 Uhr vorbei und wir fielen ins Bett.
... Teil 2 folgt so schnell wie möglich