Hallo,
es folgen einige "Winterinspektions-Bericht". Wegen der Suchfunktion habe ich es Propeller wechseln genannt. Es geht aber eigentlich um das Thema: Winterinspektion; Propellerwelle fetten.
Ich schildere es wieder am Beispiel eine 30 PS Mercury, Handstarter, Normalschaft, der bei Tohatsu in Lizenz bebaut wurde und somit eigentlich ein 30 PS Tohatsu ist.
Standard der heutigen 2-Taktmotoren und der 4-Takt Motoren ist, dass die Auspuffgase durch einen sog. Propellernaben-Auspuff abgeleitet werden.
Das hat den Vorteil gegenüber den früheren Motoren, dass die Abgase zusätzlich vom Druck des Motors unten abgesaugt werden.
(Anmerkung: Ein 2. Auspuff befindet sich bei den meisten Außenbordmotoren oben am Schaft oberhalb der Wasserlinie. Das ist der, aus dem gern beim Gas wegnehmen heller Wasserdampf austritt. Warum?
Wenn der Motor im Leerlauf läuft, "versperrt" der Wasserdruck den Auspuffgasen den Weg ins Wasser durch den Propeller. Die Gase entweichen dann durch den oberen Auspuff. Ist der Motor heiß(warm, erwärmt sich das Wssser am heißen Auspuff und der Wasserdampf entweicht mit den Auspuffgasen. Das Qualmt üblicherweise hell, nicht blau!)
Zur üblichen Winterinspektion gehört auch das Abnehmen des Propellers, um die Propellerwelle neu zu fetten.
Ein Propeller ist unterschiedlich befestigt. Geschraubt - ja, aber die Sicherung der Gewindemutter ist unterschiedlich.
Propeller kleinerer und/oder älterer Motoren sind mit einem sog. Scherstift gesichert. Durch die Propellerwelle ich ein Loch gebohrt und der Propeller hat zwei Nuten. Man schiebt nun den Scherstift durch die Propellerwelle und dreht den Propeller so, dass die Enden des Scherbolzens vor den Nuten sitzen. Dann wird noch eine Schraube - meist Plastikschraube - vorgesetzt und diese mit einem Splint gesichert.
Aus eigener Erfahrung darf ich euch schreiben, dass man gut angeraten ist, immer ein paar Ersatzscherstifte mit zu führen, weil sie gern abscheren.
Heute werden die Propeller mit Kronenmutter und Splinten oder mit selbst sichernden Gewindemuttern gesichert.
Selbst sichernde Gewindemuttern haben an äußeren Ende ein kleines Stück Plastikgewinde, das asymmetrisch angeordnet ist und verhindert, dass die Gewindemutter sich selbständig löst.
Nachteil ist, dass die Gewindemutter jedesmal, wenn sie abgeschraubt wurde, erneuert werden soll/muss.
So, nun zu der Kronen - Gewindemutter - Sicherung (? ).
Das sieht dann so aus!
Doch zunächst bitte den Propeller auf der Welle genau anschauen und merken, wie nah/dicht sich der Propeller am Getriebegehäuse befindet.
Hinter dem Propeller sitzt auf der Welle ein Distanz haltender Messingring.
Der sollte auf jeden Fall später genau so wieder rauf gesetzt werden, wie er vorher saß!
Ich habe inzwischen einen Eratzpropeller gekauft, weil der originale beim Motorkauf schon ziemlich beschädigt war.
Ich habe ihn schön entgratet, und er ist heute Ersatzpropeller.
So, bitte auf das Spaltmaß achten (Ich kann den Messingring auch falsch einsetzten und kann den Propeller trotzdem festschrauben).
Nun den Splint herausziehen. Möglichst versuchen, die Enden ohne Beschädigung gerade biegen (spitze Zange) und dann den Splint am Kopf heraus ziehen. Danach die Kronenmutter lösen. Man hält mit der Hand den Propeller fest und löst die Mutter mit einem Werkzeug. Das muss leicht gehen, denn der Propeller sollte nicht sehr fest angezogen sein.
Danach abziehen.
So saß der Messing Distanzring beim ersten Wechsel auf der Welle.
Jetzt, beim (Original-) Ersatzpropeller hatte sich der Ring im Propeller fest gesetzt. Das war jetzt im Keller mit dem Ding "vor der Nase" nicht wesentlich, weil ich den Ring mit leichten (Plastik-) Hammerschlägen abschlagen konnte. Das wäre unterwegs nicht so komfortabel und darum habe ich den Ring jetzt dick mit salzwasserfestem Fett eingesetzt.
Dann die Propellerwelle schön säubern. Selbst wenn sie leichten Rostansatz hat, nur abwischen und dann neu fetten.
Nur mit salzwasserfestem Fett! Wie beim Abschmieren des Motors. Möglichst das gleiche Fett nehmen. KEIN ÖL! Das verliert sich Laufe der Zeit.
Natürlich auch den Propeller von innen säubern!
Danach den Propeller wieder auf die Welle schieben. Die Kronenmutter rauf schrauben und zum Schluss ganz leicht festziehen, so dass der noch heile Splint oder eben ein neuer durch Kronenmutter und Welle passt.
Nachtrag: Irgendwie passten die Bilder nicht mehr in der Reihenfolge zum Text. Aber das dürfte für euch kein Problem bedeuten)
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Gruß Dieter