16-3-2009
Heute lernen wir einen Menschen kennen, den solche Tugenden auszeichneten wie:
„Mut, Tapferkeit, Härte, Willenskraft, die Fähigkeit Schmerzen schweigend zu ertragen, Manneswürde“.
Hinweis:
Es ist keiner der Herren aus dem Dschungelcamp !
Diese Tugenden sind auch oft Gegenstand seiner Erzählungen und eine dieser Erzählungen nimmt dabei einen ganz besonderen Platz ein. Dafür und natürlich auch in Würdigung seiner anderen Werke erhielt er sogar einen Preis.
Hier 2 Beispiele aus dieser Erzählung:
- „… Los an die Arbeit, alter Freund, sagte er. Er trank einen sehr kleinen Schluck Wasser. Jetzt gibt es eine Menge Plackerei, wo der Kampf vorüber ist …“.
- „… „Wie geht’s dir, Hand?“ fragte er die verkrampfte Hand, die beinah so steif wie in der Totenstarre war. Ich esse noch was für dich …“
Aber lesen wir erst einmal weiter.
Bereits zu seinen Lebzeiten hatte sich eine interessante wie auch undurchsichtige Legende um ihn gebildet.
In der Vorstellung vieler lebt er als ein kräftiger, breitschuldiger, abgehärteter und wagemutiger Naturbursche.
Von Kindheit an redet man ihn nach, dass er mehr
- dem Alkohol den Apfelsaft,
- die Kaschemme den Parkanlagen,
- die Dirnen den ehrbaren Mädchen,
- die Wildnis der Zivilisation,
- den Kampf der Ruhe und
- den Krieg den Frieden
vorgezogen hatte.
Trotzdem, eins ist unumstritten, er hatte Talent, er war sehr vielseitig und fand recht früh gefallen an den naturverbundenen Neigungen seines Vaters und machte diese sich zu Eigen. Jedenfalls, er fühlte sich immer in freier Natur wohler als im hektischen Leben und Treiben der Stadt.
Aus den Möglichkeiten die sich für ihn boten, machte er das Beste daraus und erfüllte sich seinen sehnlichsten Wunsch gute Literatur von bleibendem Wert zu schaffen. Wobei festzustellen ist, von wenigen Beispielen mal abgesehen, seine Erzählungen sind arm an dramatischen Handlungen. Er verzichtet auch in der Regel auf extravagante Schlusseffekte.
Hier ein Beispiel:
Eine seine berühmtesten Erzählungen endet mit diesen Worten:
„Es kam keine Antwort, und sie konnte ihn nicht atmen hören. Draußen vor dem Zelt machte die Hyäne immer noch das gleiche seltsame Geräusch, von dem sie erwacht war. Aber sie hörte es nicht, weil ihr das Herz klopfte.“ Ende der Erzählung.
Was Ihm beschäftigte war immer und immer wieder das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft, mehr noch, es entwickelte sich daraus seine Weltanschauung die wir in vielen seiner Werke wieder finden.
Es waren die persönlichen Erlebnisse die ihn formten und prägten. Da waren der Weltkrieg, das Gezänk der in Versailles um die Beute feilschenden Staatsmänner, die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Griechenland und der Türkei, die Machtübernahme der Faschisten in Italien u.a. Ereignisse.
All dies trug letztendlich dazu bei, dass der aus dem Kleinbürgertum stammende junge Schriftsteller viele bürgerliche Ideale, Werte und Moralbegriffe verwarf.
So wie er diese verwarf, verstärkten sich seine Neigungen der Gesellschaft den Rücken zu kehren, einem übersteigerten Individualismus zu huldigen und jedes soziale Engagement abzulehnen.
Vielleicht war das auch seine Bestimmung denn, vielleicht wäre dann die Welt nicht um die Fülle spannender, interessanter Erzählungen reicher geworden.
Und nun noch zur Abrundung zwei kleine Episoden:
1) Da bot er doch ernsthaft einer Regierung an, mit seiner Yacht deutsche U-Boote im 2. Weltkrieg zu stellen!
2) An der Spitze einer französischen Partisaneneinheit war er an der Einnahme von Paris mitbeteiligt. Er befreite die Weinkeller des Ritz-Hotels. Erstaunt soll er wohl gewesen sein, als er dort keine Getränke mit Minzzweigen und Limetten vorgefunden hat.
Und nun zur Frage:
1. Von wem ist hier die Rede?
2. In welcher Erzählung kommen die beiden oben angeführten Zitate vor?
3. Welche internationale Ehrung wurde ihn zu teil?