Ankern in größeren Tiefen

  • Hallo zusammen,


    als eher passiver Nutzer des Forums habe ich an dieser Stelle mal eine (dumme?)Frage:


    Hat jemand von Euch Erfahrung mit dem (Naturköder)Angeln vom verankerten Boot?


    Ich weiß natürlich,daß es i.d.R.besser ist,zu driften(bewegter Köder/größere Flächen abfischen).
    Dennoch hatte ich schon immer den Wunsch,z.B. in Tiefen um 30m auf Sandgrund fein auf Platte zu fischen oder das Gleiche in Tiefen zwischen 70 und 100 Meter auf Nasenräuber
    (Seehecht,Heilbutt......)zu probieren.
    Aus dem Netz weiß ich,daß die Heilbuttangler an der kanadischen Westküste nur unter Anker mit Rubby-Dubby-Sack am Grund(als Lockmittel) fischen.


    Ich habe mir bereits ein paar Gedanken gemacht und einige technische Vorbereitungen getroffen:


    300m 0,80er (90kg) Dyneema(günstig direkt aus China) sind auf eine Winde gespult.Einige Meter Kette für waagerechten Zug am Grund liegen bereit.Einen kleinen Klappanker kauf ich mir noch.
    Soll ja alles möglichst wenig kosten,um nicht am Hungertuch zu nagen,falls ich beim ersten Einholen entnervt aufgeben und kappen muß.
    Wie ich das Ganze schadenfrei am Leihboot festklöppel muß ich mir vor Ort (ab 16.August Innfjord/Romsdalfjord)überlegen.


    Testen werde ich auf jeden Fall.
    Info´s im Vorfeld könnten mir aber vielleicht einiges an Zeit und Mühe ersparen.


    Schon jetzt vielen Dank für Eure Beiträge.

  • Punkt 1,dann erkundige dich mal ganz genau vor Ort wo das Ankern ohe Gefahr möglich sein könnte: Da fahren ne ganze Menge verschiedener richtiger Schiffe auf festgelegten Routen durch die Gegend,da zu ankern................Mein Klappanker hat einmal oben ne Öse fürs Ankertau und unten auch.Wenn du beim Ankern festsitzt ziehst du ja immer gegen den Anker.Überlegung wäre ein 2tes Tau anderer Farbe unterm Anker anzubringen.wenn du an diesem ziehst (Weit genug wegfahren von der Anklerstelle) müßte der Anker so leichter zu lösen sein.


    Ps. in Sandigen Buchten bis so 30m habe ich auch schon geankert, bringt einen Heiden Spaß dann auf Platte und andere zu fischen:happy:

  • Wir sind seit Jahren Gäste am Innfjord und waren immer froh wenn etwas Drift war,denn ohne läuft wenig bis nix.Warum also ankern?Und glaubst du das die Verwendung von Dyneema als "Ankerseil" ne gute Idee ist?Die durchschnittliche Tiefe in dem Bereich ist >150m.Den Anker (ca.5kg) per Hand einholen mit der dünnen Schnur scheidet schonmal aus und du kannst ja keine Winde an einem "Leihboot" anschrauben,da wird der Besitzer nicht begeistert sein.Also "schadlos festklöppeln" dürfte bei dem Bootstyp schwierig werden (denn im Bug gibt es nicht viel wo man was befestigen kann).
    norwegen-angelfreunde.de/attachment/82667/


    MfG.

  • Bin skeptisch, ob das mit einem 5kg Klappanker funktioniert und händelbar ist. Ausprobiert habe ich es nicht...


    Bei 150m Tiefe musst du mit einem nicht unerheblichen Abdriftwinkel zur Kette hin rechnen. Man geht ohne Kette so vom Siebenfachen der Tiefe, mit Kette vom Dreifachen als effektive ausgebrachte Seillänge aus.


    Die Abdriftkräfte bestehen aus Wind auf Rumpf und Besatzung und Strömung und Welle aufs Geschirr. Bei Geflochtener kommen Wellen mangels Eigengewicht des Ankerseils fast ungedämpft auf das Geschirr. Da sehe ich den Engpass im geringen Ankergewicht.


    Bei Monofil wird es dir vorr. nicht gelingen durch die zu starke Dämpfung den Anker mit Ruck oder Voraussfahrt auszubrechen.


    Auch mache ich mal ein deutliches Fragezeichen ob 5kg bei der kurzen Anbindung generell reichen. Aber wenn der Anker erstmal richtig festsitzt müsst Ihr ihn wenigstens nichtmehr zurück mitnehmen.


    Das Boot wird bei Windangriff von der Seite im Radius um den Ankerpunkt schwojen, was bedeutet das Boot kann um den Ankerpunkt in relativ großem Raum umherwandern kann. Für sicheren Freiraum wäre zu sorgen.


    Kurzum: Ein Treibanker oder mitlaufender Motor wäre für mich die effektivere Lösung.


    Aber wie heißt es, ...Versuch macht klug. Bin gespannt...


    Viele Grüße
    Matt

  • Wir haben uns seinerzeit aus einer Gehwegplatte 50/50 einen Anker gebaut. Die Platte mit Hanfseil fest umwickelt , daran eine Schlaufe aus 0,50er Mono


    als Sollbruchstelle. In die Schlaufe ein Karabiner , daran das Seil (aus dem Yachtbedarf) in erforderlicher Länge und oben eine kleine Boje zum Befestigen des Bootes.Die Gehwegplatte einhängen , ins Wasser werfen und bitte aufpassen , dass sich nichts in der ablaufenden Schnur verfangen kann. Beim Boje befestigen
    etwas "Luft lassen" für die Gezeiten.
    Wichtig: Nicht sofort das Boot befestigen , sondern über Nacht warten bis sich die Gehwegplatte in Sand und Schlick vergraben hat.Danach hielt das bis 6 m/s bombenfest , war allerdings auch nur ein 15 Ft Boot im Fjord.


    Nach Beendigung des Urlaubs , die Bojenschnur um eine Klampe und vorsichtig losfahren. Die Sollbruchstell reißt
    und alles bis auf die Gehwegplatte kann eingesammelt werden.

  • Matt, sooo vertrollt wie du meinst ist die Frage nun nicht. Der norwegische Sportfischerverein von Karmoey ankert mit seinen Booten vor Skudeneshavn auch ..mit der Methode die ich oben andeutungsweise beschrieben habe,...also mit 2 Tauen und daazu gehört noch eine Boje, und da wo die Jungs ankern sind so schlappe 200m unterm Kiel. Bloß dieses Ankern sollte nur den Profis die genau wissen was sie da machen vorbehalten sein.


    Ankern in sandigen Buchten bis 30m geht ohne Probleme,da bleibe ich bei.
    Allerdings mit diesem Bindfaden den er benützen möchte sind Verletzungen zumindest der Hände vorprogramiert,dazu benutzt man ein anständiges Ankertau 0,8 bis 1cm,das hab ich immer dabei.

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