Bessaker 2014

Servus Gemeinde ,

hier ein paar Zeilen zu unserem diesjährigen Bessakerurlaub.

Die Anreise über Oslo mit der Colorline verlief gewohnt komfortabel und es konnte (auch dem ein oder anderen Absacker geschuldet)

einiges an Schlaf der durchfahrenen Nacht nachgeholt werden.

In Oslo angekommen empfing uns mit 15 Grad ein Hauch von Frühling , wenn auch die schneebedeckten Gipfel auf vor uns liegenden

Winter schließen ließ. Die Fahrt über die E6/E3 Richtung Flakk zur Inlandsfähre zog sich wie Kaugummi , auch aufgrund dieser

elenden Baustelle kurz hinter Gardermoen , die uns 1,5 Std kostete. Hat man den Trondheimfjord überquert ist es von Rörvik aus

noch ca 100 min nach Bessaker auf teilweise unübersichtlichen und engen Straßen , so waren wir froh als unser Ziel endlich erreicht

war. Gesamt von Oslo mit Wartezeit Fähre ca 10 Std. Highlight der Hinfahrt waren gleich mehrere Elchsichtungen kurz vor Bessaker ,

das scheint dort wahrlich nichts besonderes zu sein.

Anbei ein paar Bildchen der Anreise

Ankunft und erste Tage:

In Bessaker angekommen , kam schon bald Andre der örtl Guide und "Allesmachenmann" um mit uns eine Hütten- und Bootsübergabe zu machen.

In der Hütte alles da was gebraucht wird , lediglich Schränke sucht man vergeblich , was in Norge allerdings relativ normal ist.

Große Gefriertruhe , reichlich Geschirr , feste Matratzen , Anglerherz was willst Du mehr?

Die Boote , geräumige 19 Ft Aluboote , mit 40 PS mehr als ausreichend motorisiert , gefielen uns auf Anhieb.

Plotter und Elot an Bord , alles war gewappnet für die erste Ausfahrt am nächsten Morgen.

Leider hatten wir Dauerregen und Starkwind (um 11 m/s) so dass wir nach gerade mal 2,5 Std abgebrochen haben.

Das Ergebnis? Sehr bescheiden! 2 maßige Dorsche , ich auch noch abgeschneidert.

Was wird das ein schwieriges Unterfangen , so die einhellige Meinung.

Da mir das jedoch keine Ruhe ließ beobachtete ich ein Nachbarboot bei der Abendausfahrt , wo die so fischten.

Schnell fiel mir auf , dass Tiefen von 60-80 Metern angesagt waren.Da lag also der Fehler. So konnten wir am Abend dann die erste schöne Strecke auf den

Tisch legen und das erste Fischmahl war gesichert. Bei 4 km/h Drift und 300 gr Pilkern waren jedoch die Arme schwer.

Auch Andre sagte , dass wir bei diesen Bedingungen unter 400 Gr gar nicht anfangen bräuchten. Hmmm , mit solchen Ankern fischen?

Und das als eingefleischter Light Tackler , och nöööö!

Also am nächsten Tag die 80 Gr Spinne rausgeholt, den guten alten 105 Gr schwarzen Pilker eingehängt und Ostseefischen praktiziert.

50-80 Meter in die Andrift geworfen , bis zum Boot und leicht drumherum gepilkt und neu geworfen.Reichlich Arbeit , aber immer noch

"bequemer" als dieses Heavy Pilken.

Als meine Jungs merkten , dass auf diese Weise deutlich mehr und auch die besseren Fische beißen , war mein Vorrat an den

schwarzen Wunderdingern schon recht zusammengeschrumpft , rissen sich doch alles Teenies den ein oder anderen unter den Nagel.

Zum Glück ist das Gebiet um Bessaker wenig hängerträchtig , sonst hätten meine Pilker nicht gereicht.

(und die Zwerge wissen , das heißt was #zwinker2*)

Nach den ersten 1-2 Versuchstagen , fanden sich auch die ersten Stellen auf denen regelmäßig Fisch zu finden war und die Fänge nahmen

in Anzahl und Gewicht deutlich zu.

Das Wetter? Starkwind und Dauerregen

Das ist einer der großen Vorteile von Bessaker , zumindest im Frühjahr. Die besten Fänge machten wir in "Wurfweite" der Anlage ,

im Schärengürtel. Lange Anfahrten auf die Bänke sind zu der Jahreszeit unnötig , was Angelzeit und Sprit spart und vor allem

Ausfalltage minimiert. So konnten wir je nach Windrichtung bis 12 m/s fischen , ohne Ansatz von Gefahr.

Die ersten Tage waren gelaufen und wir konnten schöne Dorsche bis 7 Kg fangen und vor allem der Durchschnitt war erfreulich hoch.

Wenn ich schreibe "wir" sollte ich schreiben "Die Jungs" denn um meinen Pilker machten die größten Fische immer schön einen Bogen ,

bis ich an Tag 4 die Latte auf 7,2 Kg legen konnte

Ein Fisch , der an der leichten Spinnrute natürlich reichlich Spaß machte

Das abendliche "ich fang eh wieder den Größten" sollte mir allerdings noch schwer im Hals stecken bleiben

Am darauffolgenden Tag kam gleich der Konter meines Sohnes . 7, 5 Kg und eins vorweg: Der größte Dorsch der Tour

Wer mich kennt , eine schmerzhaftere Niederlage gibt's für mich nicht (außer vielleicht gg Totti im Quizduell)

Im nächsen Teil: Das mit dem um meinen Pilker drumherum schwimmen sollte noch schlimmer kommen*eek*

Als wir das Revier besser und besser kennen gelernt hatten ging es oft Schlag auf Schlag. Reichlich Dorsche zw 3 und 7 Kg gingen uns an die Pilker.

Als Drift und Wind gg zweite Urlaubshälfte abnahmen , fischten einige von uns auch erfolgreich mit Gummis , aber die besten und meisten bissen auf

die 105 Gr Pilker. Zu den Dorschen gesellten sich immer wieder schöne Lumbs , kleinere Lengs und auch schöne Pollacks die die Pilker im Mittelwasser beim

Einholen attackierten.

An einem windstillen Tag machte ich den Vorschlag mal ein 30 Meter-Plateau zu befischen in Mitte des Fjordes.

trotz erheblichen Widerstandes "Och nö , hier beißt es grad so gut" gelang es mir die Truppe dorthin zu überreden.

Dort angekommen , 6 schwarze 105 Gr Pilker runter , rummms eine Rute krumm (und zwar richtig!!!)

Mir im Nachbarboot war klar , das ist kein Dorsch...

HEILBUTTALARM , ausgerechnet bei dem , der am lautesten protestiert hatte wegen des Stellenwechsels , biss die Platte

Nach einigen bangen Minuten , langen Fluchten und reichlich Muskeleinsatz kam der Butt an die Oberfläche.

Landeversuch klappte , Butt lag im Boot und die Freudentänze im Takt des Buttes auf dem Nachbarboot sind heute schon legendär

Natürlich war das Vieh mal wieder um meinen Pilker drumrum geschwommen.:mad:

Das spätere Wiegen ergab 21 Pfund!

Der Fänger stolz wie Oskar und da gerade 18 geworden dazu verdonnert im Supermarkt ein Sixpack Hansa zu kaufen und mir zu

spendieren! Recht so !!!!

Sollte mir auch noch so ein schöner Fang gelingen? Hinten kackt ja die Kuh

Die Tage gingen , die Fänge blieben

und so langsam machte ich mir Sorgen um die Kapazität meiner Gefrierboxen. Da wir zu sechst fischten war die 15 Kg Regel nicht das

Problem , aber halt der Platzmangel

Zum Glück hatten wir schwedische Hausnachbarn , die es wie auch immer schafften an den Fischen vorbei zu angeln.

"we caught nothing".

So konnte ich mir mit ein paar fertigen Filets ein paar Dosen schwedisches Bier erfiletieren

Und dafür sorgen , dass unsere Truhen ausreichend Platz für die Heimfahrt bieten würden.

Das schönste war jedoch , das Wetter wurde besser und so ein komischer gelber Ball war häufiger am Himmel zu sehen :cool:

Eines Abends neben mir die Rute meines Sohnes krumm. Heftige Gegenwehr und nach einigem Hin- und Her :

Schon wieder Heilbutt , mit 82 cm kein Riese aber maßig und abends in der Küche ein echter Gaumenschmaus Natürlich war

das Vieh mal wieder um meinen Pilker drumrum geschwommen. :mad:

Am letzten Tag sollte die Kuh endlich kacken , aber sie kackte schon wieder an der falschen Stelle oder hatte Verstopfung...

Nach einigen schönen Dorschen Biss bei meinem Filius. Ordentlich Gegenwehr , es wird doch nicht...?

Doch es wird Sein zweiter Heilbutt. Mit 85 cm nicht viel größer , aber ebenso schmackhaft!

Da er mal wieder um meinen Pilker drumrum :mad: geschwommen war , durfte ich mir schweres Gehetze anhören.

Am letzten Urlaubstag einen Wandertag eingelegt um die Gegend zu erkunden

Fazit:

Bessaker ist ein lohndes Ziel für alle die wenige Ausfalltage haben wollen (zumindest im Frühjahr wenn der Fisch ufernah steht), vor allem zum Angeln kommen

(Ist schon recht einsam da) , die lange Anreise nicht scheuen.

Man hat gute Boote , Hütten die ausreichend ausgestattet sind , ein Lebensmittellädchen für "Dagligvarer".

Nicht zuletzt ist Andre ein patenter Kerl , der immer da ist wenn er gebraucht wird und das ohne aufdringlich zu sein , ein Betreuer nach meinem Geschmack!

Ich hoffe mein Bericht trägt zur Ablenkung vom Büroalltag bei und anbei noch ein paar Impressionen:

Viel Spaß beim Lesen Euer Hasehern