Juli/August 2014 Sudureyri (Westfjorde)

  • Dienstag, 29.07.2014 – Mittwoch, 30.07.2014


    Zunächst zum Wetter: Blauer Himmel, Sonnenschein – einfach nur herrlich!
    ABER: WIND! WIND! WIND!
    Dadurch war an eine Ausfahrt gestern nicht zu denken! Da wir aber noch KöFis vom Montag hatten, packten wir unsere leichteren Ruten und gingen an die Mole (Richtung Fjordausgang) um auf Plattfisch zu angeln. Auch dort mussten wir kräftig gegen den Wind werfen. Tatsächlich ist es uns aber gelungen einige schöne Klieschen zu erwischen, die wir uns am Abend dann auch schmecken ließen. Leider haben wir bei der Aktion keine Fotos gemacht.
    Heute wagten wir trotz immer noch heftigem Wind eine Ausfahrt. Wieder war der Himmel blau und die Sonne schien.








    Je näher wir jedoch dem Fjordausgang kamen, umso schneller wurde uns aber klar – das wird heute wieder nichts.
    Wir fuhren soweit es ging und versuchten dort unser Glück auf Makrelen oder kleine Köhler, um mit diesen als Köderfisch eventuell später wieder ein paar Platten zu fangen.
    Die Drift war sehr stark und man kam kaum zum Grund. Nach zwei Köhlern und zwei Makrelen hatte ich plötzlich einen größeren Fisch an der Leine! Ein Steinbeißer hatte sich den Pilker geschnappt und zeigte heftige Gegenwehr. Dann noch gegen die Drift und mit einer leichten Rute – ein spannender Drill. Karl konnte den Burschen dann sicher ins Boot holen und Wiegen sowie Messen ergab: 89cm und 17 Pfund! Unser bisher größter Steini!




    Also hatte sich die heutige Ausfahrt doch gelohnt. Nach einem weiteren Dorsch von etwa 6 Pfund zogen wir es dann aber doch vor, wieder in den Hafen zurück zu fahren.
    Dort filetierten wir den Dorsch und klauten dem Steinbeißer nach einem kurzen Fotoshooting seine Bäckchen – angeblich sollen diese eine Delikatesse sein.
    Nach einer kurzen Kaffeepause gingen Arno, Herbert und ich ins Freibad. Mit einer Beckenlänge von 16,7m zwar nicht das Größte, bei dem herrlichen Sonnenschein und 30°C warmen Wasser war es trotzdem ein tolles Vergnügen. Nur zu empfehlen!
    Heut Abend kochte Arno dann einen Nudelauflauf mit Dorschfiletstückchen. Außerdem gab es Steinbeißerbäckchen in Butter gebraten. Hat alles sehr lecker geschmeckt.



    Gerade haben wir nochmal am Hafen vorbeigeschaut und dort Robert getroffen. Für morgen soll der Wind abnehmen und eine Ausfahrt möglich sein! Wir werden es auf jeden Fall versuchen und anschließend Berichten.
    Bis dahin!:wave:
    Martin

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  • klasse Bilder, ich fühle mich, als ob ich vor ort dabei wäre.
    Petri zum Steinbeißer, und das zu der Jahreszeit...
    Ich drücke weiter die Daumen für tolle Fänge.
    Wir haben im letzten Jahr das Schwimmbad bei geschätzten 10 Grad und Regen- und Hagelschauer besucht.
    Das war auch ein besonderes Erlebnis.

  • Donnerstag, 31.07.14 und Freitag 01.08.14

    Am Donnerstag: weiter Wind auf dem freien Wasser, selbst im eigentlich geschützten Fjord kabbelt das Wasser recht stark und der Wind püstert stark… Trotzdem fahren wir erstmal los und schauen, wohin uns das Boot so treibt.

    Wie inzwischen schon gewohnt, machen wir am Ausgang des Fjordes kurzen Halt, um ein paar Köder-Köhlerchen und Makrelen zu fangen; auch diesmal klappt es nach kurzem Suchen mittels Echolot wieder wie gewünscht und nach wenigen Minuten und Hols sind ausreichend kleinere Fischchen an Bord und werden bis zur weiteren Verwendung auf Eis gelegt. #zwinker2*

    Nach kurzem Beratschlagen entscheiden wir uns, aufgrund des Windes nicht weiter strack in Richtung Grönland, sondern an der Küste und möglichst mit Windschatten zu fahren und uns vom Gefühl und Neptun an die richtigen Stellen leiten zu lassen; ist uns, denke ich auch ganz gut gelungen…
    Schon nach wenigen Pilkbewegungen und Schlenzern mit Fetzen bzw. ganzem KöFi am selbstgegossenen „Giant-Baithead“ schnappt der erste Dorsch zu. *rolleyes*
    Wir machen im Laufe des Vormittags eine der Fischkisten voll und fahren zeitig wieder in den Hafen, da sich Kühlschrank und Speisekammer schon wieder stark geleert haben und wir nochmals mit dem Bus nach Isafjördur wollen.
    Größter Dorsch heute (mal wieder von Herbert verhaftet) mit 30 Pfund bei 127cm:


    Diesmal steigen Martin und Herbert schon am Orteingang von Isafjördur am Bonus-Markt aus und gehen dort einkaufen (Preise ganz ungewohnt günstig; ähnlich bei uns in Deutschland, und die Auswahl auch deutlich besser als im Einkaufsmarkt direkt im Ort; allerdings auch stark frequentiert, wie Martin und Herbert anschließend berichten…)
    Arno und Ich fahren weiter nach Isafjördur rein, denn wir haben noch ein Bedürfnis: gescheites Bier besorgen! LC:)
    Und dann die nächste Überraschung, ebenfalls wieder positiver Natur: in der „Vinbudin“, dem Alkohol-Laden Islands gibt es gescheites Bier zu noch gescheiteren Preisen! Die ½ Liter-Dose Tuborg Green zu umgerechnet jeweils 2 Euro, da kann man nun echt nicht maulen; zumal das „Dünnbier“ im Supermarkt mit nur 2,25 % locker das Doppelte kostet #lol#

    Also auch hiervon 2 Kartons (a 10 Hülsen) eingepackt und bis zur Rückfahrt des Busses bei herrlichstem Sonnenschein einen Kaffee auf dem Marktplatz geschlürft und blonde Isländische Schönheiten geguckt :ZUNGERAUS:



    Abends dann mal „Fischfrei“; es gibt Nudeln mit Käse-Soße, Dank an den heutigen Koch Martin!

    Freitag dann wieder absoluter Ententeich auf der Dänemark-Straße, also: RAUS!
    Trotz bestem Wetters und fast Windstille halten wir uns weiter im Schatten der Berge, da deutlich entspannteres Angeln :biglaugh:

    Mir fällt grad nicht allzu viel Detailreiches ein, daher in Kürze die Highlights des heutigen Tages in Bildern mit Kurz-Kommentaren:


    Arno mit Dorsch von 114 cm und 28 Pfund; sowie meinereiner mit Dorsch (ebenfalls in Ton und bewegten Bildern dokumentiert… ;) ) von 112 cm und 25 Pfund.
    Da wir ja bekannterweise vom Guide kaum ein nettes Grinsen für den angelandeten Fisch bekommen, beschließen wir, zeitig wieder in den Hafen einzulaufen um uns mit Kaffee und Kuchen zu stärken :biglaugh:


    Bis die Tage; man hofft, dass wir bis ontag nochmals rauskommen, um noch den ein oder Anderen Schuppenträger auf die Planken legen zu können :hot::klatsch:

    Hamburg - München? => 29 Euro


    Berlin - Frankfurt? => 29 Euro


    Waroldern - Hitra? => UNBEZAHLBAR!!!


    :biglaugh:



  • Samstag, 02.08.14 – Dienstag 05.08.14
    Das Wetter ist gut! Wenig Wind und Sonnenschein. Nach dem Entladen und Eis Bunkern für die nächsten zwei Tage (sonntags wird ja kein Fisch ausgeladen) fuhren wir raus durch den ruhigen, sonnigen Fjord.

    Dorsch war heute unser Zielfisch!
    Die Bisse waren heute zwar weniger, dafür waren die Fische jedoch im Schnitt eher größer. Viele Dorsche über 100cm waren dabei. Arno fing seinen persönlich größten Dorsch mit einer Länge von 121cm und einem Gewicht von 16,5kg. Sichtlich erfreut präsentiert er den Fisch



    Am Abend ließen wir uns zwei Schellfische schmecken, die wir zwischendurch fingen. Ein sehr guter Speisefisch!

    Am Sonntag nahm der Wind wieder zu. Trotzdem konnten wir ein paar schöne Dorsche fangen. Beim Versuch auf Steinbeißer blieb es leider bei einem einzigen Gesellen, der in die Fischkiste wanderte.
    Gestern war noch mehr Wind! Trotzdem wagten wir nach dem Entladen des Fangs eine Ausfahrt. Wir wollten es nochmal auf der Steinbeißerstelle gleich links am Fjordausgang versuchen. Dafür mussten zunächst ein paar Köderfische (mit Vorliebe Makrelen, wenn es nach Arno geht) her. Beim ersten Runterlassen spürte ich einen Wiederstand an der Rute, aber keine Bewegung. Es war, als hätte man einen alten Gummistiefel am Haken. Hmm, was sollte das nur sein! Absolut keine Bewegung! Da ich noch nicht am Grund war, konnte es kein Stein oder ähnliches sein.
    Dann sahen wir es:

    Eine große Qualle hing an dem unteren Einzelhaken des Paternosters. Bis dahin dachte ich eigentlich, dass man eine Qualle nicht haken kann! Wie man sieht, wurde ich von Gegenteil überzeugt. Mit einer Zange und ohne es zu berühren wurde das klitschige etwas wieder vom Haken befreit.
    Auf der Steinbeißerstelle war die Drift ziemlich stark und man konnte nur mit schweren Bleien (800 Gramm plus) zum Grund kommen. Da der Wind noch mehr zu nahm, blieb es bei zwei kleineren Steinbeißern und wir brachen die Tour nach einer guten Stunde ab. Da es am Abend so aussah, als hätte der Wind gedreht, fuhren wir ein letztes Mal raus. Bis zum Fjordausgang alles kein Problem – doch dann ging es ab. Meterhohe Wellen empfingen uns und eine Drift von über 2 Knoten machte ein Angeln unmöglich. Da unsere Ausfahrt aber nicht umsonst sein sollte, probierten wir es im Schutz des Fjordes noch einmal mit Fischfetzen. Dort war die Drift einigermaßen auszuhalten. Nach einen kleinen Dorsch bekam ich auf einen Daumengroßen Fischfetzen am gelben Gummimack einen heftigen Biss. Wir staunten alle nicht schlecht, als ein Dorsch mit 119 cm und immerhin 24 Pfund an die Oberfläche kam.
    Und da man bekannter Weise dann aufhören soll, wenn es am besten ist, beendeten wir mit diesem Fisch unsere Angelei in den Westfjorden – natürlich nicht, ohne noch ein paar Fotos mit meinem persönlich größten Dorsch zu machen.


    Nach dem Eintreffen im Hafen, befreiten wir unsere Angelsachen noch vom Salzwasser und reinigten unsere Angelkleidung, damit diese über Nacht trocknen kann.
    Heute gingen wir es dann ruhig an. Nach einem Frühstück mit aufgebackenen Brötchen und frisch gekochten Eiern wurde zunächst unser Rutenrohr wieder befüllt – ein 150er KG-Rohr!
    Anschließend gingen wir zum Boot, um dort die übrigen Sachen zu holen und dieses gründlich zu reinigen. Inzwischen haben wir das meiste zusammengepackt und warten auf das letzte Fischessen vor Ort: Arno bereitet gerade den Rest unseres Heilbutts zu, den wir ja noch im Tiefkühlschrank hatten.
    Um 16.00Uhr (Ortszeit) entladen wir dann die paar wenigen Fische von gestern und übergeben das Boot. Anschließend müssen wir noch mit Robert abrechen (Diesel, Tackle, usw.). Mal gespannt, wie das alles abläuft.
    Punkt 18.00Uhr soll uns dann der Bus zum Flughafen nach Isafjödur bringen.:wave:

  • besten Dank für die ausführliche Berichterstattung der letzten Tage und die tollen Bilder!
    Da habt ihr einen wirklich gelungenen Urlaub verbracht.
    Mal sehn, ob ich für nächstes Jahr auch wieder eine Truppe für eine Islandtour zusammen bekomme.
    Euer Bericht kann aber schon mal prima als Werbung für die Westfjorde dienen.

  • Danke für die Lorbeeren ;) :Danke:


    Wenn sich in der kommenden Woche die Möglichkeit ergibt und ein wenig Zeit ist, wird es sicher noch ein Abschluss-Resumee geben; insbesondere mit dem ein oder anderen Tipp zum Verhalten dort vor Ort, Tanken der Boote, Einkaufen etc. Wir haben da so das ein oder Andere erfahren bzw. ausprobiert und einiges gelernt... :biglaugh:


    Kurzes Zwischenfazit trotzdem jetzt schon:


    - der Urlaub war sehr gut, insbesondere Fischtechnisch; Angeltechnisch kann ich mir nur schwer etwas vergleichbar Gutes vorstellen.
    - für das Wetter kann man nix, man sollte sich jedoch was zu lesen oder Laptop/Tablet etc. mitnehmen, in den Häusern gibt es Internet, welches man kostenfrei nutzen kann.
    - man sollte den Guides nicht unbesehen alles glauben, was die einem zu den Top-Stellen, dem Tanken und der Fischverwertung erzählen; die denken da anscheinend hauptsächlich an die eigene Geldbörse... *rolleyes*



    Aber die Feinheiten dann in aller Auführlichkeit die Tage von Mir oder Martin (Dr. Aude)

    Hamburg - München? => 29 Euro


    Berlin - Frankfurt? => 29 Euro


    Waroldern - Hitra? => UNBEZAHLBAR!!!


    :biglaugh:



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