Schnurtest 70°Nord

Julegave

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  • Bin fertig mit der zweiten Rutsche, geht dan in die Post.
    Bin sehr gespannt auf die Ergebnisse, insbesondere der San Diego Jam gefällt mir gut.
    Das sich der doppelte CLinch bei 35% verabschiedet hätte ich nie gedacht, das ist quasi mein Standardknoten,
    insbesondere im Süsswasser und ich hab eigentlich nur sehr gute Erfahrungen mit dem Knoten.

  • Das Beispiel war eigentlich nur gewaehlt, weil es optisch deutlich zeigt, was nicht ordentlich zugezogene Knoten mit zu kurz abgeschnittenentwickelt Enden bedeuten können.
    Dieser Knoten ist nicht gerissen, sondern durchgerutscht. Das Ergebnis bleibt das gleiche;)
    Der Schnitt fuer den doppelten verbesserten Clinch liegt bei 70+% .


    Gruss Nick (aus dem Wald)

  • ( sch... zu langsam der Post ist überholt, hat sich in Teilen bestätigt, ist zur Veranschaulichung aber vllt. hilfreich... )


    Jetblack - Super Arbeit - hochinteressant !


    Unabhängig von der geringen Tragkraft bis zum Abriss - ist meine Frage ob das einen typischen Kurvenverlauf vor einem Bruch darstellt (insbes. das Plateau zwischen 3.50s und 6.00s) ?


    Wenn ja...
    Frage ich mich, ob diese sockelartige Haltephase durch ein eher untypisches Durchrutschen des Knotens bewirkt wird. Ab 6.00s würde ich vermuten, das sich hier der Filamentbruch durch Reibkräfte im Knoten dargestellt wird. Die Ursache der geringen Tragkraft würde ich darin vermuten, daß der Knoten doppelt geschlagen ist.


    Hört sich zunächst unplausibel an, aber eine mögliche Begründung wäre...
    daß der parallele Verlauf der Schnüre in einem Knoten das Durchrutschen des Knoten begünstigt. Im Durchrutschen würde die Erosion des Filaments dadurch verstärkt, daß die parallelen Schnüre im Knoten in sich in entgegengesetzte Richtungen bewegen. Bei Schnur-Kreuzungen und Überlauf würden die Schnüre wie ein Elektro-Messer mit zwei gegenläufigen Schneiden wirken, und so eine verstärkte Scherwirkung entfalten. Das würde sich bei einem Multifilament vermutlich sehr kontraproduktiv auf die Tragkraft auswirken.


    Gegenmaßnahme könnte sein, das hakenseitige Schnurende zusätzlich mit einem halben Schlag oder Sofortkleber gegen Durchrutschen zu sichern - um der verstärkten Scherwirkung entgegenzuwirken.


    ...genug vermutet, jetzt bin ich gespannt wie Sherlock Humbug in der Sesamstraße !

  • Bei mir jetzt auch, grins...
    Hab für den Text zu lange gebraucht, inzwischen war die Auflösung da.


    However, die Mechanik des Knotens ist vllt. anschaulicher geworden, sonst einfach streichen oder vergessen.


    Wie hält er denn nun ggü. dem einfachen, wenn er richtig geknüpft ist ?

  • Wir kriegen denke ich eine ausführliche Auswertung wenn nick alles hat


    Geduld ist aller Laster Anfang oder wie war das ???*rolleyes*

    Gruß Ali (Alfred)


    Ich habe gar keinen Plan vom Angeln *eek*:ZUNGERAUS:*eek*
    Fischereischein bestanden, habe den Status Theoretischer Angler erreicht:klatsch:

  • Auch wenn ich die endgültige Anzahl von Proben noch nicht zusammen habe, gibt es jetzt mal ein paar Ergebnisse.
    Ich denke, erste Trends sind zu erkennen - hoffentlich bestätigt und präzisiert dann der weitere Verlauf diese Ergebnisse nur noch.


    Also, GANZ Wichtig - das sind vorläufige Ergebnisse, die noch durch weitere Tests ergänzt werden!


    Für all jene, die immer nur 5 Zeilen lesen gleich vorab:
    Eine komplette Übersicht des Versuchs und Ergebnisse der Auswertung finden sich unter http://www.70grad-nord.de/knotentests.html





    Getestet wurden:
    Jerry Brown Solid 20lbs - eine Schnur, die aus 6 Fasersträngen geflochten ist
    Toro Tamer Hollow 20lbs - eine Schnur, die aus 16 Fasersträngen geflochten ist


    A) Jerry Brown Solid 20lbs an einem Wirbel angeknotet mittels Palomar


    Max. lineare Bruchlast der Schnur ohne Knoten: 143,14 N


    Anzahl der Proben: 35
    Min. Tragkraft: 53,05 N
    Max. Tragkraft: 89,21 N
    Durchschnittliche Tragkraft: 73,20 N
    % Tragkraft bezogen auf die max. lineare Bruchlast: 51,14 %



    B) Jerry Brown Solid 20lbs an einem Wirbel angeknotet mittels verbessertem-doppelten Clinch mit 9 Umwicklungen


    Max. lineare Bruchlast der Schnur ohne Knoten: 143,14 N


    Anzahl der Proben: 25
    Min. Tragkraft: 21,91 N
    Max. Tragkraft: 123,09 N
    Durchschnittliche Tragkraft: 87,06 N
    % Tragkraft bezogen auf die max. lineare Bruchlast: 60,82 %




    C) Toro Tamer Hollow 20lbs an einem Wirbel angeknotet mittels Palomar


    Max. lineare Bruchlast der Schnur ohne Knoten: 126,67 N


    Anzahl der Proben: 35
    Min. Tragkraft: 75,5 N
    Max. Tragkraft: 105,99 N
    Durchschnittliche Tragkraft: 90,62 N
    % Tragkraft bezogen auf die max. lineare Bruchlast: 71,49 %



    D) Toro Tamer Hollow 20lbs an einem Wirbel angeknotet mittels verbessertem-doppelten Clinch mit 9 Umwicklungen


    Max. lineare Bruchlast der Schnur ohne Knoten: 126,67 N


    Anzahl der Proben: 25
    Min. Tragkraft: 72,75 N
    Max. Tragkraft: 127,24 N
    Durchschnittliche Tragkraft: 107,06 N
    % Tragkraft bezogen auf die max. lineare Bruchlast: 84,45 %



    Die Versuchsreihe hat bereits jetzt neue Fragen aufgeworfen, um die ich mir dann in Zukunft mal einige Gedanken machen muss:
    - fördert eine höhere Strangzahl im Geflecht die Tragkraft oder Fehlertoleranz
    - welchen Einfluß hat der Drahtdurchmesser des Wirbels



    Eine komplette Übersicht des Versuchs und Ergebnisse der Auswertung finden sich unter www.70grad-nord.de/knotentests.html


    LG


    Nick

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