Möglich ist es schon, im Winterhalbjahr mit dem Auto nach Nordnorwegen zu fahren, aber wer das irgenwie vermeiden kann, sollte das auch tun. Selbst routinierten norwegischen Autofahrern geht im Winter nördlich von Trondheim öfter mal gewaltig die Muffe, obwohl sie mit Schnee und Eis aufgewachsen sind.
Ich weiss nicht so genau, wo oft meine Frau und ich die Strecke Åndalsnes - Lofoten - Åndalsnes in den letzten zwanzig Jahren bisher so mit dem Auto abgeleiert haben. Sind zwar nur etwa 1100 km, aber immerhin. Drei- oder viermal davon im Winter, bis ich da einen Riegel vorgesetzt habe. Genug der Kamikaze-Fahrten durch Schneestürme, genug der Laster die überholen und mit 120 vorbeidonnern und einen allein schon durch den Luftdruck aus der eisglatten Spur und ins Jenseits drücken können. Nase voll von plötzlich auftretendem Eisregen, überhöhtem Blutdruck und aus Angst verkrampfter Arm- und Nackenmuskeln, totaler Übermüdung und danach noch tagelang das Gefühl, völlig ausgelaugt zu sein.
Wenn wir heute wegen viel Gerödel mal nicht den Flieger nehmen, fahren wir drei Autostunden bis Trondheim und nehmen ab da ein Postschiff das 24 Stunden später in Stamsund auf den Lofoten anlegt, wo wir dann völlig entspannt und gut ausgeschlafen ankommen. Im Winter jedenfalls, weil da die Fahrt mit dem Postschiff wesentlich günstiger ist.