Risholmen im März2012
Nachdem ich ständig die Reiseberichte anderer lese, sie gierig verschlinge und die Lust auf Norwegen immer stärker wird, nehme ich mir nach jeder Fahrt vor, auch einen Reisebericht zu verfassen. Diesmal hab ich ernst gemacht und hier ist er nun:
Wir sind wieder zurück. Leider!
Wir, das sind Michael ( begeisteter Norwegen-Fan), Dirk (begeisteter Angler) und Tino (Nichtangler, der einfach nur Lust auf Norwegen hatte).
Aufgrund der guten Erfahrungen, hatte ich auch diesmal wieder frühzeitig bei C2N gebucht. Der Service von Karsten, die Häuser und die Boote begeistern mich stets auf`s Neue.
Angekommen sind wir am Dienstag, dem 20.3.20112. Mit uns kam das schöne Wetter in den Süden Norwegens. Der Regen dort hatte sich am Abend verabschiedet und nach Auflösung des Nebels am Mittwoch schien sogar die Sonne, die sich auch bis zu unserer Abreise am 27.3. nicht mehr verabschiedete. Wir hatten die ganze Woche ein richtiges Traumwetter, das uns sogar den ersten richtigen Sonnenbrand des Jahres bescherte.
Bei solchen Voraussetzungen konnte und sollte es angeltechnisch gesehen auch ein schöner Urlaub werden. Da die Reise bereits in 2011 gebucht worden war und keiner von uns bis zur Abfahrt wußte, wie sich derWinter entwickeln würde, hatten wir natürlich alle unsere dicken Wintersachen dabei. Die konnten jedoch getrost hängen bleiben und waren nur unnötiger Ballast.
Am Mittwoch starteten wir dann gegen 10.30 Uhr zu unserer ersten Angeltour. Das schon etwas betagte Dieselboot brachte uns die ganze Woche über sicher zu den Angelplätzen, die fast ausnahmslos in der Nähe unseres Hauses auf der Insel Risholmen (bei Abelsnes) lagen. Das Boot war zwar nicht das schnellste, aber dafür sind wir die ganze Woche mit einer Tankfüllung ausgekommen.
Wir fuhren zu einer stillgelegten Fischfarm, da man dort sehr gut an den noch vorhandenen Seilen zwischen den Bojen anlegen konnte.Dadurch war es auch unserem Anfänger möglich mit einer Grundmontage zu fischen, ohne ständig Hänger zu bekommen. Aber erstmal wurde gepilkt.
Nur gut, daß wir nur mit einem Pilk ohne Beifänger, bzw.Paternoster angelten. Denn schon beim ersten Ablassen der Schnur hatten alle gleichzeitig bei ca. 10 m einen Biß und die ersten drei Köhler erblickten dasTageslicht. Einer (ca. 50 cm) wanderte in die Kiste, der zweite wurde aufgrund seiner Größe wieder zu Mama und Papa geschickt und der dritte wanderte ebenfalls in die Kiste, da die Verletzungen vom Lösen des Hakens doch zu erheblich waren. So ging es dann auch weiter und am Ende hatten wir bis auf wenige Ausnahmen fast zwei Kisten mit mindestens ca. 50cm großen Köhlern zusammen, die uns noch einen längeren Abend bescherten, da alle zu Filets verarbeitet wurden und die ersten 23 KG in die Gefriertruhe wanderten.
Am Donnerstag sollte es etwas ruhiger zugehen. Wir fuhren daher in die Rentnerbucht im Stolsfjord. Hier füllten dann ein paar Küchendorsche und die ein oder andere Platte die Kiste. Naturköderangeln mit kleinen Fischfetzen oder Rekern war so gut wie unmöglich, da die Köhler schon den Köder im Maul hatten, bevor dieser überhaupt die Chance hatte, auf den Grund zu gelangen. Der ein oder andere Leng, und diverse kleine Wittlinge verschmähten das Angebot ebenfalls nicht.
Am Freitag, Sonnabend und Sonntag fuhren wir die verschiedensten Stellen an, aber immer das gleiche Bild: Köhler über Köhler.
Je nach Schwarm nur kleinere Exemplare oder aber auch maßige Fische im nächsten Schwarm. Zwischendurch dann wieder Dorsche, Wittlinge, Schellfische, Lippfische und Felsenbarsche. Die Barsche sind abends gleich in die Pfanne gewandert. Ich war erstaunt, wie schmackhaft sie waren.
Am Montag kam dann auch schon wieder der letzte Angeltag und der hatte noch eine Überraschung für uns parat. Am Tag zuvor hatte ich einen Biß am Köder meiner Rute. Nach dem Anhieb wehrte sich am anderen Ende jemand entschieden gegen die Fahrt ans Tageslicht. Es war eindeutig ein größeres Exemplar der Gattung Fisch. Nach ca. 20m Hochpumpen spuckte er den Haken aus und verschwand, ohne daß ich ihn zu Gesicht bekommen hatte. Schade…
Nachdem wir schon mehrere schöne Köhler in der Kiste liegen hatten, beschlossen wir auf Naturköder zu angeln. Diese Entscheidung sollte sich als goldrichtig erweisen, denn bereits nach kurzer Zeit gab es einen mächtigen Ruck an der Rute von Dirk. Da er bei mir gesehen hatte, wie man es nicht macht, beförderte er nach ca. 10 Minuten aus 40m Tiefe einen Steinbeißer an die Oberfläche. Nachdem ich ihn gegafft hatte, gelang es ihm mühelos an Bord zu kommen und den Köhlern in der Kiste "guten Tag" zu wünschen. Mit fast 90cm Länge und einem Gewicht von 7Kg hinterließ er einen furchteinflößenden Eindruck bei uns.
Das wird uns aber nicht daran hindern im Juni nach Hidra zu fahren und seine Eltern und Geschwister zu suchen.
Die Rückfahrt am 27.3. verlief dann ganz entspannt. Wie sollte es auch anders sein bei solch herrlichem Wetter, dem guten Fang, der Unterkunft und dem Spaß, den wir drei in der Woche zusammenerlebt haben.
Ich hoffe ihr hattet ebenfalls etwas Spaß beim Lesen und dem ein oder anderen verkürzt es die Wartezeit bis zurAbreise ins „gelobte Land“.
Allen ein dickes Petriheil von
Norge-Michi