Habe mich gestern mit Henno schriftlich unterhalten und ihm gesagt, daß
mir das Thema Sicherkeit in Sachen Floater, Schwimmweste, Alkohol ect.
auf die Nerven geht, weil "predigen" da nichts nützt.
Diskussionen bringen uns da nicht weiter, weil das letztendlich jeder selbst
entscheidet.
Dabei kam mir der Gedanke, daß es viel interessanter und mitunter sicher
lehrreicher wäre, in Sachen Sicherheit mal von selbst erlebten
Schwierigkeiten, Pannen u. ä. zu schreiben:
Vor 3 Jahren waren wir zu zweit mitten auf dem Bömlofjord, als das Zugseil
zum Starten des Motors schlicht riß. Nicht etwa gleich hinterm Griff...
nein, wir hatten ca. 1m Seil in der Hand und uns war sofort klar, was das
bedeutete! :eek: <-- Das ist genau der richtige Smiley, blankes Entsetzen.
Schnell den Vermieter angerufen, der aber glaube 60 km entfernt wohnte.
Jaja, er sagt seinem Gehilfen bescheid und dann wird das schon.
Von einem Gehilfen war auch nach längerer Zeit keine Spur. Zum Glück
fuhr in weiter Ferne ein Boot vorbei und deutete die "wedelnde"
Schwimmweste in meiner Hand richtig. Sie kamen bei und schleppten uns
an den Steg, auf dem der Gehilfe des Vermieters wartete... :bad:
Das hätte richtig böse ausgehen können, wir haben es eine halbe Std. mit
den Paddeln versucht, keine Chance. Das hätte Std. gedauert und uns
hätten mit Sicherheit vorher die Kräfte verlassen.
1 Tag später nahm der Motor draußen kein Gas mehr an. "Ohjee, was issn
jetzt los?" frage ich meinen Kumpel... schnell war klar, daß die Verbindung
vom Seilzug zu dem entsprechenden Mechanismus am Vergaser gerissen
war.
Nach etwas überlegen namen wir einen Schnürsenkel zu Hilfe und konnten
so wieder Gas geben und gesund nach Hause kommen.
Es bestand übrigens keine direkte Gefahr, weil wir uns weitab der Klippen
befanden. Wenn wir allerdings nicht begriffen hätten, wo das Problem
lag, dann... ?
Vielleicht hat ja der ein oder andere zu solchen Situationen noch einen Beitrag.
Gruß
Friedel
Probleme, Gefahren, Pannen, Schwierigkeiten auf See... selbst erlebt.
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Jo, kann ich . Morgen, und dann auch mit Bildern
Gruß Dieter
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Ich fuhr aus dem Rosfjord raus. Der Wind kam aus Nord, also ablandiger Wind. Kurz vor den Klippen lag ein norwegisches Boot und drohte gegen die Felsen zu treiben. Der Norweger winkte und ich fuhr auf ihn zu. Als ich längsseits kam, warf ich ihm eine Leine zu, denn Worte waren bei der Situation fehl am Platz.
Ich zog das Boot erst einmal aus den Gefahrenbereich. Dann erfuhr ich den Grund, weswegen er in die Situation gekommen war. Seine Harpe wurde von der Schraube aufgewickelt. Nun hatte er Angst, dass der Stein am Ende der Schnur die Schraube nett begrüßt. Er bat mich, dass ich ihn nach Korshamn rüber schleppe, damit er dort den Schaden beheben kann.Also die Leine richtig vertäut (10 m Abstand) und dann ging es los. Mein Boot 14'' und 15 PS, sein Boot 22" und unbrauchbare 80 PS. Mit halber Kraft ging es dann nach Korshamn.
Ich hatte eigentlich vor, auf den Anleger zu zu fahren und kurz vorher nach Steuerbord abzudrehen. damit ich das große Boot so seitwärts an den Anleger bekomme. Guter Gedanke nur mit drei Anglern im Tarnanzug habe ich nicht gerechnet. Die fuhren mit ihrem Boot direkt vor meinen Bug und schauten mich dann noch recht dusselig an, weil ich sie davon abbringen wollte. Ich musste aufstoppen und von hinten kam natürlich das große Boot an. Glücklicher Weise steuerte der Norweger nach Backbord und ich konnte so gerade noch nach Steuerbord kommen. Das Boot rammte mich etwas am Rand von meinem Heck und knallte gegen den Anleger.
Ich wusste bis dahin nicht, dass die Norweger so viele Schimpfworte haben. Denn das alles ging auf die 3 Angler nieder.Als ich dann half das norwegische Boot zu vertäuen, bedankte sich der Norweger noch bei mir und entschuldigte sich für seinen Wutausbruch. Er hatte die Befürchtung, dass er mich so rammen würde, dass mein Boot unter seines kommen würde.
Dies war eine Gefahrensituation, die einfach nur aus Gedankenlosigkeit passiert ist.
Hoddel
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"Kopfschüttel". Horst, ich habe mal vor Jahren mit einer 2.80 m Nussschale und einem 3,5 PS Motor beim Einlaufen in Burgstaaken ein großes Segelboot mit Motorschaden an "den Haken" genommen und an die Pier gebracht. Man glaubt es kaum, aber es funktionierte.
Gruß Dieter
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Auf besonderen Wunsch hier nun nochmal mein Beitrag Nebel-Thread.
Seit einem netten Nebelerlebnis meines Freundess Holger (King of Heilbutt) sind wir auf Nebel allergisch...
Kurze Anekdote: Holger & Co. saßen bei bestem Wetter im Fjord und angelten. Es biss wie verrückt. Zufällig drehte sich Holger um und erblickte in der Ferne Nebel, welcher langsam von den Bergen in den Fjord zog. Holger gab die Anweisung zur letzten Drift bevor es Richtung Heimat gehen sollte. Derweil kam der Nebel aber schneller als erwartet und kroch urplötzlich von hinten unter den Armen vorbei und bildete im Nu eine so dicke "Suppe", dass man die Hand vor Augen nicht mehr sah. Plötzlich Unruhe an Bord und jeder zeigte in eine andere Himmelsrichtung, um den Heimweg anzutreten - komplette Orientierungslosigkeit!!! Holger beruhigte den Rest und erinnerte sich an die Worte des Vermieters: "Motor langsam starten und im Standgas lostuckern!" Gesagt - getan! Plötzlich ein rundes Licht in der Ferne. Holger: "Seht Ihr, ich habe Euch nach Hause gebracht!" Plötzlich ein dumpfer Aufprall und das rettende Licht entpuppte sich als einsamer deutscher Angler mit Kopflampe. Der hatte Todesangst und war heilfroh, jemanden getroffen zu haben! Schnell wurden die Boote zusammengebunden und kurze Zeit später hatten die Norweger am Ufer riesige Feuer entzündet, um den Leuten auf dem Wasser den Weg zu weisen.
Herrliche Geschichte, an die wir uns immer bei Nebel erinnern. Aufs Wasser fahren wir bei Nebel nicht und wenn welcher aufzieht, verkrümeln wir uns ganz schnell...
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Wie viele von euch habe auch ich oder vielmehr unsere Reisegruppe schon einige brenzlige Situationen erlebt.
Die 1. war am Ebro, als nachts, beim starten des Aussenborders, 10 m vom Ufer entfernt, Bug in Richtung Ufer, das Gas voll aufgedreht war, und mein Kollege mit Vollgas aufs Ufer zuraste, er hat es mit einer unglaublichen Reaktion geschafft, das Boot um 180° zu wenden und gleichzeitig stehend im Boot zu bleiben.
Die 2. ebenfalls am Ebro, 2 Jahre später, ein anderer Kollege, das gleiche Problem, auch hier ging das ganze gut aus, wenn auch das Boot über mehrere Steine hinwegschrammte. Auch hier, Gott sei Dank, nur ein paar Kratzer an Boot.
Die 3., auch durch Eigenverschulden, mit einem 6 PS-Motor in Norwegen, zu 4. im Boot, der Sprit wurde sehr knapp und im Fjord wurden die Wellen immer höher, mit viel Glück und dem letzten Tropfen Benzin zurück an den Anleger gekommen.
Die 4., auf Hitra, als mir den Driftsack in der Mitte des Bootes draussen hatten und ein grosses Frachtschiff in ca. 100 Meter Entfernung vorbeifuhr. Durch die aufgeschobenen Wellen und den Driftsack, der die Bordwand irgendwie nach unten gezogen hat sind wir auch nur knapp einem Bad im Boot oder dem Meer entkommen.
Die 5., auch in Norwegen war, als bei absolutem Wasserniedrigstand nicht die exakte, vorgegebene Route auf dem Kartenplotter eingehalten wurde und meine Kollegen kurz auf einer Sandbank aufgelaufen sind. Auch hier mit viel Glück nichts passiert, trotz panischer Reaktion der Kollegen ist das Boot nicht gekentert, war unbeschädigt und ist nach einer gewissen Zeit wieder von selbst freigekommen.Mir ist durch diese ganzen Aktionen immer etwas mulmig beim Bootsfahren und selber fahren in kritischen Zonen verhindere ich mittlerweile komplett. Auf der anderen Seite lernt man auch aus solchen eigenverschuldeten Fehlern. Ich habe auf jeden Fall mittlerweile grossen Respekt vorm Bootsfahren und dem Meer.
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Das erste Mal in Norwegen, das erste Mal Boot fahren. Wir waren auf der Rückfahrt zum Anleger. Plötzlich: Prött,Prött,Prött........Aus.:eek:
Wir hatten den Tankstand nicht beachtet und der Sprit war alle. Zum Glück war der Anleger schon in Sichtweite und wir konnten ihn mit Rudern erreichen.
Wäre das 10 Minuten vorher passiert, hätten wir blöd aus der Wäsche geguckt. Wir haben es dann mit Humor genommen und seitdem immer vorher den Tank kontrolliert. -
Hallo Grünschnabel (??),
Das:
>>Die 1. war am Ebro, als nachts, beim starten des Aussenborders, 10 m vom Ufer entfernt, Bug in Richtung Ufer, das Gas voll aufgedreht war, und mein Kollege mit Vollgas aufs Ufer zuraste, er hat es mit einer unglaublichen Reaktion geschafft, das Boot um 180° zu wenden und gleichzeitig stehend im Boot zu bleiben.
Die 2. ebenfalls am Ebro, 2 Jahre später, ein anderer Kollege, das gleiche Problem, auch hier ging das ganze gut aus, wenn auch das Boot über mehrere Steine hinwegschrammte. Auch hier, Gott sei Dank, nur ein paar Kratzer an Boot.<<
kann mit den heutigen moderneren Motoren nicht mehr passieren. Da sind Sperren eingebaut, zum einen durch einen eingegten Gang und zum anderen eine Übergassperre.Gruß Dieter
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@ Dieter44
Gut zu wissen, danke für die Info. Es sind aber speziell bei Fereinhäusern bestimmt noch einige alte Aussenborder im Einsatz.
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Wir kommen grad aus Korshamn zurück und über mein Erlebnis mit den Elementen Wasser und Wind wird der eine oder andere erfahrene Nordlandfahrer sicher lächeln. Ich muss aber erwähnen, dass ich vor über zwanzig Jahren das erste und einzige Mal in Norwegen war.
Montag morgen am ersten Tag: Nach einem Blick auf die von Karsten vom Team come2norway zur verfügung gestellten Tiefenkarte war klar, dass die Fische nur vor den Schären an den Tiefen Kanten zu fangen waren. Also nichts wie los, bei Sonnenschein und wenig Wind.
Unser Boot war von der Bauart eine Dieselschnecke, allerdings mit 4Takt Zylinder und Normalbenzin, 15 PS, 21 Fuß lang. Wir fuhren also an die Kante ca. 500m vor den letzten Inseln aufs Meer. Wir probierten alle Angelarten aus, die die gängig waren. Ich merkte, das mit der Zeit die Dünung immer länger wurde. Meinem Sohn Alex machte das langsame auf und ab des Bootes richtig Spass. Mir war die Sache aber nicht mehr geheuer und so beschlossen wir, lansam wieder in die Schären zu tuckern. Innerhalb von ein Paar Minuten wurde der Wind aber schlagartig stärker, die Wellen brachen sich und erreichten eine Höhe, die für uns Städter schon furchteinflößend war. So was kannten wir nur vom Fernsehen (Spaß). Ein bischen Bootfahren konnte ich, da ich immer mit Außenbordern (max. 5PS) geangelt habe, aber nur auf den beschaulichen Seen in Schweden. Vielleicht hat es mir trotzdem geholfen, instinktiv immer die richtige Welle im richtigen Winkel anzusteuern. Mir kamen die ca. 500 m bis ins ruhigere Wasser ziemlich lang vor. Mein Sohn mit seinen 38 Jahren und ich sind bestimmt keine Angsthasen. Aber uns ging in diesem Moment ganz schön die Muffe. Der Respekt vor diesen Elementen ist noch größer geworden als er bisher schon war.
Ich muss zugeben, daß wir in dieser Woche nicht mehr vor die Inseln gefahren sind und deshalb unsere Angelausbeute nicht soooo toll war. Die Erfahrenen werden sicher sagen, "das Boot hält das aus" und "mit Bootsführereschein hätte man das besser einschätzen können" und ähnliche Kommentare. Alle haben ja recht. Aber für mich habe ich entschieden, daß kein Fisch und sollte er noch so groß sein, es Wert ist, sich unnötig in Gefahr zu begeben. Für uns stellte sich die Situartion als gefährlich dar, andere lächeln nur darüber. Vielleicht eine Anregung für die Vermieter vor Ort, dass man vor allen mit Neulingen die Einweisung für das gemietete Angelboot auch auf dem offenen Meer vornimmt und so einmal zeigt, wie das Boot bei etwas höheren Wellengang reagiert und das man selbst auch zu dem Boot Zutrauen bekommt. Man möchte ja nicht immer selbst fragen und sich als selbst als "Greenhorn" darstellen. Uns hat die Woche dann trotzdem ungeheueren Spaß gemacht, zumal alles andere (Haus, Boot, manchmal das Wetter) gestimmt hat.
Grüße vom Rande des Schwarzwaldes
Bernhard -
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