Eigentlich wollte ich ja keinen Bericht schreiben. Aber nachdem Bihn per PN gefragt hat wie es denn war, nun doch ein paar Zeilen.
Insgesamt waren es wieder einmal neun sehr schöne Tage (Mai/Juni 2011) auf Bömlo im Haus Klenebu.
Wir haben tolle Ausflüge gemacht, z.B. nach Bergen. Halbes Fischbrötchen 8,00 EUR. egal, das mit den Preisen haben wir ja gewusst. Wer es mit seinem ökologischen Gewissen vereinbaren kann, sollte unbedingt mal Walfleisch probieren. Das ist echt lecker. Es sieht ja keiner, und ihr könnt zuhause zum Ausgleich ja wieder bei „Allnatura“ einkaufen gehen. Bergen ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Eine sehr schöne Stadt.
Wir waren auch am Preiskestolen. Okay, nur mit dem Schiff und haben andächtig nach oben geschaut. Irgendwann werde ich ihn doch noch besteigen. Aber erst wenn ich eine verlässliche Aussgabe über die Dauer des Aufstiegs habe. Die Angaben unserer norwegischen Freunde variieren zwischen 1 ½ und 4 ½ Std. Wie soll man das planen?
Aber nun zum Wichtigsten – dem Angeln.
Mit der Fischerei waren wir dieses Jahr überhaupt nicht zufrieden, dabei ging es so gut los.
Erster Tag, die anderen suchen natürlich noch ihre Sachen zusammen, ich bin wie immer bereits ausfahrbereit. Also kurz die Spinnrute zusammengesteckt, einen kleinen, weißen Twister drauf und vom Steg rausgeworfen. Viel Platz ist ja nicht zwischen den Felsen und dem neuen Steg der Nachbarhäuser. Kurz absinken lassen, fünf Kurbeldrehungen, rums ein schöner Küchendorsch. Ich konnte es gar nicht glauben, das kennt man sonst nur von den Reiseberichten Anderer. Okay, Fisch versorgt, neu ausgeworfen, absinken lassen, fünf Kurbelumdrehungen, rums ein Pollack gleichen Kalibers. Danach war der Spuck vorbei und weitere Würfe brachten nichts.
In der Zwischenzeit war der Rest der Truppe auch fertig, hat ungläubig den Kopf geschüttelt und wir sind raus gefahren. Zuerst haben wir ein paar Felsen abgefahren. Beim zweiten Stopp fängt Martin gleich mit dem ersten Wurf einen guten Dorsch und mit dem Zweiten eine kleine Meerforelle, ich lege noch einen ebenfalls brauchbaren Dorsch nach.
Dann ist Schluss mit dem Zauber. Also nichts wie raus aus dem Innvaerfjord. Erste bekannte Stelle, Makrelenpaternoster drauf, erst mal schauen was geht. Ablassen auf den Grund, 15 - 20m hochkurbeln. Stopp nichts geht mehr. Voll besetzt mit Köhler alle zwischen 40 und 50 cm. Aber nicht nur eine Rute – nein, alle vier.
Was für ein Gemetzel.
Zweiter Versuch - das gleiche Spiel.
Also nichts wie weg mit dem Fliegen- und Twistergeröddel und Pilker pur fischen.
Was soll ich sagen es änderte sich nichts. Ablassen, ankurbeln, Köhler 40 – 50 cm, ab und zu mal ein 60er. Die besseren nehmen wir mit.
Aber ihr wisst ja sicher wie das ist, der erste Tag nach einem Jahr warten, die Gier ist groß, man weiß nicht was die nächsten Tage bringen, also erst mal Fisch machen. Im Nachhinein muss ich sagen, was für ein Schwachsinn. Wir haben am ersten Tag mehr als die Hälfte unseres Limits an Filets gemacht und waren unendlich lange am Fisch putzen.
Am nächsten Tag ging es genau so weiter, wir konnten hinfahren wo wir wollten. Solange es nicht tiefer als 50 Meter war gab es Köhler satt. Im Freiwasser ging gar nichts. Wir haben es stundenlang mit großen Gummifischen, Naturködern und Giant-Jigheads unter den Köhlerschwärmen versucht – nix.
Wir haben mit Naturköder im Flachen zwischen 20 – 40 Metern gefischt, ein paar kleine Schellfische, Wittlinge, kleine Dorsche, ansonsten – nix.
Wir haben längere Zeiten mit Naturködern im Tiefen bis 200 m gefischt, ein guter Biss in 180 m Tiefe, ansonsten – nix.
Ganz ehrlich wir haben alles probiert, ohne nennenswerten Erfolg.
Wenn ich mich recht erinnere haben wir außer den Köhlern, zwei brauchbare Schellfische, einen kleinen Leng und an den Felsen eine Handvoll gute Dorsche gefangen, aber alles nicht der Rede wert.
Köhler hätten wir sicherlich locker eine Tonne fangen können.
Am Schluss haben wir uns dem Schicksal ergeben und mit leichten Spinnruten das Spiel „Köhler Catch & Release“ gespielt. Hat zwar einige Zeit Spaß gemacht ist aber sicherlich etwas zweifelhaft. Dennoch bitte ich von Moralpredigten abzusehen. Solange der Fisch nicht verletzt ist, ist C&R durchaus okay.
Wir haben auch schon Urlaube gehabt, bei denen wir froh gewesen wären Köhler in der o.g. Größe zu fangen. Aber dieses Jahr war es einfach zu viel. Wir machen jetzt erst mal eine Bömlo-Pause. Aber wir kommen sicher wieder, dafür ist es dort einfach zu schön.
Nächstes Jahr geht es ab mit dem Flieger nach Tromsö. Das liegt nur einige wenige Kilometer weiter nördlich (haben wir auf jeden Fall unsere Frauen erzählt). Nach 4 Jahren Hidra und zweimal Bömlo betreten wir damit sicherlich Neuland.
Neuland ist für uns auch die Vorbereitung einer Flugreise mit Angelzeug. Bisher gingen die Diskussionen hauptsächlich um die Art der Getränke (Radler-unverzollt oder Bier-verzollt) und die Menge an Lebensmittel. Schließlich gibt es in Norwegen ja keine Nudeln, Zwiebeln, Kartoffeln und dergleichen, sorry Uwe, den Seitenhieb konnte ich mir nicht verkneifen. Mit meinem Passat war das alles kein Problem. Wer braucht schon Federspiel, und beim Auffahren auf die Fähre können ja drei Mann aussteigen, dann schrammt der Unterboden nur noch ein bisschen an der Schräge.
Ein Tipp noch was auf jeden Fall von zu Hause mitgenommen werden muss – Paniermehl. Ist in Norwegen anscheinend nicht zu bekommen und Köhlerfilet mit Weizenkleie oder Maismehl schmeckt echt besch……..
Dafür ist die norwegische Butter unheimlich lecker. Okay, Sie ist bräunlich und schmeckt wie ekliger, süßer Käse. Auf jeden Fall die, die wir essen sollten. Mensch Reiner, auch wenn man kein einziges Wort einer skandinavischen Sprache kann, muss man von Jemanden der mit der Muppet-Show aufgewachsen ist erwarten, dass er wenigstens weiß, was Butter heißt.
- Smörrebröd, smörrebröd, römdömdömdöm -
Nächstes Jahr müssen wir uns nun überlegen wie wir unser ganzes Zeug angesichts der Gepäckbegrenzung ins Flugzeug bekommen. Ich habe mir zwei „Underberg-Gürtel“ besorgt, in die ich meine Pilker stecken werde. Einen über die linke Schulter, einen über die rechte Schulter und dann ab durch die Kontrolle, das wird schon klappen. Martin will seinen Floater auf dem Flug anziehen. Wenn ich mir überlege wie meiner trotz mehrmaliger Reinigung aussieht und riecht, werde ich mir sehr genau überlegen, neben wen ich mich setze.
Warum schreibe ich so einen Blödsinn hier auf. Ganz einfach, dies sind Beispiele für die kleinen Erlebnisse, die jeder bei der Reisevorbereitung oder auf seinen Reisen sammelt. Kleine Anekdoten, wie sie jeder in der ein oder anderen Form schon mal erlebt hat. Die im Laufe der Zeit sicherlich noch etwas ausgeschmückt werden. Aber dennoch Geschichten, die man nie vergisst, an die man sich gerne erinnert und noch Jahre später darüber spricht. Sie sind es, die jede Urlaubstour mit Freunden einmalig und unvergessen macht. Man möchte sie einfach nicht missen. Was sind im Vergleich dazu schon kapitale Dorsche oder der Drill von Großköhlern.
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Okay, genug philosophiert – ich will endlich einen Heilbutt fangen, deshalb ab nach Tromsö.
Viele Grüße an alle.
Bömlo - Haus Klenebu die 2.
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Schön ,dass es doch noch einen Bericht gab ,danke dafür . Ja, Bömlo ist schon ein wunderschönes Inselchen.
Wie sieht es denn mit ein paar Bildern aus. -
Hei-
ja- Tromsö, ist wirklich nur ein paar km weiter- haste recht.
Neee, mal ehrlich- hat mir gut gefallen- der Bericht. Mit ein paar Bildern bestimmt noch zu toppen.
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nabend matob danke fürs berichten liest sich wirklich gut .
jetzt aber auf nach tromsö solltest du hilfe bei der reisevorbereitung benötigen ich durfte mit flugreisen nach und von troms schon ein paar jahre erfahrung sammeln .
also einfach fragen .
gruss aus volkach
jens -
Hallo Jens,
danke für das Angebot. Aber ich meine Erfahrungen mit der Buchung von Flugreisen schon gemacht. Jeden Tag andere Preise und andere Flugzeiten. Ich habe jetzt SAS gebucht. War überraschend günstig. Okay, wenig Freigepäck, aber das werden wir schon regeln. Wenn du noch ein paar tipps zum Fischen hast, immer her damit. Vorfreude ist die schönste Freude.
Für alle Freunde von Bömlo nachfolgend noch ein paar Bilder: -
sauber-
haste fein gemacht. In Bergen warst'e also auch.
Aber- sei mal ehrlich- da sind doch noch mehr Bilder- oder?
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Wir können zwar nicht fotografieren, aber ein paar habe ich trotzdem noch:
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Na prima,
das Bild- 3 Mann in einem Boot gefällt mir sehr.
Sonnenuntergänge haben doch was- find ich.
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Dafür ,dass du so garnicht fotografieren kannst ,hast du hier aber ein paar tolle Bilder eingestellt. Prima.
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vielen Dank für den Bericht, es ist immer schön etwas über Klenebu zu lesen. Du sagtest was von einen neuen Steg ????
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