Wölfe in Deutschland: Rückkehr der grauen Räuber

  • Öffentliche Anhörung der Schaf- und Ziegenhalter im Niedersächsischen Landtag am 10.02.2016
    ► Zur Situation der niedersächsischen Schäfer auch im Vergleich mit Schaf- und Ziegenhaltern in Sachsen

    Vortragende für die Schaf- und Ziegenhalter:
    ► Dr. Regina Walther, Sächsischer Schaf- und Ziegenzuchtverband e. V.
    ► Wendelin Schmücker, Sprecher der Berufsschäfer im VDL
    ► Tino Barth, Weidetierhalter Nord-Ost Niedersachsen
    ► Hermann Reese, Niedersächsische Schafzuchtverbände
    ► Dr. Wilke, Stader Schafzuchtverband e.V

    1. Zum Einsatz von Hunden und Eseln
    Dr. Regina Walther warnte davor, Herdenschutzhunde als Allheilmittel anzusehen.
    Der Umgang mit diesen Tieren erfordere ein hohes Maß an Kenntnissen.
    Auch Tino Barth berichtete von seinen Erfahrungen mit den HSH, die bei ihm im auch touristisch
    genutzten Naherholungsgebiet rund 200 vorbei laufende Hunde und deren Halter täglich in Anblick hätten
    und abends wenn es endlich ruhiger wäre, erschöpft schlafen würden. Wenn die Esel nicht wären
    um die Hunde mit Geschrei zu wecken wenn ein Wolf in der Nähe ist, würden sie es womöglich gar nicht merken.

    Für die Hundehaltung ist eine Hundehütte vorgeschrieben. Die Hunde müssen eigentlich nach acht Stunden
    betreut werden. Die Kosten für Hund und Hundehaltung wurden wie folgt beziffert:

    Kosten pro Hund: € 3.500
    laufende "Betriebskosten" pro Hund ca. 1.000 / Jahr
    Dazu Kosten für Tierarzt, fahrbare Hundehütte, etc.
    Hunde aus eigener Nachzucht sind erst mit drei Jahren einsatzbereit und müssten so lange mit erhalten werden.

    Die Schäfereien würden auf diesen hohen, laufenden Kosten sitzen bleiben obwohl ein Schäfer heute ohnehin nur
    noch € 4,80 pro Stunde "verdient" - also weit unterhalb Mindestlohn.

    Ein Problem seien auch unbrauchbare HSH - sie könnten z.B. nicht in eine normale Familie vermittelt werden
    weil sie unglaublich viel und laut kläfften. Was soll man mit diesen Hunden machen?
    Auch würden die Hunde die Wiesen nach Mäusen und Maulwürfen umgraben und bis zu 2 Meter tiefe Löcher ausheben

    Esel dürfen nicht einzeln in den Schafherden eingesetzt werden. Sie würden sich als Einzelesel zwar
    besser an die Schafherde anpassen und sich für die Schafe verantwortlich fühlen aber das sei aus
    Tierschutzgründen nicht erlaubt. Mehrere Esel würden die Schafherden aber nicht mehr als ihre eigene Herde
    betrachten, zeigten dafür aber Territorialverhalten. Sowohl Hunde als auch Esel verhielten sich teils
    "ruppig" gegenüber den Schafen (abgebissene Schwänze und Ohren, Verhinderung des Bocksprungs, u.a.)
    und es käme nach ersten Erfahrungen lt. Tino Barth durch diese Tiere zu vermehrten Verlammung und
    herabgesetzter Fruchtbarkeit.

    2. Zur Einzäunung
    Da die Goldenstedter Wölfin bekanntlich sehr gut springen kann und bereits seinen bis zu 1,40m hohen Zaun
    überwinden konnte, hat Barth immer weiter "aufgerüstet" und alles ausprobiert was ihm vorgeschlagen wurde.
    Mit 1,40m Zaunhöhe, mehreren Eseln und Hunden sowie dem erforderlichen Equipment (mobile Unterstände
    für Esel + Hunde, etc.) hat er sein Möglichstes getan.

    Jedoch ist es schwierig, mobile Zäune überhaupt intakt zu halten. Durch Winddruck, nach Regen- und
    Schneefällen und auf moorigem Boden legt sich der Zaun selbst um. Präventionsmaßnahmen an Bachgräben,
    Deichen, Vorflutern sind gar nicht erst möglich. Deutschland hat eine 2000km lange Küstenlinie
    die von Schafen gepflegt wird und die nicht abzusichern ist. Die Aufforderung, dort die Schafe Tag und Nacht
    zu behirten ist absurd - wer soll diese Arbeit und Kosten denn noch zusätzlich schultern? Die Schäfer haben
    schon jetzt viel zu lange Arbeitstage von bis zu 16 Stunden in der Lammzeit.

    Dass die Einzäunung, die Esel und die Hunde einen gewissen Schutz bieten hat auch das Rehwild bereits bemerkt.
    Lt. Barth stehen abends und nachts rund 20 Rehe dicht am Zaun weil sie sich dort sicher fühlen. Wenn der Wolf
    dann aber angreift, springen sie in den Zaun und legen ihn flach.

    3. Zum Nutzen der Schafe
    Lt. Wendelin Schmücker produzieren deutsche Schäfer derzeit 48% des verbrauchten Schaffleisches, 52% werden
    bereits jetzt importiert. Die Schafe werden zur Landschaftspflege auch benötigt und beweiden häufig
    Biotopflächen, die nicht anders bewirtschaftet werden könnten. Bachränder, Biotopflächen, Deiche und Vorland
    können nur mit Schafen gepflegt werden. Wo Schafe nicht mehr die Landschaft pflegen, geht es auch dem
    dortigen Artenreichtum an den Kragen.

    4. Nachwuchs-Sorgen der Schäfer
    Wendelin Schmücker berichtet, dass 95% der Schäfer über 50 Jahre alt sind. Schmücker hatte vom VDL den
    Auftrag erhalten, sich um Programme für Nachwuchs-Schäfer zu kümmern, verweigert sich aber dieser Aufgabe
    weil er die Zukunft der Schäfer nicht als gesichert ansieht. Er fühlt sich verantwortlich für den Nachwuchs
    und sieht sich derzeit außerstande, guten Gewissens jemandem zu raten, den Beruf des Schäfers zu ergreifen.
    Er appellierte an die Politik sich zu bewegen, sich aktiv zu entschließen weiterhin Schäferei zu wollen und
    dann auch das notwendige Geld bereit zu stellen um den Erhalt der Schäfereien abzusichern. Derzeit gibt es
    in Niedersachsen nur 12 Schäfer-AZubis. Herr Dr. Wilke informierte darüber, dass 92% der Schafhalter nur
    maximal 20 Schafe hielten.

    5. Versicherungsprobleme der Schäfereien
    Am Beispiel seiner Schäferei die von der Autobahn und zwei Eisenbahnlinien durchschnitten wird schildert
    Schmücker seine Sorge, dass bei einem Ausbruch der Tiere wegen eines Wolfsangriffes Menschen zu Schaden
    kommen könnten. Seine Familie hält seit über 300 Jahren Schafe und ist seit 65 Jahren an diesem Standort
    ohne dass jemals etwas vorgefallen sei. Er könne die Verantwortung für die Folgen eines Ausbruches nicht
    übernehmen. Das schwierige Gelände wolfssicher einzuzäunen würde ihn noch rund € 20.000 kosten die
    er sich nicht leisten könnte. Er würde daher seinen Betrieb schließen müssen und das dann auch sofort tun.

    6. Entschädigungen / Präventivmaßnahmen
    Während in Sachsen 90cm Zaunhöhe vorgeschrieben sind und sowohl private Schafhalter als auch gewerbliche
    Schäfer ihre Präventionsmaßnahmen zu 100% erstattet bekommen, erhalten in Niedersachsen nur gewerbliche
    Schäfer Präventionszahlungen in Höhe von 80% des Aufwandes nach der de-minimis-Regel für Landwirte.
    Die von der EU festgesetzte Höchstgrenze von € 15.000 wird angesichts der notwendigen Anschaffungen
    und nach Rissvorfällen jedoch schnell erreicht, danach gibt es für drei Jahre keine weiteren Zahlungen mehr.
    Dies war Anlass für Tino Barth, wirklich alles auszuprobieren um die Goldenstedter Wölfin von seinen
    Schafherden fernzuhalten. Die € 15.000 hat Barth vollkommen ausgeschöpft und steht bei weiteren Rissen
    vor dem Aus. Er sei in seiner Gegend inzwischen fast der einzige Schafhalter, die anderen Schäfer hätten
    schon aufgegeben.
    Hermann Reese merkt an, dass € 5.000 als Höchstsumme für ein getötetes Zuchttier gerade bei seltenen
    Schafrassen viel zu wenig sei. Von einigen Schäfern wurde bemängelt, dass die Abwicklung der Rissschäden
    zu bürokratisch und viel zu langsam vonstatten gehen würde.

  • Ein Großteil der Schäfer in Spanien, Italien und dem Balkan sind bewaffnet ... und die Wölfe, die an die Herden gehen, im Himmel. Das sollte man den naiven, deutschen Wölfen nicht wünschen.
    Scheinbar sind die norwegischen Tierhalter auch unfähig ihre Tiere zu schützen.


    Ist das so mit der grosszügigen Bewaffnung?
    Ich habe sowohl in den Wolfsgebieten Spaniens, Italiens und Teilen des Balkan ( Kroatien ) schon selber Schafherden und Schäfer gesehen und dort nie einen Bewaffneten gesehen...Herdenschutzhunde aber sehr wohl!
    Die norwegischen Schaf- und Rentierzüchter sind sowieso nicht bei Ihren Tieren wie der klassische Schäfer den wir aus Mittel-Europa kennen, die leben den Grossteil des Jahres völlig unbeaufsichtigt "in der Wildnis" und somit ist es sehr bequem Ausfälle den Raubtieren anzukreiden.

    Gruß
    Axel/MeFo-Schreck

    Fishing
    -
    The thin line between living and being alive


  • Das bei einer Tagung der Schaf- und Ziegenzüchter sicher nichts positives am Wolf zu hören ist, ist kaum verwunderlich...aber das ist im EU-Agrar-Bereich (nicht nur bei den Schaf- und Ziegenzüchtern) ja nicht ganz unmodern über jede "Zuckung der Natur" (Sei es durch Wild-Tiere, sei es durch Wetter) laut zu jammern.


    Ich kann und will nicht die Tragik und finanzielle Reichweite der Schäden bei einzelnen Züchtern kleinreden, das ist nicht meine Absicht!
    Ich bin persönlich absolut für eine massive Verbesserung der finanziellen Unterstützung durch den Staat für betroffene Züchter sowohl in der Prävention als auch bei der Entschädigung bei nachgewiesenen Rissen!


    Ein paar Ergänzungen/Fragen zu den 6 Punkten
    1. Ich bezweifle nicht die Kosten für den Unterhalt eines Herdenschutzhundes oder eines/mehrere Herden-Schutz-Eseln.
    Das aber Sachkenntnisse für deren Ausbildung notwendig sind ist ja nun wohl kein neuer Erkentnisstand.
    Zu € 4,80 pro Stunde: Ist das wirklich nur eine Folge des Wolfes? Oder doch vielmehr die Folge einer insgesamten verfehlten Agrar-/Nahrungsmittelpolitik Deutschlands und der EU? Es ist eben sehr viel einfacher dem "bösen Wolf" den schwarzen Peter zuzuschieben.
    2. Es wird immer wieder die Goldenstedter Wölfin genannt (1 von 400 Wölfen in DE) , die wohl tatsächlich gelernt hat, auch hohe Zäune zu überspringen. Da ihre Welpen wohl von Ihr lernen würden, muss da nach meiner Meinung nach pragmatisch gehandelt werden und speziell dieser Wölfin "beigebracht" werden, dass Zäune "von Übel" sind, selbst wenn dahinter eine munter blökendes wolliges Büffet herumrennt. Das könnte durch (zugegeben aufwendige) Vergrämung mit Gummi-Geschossen an Zäunen oder auch in einer Einzelfall-Entscheidung wie bei "Kurti" in letzter Instanz ein Abschuss sein. Wie Du daran siehst bin ich kein betriebsblinder "Kuschel-Veganer" sondern nur ein pragmatischer, naturliebender Mensch, der die Natur "reicher" empfindet wenn dort auch möglichst naturnahe Zustände herrschen, die auch den Wolf ausdrücklich mit einschliessen.
    3. Die Sicherung Landschaftspflege und des dortigen Artenreichtums wo sie denn nötig & gewünscht ist (z.B. Deiche) ist Aufgabe des Staates (im Auftrag der Wähler) und somit wird es sicher für den Staat auf Dauer günstiger sein, die damit beschäftigten Schäfer ausreichend zu unterstützen. Das muss ihm klar gemacht werden, ohne wenn und aber, kein Thema! Zum prozentualen Anteil des vermarkteten Schaffleisches (48 zu 52 %). Wie sieht da die Entwicklung über z.B. die letzten z.B. 15 Jahre aus, wie hat sich insgesamt/absolut der Schaffleisch-Verzehr in DE entwickelt? Reine Prozentzahlen sagen nämlich nichts über die absolute Verzehrmenge aus, theoretisch/fiktiv könnte sich die inländische Produktion verdoppelt haben aber wenn im gleichen Zeitraum der Konsum sich vervierfacht hat sieht das prozentual natürlich dramatisch aus, somit sind diese Prozentzahlen erstmal völlig wertlos.
    4. Die meisten Schäfer sind schon über 50, haben also mit dem Beruf also vor rund 30 Jahren angefangen lange bevor der erste Wolf in DE auftauchte.
    Wo ist der Nachwuchs von 15 Jahren dazwischen? Da gab es keine Wölfe in DE. Somit den Schwund an Schäfer-Nachwuchs alleine dem Wolf in die Schuhe zu schieben ist also nichts als ein sehr billiges Schein-Argument! Dafür gibt es deutlich wichtigere Gründe darin zu suchen, dass DE sich eben immer weiter vom Stand einer Agrar-Nation entfernt.
    92% der Schäfer haben wie Du schreibst max 20 Schafe. Du willst mir doch nicht erzählen, dass das für die mehr als ein (sicher sehr schönes) Hobby ist und die dann existentiell von 20 Schafen abhängen? Im Leben nicht!!
    5. Versicherungsprobleme: Kann ein Schäfer dieses Risiko tragen wenn so ein Ausbruch durch freilaufende Hunde (wie bei dem von Dir früher genannten ICE-Ereignis) verursacht wird? Ein Ereignis, dass wohl immer noch viel wahrscheinlicher als ist als ein Angriff durch einen Wolf? Somit entlarvt sich dieses Argument als peinliches Scheinargument gegen den Wolf.
    6. Hier gebe ich dir Recht wie ich oben schon erwähnte. Wenn der deutsche Staat (im Auftrag der Gesamtheit der Wähler) den Wolf wieder im Land haben will, dann müssen auch die Schäfer sowohl bei der Prävention als auch bei Rissen durch den Staat (und damit durch uns als Gesamtheit der Wähler) angemessen unterstützt werden, da gibt es sicher noch einiges zu verbessern in DE, da hast Du mich voll auf Deiner Seite!

    Gruß
    Axel/MeFo-Schreck

    Fishing
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  • Mir hat ein Jäger erzählt, dass es sich bei den in Deutschland lebenden "Wölfen" oft auch um Hybride (Wolf mit eingekreuztem Hund) handelt. Ist da etwas dran? Oder bin ich da dem Jägerlatein zum Opfer gefallen? *eek*
    Falls ja, würde es die schwindende Scheu vor dem Menschen erklären.


    Mit der schwindenden Scheu ist es ganz einfach. Ein Wolf der nicht bejagt wird, hat keine Feinde und verliert die Scheu. Hat man so ein Rudel was so langsam die Scheu verliert ist es ratsam die Leitwölfin abzuschießen, denn das ist die mutigste von allen. Die anderen werden sich danach hüten die nähe der Menschen zu suchen. Aber erklär das mal die ganzen Naturschützer.


    allerdings wie alle anderen Tiere auch, inkl. Menschheit. In der Zeit der Paarung verlieren sie auch ihre Scheu.


    AF.

  • Mit der schwindenden Scheu ist es ganz einfach. Ein Wolf der nicht bejagt wird, hat keine Feinde und verliert die Scheu. Hat man so ein Rudel was so langsam die Scheu verliert ist es ratsam die Leitwölfin abzuschießen, denn das ist die mutigste von allen. Die anderen werden sich danach hüten die nähe der Menschen zu suchen. Aber erklär das mal die ganzen Naturschützer.


    allerdings wie alle anderen Tiere auch, inkl. Menschheit. In der Zeit der Paarung verlieren sie auch ihre Scheu.


    AF.


    Es muss nicht immer gleich die radikale Lösung mit dem Abschuss sein!
    Ein Vergrämung durch eine (nicht bewaffnete) Hetzjagd, das Einfangen (viel Stress für den Wolf) evtl. mit Besenderung oder auch der Beschuss mit Gummi-Geschossen lehrt die Wölfe sicher auch, dass der Kontakt zum Mensch und seine Haustiere für ihn nicht gut sind, so dass er die Scheu wieder erlernt und Abstand hält.
    Fatal ist natürlich eine Anfütterung von Wildtieren wie es ja vermutlich am Truppenübungsplatz Munster mit Wölfen passiert ist und täglich vielfach in Berlin mit Wildschweinen passiert, da können viele Berliner wohl ein lautes (Klage-)Lied drüber singen *eek*:crying:

    Gruß
    Axel/MeFo-Schreck

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  • Hallo Axel/MeFo-Schreck,


    ich habe hier völlig unkommentiert durch meine Person die Ergebnisniederschrift Öffentliche Anhörung der Schaf- und Ziegenhalter im Niedersächsischen Landtag am 10.02.2016 eingestellt
    Zur Situation der niedersächsischen Schäfer auch im Vergleich mit Schaf- und Ziegenhaltern in Sachsen eingestellt


    Axel, bitte auch wenn der Wähler entschieden hat z.B. vergleichen nicht ich sage die Schäfer halten nur noch 20 Schafe sonder Zitat:Herr Dr. Wilke informierte darüber, dass 92% der Schafhalter nur
    maximal 20 Schafe hielten.

    Daraus sollte man schließen - nur 8 % der Schafhalter sind Berufsschäfer in seinem Bundesland und wenn die aus existenziellen Gründen verschwunden sind, dann kann der Wähler das ja wieder ändern. Oder mit den Wölfen in der Verbuschung heulen. Denn die Wildpferde und Heckrinder des NABU werden die offene Kulturlandschaft nicht erhalten. Das wäre, ich wiederhole mich für viele Vögel z. B. (Weißstorch, Großer Brachvogel usw.) und Pflanzen sehr fatal. Im übrigen Konikpferde wurden auch schon gerissen und in Sachsen-Anhalt - in wolfssichere Bereiche verbracht. Die können also auch nicht mehr ihren Job machen ... dort wo sie gebraucht wurden.


    mfg


    Wolf

  • Mit der schwindenden Scheu ist es ganz einfach. Ein Wolf der nicht bejagt wird, hat keine Feinde und verliert die Scheu. Hat man so ein Rudel was so langsam die Scheu verliert ist es ratsam die Leitwölfin abzuschießen, denn das ist die mutigste von allen. Die anderen werden sich danach hüten die nähe der Menschen zu suchen. Aber erklär das mal die ganzen Naturschützer.


    allerdings wie alle anderen Tiere auch, inkl. Menschheit. In der Zeit der Paarung verlieren sie auch ihre Scheu.


    AF.


    Das ist in meinen Augen aber eine ganz gewagte These - warum sollte ein Wildtier seine Scheu verlieren? Im Müritz Nationalpark oder Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft kann ich spazieren gehen - es wird dort nicht oder nur unter strengsten Auflagen bejagt, mir frisst dort aber kein Bambi aus der Hand - warum sollte der Wolf nun ohne Jagddruck plötzlich sein Grundverhalten ändern?


    Oder warum wird ein nicht sozialisierter Hund nicht sozialisierter, wenn sich niemand um ihn kümmert - also keinen "Druck ausübt"?


    Alleine diese Annahme hinkt aber ganz schwer und halte ich so nicht für haltbar.


    Deine Konsequenz ist aber noch "verwegener".


    Warum die Alpha Fähe herausschießen? Vielfach werden die Rudel auch durch den Alpha Rüden oder gar beide Alpha Tiere geführt. Bei der Jagd übernehmen vielfach Beta Tiere die "Leitung der Jagd". Nicht das jagderfolgreichste Tier ist zeitgleich Alpha Tier, das ist durch Beobachtungen hinlänglich bewiesen.


    Und wie, wenn doch herausschießen, dann weiter? Es wird sich recht schnell eine neue Rangordnung herausbilden - oder die Rudel splittern sich weiter auf und beanspruchen somit noch mehr Raum. Nach der neuen Rangordnung werden die nun neuen Leittiere auch wieder "mutiger" (so die logische Weiterführung deiner These) und die knallen wir dann auch heraus, und so weiter und so weiter. Bei einem Rudel mit 15 Tiere wäre das Ende des Rudels sehr rasch abzusehen - Ziel erreicht - Deutschland Wolf-frei!


    Zumal ja zum "Nicht mehr scheu werden" sicher keine Jahre vergehen oder sehr lange Monate - dazu sind Wölfe zu sehr lernfähig - man siehe wie rasch ihre, in menschlicher Obhut lebende, engsten Verwandten lernen - also kann man die Zyklen des "Leitwolfes killen" wohl mit längstens 3 Monaten berechnen? Oder eher kürzer?


    Man sollte nämlich dann auch wissen, das sich NUR Alpha Rüde und Alpha Fähe paaren. Mit deiner beschriebenen Methode und ständig wechselnden Rangführern, wäre auch dieser Zyklus schwer gestört, bis unmöglich.


    Auch dann Ziel erreicht - Deutschland Wolf-frei!


    Ich halte das ehrlich gesagt für "weit hergeholt" und ein Unding. Bin mir auch sicher, das eine solche "Idee" in einer Diskussion um Maßnahmen nicht lange Bestand hat. Zum Glück!

    Wer bei Norwegen nur an Fisch denkt, hat noch einen langen Weg vor sich.




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