So Leute, nun nochmals etwas ausführlicher. Los ging es am vergangenen Mi. via Kolding, Odense nach Spodsbjerg auf Langeland. Die Fährverbindung Puttgarden/Rodby und Tars/Spodsbjerg hätte (für das Gespann) hin und zurück ca. € 400,00 gekostet:eek:. Dann doch lieber 420 km über die Autobahn.
Wir hatten eines der größeren Ferienhäuser auf den Campingplatz, direkt gegenüber des Yachthhafens gebucht. Die Häuser sind trotz der 6 Schlafplätze nicht sehr geräumig und haben wahrlich ihre besten Jahre hinter sich. Ich will mich aber nicht beklagen, wir haben schon schlechter gewohnt. Im Nachbarhaus schmorte eine Steckdose durch, nachdem dort ein Notebook angeschlossen wurde.
Also schnell einräumen und das Inventar kontrollieren. Hängeschrank geöffnet, kleiner Kochtopf fiel mir auf den Kopf :cool:. Erstmal ´ne Tass-Kaff, danach rüber zu Thomas, Watti´s kaufen und ein wenig schnacken:p. Nun mußte noch ein Liegeplatz für´s Boot besorgt werden (4 Tage € 65,00:o). Am Hafen traf man auch die ersten Angler, die alle voll des Lobes ob der tollen Fänge der letzten Tage in Menge und Einzelgröße waren. " ...die vergangenen Tage kam man mit 60-80 gr. prima bis zum Grund, heute aber mußte man das Gewicht schon verfünffachen..." :eek:. So bliebt es leider bis zum Schluss, eine extreme Drift, die mind. 300 gr., eher 400 gr. erforderte.
Da Bruderherz erst am Fr. früh nachkommen wollte, hatte keinen Bock für mich allein zu kochen oder zu grillen. Daher gönnte ich mir am Hafen-Imbiss 2 Hotdock und 2 0,5 l Cola. Bei € 21,00 hierfür kann man getrost von gönnen sprechen :o. Für den nächsten Tag hatte sich Lundi mit Familie angekündigt, gg. 12.00 Uhr am Folgetag trafen sie ein. Ein freudiges Hallo, kurz die Slippe gecheckt und dann kam der Moment des Grauens, Opa zog mitten auf dem Platz blank :eek:. Weisse Trommelstöcke in dunklegrauen Socken:eek:. Weiss wie die schneebedeckten Berge Furuholmens (habt ihr überhaupt Berge auf Furu, Suse:D). Frauen schrien und warfen sich schützen über ihre Kinder, Blumen verwelkten in Sekunden, Anwohner zogen die Gardinen zu und Hunde krochen unter die umherstehenden Autos. Nachdem alle sich von diesem Schock erholten, wurden schnell beide Boote zu Wasser gelassen und los ging´s. Für Spodsbjerg-Kenner, es ging aus dem Hafen raus, rechts hoch Richtung grüne Tonne. Von dort die Drift ausnutzend wieder in Richtung Spodsbjerg. Diese soll lt. Aussage anderer Angler während der vergangenen Woche die fängigste Strecke gewesen sein. Da die Dirft wie bereits erklärt extrem war, verzog ich mich bald auf ca. 12 m, ankerte dort und ließ es auf die Platten ruhig angehen. Lundi und Verena allerdings blieben hartnäckig und nahmen die Dirften. Dafür wurden sie mit einer Strecke schöner Dorsche bis ca. 70 cm belohnt. Verena verlor im Drill wohl noch einen sehr Kapitalen. Ich glaube eher, dass Opa (der alte Neider) "ausversehen" :p mit dem Messer an Verena´s Schnur kam. So verging ein toller Tag mit Opa & Familie wie im Fluge. Da Lund´s Aufenthaltsgenehmigung für Spodsbjerg ablief, wurde schnell das Boot geslipt, ein wenig gequatscht und sich verabschiedet. Am nächsten Morgen traf Bruderherz ein und sogleich ging´s wieder raus. Um es vorweg zu nehmen, wir fingen wie blöd. Schöne Schollen, Klieschen & Co., die oftmals widererwartend schon recht gut im Fleisch waren. Auch Dorsch kam an Bord, jedoch nicht die Größen, wie andere sie hatten (nicht wenige um 80 cm). Diese Größen blieben jenen vergönnt, die sie sich bei extremer Drift redlich "erarbeiteten". Wie bei Lundi im Lille Belt, so waren auch hier die Seeskorpione eine Pest, zumal sie die teuren Wattis dezimierten:o.
Ernüchternd empfinde ich allerdings die Tatsache, dass Bier (teils kästenweise) wohl mehr und mehr zum Standard auf Kleinbooten wird. Versteht mich recht, ich habe nichts gegen ein, zwei Bier an Bord. So "angeschossen" wie so manch Petrijünger seinem Boot entstieg, wundern mich die zahlreichen "Treffen" und Schäden der Leihboote im Bugbereich aber keineswegs. Auch mein Mitleid, für den nicht nüchternen Kollegen aus Belgien (oder den Niederlanden), der sein Nokia ins Wasser hat fallen lassen, hielt sich in Grenzen.
Abschliessen kann man aber sagen, dass Langland wieder eine Angelreise wert ist, die Bestände scheinen sich erholt zu haben. Sicher, es ist mit der Artenvielfalt Norwegens nicht vergleichbar und auch nicht wirklich günstig, jedoch jetzt wieder eine (kleine) Alternative.
Abschließen ein paar, wenige Bilder