Reisebericht Leikong / Gurskoy 2010

  • So es hat lang gedauert, aber endlich ist mein Reisebericht fertig. Hoffe er gefällt euch und die Mühe hat sich gelohnt

    Los ging es am 26.08.2010. Die Koffer waren bereits gepackt und ich hatte bereits Urlaub. Nur noch darauf warten das meine Frau um 12 nach Hause kommt und dann nichts wie los. Man, können 4 Stunden lang sein, aber auch die gingen um. Schnell alles in unser Auto und los nach Krefeld unseren Leihwagen holen, ein Mercedes Vito. Als nächstes unsere Pärchen Nummer 2 abholen. Dort schnell die letzte Rückbank rausgenommen damit genug Platz für das Gepäck vorhanden ist und unser und denen ihr Gepäck schnell eingeladen und weiter zu Pärchen Nummer 3. Dort wurden wir schon ungeduldig erwartet. Hier noch schnell das letzte Gepäck verstaut, ein schnelles Erinnerungsfoto für den Reisebericht und los konnte es gehen.

    Voller gehts kaum

    Endlich gehts los

    Erst die A31 wobei uns Sintflutartiger Regen doch sehr ausbremste und laut Radio wurde die Bahn kurz nachdem wir runter waren auch gesperrt wegen Überschwemmung. Puh Glück gehabt.



    Weiter gings über die A30, A2, A7, A1 bis wir schließlich 10 Minuten vor unserer Fähre in Puttgarden ankamen. So knapp war das eigentlich nicht geplant, aber das war auch mal ein Wetter in Deutschland an dem Tag. Man konnte nur hoffen das es in Norwegen schöner ist.

    Nach kurzer Fährüberfahrt ging es dann durch Dänemark bis Helsingör. Davon kann ich nicht berichten, da ich mich vorsichtshalber schlafen gelegt habe, falls die Strecke genauso langweilig wie das Stück bis Hirtshals ist. Dann die nächste Fähre nach Helsingborg und ich durfte endlich fahren. Es wurde langsam wieder hell und Norwegen kam schnell näher. An der Grenze kurz abgefahren um das bisschen was wir mehr mit hatten zu verzollen, aber nach kurzer Nachfrage beim Vorgesetzen wurden wir so durch gewunken.

    Nun erst mal ordentlich frühstücken, und ab hier spätestens die Fahrt genießen. Eine Fahrt durch Norwegen empfinde ich immer schon als Urlaub, nicht mehr als Stress. Die E6 weiter, immer an diesem wunderschönen türkisen Flüsschen entlang. Ich liebe diese Strecke.

    Nach einigen Päuschen kamen wir so gegen 17:00 Uhr in Dovre an wo wir eine Zwischenübernachtung eingeplant hatten. Die Gegend war wunderschön, aber leider waren die Hütten ziemlich dreckig. Nächstes mal suche ich mir eine andere Hütte.



    Am nächsten Morgen ging es sehr früh weiter, da einiges auf dem Programm stand.
    Zunächst ging es nach einem kurzen Stück E6 links ab auf die E136. Endlich führte unsere Fahrt immer näher ans ersehnte Meer. Ab hier wurde Landschaft minütig schöner. Bin die Strecke noch nie gefahren und war begeistert. Immer mehr Berge, immer mehr Wasserfälle und die Landschaft immer schroffer. Auf den Gipfeln zum Teil noch Schnee. Einfach Wahnsinn.







    Kurz vorm Romsdalfjord, dann links ab auf die R63 und der Norgekundige Leser weiß was das heißt. Endlich darf auch ich den Trollstiegen mal selber befahren und nicht nur auf Fotos bestaunen. Einfach unbeschreiblich wie das Tal immer enger wird und man meint es kann doch gleich nicht mehr weiter gehen, weil nur senkrechte Felswände zu sehen sind.

    Wenn man genau guckt erkennt man einen Regenbogen







    Und dann entdeckt man plötzlich diese Straße in der steilen Wand. Atemberaubend.

    Man erkennt bei genauem Gucken eine Brücke über dem Wasserfall


    Leider war recht viel Verkehr und wir konnten nicht auf der Strecke anhalten um ein Foto zu schießen. Aber oben wurde dann ein kleiner Fotostop eingelegt. Leider ist dies im Moment alles im Umbau, aber wenn es fertig ist, sieht’s dort bestimmt toll aus.





    Hier kamen wir her

    Fasziniert war ich dann vom krassen Gegensatz hinter dem Trollstiegen. Dachte immer, dass es dann wieder abwärts geht in direktem Weg. Aber man fährt über ein wunderschönes Hochplateau und näher sich nur ganz langsam Normalnull.



    Wieder kurzer Fotostop am Gudbrandsjuvet und weiter zur Fähre Linge – Eidsdalen.




    Danach Richtung Geiranger. Auf Grund allgemeinen Pinkelbedürfnisses dann an einem Parkplatz angehalten wollte ich mir kurz die Beine vertreten. Ganz unverhofft konnte ich dann nach 200 m Fußweg das erste Mal in meinem Leben den Geirangerfjord mit eigenen Augen bestaunen. Was soll man sagen, er sieht wirklich aus wie auf sämtlichen Postkarten. Einfach wunderschön.




    Sind dann bis zur ersten Kurve vom Adlerweg weitergefahren um erst mal die Eindrücke zu verarbeiten und zu fotografieren. Wirklich alle waren einfach nur begeistert von dem Anblick.




    Geiranger haben wir dann schnell durchfahren um noch den Flydalsjuvet mitzunehmen. Dalsnibba haben wir auf Grund von etwas knapper Zeit gestrichen um wenigstens einen Punkt in Ruhe zu genießen. Habe erst mal vergeblich den berühmten Felsvorsprung gesucht. Bin dort rumgekrachselt wie ein Irrer und habe nach einer halben Stunde auch eine schöne Stelle für Fotos gefunden, aber ich glaube die berühmte Stelle war das immer noch nicht.







    Dann mussten wir auch schon wieder zurück nach Geiranger um die Fähre zu kriegen. Im Hafen lag auch gerade ein Boot der Hurtigruten vor Anker.





    Da mittlerweile die Sonne schien konnten wir die Fahrt auf dem Sonnendeck genießen, auch wenns bissl kalt war. Begleitet wurden wir zum Teil von Schweinswalen.

    Die sieben Schwestern







    Leider ging die Fahrt viel zu schnell vorbei und wir mussten ja auch noch ein bisschen Strecke machen. Da wir eine Stunde Puffer an der letzten Inlandsfähre hatten, haben wir in Hellesylt erst mal alles Wichtige eingekauft für die ersten Tage. Auf dem Weg nach Lekneset haben wir dann noch eine schöne Höhle entdeckt die von weitem recht klein aussah. Als dann 4 von uns die Höhle angucken waren war man erschrocken wie groß die eigentlich war.






    Die Landschaft auch hier wunderschön

    Nach dem kurzen Erkundungsgang dann zur Fähre und rüber nach Saebo. Hier haben wir dann den Vermieter angerufen das wir in einer Stunde da sind und haben dann das letzte Stück bis Leikong in Angriff genommen. Kurz vor Leikong kam bei Ulsteinvik noch ein ziemlich großer und tiefer Tunnel. Leider ohne Tiefenangabe. Den Blitzer an der tiefsten Stelle hätte ich nicht gesehen. Ein Glück das wir vorher schon besprochen haben bei den hohen Bußgeldern keinen Stress zu machen und uns an die Geschwindigkeit zu halten.


    Dann pünktlich kamen wir endlich am Haus an. Es liegt in einer kleinen Privatstraße mit Schlagbaum. Den Code für den Schlagbaum haben wir vorher von Borks bekommen. Der Vermieter war ganz überrascht, dass wir das Haus gefunden haben, weil bisher wohl niemand diese Privatstraße auf Anhieb gefunden hat. Ich hatte da kein Problem, weil ich mir die Lage vorher auf google.maps angesehen habe, aber es eigentlich wie ich finde gar nicht so versteckt liegt.

    Der Vermieter Odd Arne und seine Frau Astrid sind total nett. Arne ist ein Hühne. Bin selbst 1,90 musste aber noch ordentlich hoch gucken. Schnell hat er uns alles gezeigt, und erklärt wo die nächsten Läden sind, auch wie das mit dem Badezuber funktioniert und wo wir neues Gas kriegen und als letztes noch schnell die Bootseinweisung. Hier eine Überraschung, da das Boot laut Borks nur Echolot hat, aber sogar ein GPS vorhanden ist. Dann noch schnell Geschenk übergeben und von Arne noch seine private Handynummer falls wir etwas brauchen versicherte er sofort zu kommen. Glücklicherweise mussten wir Arne nicht allzu oft belästigen, aber wenn wir etwas brauchten oder wissen wollten, war er sofort zur Stelle und immer freundlich. Den Mann kann man nur empfehlen.

    Aber generell ist es mir wieder aufgefallen wir freundlich doch die Norweger sind. Nicht nur das dort fast jeder auch Englisch spricht, es wird einem immer freundlich und mit einem Lächeln geholfen wenn man etwas fragt. Da kann man sich nur wohlfühlen.

    Das Haus selbst ist wunderschön und modern eingerichtet. Ganz praktisch ist eine Schlüsselbox, die auch über einen Zahlencode funktioniert, so dass man den Schlüssel nie mitnehmen braucht. Links neben der Eingangstür ist noch eine 2. Tür durch die man in einen Abstellraum kommt. Hier stehen auch Gefrierfach, Waschmaschine und Trockner. Man kommt durch eine 2. Tür auch direkt von der Wohnung dort rein. Für 3 Angler ist der Raum jedoch zu knapp bemessen. Wir hatten arge Platzprobleme.



    Der Flur ist groß satt mit Regal für Schuhe und jede Menge Haken für Jacken.



    Von dort geht ein Durchgang in den Wohnbereich. Im Durchgang geht es noch links ab in ein großes Bad mit Dusche.





    Rechts ist ein recht kleines Schlafzimmer. Dieses haben wir nicht genutzt, da man die Betten nicht aneinanderstellen konnte, bzw. dann die Tür nicht mehr aufging. Aber für ne Männertour wäre das Zimmer durchaus zu gebrauchen, da liegt man nach Möglichkeit ja eh nicht ganz so nah aneinander. Weiter geht’s dann im Wohnbereich. Dort ist zunächst links eine schöne und mit allem was man brauchen kann ausgestattete Küche. Wir haben in den 2 Wochen nichts vermisst. Kaffeemaschine, Espressomaschine, Mikrowelle, Spülmaschine, jede Menge Töpfe, Pfannen, genug Geschirr und Besteck, es fehlte einfach an nichts.



    Weiter hinten links kommt dann der Esstisch an dem man gut zu 8. Essen kann.



    Rechts ist eine Couchecke und ein Flachbildfernseher. Es gibt allerdings zur Zeit kein deutsches Programm. Früher hat es wohl funktioniert mit deutschen Sendern, aber seit die dort einen neuen Satellitenanbieter haben, meinte Arne gibt es Probleme, genau wie mit Wireless LAN. Wurde eigentlich zugesichert das dies ab August wieder zur Verfügung steht, aber bisher geht’s wohl noch nicht. Typisch Norwegen meint Arne mit Lächeln. Uns hat es nicht gestört, sind ja eh nicht zum Fernsehen gucken im Urlaub.



    Ein gemütlicher kleiner Kamin steht auch noch im Bereich der Couchecke.
    Hinter dem Kamin geht eine Treppe nach oben.



    Dort ist zunächst ein großes Durchgangszimmer mit Couch und 2. Flachbildfernseher, aber auch einem großen Schrank.



    Auf der linken Seite ist dann ein recht großes Schlafzimmer mit Blick zum Eingang des Hauses und Autostellplatz. Daneben befindet sich das 2. Bad mit Badeduschkombination. Die Bäder sind beide sehr schön gestaltet.






    Auf der rechten Seite sind 2 weitere Schlafzimmer. Zunächst ein großes Schlafzimmer mit super Blick über den ganzen Fjord. Hier steht auch das einzige richtige Doppelbett.





    Daneben ist ein sehr schmales Schlafzimmer, von uns auch Schlauch genannt. Allerdings konnte man hier 2 Betten nebeneinander stellen. Jedes Schlafzimmer hatte ein Schränkchen mit 4 oder 5 Schubladen, Modell „Ikea“. Generell kann man noch sagen, dass das gesamte Haus sehr gut ausgestattet ist. Da ich schon ganz anderes erlebt habe, habe ich eigentlich immer alles dabei was man brauchen kann. Hätte ich mir hier sparen können. Fing wie schon geschildert in der Küche an, dann gab es DVDs ohne Ende, Gesellschaftsspiele auch in Deutsch, Broschüren über die ganze Gegend, Stifte Blöcke, Seekarten bis hin nach Alesund und noch viel mehr.



    Draußen kommt man direkt auf eine große Terrasse. Dort ist ein Tisch wo man mit 6 Leuten gut Frühstücken kann. Dann geht es 3 Stufen runter wo direkt der Badezuber steht. Das Badezuber war für uns 6 groß genug. Mit einer Gasflasche konnte man es 2-mal komplett aufheizen. Die Bedienung war ganz einfach. Einfach mittags anmachen und 7 Stunden später war es dann mit 40 Grad genau richtig. Herrlich vom warmen Zuber in den 12 Grad kalten Fjord zu springen und dann wieder zurück ins Zuber.





    Den Gesichtern sieht man an, dass 12 Grad einem verdammt kalt vorkommen können

    Von dort ist es bis ins Wasser je nach Wasserstand 50 cm bis hin zu über 3 m. War echt überrascht wie krass dort der Unterschied war. Über ein Holzponton gelangt man zu einem Schwimmsteg an dem das Boot liegt. Hinter dem Ponton war noch eine kleine Terrasse mit Tisch und 2 Stühlen. Die ganze Terrasse gefiel mir sehr gut mit den verschiedenen Ebenen. Einzig nervig war, dass bedingt durch die verschiedenen Wasserstände der Weg über den Ponton manchmal arg steil und rutschig war, aber das wird man kaum ändern können.




    Von der Terrasse rechts am Haus vorbei geht es über einen Holzsteg zum Filetierplatz. Dort sind zwei Arbeitsplätze jeweils links und rechts vom Doppelwaschbecken. Die Filetiertische sind aus Metall, aber es gibt Kunststoffschneidebretter. Schwämme und Lappen sind ausreichend vorhanden und zusätzlich zum Waschbecken noch ein Garten schlauch zum Abspritzen. Insgesamt ist der Filetierbereich sehr sauber, lediglich hinter den Tischen am Holz kleben ein paar Fischreste. Da kann man Arne aber auch keine Vorwürfe machen, die gehen nicht mehr runter. Habens auch mit Schrubben probiert. Schade, dass es einige nicht nötig haben ihren Dreck sofort wegzumachen und somit den Platz für nachfolgende Gäste dreckig hinterlassen. Haben nach jedem filetieren kurz mit dem Gartenschlauch alles abgespritzt auch die Holzwand vom Haus und frisch geht’s es eigentlich ohne Arbeit alles wunderbar ab, aber ist wohl zu viel verlangt. Haben im Voraus gelesen das einigen Vorgängern der Filetierbereich zu eng war. Kann ich an sich nicht nachvollziehen. Haben gut gefangen und mit 2 Mann bequem und schnell alles filetiert gekriegt. Wahrscheinlich braucht man mehr Platz wenn man wie einige Hütten weiter, scheinbar jeden Babyköhler mitnimmt und mit 5 Leuten mehrere Stunden filetieren muss, aber glücklicherweise haben wir den Urlaub vorher zusammengespart und mussten ihn nicht mit Filet finanzieren.



    Das Boot hat Echolot und GPS. Die Länge weiß ich leider nicht, aber einen 30 PS Motor hatte es. Es ist ausgelegt für 6 Personen, allerdings nur zum Boot fahren. Geangelt haben wir zu dritt. Das ging noch, aber man muss Ordnung halten um sich nicht noch den letzten Platz zu nehmen. Zu zweit ist die Größe zum Angeln ideal. Mit den 30 PS ist es mehr als gut motorisiert. Beim Haus sind auch Wasserski bei, und daher der größere Motor als in allen Nachbarhäusern. Man kommt spielend ins gleiten und ist sehr schnell an allen Angelplätzen. Da wir immer sehr ruhige See hatten kann ich zur Rauhwassertauglichkeit nix sagen. Aber es hat richtig Spaß gemacht mal mit Speed über die Wellen zu brettern und einfach mal Spaß am Boot fahren zu haben. Wohl der Verbrauch war ziemlich hoch. Haben eigentlich keine weiten Touren gemacht und sind beim Angeln auch immer mit halben oder ¾ Gas gefahren, aber Sprit haben wir jede Menge verbraucht. Schwimmwesten gab es jede Menge, allerdings nur eine Fischkiste. Leider hat unser Vormieter den Motor in Öl ertränkt wodurch er beim Starten nicht immer wollte. Hoffe, dass dies keinen bleibenden Schaden hinterlässt.



    Nun zum Angeln: Am ersten Tag haben wir noch ein bisschen vom Steg geangelt. Das brachte mir einen Babypollack und den anderen 2 Makrelen.



    Nicht viel aber der Anfang war gemacht. Man muss aber sagen das vom Steg generell nicht viel ging, in der ersten Woche haben wir vereinzelt Makrelen gefangen auch dieses Traumexemplar, aber wirklich nur 1 oder 2 Stück täglich für mehrere Stunden Angeln.



    Naturköder brachte einen kleinen Dorsch. Unter dem Steg konnte man viele kleinere und mittlere Lippfische und ab und an einen Seeskorpion sehen.



    Dann endlich konnten wir unsere erste Bootstour starten



    Hier klappte das Angeln dann auch deutlich besser. Direkt die erste Drift noch bei uns im inneren Fjordbereich brachte bei meinem Kumpel einen guten Biss. Es kam der wohl größte Dorsch des Urlaubs nach oben, leider hat er an der Oberfläche losgelassen und ist sofort abgetauscht.




    Danach sind wir raus auf den Rövdefjord und haben noch einen kleinen Köhlerschwarm mit mittleren Fischen bis 40 cm erwischt, der schnell weg war. Mitten im Köhlertrubel kam bei einem von uns auch der erste Leng an Bord.


    Da ich keinen Beifänger dran hatte war ich immer noch Schneider. Aber nicht lange. Ein Makrelenfilet am Pilker brachte mir meinen ersten Lump. Immerhin über 60 cm.





    Ich möchte nicht jeden Tag einzeln berichten, daher eine kurze Zusammenfassung. Gefangen haben wir jeden Tag. An einer Stelle, die ich bei Interesse auch gerne auf einer Seekarte einzeichnen kann, haben wir auf ca. 30 m jede Menge Dorsch gefangen bis zu 70 cm. Wenn wir Fetzen am Drilling hatten, gesellten sich auch schnell der ein oder andere Lumb und Leng dazu. In der ersten Woche hatten wir auch ständig vereinzelt mal einen Schellfisch am Haken. Das war für mich eine ganz neue Fischart. Leider hielt das aber nur in der ersten Woche, in der zweiten hatten wir gar keine Schellfische mehr, keine Ahnung woran das lag. Vereinzelt gab es auch immer mal Rotbarsch bis 30 cm. Wenn man Köhler wollte musste man auf den Rövdefjord. Dort war ein sandiges Plateau umgeben von 100 m Wassertiefe ging es auf bis zu 25 m hoch und im Bereich des Plateaus haben wir immer Schwärme getroffen, über die gesamte Wassersäule. Da war viel Kleinfisch bei, aber auch einige Köhler bis 50 cm. Versuch mit Speedpilken in allen Pilkergrößen brachten leider weder den erhofften größeren Köhler, noch überhaupt einen Köhler. Die gingen die ganzen 2 Wochen nur auf Beifänger. Hat man Gummimakks drangemacht nahmen die Bisse schon deutlich ab. Am besten waren Heringsvorfächer. Vereinzelt haben wir immer mal wieder einen Pollack gefangen aber auch nur bis 50 cm. Was leider völlig fehlte waren die Makrelen und so war es schwer Köder zu beschaffen. Seelachs als Köder mag ich persönlich nicht so sehr. Vereinzelt hat man mal eine Makrele dabei gehabt. An einem Tag, aber auch wirklich nur an einem haben wir einen Schwarm gefunden und in einer Drift mit 2 mal runterlassen pro Person jeder 2 mal Fullhouse gehabt. Aber danach war der Schwarm weg und wir haben ihn nicht wiedergefunden. Arne hat uns an einem Tag erzählt, dass der Voldafjord voll sein muss mit Makrelen wie er gehört hat von einem Fischer. Wir haben sie nicht gefunden, keine Ahnung das Problem hatte ich noch nie. Des Weiteren habe ich an einem Tag eine weitere Fischart zum ersten Mal gefangen…Ein Megalachs von ca. 10 cm hat sich an einen meiner Beifänger verirrt. Es gab einen Knurhahn und einen richtig schönen Lippfisch. Den mussten wir leider mitnehmen, weil er sehr mitgenommen war. Schade um so einen schönen Fisch, hat allerdings besser als erwartet geschmeckt.

    An einem Tag haben wir bei 90 m runtergelassen und irgendwo im Mittelwasser die Rute von meinem Kumpel sofort krumm, Rutenspitze im Wasser und Schnur am Vorfach gerissen. Das war eine Sache von einer Sekunde. Kann eigentlich nur Heilbutt oder was ich eher vermute ein richtig guter Köhler gewesen sein. Weitere Versuche mit besser eingestellter Bremse brachten an der Stelle leider keinen Biss mehr.

    Was wir alle drei eigentlich täglich hatten. Biss auf Grund, Rute sofort krumm. Angeschlagen und gepumpt. Das müssen eindeutig wesentlich größere Fische gewesen sein als die Lengs, Lumbs und Dorsche die wir in Massen zwischen 60 und 70 cm gefangen haben. Nach ca. 10 Sekunden pumpen einfach losgelassen. Das hatte jeder von uns mindestens ein Mal am Tag. Auch längeres abwarten vorm anschlagen brachte keinen Erfolg. Wenn man nur abgewartet hat in der Hoffnung das er Schluckt, war der Fisch irgendwann auch wieder weg. Keine Ahnung was es war, jedenfalls war es groß und hat leider nur sehr vorsichtig gebissen.

    Ein Wechselbad der Gefühle hatte ich am vorletzten Tag. Bis auf Grund, nicht so viel Gegenwehr, aber man merkte das dort doch ein Fisch mit etwas mehr Gewicht am Haken ist. Nach 5 Minuten pumpen sehe ich den Fisch und kann es kaum glauben. Ein langjähriger Wunschfisch, ein Seewolf hatte sich doch tatsächlich an meinen Köder verirrt und dazu noch nicht mal einer kleiner. Die letzten Meter nach oben geholt ist er an der Oberfläche guckt mich blöd an, lässt einfach los und taucht sofort ab. Man am liebsten wer ich hinterher gesprungen. Der Angeltag war für mich gelaufen ich war einfach nur noch schlecht gelaunt. Mit dem Kerl hab ich noch ne Rechnung offen.

    Das wars vom Angeln. 11 Fischarten, mit dem Stonie wärens 12 gewesen. Viele Fische zwischen 60 und 70 cm. Sehr viele Fische haben wir zurückgesetzt, sonst hätten wir nach 3 Tagen mit Angeln aufhören können. Waren einige hundert Fische, aber halt viele der kleinen Köhler, die ich nicht möchte. Einen herausragenden Fang gabs leider nicht, aber einige eindeutig bessere Bisse die wir nicht zu verwerten wussten. Ob wir zu blöd sind oder die Fische zu vorsichtig waren, keine Ahnung. Wir konnten jeden Falls einige Male Fisch essen und haben eine 100 l Kühlbox fast voll gemacht mit Filets. Mehr Fisch wäre kein Problem gewesen. Größter Fisch war ein Dorsch von 70 cm und ca. 3 kg. Sind rundum zufrieden wenn auch mit ein bisschen Wehmut ob der besseren Bisse.

    Hier ein paar fischige Fotos:















    Größter Fisch des Urlaubs





    Schöne Zähne









    Räucherversuch mit den paar Makrelen die wir hatten

    Ein bisschen Spaß muss sein :happy:




    Ein Wort noch zum Seegebiet. Es gibt einige ganz flache Stellen, die nicht markiert sind. Glücklicherweise hatten wir am ersten Angeltag direkt Niedrigwasser und diese Stellen guckten raus. Bei Flut hätte man auch ganz leicht die Schraube schrotten können. Ist dieses Jahr auch schon 2-mal dort vorgekommen.

    Ausflüge haben wir auch gemacht. Einen Tag waren wir in Alesund. Zuerst war das Aquarium an der Reihe. Ein Besuch lohnt sich wirklich. Man findet alles wieder was so im Nordatlantik rumschwimmt, aber auch Exoten. Hier ein paar Fotos und Videos:

    Klick für Steineißer

    Klick für Rochen
















    Besondere Attraktion ist natürlich die Fütterung mit Big Mama. Hier ein Video für die die diese Fütterung noch nicht miterlebt haben. Hoffe das verstößt gegen keine Urheberrechte.

    Ganz nett war auch die Pinguinfütterung. Richtig interessant war dann noch das Streichelbecken für „Kinder“ Wenn man eine bestimmte Seesternart auf eine Jakobsmuschel gelegt hat ist diese im Affentempo abgesaust, weil der Seestern sie wohl frisst. Das sah schon lustig aus. Wusste gar nicht wie schnell die Dinger sind.

    Klick für Jakobsmuschel






    Was ich verwunderlich fand war das Steinbeißerbecken im Gastronomiebereich. Denke vielleicht einen halben Meter tief und oben offen. Da steht dann zwar ein Schild, das man nicht reinfassen soll, weil die beißen könnten, aber ein kleineres Kind das noch nicht lesen kann hat da nicht viel von. War zwar sehr beeindruckend weil die auch mit dem Kopf direkt an die Oberfläche kamen und ihr hässliches Maul zeigten, aber glaube sowas wäre hier nicht durchführbar.












    Der Parkbesuch war jedenfalls sehr interessant und hat gelohnt.
    Danach waren wir in der Stadt was esse und sind auf den Hausberg hochgelaufen. Super Aussicht dort oben und tolles Panorama. Die Bilder sind leider etwas überlichtet. Insgesamt ein sehr schönes Städtchen und an sich auch tolle Geschäfte zum Shoppen für die Mädels, aber die Preise







    Dann sind wir noch nach Runde gefahren und bestimmt 6 Stunden gewandert. Von der Zeit her für Vögle ja nicht mehr ideal war zumindest an einem Felsen noch ein riesen Betrieb vor allem glaubt man kaum wie laut das ist.

    Klick für Vogelfelsen



    Ansonsten eine schöne Insel mit tollem Ausblick und einer schönen Heidelandschaft. Es war zwar sau anstrengend, aber hat gelohnt und wenn man es bis ganz oben auf den einen der drei Berge der Insel auf 880 m schafft wird man mit nem super Panorama belohnt.







    Im Hintergrund das Vestkapp



    Endlich oben

    Schön war auch der Weg zur Insel, einspurige Brücken, wo man dann rückwärts wieder runter muss, falls Gegenverkehr kommt.



    Blaubeeren und Pilze scheinen auf Gurskoya Mangelware. Lediglich in einem kleinen Wäldchen direkt an der Hütte konnten wir ein Eimerchen Blaubeeren für die Pancakes am nächsten Morgen sammeln.

    Dann haben wir eine Krebsreuse gefunden die zum Haus gehört. Jaja ich weiß das ist verboten, aber das konnte mich auch nicht davon abhalten, dass mal auszuprobieren, die Neugier hat eindeutig gesiegt und dafür bitte jetzt keine Standpauken. Haben den Rest von zwei fertig filetierten Lumbs darein getan und die über Nacht versenkt. Der Erfolg konnte sich sehen lassen. Sechs Taschenkrebse die eigentlich Krabben sind haben sich verirrt und davon zwei Megaexemplare um die 30 cm. Erstaunlich war das am nächsten Tag nur noch ein Lumb in der Reuse war, nicht mal mehr das Skelett von dem 2.


    ]


    Wenn das mal keine krassen Scheren sind!

    Was gibt es noch zu berichten?

    Wetter hatten wir wieder super Glück, aber das bin ich ja aus Norwegen schon gewöhnt, wenn ich komme schient dort die Sonne. Hat es in Deutschland noch geschüttet wurde das Wetter in Schweden zunehmend besser. Nachmittags auf der Fahrt noch ein paar Schauer. Samstag haben sich im Laufe des Vormittags die Wolken verzogen und wir sind bei Sonnenschein angekommen. Dann 2 Tage nur Sonne, 1 Tag etwas bewölkt und ein Tag regen. Danach nur noch Sonne und bis 25 Grad. Die Mädels konnten jeden Tag im Bikini auf der Terrasse brutzeln. Erst am letzten Urlaubstag zog es sich zunehmend zu. Am Tag der Abreise hat es dann nur geregnet, richtiges Sch…wetter wars da. Aber auch das bin ich so gewohnt. Scheinbar weint Norwegen immer wenn ich wieder weg muss J

    Ein Weißkopfseeadler hat uns an einem Tag überrascht, als er sich 10 Meter vom Boot einen Fisch holte. Man hab ich mich erschrocken. Leider hatte ich die Kamera zu spät in der Hand. Am vorletzten Tag auf dem Heimweg nach dem Angeln konnten wir noch einen Seeadler ohne weißen Kopf beobachten. Hier ein paar Fotos bzw. Filme. Näher ging es leider nicht, aber man erkennt eindeutig, dass es ein Adler ist.

    Klick für Adler

    Klick auch hier noch mal








    Vom Steg konnten wir des Öfteren Schweinswale sehen und einmal eine Robbe. Am zweiten Tag ist ein Mink über unsere Terrasse gehuscht, leider zu schnell für alle Kameras.

    Höhepunkt des Urlaubs hatten wir ca. zur Urlaubshalbzeit auf dem Rückweg eines längeren Angeltörns. Dazu braucht man nicht viel Schreiben, schaut euch einfach die Videos an. Einer der schönsten Tage in meinem Leben.

    Klick1 Klick2 Klick3 Klick4 Klick5 Klick6

    Nachträgliches forschen hat ergeben, dass es wohl Grindwale waren. Der ganze Fjord war komplett voll von denen. Mehrere 100 Wale waren das und zum Teil richtig groß und direkt am Boot. Einfach Wahnsinn. In dem Moment war auch klar, warum wir an diesem Tag relativ schlecht gefangen haben, aber bei so einem Erlebnis stellt man die Angel dann eh erst mal an Seite.

    Mehr Wissenswertes fällt mir jetzt nicht mehr ein. War rundum ein gelungener Urlaub. Denke ich war nicht das letzte Mal dort. Zum Abschluss noch ein paar Fotos.
















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    Paar Bilder der ganzen Siedlung











    Das Nachbarhaus das gebaut wird. Wird eine super Hütte wenns fertig ist



    Sognefjord bei Regen



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  • Moin Digdouba,


    erst einmal Hut ab für den sehr, sehr schönen Bericht! Das war der längste Reisebericht den ich gelesen habe. Eigentlich wollte ich ihn nur überfliegen, da ich noch im Büro sitze, aber dennoch habe ich den Hauptteil geschafft. Werde gleich Morgen damit weitermachen und ausführlicher lesen!


    Super Sache!


    Gruß
    Tobias



  • ps: haben eure frauen gar nicht geangelt :rolleyes: !?



    Doch doch, einmal hab ich meine Frau mit raus genommen und sie hat mir noch mal gezeigt wie das richtig geht und mich an dem Tag locker übertrumpft:p Aber an sonsten Angeln unsere Frauchens nicht. Vom Kumpel die Frau war auch einmal mit raus, hat aber nicht geangelt nur Makrelen für uns in Fetzen geschnitten :klatsch:

  • Doch doch, einmal hab ich meine Frau mit raus genommen und sie hat mir noch mal gezeigt wie das richtig geht und mich an dem Tag locker übertrumpft:p Aber an sonsten Angeln unsere Frauchens nicht. Vom Kumpel die Frau war auch einmal mit raus, hat aber nicht geangelt nur Makrelen für uns in Fetzen geschnitten :klatsch:


    dazu würde ich meine nicht überredet kriegen :p !
    angeln vielleicht noch...aber fische zerschneiden
    würde sie wohl nicht wollen :rolleyes: !?


    getestet hab ich das allerdings noch nicht...


    bisher bin ich hier für alles "fischige" zuständig :cool: !

  • Hey - was für ein Bericht !

    Der Text als solches schon ist sehr gut,
    aber die Bilder dazu treffen jedesmal den Kopf auf den Nagel !

    Die eingefügten Videos finde ich einsame Klasse !


    Besonders das Video "Fütterung von BigMama" ist sehr, sehr gut gelungen,
    denn in diesem Video kann man, auch wenn man im AlesundAkwarium noch
    nie war, wunderbar nachvollziehen, was dort geboten wird.

    Zudem ist der "Moderator" gut zu verstehen, aber auch eure Kommentare sind
    sehr gut eingefangen und geben einem Filmgucker die tatsächliche Dimension des
    Gebotenen wieder.

    Eure "eingefangenen Kommentare" zeichnen euch -für mich- als wahre Angelfreunde
    aus !
    Da ist kein "Ohhhh" - "Ahhhhh" zu hören, sondern sehr gute Beschreibung dessen, was ihr
    da grade seht und miterlebt, aktuell und live !

    Auch in dieser Hinsicht meine Hochachtung vor eurem Team. :baby:


    Verfasse bitte noch mehr solcher Berichte !

    Ich freu mich schon drauf...


    Gruß :wave:
    Heiko


    ! holde seg frisk !

    Ja, vi elsker dette landet, som det stiger frem,

    furet, værbitt, over vannet, med de tusen hjem.

  • Hier hat sich aber einer Mühe gegeben.Einfach nur Klasse.Danke für den genialen Bericht und die vielen tollen Bilder.

  • Super Bericht!!!!:baby::baby::baby::Danke:
    Damit machst Du mir richtig Hoffnung. Denn ab Samstag darf ich 10 Tage lang in dem Haus nächtigen :klatsch:


    Die vielen Stunden und der 1 Fehlversuch das ganze hier reinzustellen sind es auf alle fälle wert gewesen! HDL:)


    Dickes Petri nochmal zu den Top fängen.




    ps. Die heftigen Zupfer die Ihr jeder 1mal am Tag hattet hoffe ich verwerten zu können...:klatsch:

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