Hidra 17.07.-31.07.2010

  • Moin liebe Gemeinde,

    nachdem wir bereits letztes Jahr auf dieser schönen Insel waren (obwohl unsere Fänge recht mager ausgefallen waren), sollte es auch in diesem Jahr mit der Familie wieder dorthin gehen. Die Planungen waren dank come2norway schnell abgeschlossen . Neu im Programm war das Haus Ingunn, welches uns sehr gefallen hat. Besonders die riesengrosse Gefriertruhe, in der sogar unsere Styroporboxen Platz fanden :klatsch:.

    Die Anreise verlief unspektakulär und ohne Stress, da wir wieder eine Zwischenübernachtung in Hirtshals gebucht hatten.
    Die Ankunft auf Hidra war jedoch grausam … Gewitter und Starkregen empfing uns :eek:. Ohje, schlimmer hätte es wettertechnisch nicht kommen können. So wurde auch die Bootsübergabe auf den nächsten morgen verschoben.

    Das Wetter verbesserte sich laaaangsam und wir hatten danach noch 1 ½ Wochen strahlenden Sonnenschein bei über 20°C :cool:.

    Nach der Bootsübergabe kribbelte es in den Händen und so wurde die erste Rute startklar gemacht um zu testen was dieses Jahr im Innenfjord so rumschwamm. Und was soll ich sagen – der erste Wurf vom Steg brachte gleich 5 Makrelen an Land. Der zweite Wurf 3 Stück. Eigentlich wollte ich mir die Hände noch gar nicht schmutzig machen ….;) Aber ok, die ersten Fische landeten in der Truhe. Das versprach ja schon einmal bessere Fänge als im letzten Jahr (wir sollten aber eines besseren belehrt werden …).

    Am Nachmittag ging es dann das erste mal aufs geräumige „Elefant-Boot“ um den Fjord nach weiterem Getier abzusuchen. Es konnten noch einige wenige Makrelen verhaftet werden, reichlich kleine –nicht verwertbare- Wittlinge und zu unserem Erstaunen aber ein schöner Schellfisch . Am Montag kam dann wieder etwas Regen, so dass wir nur kurzfristig auf dem Wasser waren und auch nichts nennenswertes aus dem feuchten Nass rausziehen konnten.

    Die nächsten Tage verliefen wie im Fluge. Ausflüge auf die höchsten Punkte der Insel mit herrlichen –teils beschwerlichen- Wanderwegen, die aber am Ende mit super Aussichten belohnt wurden :rolleyes:. Dabei wurden immer wieder Blaubeeren gesammelt. Pilze waren leider keine zu finden (war wohl zu trocken in der Zeit vorher). Natürlich wurde auch in Flekkefjord gebummelt – die Frauen sollten ja auch was zum Schauen haben und konnten einigen Angeboten dann auch nicht wiederstehen….. :crying:
    Ebenfalls stand ein Tagesausflug nach Stavanger auf dem Programm. Kann ich wirklich jedem empfehlen :baby:. Die Altstadt sowie die Fußgängerzonen auf der anderen Hafenseite sind traumhaft schön. Wir hatten an dem Tag –leider- Highlife in Tüten, da wohl gerade Hafenfest war und zwei grosse Kreuzfahrtschiffe im Hafen lagen. Ich hatte das Gefühl, sämtliche Einwohner Norwegens waren dort :eek:. Aber der Kontrast zwischen alten Häuser und den riesigen Schiffen war schon der Hammer !

    Zurück zum Angeln.
    Die Makrelen waren verschwunden und es wurden nur Einzelexemplare verhaftet, die aber eine erstaunliche Grösse hatten. An leichten Geschirr ein herrlicher Spass. Eine grosse Makrele an der Rute bringt auch irgendwie mehr Spass als 5 Makrelen wo man danach erst einmal alles wieder enttüddeln darf .
    Einmal ist ein Köhlerschwarm durch unser Geschirr geschwommen. Meine Frau konnte dann sage und schreibe 6 Köhler auf einmal verhaften, die alle den Weg in Boot fanden. Klasse gemacht-saubere Technik-ruhig geblieben- HUT AB an meine Frau :baby::baby:! Es waren keine Riesen, hatten aber zwischen 40-45cm. So schnell wie der Schwarm kam war er auch wieder weg. Spurlos verschwunden – schade.
    Wie bereits vorher erwähnt. Es wurden die Tage nur sporadisch einige wenige Fische gefangen. Ich muss aber auch dazu sagen, dass wir auf dem Wasser nicht viele Kilometer abgerissen haben um auf-Teufel-komm-raus Fisch in die Truhe zu bekommen. Da meine Frau auch irrsinnigen Respekt vor der Nordsee und dem offenen Meer hat sind wir auch nicht weit rausgefahren und meinen Wunsch Richtung Siragrunnen zu fahren habe ich dann auch nicht erst geäußert.
    Es hat mich nur immer wieder gewundert, dass wir wenige Angelboote gesehen haben und auch auf den wenigen Booten war niemals hektisches Treiben zu beobachten :confused:. Selbst am Punkt Grönnevika waren wir die einzigen. Leider auch erfolglos. Nun gab es auch mitten im Urlaub Vollmond – lag es vielleicht daran …:confused: … oder waren wir einfach zu blöd …:confused: Nun denn, wir sind ja auch nicht alleine der Fische wegen in Norwegen.

    Da es nicht gut lief, dann kann man ja mal was Neues ausprobieren. So hatte ich vor unserem Urlaub eine Inliner geliehen bekommen, mit dicker Multi incl. digitalem Schnurzähler und einer Schnur, die ich zum Wäsche aufhängen benutzen würde (zumindest aus meiner Sichtweise, da ich ein Freund von leichtem Equipment bin). Zusätzlich bekam ich dann noch ein Vorfach bestückt mit 2 grossen Haken und vorgeschalteten Oktopussen. Zusätzlich bekam ich den Hinweis, die Haken mit ganzer oder halber Makrele zu bestücken. Dies wäre ein System mit dem er vor einigen Wochen als einziger gefangen hat…. ja nee, is richtig ….

    Auf der Seekarte habe ich mir dann eine bereits bekannte Stelle (jedoch nicht vom mir !) ausgeguckt: Strandsfjord, Unterwasserberg bei ca. 90m Tiefe. Mit an Bord meine Eltern, die diese Tour als Sightseeing nutzen wollten. Meine Frau hatte auf dieses „langweilige“ angeln keine Lust. Also rauf aufs ruhige Wasser, kaum Wind, kaum Drift. Die Stelle zu finden war leider etwas schwierig, da das Echolot nicht richtig arbeitete. Auch hier, wo es mind. 100m Tief sein musste, zeige es mal so 0,6 bis 1,2m Wassertiefe :confused:….. OK, Seekarte & Hand GPS zur Hand genommen, Landpunkte anvisiert. Schnurzähler an der Multi wird mir die Tiefe schon sagen. Haken jeweils mit einer halben Makrele garniert und die 500g Richtung Grund geschickt.
    90m-100m-120m- – upps, so tief wollte ich doch gar nicht – 140m-160m-170m und endlich, bei 175m :eek: war der Köder unten angekommen. 3 Umdrehungen eingekurbelt damit die Köder frei spielen können und warten. Mensch, ist ja fast wie Wattwurmangeln in der Ostsee, nur „etwas“ schwerer. Null Drift und die Schnur hing gerade herab. Da ich nicht auf diese Tiefe wollte habe ich mir vorgenommen max eine halbe Stunde dort zu verweilen. Während ich mich noch fragte wie es sich anfühlt wenn dort unten was anbeisst und wie man dann reagieren muss (ich hatte ja keinen Fachmann an Bord), wurde ich schon aus diesen Gedanken heraus gerissen. Upps, dort ist Leben – geistesgegenwärtig angeschlagen (macht man das in dieser Tiefe überhaupt ..??) . Scheisse, das ist jetzt ja richtig Arbeit … ich bin im Urlaub ! Das könnte was grösseres sein ! Mein Gaff sollte seinen ersten Einsatz bekommen. Blick zum Herrn Papa „mach doch mal das Gaff klar“. Hektische Bewegung meines alten Herrn. „Du kannst dir Zeit lassen, ich habe noch 160m vor mir“. Wieder die Hektik von Papa: „das klemmt und arretiert nicht !“
    Papa, bleib ruhig, ich habe immer noch 140m vor mir ! Jetzt weiß ich, was es heißt „Angeln bis die Arme schmerzen“ – Mensch, ich bin LEICHTRUTENANGLER ! Wieder die hektischen Bewegungen meines Vaters. Endlich, Gaff ist startklar – aber ich habe immer noch 100m vor mir. Puuh, jetzt muss ich kurz verschnaufen, aber die Gegenwehr lässt immer mehr nach und es ist einfach nur schwer. Schnurzähler fängt an zu piepen, also nur noch wenige Meter, die Spannung steigt. Ein LUMB ! Den kannte ich bisher nur aus Bildern. Gaff gezielt angesetzt und platsch liegt er auf den Planken. Meine Freude war riesengross, da ich ja nun eigentlich überhaupt nicht gezielt in dieser Tiefe angel und dies nur ein Versuch war….. ich war Stolz wie Oskar :). Mein Jubelschrei war wohl noch in Flekkefjord zu hören. Meine Eltern waren einfach nur sprachlos. Wenn mich einer fragt wie lange der Drill dauerte … ich kann es nicht sagen. Meine Gedanken waren am Fisch, was und wie gross mag der nur sein ?
    Fotoapparat nehme ich meistens nicht an Bord wegen des Aberglaubens. Soeben hatte ich es bereut. Nun also Hebel auf den Tisch, ab nach Hause und den Fang in Bildern festhalten.
    Hier das Resultat: Lumb, 92cm, 9,5kg (Angler sagen ja 19 Pfund – hört sich auch nach mehr an, :biglaugh:)

    Nun denn, das Highlight hatte ich also hinter mir und es sollte auch so bleiben.
    Meine Frau wollte aber auch nicht zurückstehen und hat dann am nächsten Tag ihren ersten Leng gefangen. 65cm aus nur 25m Tiefe auf Pilker gebissen. Leider hat sich dieser in der Schnur eingekringelt und konnte nicht so kämpfen wie er wollte. Kein Riese, aber sie war mächtig stolz.
    Und kurz danach wieder Fisch bei meiner Frau - den Augen nach zu urteilen dachte ich, jetzt kommt der Özil aus Bremen an die Oberfläche (sorry, der musste raus :D ), dies stellte sich aber als Rotbarsch mit grossen Augen dar, auch nur bei 20-25m, jedoch viel zu klein.

    Unsere mitgebrachten Styroporkisten wurden am Ende des Urlaubes aufgefüllt mit 10kg Reker sowie einigen Kilo Blaubeeren. Lecker, lecker !

    Fazit: wir hatten einen traumhaften Urlaub mit wenigen Fängen aber vielen schönen Erlebnissen. NORWEGEN, wir kommen wieder ! Nächstes Jahr ist bereits gebucht. Meine Frau wollte etwas höher nach Norge und ich habe ihr auch nicht widersprochen ;). Es geht dann an den Dalsfjord (dann auch bestimmt wieder einer schweren Rute im Gepäck)

  • Klasse Bericht, mein Alter :baby::baby:. Hätten vielleicht ein paar mehr Bilder sein können:p. Du mußt aber den Lesern noch sagen, dass der Lumb mit der Schwanzflosse am Steg festgenagelt war, bevor du das Bild mit der Waage gemacht hast :D:D




    Besten Gruß xx#,

    Lasse


    "Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung"


    Der Felsenfänger ....:roll:

  • Klasse Bericht, mein Alter :baby::baby:. Hätten vielleicht ein paar mehr Bilder sein können:p. Du mußt aber den Lesern noch sagen, dass der Lumb mit der Schwanzflosse am Steg festgenagelt war, bevor du das Bild mit der Waage gemacht hast :D:D



    ... Lars, wir hatten doch Stillschweigen vereinbart :crying:, du Verräter :biglaugh:
    noch Photos gefällig, bitte

  • ... Lars, wir hatten doch Stillschweigen vereinbart :crying:, du Verräter :biglaugh:
    noch Photos gefällig, bitte




    Hallo Lundi, :wave::wave:

    ich mich nix kennen aus mit Fische aus Norge. :ablach:Welcher ist denn auf dem Bild unten links nun der Lump. :ablach::klatsch: :ablach:

    Guter Bericht und auch schöne Bilder dazu. :Danke: und Petri für die nächsten Reisen.

    Gruß

    Werner

    Norwegen- Du bist so unfassbar schön und Dein Volk unglaublich symphatisch. Danke, dass man daran teilhaben darf.

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