Bakkan Wahl August 2015 – Absolut spitze
Jetzt knapp eine Woche aus Norwegen zurück folgt, wie versprochen, eine kurze Zusammenfassung des Erlebten.
Um das Fazit vorwegzunehmen, es war ein fantatischer Urlaub, das Angeln war super.
Tag 1 und 2
Wir, d.h. mein Sohn (15) und ich machten uns am Freitag, den 31. Juli, am Morgen Richtung Norwegen auf. Obwohl nur zu zweit, war der kleine Kombi inklusive Dachbox bis oben beladen, wir hatten mal wieder viel zuviel dabei. Los ging es um 08.00 Uhr von Nürnberg aus Richtung Hirtshals, von wo wir um 22.00 Uhr die Fähre nach Larvik nehmen wollten. Die Anreise verlief problemlos, für mich fängt der Urlaub immer an, wenn Hamburg erreicht ist, was in diesem Fall zügig vor sich ging. Da alles wie am Schnürchen klappte, hatten wir noch genügend Zeit in Kaltenkichen bei einem großen Angelhändler vorbeizuschauen und nochmals unnötigerweise eine Meeresrolle und weitere Ausrüstung zu kaufen, die wir im Urlaub niemals brauchen würden. Von der Ausrüstung her hätten wir wahrscheinlich auch ein Jahr in Norwegen bleiben können, aber das bemerke ich immer erst, wenn ich wieder zuhause angekommen bin.
So erreichten wir pünktlich Hirtshals, die Fähre fuhr auch pünktlich los. Ich war überrascht, wie voll die Fähre war und glücklich, Schlafsitze gebucht zu haben. An Schlaf war jedoch nicht zu denken, da es zu zahlreichen Diskussionen über die reservierten Sessel kam und jede Menge aktiver Kids mit am Schiff waren. In Norwegen ca. um 02.00 Uhr angekommen, machten wir uns auf den Weg Richtung Bakkan Wahl, was nach Plan zehn Stunden Fahrtzeit beanspruchen sollte. Da ich kein Bargeld dabei hatte und tanken wollte, machten wir uns entlang der Wegstrecke auf, einen Bankautomat zu suchen. Eine völlig schwachsinnige und unnötige Idee, da man praktisch an jeder Tankstelle mit der EC-Karte tanken kann. Da ich mir aber in den Sinn gesetzt hatte, einen Bankautomat zu suchen, sind wir die ersten 100 Kilometer praktisch jede zweite Ausfahrt abgefahren und haben erfolglos einen Automaten gesucht. Da sich kein Erfolg einstellen wollte, sind wir schließlich in die Osloer Innenstadt gefahren. Super Idee, jede Menge Nachtschwärmer, dafür keine Parkplätze und null Bankautomaten. Als wir endlich einen fanden, war davor absolutes Halteverbot. Ich dachte mir, drauf gesch…….. und hielt direkt davor, als um die Ecke auch gleich die Polzei kam. Also unverrichteter Dinge nix wie weg. Gefrustet sind wir dann einfach weiter gefahren, haben die nächste Tankstelle angefahren, an der man natürlich problemlos bargeldlos tanken kann. Der Bankautomat folgte nicht viel später bei der Durchfahrt eines Dorfes. Nach einem kurzen Zwischenstopp, die Aktion mit der Suche mit dem Bankautomaten war doch sehr ermüdend, erreichten wir um ca. 14.00 Uhr den Fährableger Richtung Brekstadt und bestaunten die Fähre, die keine zehn Minuten vorher abgelegt hatte. Also nochmals eine Stunde Zwangspause, die aber am Wasser mit Vesper sehr relaxt ausfiel. Und dann, nach kurzer Fährüberfahrt und kurzer Suche, waren wir endlich angekommen. Anruf bei Ben Wahl, dem Besitzer der Anlage. In fünf Minuten sei er bei uns, sagte er und so war es auch. Ein absolut symphatischer Mensch empfing uns, er fragte gleich, ob er uns das Boot zeigen sollte. Klar sollte er, bei aller Müdigkeit war die Neugier doch zu groß. Wir wussten ja schon, dass wir mit dem Auto zum Hafen fahren mussten, was aber nie ein Problem darstellte, waren dann aber über die Qualität des Bootes doch überrascht. 30-Ps, 30-Liter Tank randvoll, 5 Liter Reserve an Board, 60 Liter Reserve an Land. Kartenplotter, drei laminierte Karten an Board. Am Hafen top Filitierplatz und für uns drei absperrbare Kammern. Eine für Benzin, eine für Kleidung und eine für Ausrüstung. Dazu zeigte uns Ben unsere Tiekühltruhe, die meines Erachtens 200 Liter fasste. Er meinte, wenn wir eine weitere bräuchten, dürften wir die gegenüber liegende Truhe benutzen. Da ich aber weder den Glauben, noch die Absicht hatte, die 15-Kilo Regel zu verletzen, bedankte ich mich verneinend. Von mir aus hätte es dan gleich raus aufs Meer gehen können, aber wir mussten ja noch unser Appartement beziehen. Und nachdem wir unser Auto entladen haben- ein Wunder, was in eine Clio Kombi zu reinpasst- wollte sich mein Sohn kurz hinlegen. Er hat dann bis zum späten Abend geschlafen. So hatte ich Zeit die Wohnung zu inspizieren. Eine schöne Wohnung und das Nötigste ist auch vorhanden. Aber echt wirklich nur das Nötigste. Kühlschrank, Herd, Kaffeemaschine, Wasserkocher vorhanden, auch eine Grundausstattung an Geschirr. Aber, wie gesagt, halt das Nötigste. Wir haben uns wegen schon gemachter Erfahrungen eine neue Pfanne mitgenommen, nächstes Jahr nehme ich noch einen großen Topf (für Nudeln) und ein Sieb (für Nudeln) mit. Vielleicht auch ein scharfes Messer, ein bisserl Besteck, halt was man so braucht (-:
Aber, die Wohnung ist für zwei Leute echt mehr als okay, trotzdem aufgepasst, kommt ihr nach Bakkan Wahl, nehmt was mit und lasst es da!
Tag 3 und 4
Sodale, es ist Sonntag, das Wetter spitze, nach einem guten Frühstück machen wir uns ausgeschlafen um 10.00 Uhr das erste Mal auf, die großen Dorsche zu ärgern. Dummerweise zu der Zeit, an der wir den niedrigsten Wasserstand haben. Deshalb bin ich bei der Ausfahrt reichlich nervös, habe mit der Schraube auch gleich Grundkontakt (ohne Schaden) und wir rudern ohne Motorunterstützung ängstlich dann vom Hafen raus. Endlich genügend Wasser unterm Kiel, sind wir angetan von den 30 PS und steuern tieferes Wasser an. Bei 50 Meter, keine 10 Minuten von der Anlage entfernt, legen wir den ersten Stopp ein. Auf Ostseegeschirr fangen wir kleine bis mittlere Wittlinge, also weiter. Ein paar Minuten später, nach Inspektion der Seekarte, des Kartenplotters und nach Sichtung anderer Boote, haben wir dann zwischen zwei Inseln gestoppt. Keine schlechte Wahl, wie sich zeigen sollte. Wir fingen bei den Driften zwischen 20 und 80 Metern Tiefe eine bunte Truppe an Fischen, Dorsch (bis 70 cm), Seelachs (kleine), Rotbarsch (kleine), Pollack (bis 60 cm), dazu kleine Lengs. Alles auf Pilker (100 Gramm, schwarz, eigene Herstellung) bzw. meist roten Beifänger. Bei einer Drift dachte ich, ich hätte jede Menge Kraut am Haken, keine Aktion, nix tolles. An der Oberfläche dann entpuppte sich der nasse Sack als Seeteufel, der sich ohne Gegenwehr an Board holen ließ. Kurz darauf fogte noch ein guter Lumb auf Pilker. Da die Kiste voll wahr und wir noch ein paar Tage vor uns hatten, ging es zurück zum Hafen. Dort erwartete uns der tschechische Bootsmann, der uns nach Sichtung des Fanges anbot, am nächsten Tag mit ihm und anderen Anglern zum Fang großer Seelachse raus zu fahren. Ich habe dankend abgelehnt, große Seelachse sind was tolles, aber ich bin halt auf Dorsch fixiert, und da scheint es eine Menge zu geben. Beim Filetieren durfte ich mir dann ein Bild von den Seelachsen machen, die tschechischen und slowakischen Mitangler haben eine schöne Strecke hingelegt. Seelachse von einem Meter Größe und mehr waren dabei.
Am Montag dann war es etwas windig am Vormittag. Ohne Probleme diesmal, konnten wir den Hafen verlassen und steuerten den erfogreichen Platz vom Vortag an. Auf dem Weg dorthin sahen wir die tschechischen Mitangler, Zweifel gab es nicht, sie haben ihre Boote mit ihrer Landesfahne beflaggt. Sie fischten in Tiefen von über 100 Metern mit Pilkern zwischen 200 und 500 Gramm relativ erfogreich auf Seelachs. Ihre Drift fing bei 150 Meter an und sie ließen sich bis zu einer Tiefe bis 50 Meter bei einer Windstärke von 2-3 Beaufort treiben. Dort, wo ihre Drift endete, fing unsere an. Wir fingen, wieder auf Ostsseegeschirr, schöne Dorsche bis 80 cm und Pollack, ebenfalls bis ca. 80 cm. Da ich vorhatte, die 15-Kilo Regel einigermaßen einzuhalten, fing ich an, mir Sorgen zu machen. Catch und Release ist meine Sache nicht, halte ich für unnötige Tierqäulerei, da bin ich ein bisserl altmodisch. Klar kann man die Haltung diskutieren, aber als eher Urlaubsangler denn Extremfischer kommt man halt nicht so in die Verlegenheit, Regeln brechen zu müssen. Seis drum, am Nachmittag frischte dann der Wind auf und wir machten uns auf den Weg zurück. Der Wind lag bei 3-4 Beaufort, in Böen 5. Nimmer lustig, also zurück. Wieder spaßiges Fileltieren mit den Mitanglern, die wieder jede Menge Köhler in großen Größen angebracht haben. Die Jungs hatten es geschafft, jede Menge an Bier und Schnaps nach Norwegen einzuführen, ich nehme an, alles hoch legal. Nett wie die waren, haben sie mich auch auf einen Schnaps eingeladen, leck mich am Arsch, lecker war der nicht, hatte aber jede Menge Umdrehungen. Ich habe dann am Montag bereits angefangen, norwegisch zu filetieren, die Bauchlappen habe ich dann halt zum Abendessen und für Dienstag mitgenommen. Mehr als genug war es ja.
Tag 5 und 6
Dienstag war Wind vorhergesagt, daher haben wir erstmal ausgeschlafen. Nach dem Frühstück, der Wind war tatsächlich da, sind wir nach Brekstad zum Einkaufen gefahren. Und, wir wurden nicht enttäuscht. So schön die Landschaft in Norwegen sind, so monton sind (vor allem) die kleineren Städte. Aber wir waren ja nicht der Städte wegen nach Norwegen gekommen. Die Norweger selbst haben mich wieder mal mit ihrer Freundlichkeit überrascht. Sonst verlief der Tag ereignislos, wir haben das Boot für den nächsten Tag vorbereitet, brav unseren Fisch gegessen und dann ab ins Bett.
Am nächsten Tag früh aufgewacht, die Lage gecheckt, es herrschte praktisch Windstille. Also schnell gefrühstückt und raus aufs Meer. Zuerst fuhren wir die Stellen an, an denen wir die letzten Tagen erfolgreich waren, aber nix! Außer einem Pollack von 70 cm lief es die ersten Stunden sehr mau. Wir beschlossen, auch weil praktisch kein Wind da war, die Wettervorhersage dies für den ganzen Tag prognostizierte und wir in der Ferne weitere Boote sahen, dass wir uns auf den Weg zu den weit entfernten anderen Booten machen wollten. Genügend Sprit hatten wir an Boot, auch ein Handy, eine zusätzliches Garmin, also los. Wir fuhren eine ganze Weile, bis wir die letzte Insel vor dem offenen Meer erreichten, hatten sehr interessanten Boden unter uns mit Untiefen, starkem Gefälle, sah alles gut aus. Wir fingen erstmal nichts, auch weil praktisch keine Drift herrschte. Tiefen von 40-50 Meter erreichte man leicht mit 60-Gramm Pilker, also warfen wir unsere Montagen möglichst weit und holten dann langsam ein. Den einen oder anderen Hänger hatten wir natürlich, aber im Laufe des Tages kam Fisch um Fisch ins Boot. Dorsche von bis zu 90 cm, dazu große Pollack. Dann setzte auch ein bisserl Wind ein, was das Fischen leichter machte. Wir konnten uns Richtung Land treiben lassen, hatten super Wetter, die Fische ließen sich nicht bitten, ein Traum. Um 16.00 Uhr ging es wieder zurück Richtung Hafen, die Kiste war voll, die Fische mussten noch filetiert werden und morgen ist auch noch ein Tag. Nachdem wir die Fische versorgt hatten und die Truhe eingeräumt hatten, stellten wir fest, dass in der 50-Liter Box kaum mehr Platz war. Und für Donnerstag und Freitag war super Angelwetter vorhergesagt, na prima.
Tag 7 und 8
Donnerstag erwartete uns mit wenig Wind, vielleicht 2 Beaufort und Sonnenschein. Mein Sohn und ich setzten erstmal unser persönliches Schonmaß auf 70 cm fest und wir wollten eine neue Ecke probieren. Die neue Ecke entpuppte sich wieder als richtig fängig, was aber nicht verwunderlich war, die Fische waren praktisch überall. Die Voraussetzungen zum Angeln waren heuer spitze, es war angenehm warm (15-20 C), das Wasser schön kühl, in Norwegen war es kein Jahrhundertsommer. Traumhafte Bedingungen für uns. Wir fischten in maximalen Tiefen von 50 Metern, konnten etliche Dorsche und Pollacks bis 60/70 cm verhaften und nach gefühlvollen Drill wieder zurücksetzen. Da mir das Catch und Release nicht ganz so liegt und wir die Tage zuvor den ein oder anderen Leng auf Pilker gefangen haben, wollten wir das Naturköderangeln probieren. Also schnell Makrelenvorfächer montiert und es dauerte nicht lange, bis sich Abnehmer fanden. Wunderschöne Fische mit, gemessen an ihrer Größe, richtig Power. Wir behielten zwei Makrelen als Köder und setzten die anderen zurück. Ich hatte tolle Naturködervorfächer mit dabei, mit jede Menge Firlefanz wie Leuchtschlauch, Leuchtoktupuss, Circle-Hooks usw., aber ich griff mir ein simples Vorfach. 90er Mono, zwei Anbissstellen mit stabilen Einzelhaken, fertig. Makrelenfilets geschnitten, die Haken bestückt und runter damit auf ca. 80 Meter. Es dauerte vielleicht eine Minute und schon ruckte es in der Rute. Nach meinem Anhieb wehrte sich mein Gegner mit heftigen Kopfstößen, typisch für Dorsch eigentlich. Der es dann auch war, ein 90er Dorsch hatte sich die Filets richtig tief reingezogen. An zurücksetzen war nicht zu denken, also musste er mit. Bei meinem Sohn ist mittlerweile ein guter Leng eingestiegen, kein Riese, aber ok. Naturköderangeln ist einfach nur geil und an diesem Tag richtig fängig. Es folgten noch ein weiterer Dorsch über 70cm und mittlere Lengs, daher beschlossen wir am zeitigen Nachmittag, das Angeln abzubrechen. In unserer Teifkühlbox, die 50 Liter fasste, war jetzt auch wirklich kein Platz mehr. Wir beschlossen am Freitag nur noch am Vormittag rauszufahren und in Landnähe zu fischen.
So machten wir es auch und das Angeln lief (glücklicherweise) zäh. Als wollten es uns die Fische leicht machen, fingen wir in Küstennähe vergleichsweise schlecht, kleine Dorsche, kleine Pollacks, mittlere Seelachse. Sie durften wieder zurück bis auf zwei gute Pollack, die als Verpflegung für die Heimfahrt vorgesehen waren. Alles wieder bei strahlenden Sonnenschein.
Mittags fing ich einen Knurrhahn, der seinem Namen am Boot alle Ehre machte. Da er sich so nett beschwerte, durfte er zurück ins Wasser und wir beschlossen, dass er der letzte Fisch des Urlaubs sein sollte.
Wehmütig ging es zurück in den Hafen, wo wir das Boot sauber machten und mit dem tschechischen Bootsmann den Spritverbrauch berechneten. Wir haben in der Woche 46 Liter verfahren, es war jeder Tropfen Sprit wert. Ich habe dem Bootsmann dann noch einen halben Liter Grappa geschenkt. Den anderen halben Liter sollte Ben Wahl bekommen, bei dem wir am Abend die Abrechung machten. Hat alles super gekplappt, als ich ihm die den Grappa geschenkt habe, kam er gleich mit zwei T-Shirts der Anlage für mich und meinen Sohn an. Eines hätten wir sowieso bekommen, aber über das zweite habe ich mich natürlich gefreut.
Tag 9 und 10 (Abreise)
Am Samstag nach sieben Übernachtungen sind wir ganz gemütlich aufgestanden, die meisten Sachen waren schon verräumt, noch schnell gefrühstückt, zum Hafen gefahren, die Fischtruhe dichtgemacht und verräumt und ab Richtung Larvik. Das Wetter machte es uns leicht, es regnete. Wir erreichten Larvik problemlos am frühen Abend und suchten uns einen Campingplatz, wo wir die Nacht verbringen wollten. Der Campingplatz im nächsten war schnell gefunden, wunderschön an der Küste gelegen, aber proppenvoll. Gerade so bekamen wir einen Platz für unser super Wurfzelt, dass ich für die Reise extra bei Feinkost Albrecht gekauft hatte. Wir genossen den Abend am Strand bei mittlerweile wieder super Sonnenschein, das Meer war hier im Süden auch deutlich wärmer, so dass einige Kinder badeten. Nach unruhiger Nacht, die Norweger feierten lang und im Zelt war es nicht sooo gemütlich, haben wir dann am Sonntag die Fähre um 08.00 Uhr Richtung Hirtshals genommen, das Frühstücksbuffet genossen und sind fit bei bestem Wetter in Dänemark angekommen. Statt, wie normalerweise Lökken Strand oder so aufzusuchen, sind wir gleich Richtung Deutschland gefahren, der Abschied wäre sonst zu schwer gefahren. Dänemark ist auch ein tolles Land und die Kutter in Hirtshals, bei guten Wetter, ein Traum. Nächstes Jahr!
Also heim, Nürnberg um 23.00 Uhr erreicht, erstmal sehen, was der Fisch macht. Die Box hat super gehalten, die oberste Schicht der Filets ein bisserl angetaut, aber echt nur minimal, kein Problem. Und Frau und Tochter wieder zu sehen, das hat schon auch was.
Fazit: Bakkan Wahl ist super, sicher hatten wir auch jede Menge Glück mit dem Wetter. Aber eine sehr schöne Anlage, die uns sicher wieder sehen wird.
Beiträge von Torske
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Sodala, morgen um 07.00 Uhr geht es los, Wetter schaut gut aus, Windvorhersage zwischen 1-5 Beaufort, maximal 20 Grad, ich freu mich wie Sau! Etzadla muss ich gleich ins Bett, zur Beruhigung habe ich noch ein paar fränkische Bierchen genossen (Brauerei Wagner- lecker)! Ich werde mich wahrscheinlich, außer wir haben Internetzugang und mein Sohnemann ist fähig und gewillt täglich zu senden, erst wieder in zwei Wochen melden. Bis denne!!!
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Na, dann geb ich mir mal Mühe und nehme meinen Sohnemann in die Pflicht (-:
Dann sollte es auch klappen mit nem Bericht. -
Und, schon alles gepackt? Ich scharre schon mit den Hufen, Freitag geht es bei uns endlich los. Soweit man dem Wetterbericht im Voraus trauen darf, hast Du ja gute Bedingungen, ein bisserl Wind und zu warm wird es auch nicht. Dann wünsch ich erstmal gute Anreise ohne Probleme und tight lines.
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Vmax, erstmal vielen Dank für die Karte. Die Bedeutung der Markierungen erschließt sich mir allerdings nicht sofort, ich werde mal in den Tiefen diese Forums forschen, schätz mal, dass sind markante und nützliche Stellen (-:
Albrecht, Danke fürs Angebot, dass ich Dich mit Fragen zu Anlage löchern darf. Aber erstmal, wir werden uns ja wahrscheinlich über den Weg laufen, stell ich mich mal vor.
Also, ich heiß Michael, bin 46 Jahre alt, komm aus Nürnberg (schönste Stadt der Welt mit dem besten Verein der Welt). Bei einer Größe von 1,85 m bringe ich (nur um auf dem Boot die nötige Stabilität zu gewährleisten) ca. 120 Kg auf die Waage. Erklärt evtl. auch, warum ich Fussball mittlerweile eher passiv genieße. Angeln tu ich schon mein ganzes lang, glaub ich, wobei ich in den letzten Jahren leider, beruflich bedingt, eindeutig zu wenig Zeit dazu finde. Und das als Soz.Päd., eine Schande! Zum Meeresangeln bin ich durch Zufall über meine Frau gekommen, sie kommt aus Neustadt/Holstein und da war in den späten 80er Jahren noch ein Dorschkutter vor Ort. Glück muss man haben. Damals mit Leihgeschirr und ohne jede Ahnung, fing ich am ersten Tag auf See natürlich keinen Dorsch, dafür aber eine Meerforelle oder einen Lachs, da ich den Pilker stets im Mittelwasser hielt. Dass er mir vom Haken durch den Kapitän beim Keschern verloren ging, ist ein übles Gerücht und nicht nachweisbar )-:
Und, obwohl wir hier in Franken nicht sooooo viele Meere zu bieten haben, bin ich mittlerweile wahrscheinlich der beste Meeresangler der Welt. Ein Volker Dapoz oder ein Rainer Korn sind blutige Anfänger gegen mich. Leider hat sich das international unter Dorsch, Leng, Heilbutt und Co. noch nicht rumgesprochen, aber das wird noch (-:
Mein Sohnemann, 15 Jahre alt, ist mindestens so begabt wie ich und wird mich bei der Aktion "Vergiss die 15 Kilo Filetregel, der Trophäenheilbutt hat 50 Kilo) unterstützen.
So jetzt reicht mit dem Gschmarri, sorry dafür an die Leute, die ich gelangweilt habe.
Zu meinen Fragen: Wir haben die kleine Wohnung mit einem Boot mit 30 PS. 30 PS wird schon reichen, oder? Klar sind 50 PS immer besser, aber so wie ich die Karte lese, dürften auch 30 PS in Ordnung sein?!?
Wie sieht es mit der Möglichkeit zum Fischen vom Ufer aus? Ich meine damit sowohl die Möglichkeiten zum Spinnfischen wie zum Grundfischen.
Und zuletzt, mich macht ein bisserl die Entfernung zwischen Anlage und Hafen nervös. Wie soll ich (bin ja der beste Meeresangler der Welt), die Mengen an Fisch 600 Meter zur Anlage bringen?
Achso, zuallerletzt (erstmal): Gibts einen Supermarkt in akzeptabler Nähe, wo ich Reker kaufen kann, um meine vermutlich leeren Fischkisten akzeptabel zu befüllen?
Grüße
Michael -
Das wird diese Jahr besser............, weil, mein Sohnemann und ich sind auch vor Ort. Und zwar vom 01.08.2015 bis 08.08.2015. Die Anlage ist für uns völlig neu, bisher waren wir immer südlicher. Da aber letztes Jahr sich im Ausgang vom Dalsfjord nicht wirklich viel getan hat, hoffen wir heuer auf Besserung ein bisserl weiter oben. Du bist ja schon vor uns da, fisch nicht gleich alles weg (-:
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Habe gerade mit großem Interesse Deinen Bericht gelesen. Motiviert mich doch gleich auch meine Eindrücke von dieser schönen Ecke Norwegens zu schildern.
Mein Sohn und ich waren zur gleichen Zeit (30.8.14-13.9.14) auf Lammentun. Da liegt ca 40 km von Dale entfernt am Vinlesfjord (der Dalsfjord wechselt Richtung Meer hin "seinen Namen"). Wir hatten einen sehr schönen Urlaub insgesamt, die Fische aber mussten hart erkämpft werden.Nach "etwas" stressiger Anfahrt (ich war der einzige Fahrer, mein Sohn ist 14) erreichten wir nachts um 2.30 Uhr unser Ferienhaus auf einem kleinem Campingplatz in Lammentun. Der Vermieter hatte die Tür offen gelassen und den Elektroofen angeschaltet, so dass wir todmüde ins Bett fallen konnten.
Das Ferienhaus war echt ok für 2 Personen, frisch im Jahr 2014 hergerichtet und geschmackvoll eingerichtet. Es ist für bis zu 4 Personen ausgelegt, aber für 2 gerade passend. Zwei Nachteile hat das Haus, das Leitungswasser ist bräunlich verfärbt, riecht unangenehm. Es ist aber trinkbar, man gewöhnt sich daran. 2 Tage vor Abreise habe ich dann auch festgestellt, dass der Vermieter auf dem Gelände des Campingplatzes auch einen Wasserspender mit glasklaren Wasser aufgestellt hat. Der nächste Nachteil war, dass das Wlan einfach nicht gefunzt hat. Ein Internetzugang war im Preis inbegriffen, aber wir konnten uns einfach nicht anmelden. Den Internetzugang hätte ich gerne gehabt, wenn das Wetter mies gewesen wäre, dann können gelangweilte 14-jährige Jungs nämlich zu Bestien werden. Aber wir waren ja zum Angeln und nicht zum Surfen nach Norwegen gefahren. Das Haus ist übrigens, wie auch ein zweites auf dem Campingplatz, über Novasol buchbar.
Gut, also wir sind übernächtigt, aber glücklich angekommen und wollten natürlich am Sonntag gleich (mittags, wir sind ja im Urlaub) aufs Wasser. Es war sonnig und warm, wir fanden auch gleich das im Mietpreis inbegriffene Boot, ausgestattet mit einem 4-Takt Außenborder mit 8 PS. Der Vermieter kam auch gleich, die Einweisung dauerte gefühlte 5 Sekunden (do you know, how to use it - yes - ok, enjoy it). Dann wollten wir raus aufs Meer, trafen aber noch zwei weitere Deutsche, die das andere Ferienhaus gebucht hatten und schon eine Woche vor Ort waren. Diese dämpften unsere Erwartungen, teilten uns mit, dass "kein Fisch im Fjord" sei und wenn ja, dann nur "Babys". Und Massen von Makrelen. Sie wirkten schon ein bisserl gefrustet. Aber wir sagten uns, hey, wir sind Franken, die besten Angler überhaupt, gibt es Fische, dann finden wir sie!!! Also raus auf den Fjord, gute Plätze waren ja schon zuhause am Computer theoretisch ausgekundschaftet worden. Wir steuerten Plätze mit Tiefen zwischen 10 und 50 Metern an, versuchten mit leichtem Gerät ein paar Ködermakrelen und später Pollacks zu überlisten. Makrelen waren auch kein Problem. Die Angelei gestaltete sich aber nicht sooooo einfach, kaum Drift, knallige Sonne. Trotzdem hatten wir am Abend neben bei leichtem Gerät unvermeidlichen Makrelen auch 2 Pollacks (um die 40 cm) gefangen. Ich wertete den Tag als guten Beginn. Die nächsten Tage sollten mehr Wind und etwas "schlechteres" Wetter bringen, was mir zusagte. Insgesamt war das Wetter in unserer Zeit immer so gut, dass man angeln konnte, manchmal zwang uns der Wind und die Gezeiten, auf höhere (Pilker-)Gewichte zurückzugreifen. Aber alles im Rahmen. Also die nächsten Tage in der ersten Woche brachten neben Makrelen dann folgende Fische: Dorsch (sehr wenige verwertbare, insgesamt in zwei Wochen ca. 10 über 35 cm, bis 60 cm maximal), Wittlinge (etwas mehr, aber auch nicht der Brüller), Pollacks (echt ok, ein paar gute Burschen dabei, bissen nicht auf Gummi, aber gut auf Blinker und teils auf Köhlervorfach), Leng (leider auch kleine, kaum auf Fetzen, seltsamerweise größtenteils auf Pilker, bis ca. 90cm). Dazu bissen kleine Knurrhähne, ein schöner Rochen, Lippfische (bei der Pollackfischerei), Minirotbarsche. Was wir nicht fingen, aber beangelten: Seehechte und Seelachse.
Nicht, dass jetzt ein falscher Eindruck entsteht, wir angelten durchaus nicht nur flach und nicht nur mit erweiterten Ostseegeschirr. Ich hatte schon eine elektrische Rolle dabei, gefüllt mit weit über 500 Meter geflochtener Schnur. Speziell in der zweiten Woche legten wir es schon darauf an, den ein oder anderen Meterleng in Tiefen ab 100 Metern zu ärgern. Waren auf der Tiefenkarte schöne Rinnen zu sehen und das Echolot verweigerte auch nicht den Dienst. Entsprechende Vorfächer war auch vorhanden und Ködermakrelen wirklich kein Problem. Aber nada, nix, niente, es war zum Verzweifeln. Wir hatten Gewichte bis 800 Gramm im Einsatz, boten unsere Köder auch nicht im Mittelwasser an, nutzte alles nichts. Der Meterleng, der Riesenseewolf und der Monsterlumb wollten nicht. Deshalb, auch weil mein Sohn, er hatte schließlich keine Elektrorolle (er ist ja richtiger Angler), er wurde dann doch irgendwann ungeduldig, beendeten wir das Fischen im tieferen Wasser. Macht auch nicht wirklich richtig Spaß, die schweren Gewichte wieder hochzupumpen. Also konzentrierten wir uns wieder auf Tiefen bis ca. 80 Meter und fingen auch unseren Fisch. Halt nix wirklich großes, aber in der Kiste fanden sich jeden Tag Fische (also auch andere als Makrelen) ein. Mein Sohnmann hatte sogar mal einen Tintenfisch am Haken, leider ging der aber an der Bordreling verloren. Allerdings waren wir jeden Tag schon etliche Stunden auf dem Wasser, um an Fisch zu kommen.
Das man nicht nur vom Boot aus Fische fängt, erlebten wir auch in der zweiten Woche. Beim anderen Ferienhaus waren mittlerweile Rentner aus Greifswald eingezogen, er liebte Makrelen, die er massenweise fing. Mitleidig schaute er immer unsere Fischkiste an, in der sich einige wenige unvermeidliche Makrelen befanden. Er fing an uns Tipps zu geben zu möglichen Fangplätzen und Fangtiefen. Total rührig, ich frag mich nur, was der mir seinen Mengen an Makrelen wollte, die 15 Kilo Regelung schien ihn auch nicht zu kümmern. Aber seine Frau, sie mag das Angeln eigentlich nicht und saß viel lieber auf der Terrasse und blickte ins Wasser, die entdeckte doch glatt Aale. Leider teilte sie dies erst ihrem Mann mit, der dann mit Jighaken und Makrelenfetzen die ersten Aale fing und uns stolz präsentierte. Daraufhin haben wir unsere leichten Spinnruten umgebaut und mit 2er Wurmhakem am hellichten Tag Aale auf Sicht gefangen. Super spannend, wenn sich so ein Aal auf den Weg zum Köder macht, die anderen Kleinfische vertreibt und den Köder nimmt. Sind herrliche Tiere, die sich elegant durch die Wasservegetation schlängeln. 4 Aale haben wir auf dies Art gefangen, der Nachbar, nachdem ich ihm Wurmhaken gegeben habe, etliche mehr.
Zurück zu den eigentlichen Zielfischen. Also, nach zwei Wochen war die Kühltruhe gut gefüllt, wir haben am Ende selektiv zu angeln versucht, d.h. weniger Anbissstellen, keine kleinen Köder. Wir nahmen super leckere Filets mit nach Deutschland, die ein oder andere Mahlzeit ist auch schon verspeist. Leider war der richtig große Brocken dieses Jahr halt nicht dabei.
Die Natur dort in der Ecke ist der Hammer, dass Gott für Norwegen einen Preis bekommen hat, kann ich gut verstehen. Die Infrastruktur ist ok, Dale ist nicht schön, man kann dort aber einkaufen und das freie Internet in der Stadtbücherei nutzen. Ein Tipp noch, unbedingt nach Holmedal zu Helle Messerfabrik fahren. Als wir dort waren, mussten wir zwar die Verkäuferin suchen, die dann den Laden aufsperrte. Aber als ich dann die schönen Messer zu vergleichsweise günstigen Preisen sah, war ich schon begeistert. Fällt schwer, bei der Auswahl die Urlaubskasse zu schonen.
Insgesamt war es für meinen Sohn und mich ein sehr schöner Urlaub in einer tollen Ecke Norwegens. Nächstes Mal aber wollen wir weiter in den Norden fahren, der Dickdorsch lockt doch!
Grüße aus Nämberch!