Hallo Naffen,
bin jetzt schon fast zwei Wochen wieder in der Heimat und möchte nun über unsere Tour vom 30.05. bis 10.06.2005 nach Nordnorwegen berichten.
Ursprünglich hatten wir, mein Kumpel Torsten und ich, geplant, mit meinem Caravan 14 Tage durch Nordnorwegen zu touren und dabei erstens Hein alias Alexander Perte in Tromsö und anschließend der Insel Vannoya einen mindestens 5 tägigen Besuch abzustatten, um einmal gezielt und ausdauernd dem großen Butt nachzustellen.
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt ... kurzum, der Caravan blieb stehen und wir fuhren am 30.05.2005 gegen 14.00 Uhr mit einem bis unters Dach und weiter auf dem Dach beladenen Auto ab Zeuthen (südl. Berlin). Auch Vannoya sollten wir nicht erreichen, aber dazu später mehr ...
Die rund 850 km von Zeuthen nach Hirtshals legten wir völlig unspektakulär in ca. 9 Stunden zurück und setzten am 31.05. um 01.00 Uhr in der Frühe mit der Kystlink nach Langesund über. Auf der Fähre bekamen wir dann 30 Minuten nach Abfahrt sogar eine Kabine und konnten so tatsächlich 3 Stunden recht komfortabel schlafen und morgens eine entspannende Dusche genießen!
Zur Info für die Kystlink Neulinge - die Reservierung einer Kabine ist nicht möglich, diese kann erst an der Rezeption auf dem Schiff gebucht werden und kostet 450 NKr für zwei Nasen!
Gestartet waren wir bei schönstem Wetter in Deutschland und in Langesund empfangen wurden wir mit Dauerregen.
Der Zoll in Langesund griff sich unmittelbar vor uns einen vollgepackten Audi mit Anhänger und ließ uns unbehelligt passieren. Auf der E 18 ging es dann über Oslo auf der E 6 weiter, kurz vor Hamar der übliche Schwenk auf die E 3 über Elverum, Koppang und Tynset in Ulsberg dann wieder auf die E 6 abgebogen, ca. 50 Kilometer oder 1 Stunde Fahrzeit bzw. 1726 Blitzer gespart!
In Trondheim waren dann die ersten 500 km auf norwegischen Pisten absolviert, aber wir waren noch so hungrig, dass wir glatt weitere 200 km Straße an diesem Tag wegfraßen und im kleinen Ort Grong, auf einem mir schon von einer 98er Tour bekannten, gut geführten Campingplatz übernachteten. Der Platz liegt unmittelbar am bekannten Lachs-Fluss Namsen und bietet einige nette Hütten zum Preis von 500 NKr. pro Nacht für bis zu 4 Personen an.
Den Spaß, eine Lachs-Tages-Lizens zu erwerben, um ca. 1 Stunde zu angeln, haben wir uns wegen der hohen Kosten verkniffen.
Wir zogen es vor, früh zu Bett zu gehen, um am nächsten Morgen gegen 8.00 Uhr Grong in Richtung Salstraumen zu verlassen. Vor uns lagen noch einmal ca. 550 km eher schlechter norwegischer Straßen, aber dafür eine traumhafte Landschaft mit unvergleichlichen Bildern.
Kurz hinter Mo i Rana begegneten wir einer Gruppe von Rentieren, die uns zwangen, von 120 auf 0 km/h abzubremsen .
Gegen 13.30 Uhr überquerten wir den Polarkreis, rechts und links der Straßen war der Schnee noch etwa 2 Meter hoch aufgetürmt ...
Unser Tagesziel, den Salstraumen erreichten wir gegen 16.30 Uhr und bezogen am kleineren Campinplatz Elvegard eine eher spartanische Hütte der unteren Anglerklasse. Da wir ja schließlich nur zwei Tage dort verbringen wollten und keine kostbare Zeit mit weiterer Suche vergeuden wollten, beließen wir es dabei.
Kontaktinformationen: Elvegard Camping, N-8056 Salstraumen, Tel. 0047/75587104 oder 0047/97041419 e-mail: elvegaard@tiscali.no
Die Rezeption ist in der Regel nur zwischen 17.00 und 21.00 Uhr geöffnet, aber die Besitzer wohnen unmittelbar am Platz und wenn sie nicht gerade mit ihren Taxen unterwegs sind, kann man sie ansprechen.
Hütten gibt es in den Preisklassen zwischen 450 und 750 NKr. pro Nacht. Mitgebrachte Boote kann man über einen feinen kleinen Sandstrand slippen. Wer keinen Geländewagen hat, dem helfen die Besitzer des Platzes mit einem Traktor. Auf dem Platz selbst kann man nur ein Boot 18 Fuß mit 40 PS Honda AB mieten. Den Preis kenne ich leider nicht, da wir unser eigenes Boot dabei hatten.
Von der Hütte bis zum Wasser sind es doch so gute 300 m und so zogen wir es vor, unseren Kram mit dem Auto zum Wasser zu befördern, Ein gut ausgebauter Weg führt bis zum Bootsanleger und der Wagen kann dort für die Dauer der Ausfahrt auch geparkt werden.
Zum Verarbeiten der Fische steht am Strand ein einfacher Tisch ohne Wasseranschluss zur Verfügung, wer es komfortabler mag, der kann die Gemeinschaftsküche des Campingplatzes nutzen, dort steht dann auch eine Kühltruhe. Weitere Gefrierkapazitäten bekommt man auf Nachfrage in der Rezeption, denn in der Saison könnte ich mir vorstellen, dass eine Truhe für den gesamten Platz etwas knapp bemessen ist.
So, nun etwas zur Angelei ... Natürlich haben wir noch am ersten Abend unser Boot gewassert und natürlich haben wir die erste Nacht bis morgens gegen 3.30 Uhr geangelt!
Die Angelei am Straumen ist dabei relativ einfach - an den Kanten, im ruhigeren oder leicht drehenden Wasser fängt man mit Fetzen oder ganzem Hering vorwiegend Dorsch und Seewolf in Tiefen zwischen 5 Meter auf Sicht!!! und 40 Meter. Dazu mit Gummifisch oder Pilker Dorsch bis 10 Pfund.
In der knallharten Strömung fängt man mit Pilkern bis 120 Gramm oder Gummifischen bis 18 cm Länge vorwiegend Köhler bis 10 Pfund in Tiefen zwischen 2 und 20 Meter über Gesamttiefen zwischen 25 und 100 Metern.
Bei Gezeitenwechsel, kann man mit Pilkern ab 200 Gramm den Dorschen gut im Straumenbecken in Tiefen bis 100 Meter nachstellen!
Wir haben einige schwedische Spezialisten gesehen, die mit 25 cm langen Wobblern gefisch haben, allerdings war deren Erfolg nach allem was wir sahen, eher bescheiden! Erfolgreicher war eine andere Methode dieser Spezis - am Ende der Hauptschnur ein Stabblei von ca. 500 Gramm, mit einem Draht-Seitenarm und sehr kurzer monofiler Mundschnur und Haken der Größe 11, auf diesen einen ganzen Hering gezogen und mit dünnem Draht fixiert. Mit dieser Montage wurden die Strömungskanten gezielt abgeklopft und dabei Dorsche bis 20 Pfund gefangen.
Zu den genauen Fangplätzen, Bedingungen und Methoden schreibe ich dann gezielt noch etwas in einem zweiten Posting, dort werde ich auch eine Karte hinterlegen, um es für die potenziellen Interessenten dieses Gebietes etwas anschaulicher zu gestalten! Auch zu den Spezialisten aus aller Welt sag ich dann noch was ...

Vannoya Tour endet am Saltstraumen
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Überhaupt wohnen wohl alle Spezialisten für dieses Gebiet, die was auf sich halten im Fiskecamp in Laukeng gleich unterhalb der Brücke über den kleinen Straumen! Wir haben uns das Camp angesehen, die Bedingungen sind nicht schlecht, gute Boote direkt vor der Anlage, Schlauchtraum (sehr klein!) und gepflegte Wohnungen, allerdings auch zu gepflegten Preisen ab 600 NKr. pro Nacht für 2 Personen ohne Küche, mit Sanitärgemeinschaftsräumen und garantierten Partys internationaler Angelgruppen in jeder Nacht ... wers mag ...
Uns zog es eher in die Ruhe von Elvegard, um die gigantische Kulisse des Straumen und das Rauschen der Wassermassen auch genießen zu können.
Die Strömungen und Strudel des Straumen verschlingen keine Boote, aber an der Pinne sollten dennoch nur erfahrene Bootsführer sitzen, die mit kühlem Kopf in jeder Situation die Ruhe bewahren können, denn es reisst dort schon mal einen 6 m langen Kahn mit 90 PS aus der Spur .... aber wie gesagt, kein Grund zur Panik!
Tja, wegen beruflicher Erfordernisse und der damit verbundenen notwendigen vorfristigen Rückkehr nach Deutschland, als Ergebnis eines Telefonates am Mittwoch, entschlossen wir uns, unsere Tour nicht weiter gen Norden fortzusetzen und am Straumen zu verbleiben. Leider entfiel damit nicht nur der Besuch bei Hein, sondern auch die Jagd nach dem ersehnten Butt um Vannoya!
An unsere kleine Hütte hatten wir uns zwischenzeitlich nun auch so gewöhnt, dass wir auf einen Umzug in eine komfortableres Quartier verzichteten und die verbleibenden Tage dort sogar richtig genossen haben.
Das Wetter war sehr wechselhaft, es war von blauem Himmel und Sonnenschein (rund um die Uhr) bis zu Schnee- und Hagelschauern sowie 2 Tagen Dauerregen alles dabei! Allerdings hatte auch der eine oder andere Schauer so seine Reize, denn noch nirgens zuvor habe ich so viele gigantisch klare Regenbogen gesehen, wie dort!
Überhaupt hat man dort oben nach 2 Tagen jegliches Gefühl für Zeit und den sonst üblichen Tagesablauf verloren ... Frühstück mittags um 1, Mittag essen morgens um 4 ... und ewige Helligkeit, einfach nur schön!
Die Tage vergingen - norgetypisch - wie im Flug. Unsere Ausfahrten beschränkten wir täglich auf 4 bis max. 6 Stunden, wir setzten bis auf anfänglich 4 Exemplare der 8 -9 Pfund - Klasse, von denen wir 2 leckere Mahlzeiten bereiteten, alle Dorsche wieder in ihr Element zurück und beschränkten uns auf die Mitnahme der Filets von Köhler und Seewolf, alle um die 10 bis 13 Pfund. Wir fingen darüber hinaus noch vereinzelt Leng und Schellfisch.
Einen Tag verbrachten wir in Bodö und davon über eine Stunde im örtlichen Postamt, um von dort einiges auf den Weg nach Tromsö zu bringen ...Kürzlich bezahlte dafür eine schöne Meerforelle mit ihrem Leben ... (Insider!)
Ja, die Rückreise führte uns dann auf der bekannten Strecke zu einer Zwischenstation nach Koppang auf den Campingplatz von Detlef, einem vor 25 Jahren ausgewanderten norddeutschen Urgestein. Schon während meines kurzen Aufenthaltes im letzten Jahr dort hatte ich von ihm erfahren, dass er die Absicht hat, den Platz zu verkaufen und sich zur Ruhe zu setzen. Der Platz liegt direkt an der Glomma, mit einigen der schönsten Äschenreviere in ganz Norwegen, sowie etwa 10 km entfernt mit guten Strecken für große Forellen und Hechte! Der Platz verfügt über 20 Hütten und etwa 100 Stellplätze für Caravan und Zelte ... ein herrliches Fleckchen Erde ... wer aussteigen möchte, kann sich für einen Kaufpreis von 850.000,00 € dort eine neue Existenz schaffen!
Die restliche Rückfahrt verlief dann ab Oslo einigermaßen aufregend, denn wir verbrachten mehr als 3 Stunden im Stau und erreichten den Fähranleger um 17.28 Uhr, um dort zunächst noch unsere Bordkarten zu lösen, die Fähre legte um 17.32 Uhr ab!!!Das nennt man Schwein gehabt ...
So, jetzt noch einige Bilder und morgen dann die restlichen Informationen Zu Fischen, Fangplätzen, Techniken usw. -
So, ehe es jetzt mit konkreten Informationen zum Angeln weitergeht, hier noch die wichtigsten touristischen Informationen zum Saltstraumen, also einige kleine Dinge für die Allgemeinbildung ....
Der Saltstraumen - im 6 - Stunden - Rhythmus zwängen sich etwa 400 Millionen Kubikmeter Meerwasser durch einen ca. 150 m breiten und etwa 3 km langen Kanal. Die Wassermassen erreichen dabei Geschwindigkeiten von bis zu 20 Knoten und direkt an der schmalsten Stelle - unter der Straumenbrücke gibt es oft "Wasserabsätze" bis zu einem halben Meter! Der Straumen verbindet den Saltfjord (zur Meerseite) und den Skjerstadfjord (zum Landesinneren). Am Ende des Kanals landeinwärts spaltet sich dieser fast rechtwinklig auf. Folgt man dem schmaleren Schenkel (Indre Sundan) in südwestlicher Richtung, dann stößt man nach ca. 3 Kilometern auf den sog. kleinen Straumen, hier beträgt die Kanalbreite max. 30 m und wir haben "Wasserabsätze" bis zu einem Meter angetroffen! Auch den kleinen Straumen muss man erlebt haben! In beiden Straumen bilden sich Strudel mit einem Durchmesser von teilweise 10 Metern und einer Trichtertiefe von bis zu 3 Metern!
Im glasklaren Wasser schwimmen Billiarden Krebstierchen und Kleinfische, diese bilden den Beginn einer Nahrungskette, die durchaus beim Weltrekord - Köhler mit 22,7 Kg enden kann!Nachweislich ist das Gebiet seit ca. 10.000 Jahren menschlich besiedelt. Von Anfang an hat der Straumen seine "Anwohner" immer ausreichend ernährt und ist heute wegen seines Fischreichtums in der ganzen Welt bekannt.
Direkt am Straumen gibt es 2 Campingplätze, südlich den kleineren Elvegard und nördlich den größeren Saltstraumen Camping (Nr. 1). Es gibt direkt neben dem größeren Campingplatz auch ein komfortables Hotel, zu dem auch Chalets vermietet werden. Das Straumenmuseum ist einen Besuch wert, auf der Karte mit der eingekreisten 6 bezeichnet. Die Nr. 5 auf der Karte bezeichnet das schon im Bericht erwähnte Fiskecamp.
Mitgebrachte Boote können unterhalb der Straumenbrücke in Ripnes, in Laukeng oder am Strand von Buberget (Nähe Elvegard Camping) geslipt werden.Hier die handgemalte Karte, deren Urheberrecht beim norw. Fremdenverkehrsamt oder sonstwo liegen müßte, sollte aber keinen Ärger geben (mea maxima culpa) auch für das Panorama Foto zur besseren Übersicht, wir hatten unseren Heli leider nicht dabei, sonst hätten wir derartige Fotos natürlich selbst geschossen!
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Die Karte hab ich absichtlich auf den Kopf gestellt, weil sie so genau zum Panorama-Foto passt!
Jetzt zum Angeln:
a) vom Ufer - gute Uferangelplätze befinden sich vor allem unterhalb der Straumenbrücke auf der nördlichen Seite (Ripnes), gut bei Ein- und Ausstrom, die jedoch meiner Meinung nach besten Plätze bei Einstrom zwischen Lusvika und Oksbasen (hier können "Faultiere" mit dem Auto direkt bis ans Wasser fahren) sowie bei Ausstrom die Strecke zwischen Skjellbukta und Buberget; mein absoluter Favorit war der Steg unterhalb Elvegard Camping, hier wurden viele große Köhler und Seewölfe gehakt und auch gelandet, denn darin liegt vom Ufer vorrangig das Problem, da viele Fische an den vorspringenden Felsen verloren gehen. Kräftige Rute mit mindestens 3 m Länge sind dort angesagt. Viele haben mit Brandungsruten von 4,20 m Länge gefischt und so den Fisch relativ gut über die vorspringenden Felsen führen können. Vom Gummifisch mit Bleikopf über eigenschwere Blinker bis zu Pilkern bis 70 Gramm war alles gleichermaßen erfolgreich. Gummifisch leicht über Grund gezupft für Dorsch und Blinker/Pilker sehr schnell geführt für Köhler. Auf Köhler- bzw. Heringsfetzen wurden mit Grundblei Seewölfe bis 70 cm gefangen!
b) vom Boot - während der Ruhephasen zwischen den Gezeiten angelten wir mit Pilkern ab 200 bis 400 Gramm im Straumenbecken zwischen der Insel Rundholmen und Aborneset (nördl. Ufer) in Tiefen bis 100 m. Hier bissen fast ausschließlich Dorsche, auf Fetzen mehr in Richtung Rundholmen auch Seewölfe.
Während des Einstromes setzten wir uns mit dem Boot direkt an die Strömungskante beginnend an der Straumenbrücke am Fuß von Storholmen (Tiefe hier nur 5 m) und hielten, langsam treibend, den Motor leicht gegen die Strömung arbeiten lassend, Gummifische und Pilker bis 120 Gramm einfach nur in der Strömung, ließen diese von Zeit zu Zeit etwas taumelnd absacken, um sie dann relativ zügig wieder unter die Oberfläche zu führen. Die größeren Köhler bissen entweder während des taumelnden Absinkens, dann sehr entschlossen oder während des zügigen Zuges nach oben, dann eher spitz und vorsichtig, oft bissen die Fische nur 1 Meter unter der Wasseroberfläche.
Wenn uns der Strom bis etwa auf Höhe Rundholmen getrieben hatte, schleppten wir im Strömungsschatten von Storholmen unsere Pilker mit Wurfweitenabstand zum Ufer entlang der Kante, dort standen die größeren Köhler dann eher tiefer und bissen so bei 20 Meter.
Wir fingen am Besten auf blaue Gufis 15 und 18 cm mit Silberglitter bzw. auf alle Pilker die Heringe immitieren von 70 bis 120 Gramm. Es bissen ausschließlich Köhler.
Mit der bereits erwähnten Naturködermontage - ganzer Hering, konnte man wunderbar den Strömungsschatten hinter Storholmen ausnutzend, den Dorschen fast auf Sicht nachstellen!Bei Ausstrom erwies es sich als beste Methode, im Bereich zwischen der kleinen Insel ohne Namen (etwa Sylt-Form) und Buberget einfach abzuwarten, bis die großen Möwen (nicht die Seeschwalben!!!) auftauchten und sich ins Wasser stürzen um nach den Heringen, die von den großen Köhlern an die Oberfläche gedrückt wurden, zu jagen. Etwa 25 bis 30 m hinter dem Boot schleppten wir dann Pilker mit Gewichten von 90 bis 120 Gramm und die nur etwa 3 bis 5 Meter unter der Oberläche, die Bisse kamen knallhart, d.h. die Bremse der Rolle war optimal einzustellen!
Mit dieser Methode haben wir bei Ausstrom die größeren Erfolge erzielt, da waren dann die anderen Angler schon oft nicht mehr auf dem Wasser und wir hatten die ganze Straumenseite zum Meer hin für uns allein, völlig unbeobachtet, daher gab es auch keine Nachahmer! -
Moin, moin,
mit kurzer Verspätung wegen der Nachwehen unseres Hamburger Naffentreffens, heute die noch offenen Informationen zum verwendeten Material.
Vom Ufer: Wir hatten 3 m lange Sportex Spinnruten dabei (WG bis 60 und bis 80 Gramm), dazu Rollen der Größe 4000 (Shimano Stradic und DAM Quick Royal) mit 28 er monofiler Schnur, diese Schnur erwies sich gegenüber den multifilen als wesentlich abriebfester, denn vor allem im Uferbereich hat man immer wieder mit den scharfkantigen Felsen und den daran befindlichen Muscheln zu kämpfen. Unsere kurzfristig eingesetzte Fireline verkraftete das nicht!
Unsere Brandungsruten hatten wir leider nicht dabei, die hätten sicher dafür gesorgt, dass der eine oder andere gute Fisch gelandet worden wäre!
Ein Ausweichen auf einen der wenigen vorhandenen Schwimmstege reduzierte dann aber die Verluste deutlich!
Wenn in der Hauptsaison der große Trubel am Straumen angesagt ist, dann könnte ich mir vorstellen, dass die Stege gut besucht sind. Daher meine Empfehlung - nehmt, so Platz und Material vorhanden, eine Brandungsrute mit, dazu eine kräftige Rolle mit hoher Übersetzung und ca. 0,30er monofiler Leine, dann werdet Ihr auch von den vorspringenden Felsen erfolgreich sein!
Zugegeben, Gummifische von 20 Gramm lassen sich mit dieser Kombi nicht so wirklich gefühlvoll vor ein Dorschmaul führen, aber was nutzt es Euch 10 Fische zu haken, von denen nur einer gelandet werden kann, wenn mit der Brandungsrutenkombi die Quote bei 5 zu drei liegt!!! Dass man mit dem schweren "Geschirr" die Angelzeit von allein auf max. eine Stunde begrenzt ist im Sinne der Bestandserhaltung und erspart Euch weitere Rückenschmerzen an der Schlachtbank!
Vom Boot: Ende letzten, Anfang diesen Jahres legte ich mir drei Ruten der "alten" Sportex magnus Serie in 50, 30 und 12 Ibs. zu. Die 50 er magnus kombinierte ich mit einer Shimano Tiagra 16 und 0,25er Fireline, die 30 er mit einer Penn 330 Gti sowie 0,17er Fireline und die 12 Ibs. Rute in Ermangelung einer vernünftigen Multi, mit einer Stationärrolle Daiwa Emcast 4500 und 0,15er Fireline. Natürlich hätte ich mir vor allem für die letzte Kombi noch etwas wie die Mörrum von Abu gewünscht, aber es ist da wie mit der Jagd nach dem Heilbutt, man soll sich auch für die kommenden Jahre noch Ziele offen lassen.Vorab - alle drei Kombis fingen ihre Fische. Die 50er magnus gepaart mit der TI 16 konnten ihre Qualitäten in diesem Revier jedoch nicht voll ausspielen, da wir, wie erwähnt, bis max. 100 m Wassertiefe gefischt haben. Es ist aus meiner Sicht eine gute Kombi zur schweren Naturköderangelei, die ihre Stärken aber erst in den kommenden Jahren beweisen wird, wenn wir den Leng in 250 m Tiefe jagen, oder eines Tages doch den erhofften Heilbutt haken! Pilken über einen längeren Zeitraum möchte ich mir mit dieser Kombi - insgesamt über 1,5 kg Gewicht - jedoch nicht antun!
Da ist die 30 Ibs. mit der Gti 330 schon die bessere Wahl! Mit Pilkern zwischen 200 bis 600 Gramm hatte ich auch nach einer Stunde nicht das Gefühl schwerer Arme oder eines schmerzenden Rückens. Zur "Optimierung" könnte ich mir jedoch die Tiagra 12 gut an dieser Rute vorstellen ... ja, ja die Ziele!!!Der Kompromiss, die 12 Ibs. Rute mit einer Stationärrolle auszustatten schmälerte keineswegs den Erfolg dieser Kombi, denn mit ihr wurden 75 % aller gefangenen Fische gehakt. Das lag natürlich daran, dass wegen der Revierbedingungen auch 50 % der Angelzeit mit dieser Rute verbracht wurden, aber auch daran, dass wir vor allem die größeren Köhler kaum einmal tiefer als 20 Meter hakten. Wenn, wie z.B. am Romsdal, die Köhler zwischen 60 und 120 m Tiefe stehen, dann empfehle ich ganz klar eine ordentliche kleine Multi!
Zum Naturköderfischen benutzten wir die Leng-Spezial-Vorfächer von Rainer Korn, entdeckten aber auch, dass die schweren Naturködersysteme von Balzer, einen sehr guten Eindruck hinterließen und im Fachgeschäft schon für weniger als die Hälfte der R.Korn Montagen zu haben sind!Es kamen Stabbleie zwischen 200 und 1.000 Gramm zum Einsatz, die schwereren vor allem mit der Eigenbaumontage "ganzer Hering"
Zu den Ködern habe ich alles in den vorherigen Postings geschrieben, bleibt nur noch zu erwähnen, dass man am Straumen auf ein GPS Gerät gut verzichten kann und ein mittleres Echolot, wir hatten ein Humminbird wide eye dabei, für dieses Revier eine ganz gute Wahl ist. Nach 2 Tagen Exkursion haben wir auch das Echolot nicht mehr eingeschaltet und sind alles auf Sicht angefahren!
So, nun ist aber auch wirklich alles geschrieben!
Bis bald!
Hecht 911 -
Anhang zum Text:
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Straumenimpressionen:
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Straumenimpressionen die Zweite:
-
Straumenimpressionen die Dritte:
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