Wie im letzen Jahr sind mein Vater und Ich für eine Woche nach Norwegen gefahren.
Unser Reiseziel war wie im letzten Jahr die kleine aber feine Insel Skjervoy.
Skjervoy,... das sagt fast nur den Norwegencracks was.
Die Insel liegt 150 Kilometer nördlich von Tromsö. Traumhaft eingebettet, zwischen hohen Klippen und der offenen See (Richtung Norden). Östlich von Skjervoy liegt eine kleine, unbewohnte Insel namens „Hacksteinen“, um die sich einige Flachwasser Bereiche(10-40 Meter) erstrecken.
Ein Stückchen weiter in Richtung Osten liegt die Insel „Haukoy“. In dem recht flachen Sund zwischen dieser Insel und dem Festland geht bei den passenden Gezeiten ordentlich Wasser, und somit auch Fisch durch.
Im Norden von Skjervoy befindet sich eine zierliche Insel, die „die Vogelinsel“ genannt wird.
In Nähe zur „Vogelinsel“ ist es selten tiefer als 30 Meter, jedoch zwischen Skjervoy und „der Vogelinsel“ ist es durchschnittlich 80-90 Meter tief.
Im Süden von Skjervoy befindet sich eine Brücke, um die es zwischen 10 und 50 Meter tief ist. Man ist gut vor Winden aus Nord, Nord-West und Nord-Ost geschützt, sodass man an diesem Punkt meistens angenehm fischen kann.
Die Wege sind in der Regel kurz. Selten müssen wir weiter als 20 Minuten fahren um zu den markanten Stellen zu kommen.
Plateaus verschiedenster Tiefen, Abbruchkanten die beispielsweise von 400 auf 30 Meter ansteigen gibt es zu genüge.
Ich habe die ganze Zeit mit Gummifisch geangelt, Papi ist nach kurzer Zeit auch zu dieser äußerst fängigen Methode übergegangen.
Die Temperaturen lagen zwischen 7 und 12°C. Ich finde solche Temperaturen angenehmer als dieses schwüle und drückende Wetter.
Die Anlage
Es gibt in dem „Skjervoy Fiskecamp“ acht gemütliche Norweger Hütten und drei Appartements.
Die Auswahl der Boote ist aber auch nicht ganz ohne. Insgesamt gibt es vier verschiedene Bootstypen, die alle ihre Vor- und Nachteile haben.
Wir haben dieses Jahr ein GFK Boot mit einem 40 PS Außenborder genommen.
Des weiteren hat man die Auswahl zwischen einem weiterem GFK Boot, mehreren Alubooten und den Luxuskarossen, den Arvor Booten mit Kajüte.
Außer den feinen Booten hat die Anlage noch mehr zu bieten.
Überdachter Filetierplatz, eigene Schließfächer für Bootsbenzin, Kühlraum und ein Trocknungsraum sind in der Anlage zu finden.
Anreise, Dienstag 5.August 2008
Um 10:30 Uhr betreten wir auf dem Hamburger Flughafen eine kleine Maschine, die uns innerhalb von einer Stunde nach Oslo bringt.
In Oslo haben wir drei Stunden Aufenthalt, die wir mit Essen und Lesen schnell „rumkriegen“.
Um 16:20Uhr heben wir in Oslo ab und fliegen gen Tromsö. Um 17:20 Uhr betrete ich „tromsöerischen“ Boden.
Das Gepäck lässt wieder auf sich warten, ich werde schon wieder hibbelig. Ganz am Schluss kommen unsere sechs Gepäckstücke an.
Ein freundlicher Norweger, der uns zur Anlage nach Skjervoy fährt, hilft uns beim Einladen der Koffer und Rohre in den gelben Sprinter und wir düsen zu dritt Richtung Skjervoy.
Er erzählt uns, dass er eine Frau auf den Philippinen hat und jedes Jahr von Oktober bis Mai auf den Philippinen ist und von Juni bis September in Norwegen ist. Das ist ein Leben…
Wir machen auf halber Strecke eine kleine Pause. Wir befinden uns am letzen Zipfel des bekannten Fjordes Lyngen und genießen den hammer Sonnenuntergang.
Um 22:30 Uhr kommen wir an der Anlage an. Hier stellt sich auf her raus, dass eine Fehlbuchung vorliegt. Das Appartement, was wir gebucht haben ist leider schon belegt.
Wir müssen also auf eine Hütte ausweichen, die eigentlich auf 4-6 Personen ausgelegt ist.
Naja, auf jeden Fall haben wir Platz genug.
Uns wird noch an diesem Abend unser Boot zugeteilt und wir bekommen unsere Schwimmwesten.
Ich mach unsere Ruten für den nächsten Tag noch fertig und lege die Anziehklamotten bereit, sodass ich um Mitternacht ins Bett falle.
Mittwoch, 6. August 2008
Es ist 9:30 Uhr, ich schleppe ich aus der Koje und mache mich fertig zum Fischen.
Papi war vorher schon fertig, sodass wir relativ zügig auf das Wasser kommen.
Als erstes Ziel suchen wir uns ein Plateau, 2sm Nord-Östlich von Skjeroy aus.
Es wird „Langskallen“ genannt und ist vielen ein Begriff. Auf der Spitze des Plateaus ist es 35 Meter tief, um das Plateau beträgt die Tiefe 50-60 Meter.
Ich fische mit einer Pilkrute, die am besten mit 100 Gramm ausgelastet ist, und vom Rückrat auf Ostseedorsche ausgelegt ist. An der Rute hängt eine Shimano Stradic 6000FB, die mit 0,16 mm Geflochtener bespult ist. Das Vorfach besteht an dieser Rute aus 0,50mm, welches 22 Kilogramm trägt.
Die erste Viertelstunde kommt gar nichts. Ich fischte am Grund sowie bis zu 10 Meter Übergrund.
Auf einmal, wie aus dem Nichts bekomme ich einen guten Biss, 5 Meter über Grund auf meinen Gummifisch. Der Fisch geht bis zum Grund runter und lässt sich erstmal nicht vom Grund großartig wegbringen.
Nach drei Minuten habe ich den Fisch bis ins Mittelwasser hochgepumt, doch das fand er gar nicht lustig. Und zack war er wieder am Grund. Nach dieser Flucht gibt er auf und lässt sich wie ein nasser Sack hochpumpen. Es stellte sich her raus, dass ein schlank ab gewachsener Freiwasserdorsch von 18 Pfund und 1,14 Meter meinen 15cm Gummifisch inhaliert hat. Juhu, das ist doch mal ein Auftakt. Wir freuen uns wie die Schneekönige.
Auf dem Langskallenplateau fangen wir noch 3 Dorsche zwischen 6 und 8 Pfund und versetzen das Boot erneut.
Ich schlage eine „Zunge“ vor, die etwa eine Seemeile südlich vom Langskallenplateau entfernt ist.
Mit Zunge meine ich, dass ein flacher Bereich wie eine Zunge ins Tiefe hineinragt.
Angekommen und sofort Anzeige auf dem Farbecholot.
Papi überlegt, ob er einen Pilker in den Karabiner einhängt, oder sich auch ein Gummifisch drantüddelt.
Ich überlege nicht lange und schon saust der Kopytor der Größe 5 am 80 Gramm Bleichkopf in 40 Meter tiefe. Am Grund angekommen mache ich drei Pilkbewegungen und kurbel cirka 5 Meter hoch.
Ich halte den Gummifisch nur in der Abdrift und keine fünf Sekunden später knallt es in der Rute, wie ich es noch nie erlebt habe.
Die 100 Gramm Rute ist am Anschlag, die Bremse der Stradic singt ihr Lied und Papi kurbelt sicherhaltshalber hoch.
Die Rute steht so unter Spannung das sie leicht zu knirschen anfängt. Der Fisch zieht immer noch Schnur von der Rolle und das in einer Geschwindigkeit wie nie zuvor.
Der Fisch fängt an mit mir zu spielen schwimmt ums das Boot rum, ich habe große Mühe, hinterher zu kommen. Wenn er stehenbleibt kommt er 2 Meter mit und nimmt sich danach wieder 10 meter Schnur von der Rolle.
Ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Da er lässt sich 10 Meter hochpumpen, aber wie sollte es auch anders sein, er macht kurzen Prozess und knallt Richtung Grund.
Ich rechne bereichts fest mit einem Butt, da die Fluchten so extrem Schnell und kraftvoll sind.
Ich habe den Fisch zum siebten Mal im Mittelwasser, und es passiert das gleiche wie die anderen sechs Male. Er knallt ohne Kompromisse gen Grund. Es gab kein Halten mehr.
So, beim achten Mal bekam ich den Fisch auf cirka 10 Meter unter der Oberfläche und ersetzt schon wieder zu einer Flucht an. Diese Flucht beträgt aber nur 10 Meter… ok er wird langsam müde.
Ich drille bereits 15 Minuten und langsam werde ich ungeduldig. Ist es nun ein Butt oder nicht? Was kann es sonst sein? Hoffentlich verliere ich ihn nicht, ohne die Gewissheit was es war.
Da, gleich muss er oben sein, noch vielleicht acht Meter… da zeichnet sich etwas im Wasser ab, wovon ich ihn meinen verrücktesten Träumen nicht geträumt hätte.
Ein Dorsch in den Ausmaßen eines halben Schweinswales.
Papi hält meine Rute fest und ich gaffe der Dorsch. Das Gaff wirkt im Verhältnis zum Dorsch gar lächerlich doch ich schaffe es mit aller Kraft den Dorsch über die Reling zu bugsieren.
Der Dorsch spuckt mir einen Seelachs vor die Füße, die manch ein Angler für sich zum Verzehr mit nehmen. Der Seelachs mag so um und bei zwei bis drei Pfund gehabt haben.
Dann klatscht der Körper auf den Boden des Bootes. RUUMPS. Ich begreife nicht, was da gerade im Boot gelandet ist, doch Papi realisiert das Geschehnis.
Wir schätzen den Dorsch auf 20-25 Kilo…Ich bekomme ihn nicht komplett hochgehoben, so schwer ist er…
Erstmal in Hafen…da haben wir eine Wage, die über 22 Kilo hinaus geht.
Bei der Ankunft stehen zwei Betreuer des Camps und zwei Engländer am Steg und bekommen ganz große Augen.
Wir legen am Steg an und ich holt erstmal eine große Kiste für den Dorsch.
Beim Wiegen stellt sich her raus, das der Dorsch satte 60 Pfund auf die Waage bringt und das alles bei 1,40m.
Laut Aussage eines Betreuers ist das der größte Dorsch, der jemals in der Anlage an die Waage gehängt wurde.
Das Filetieren war kein richtiges Filetieren, es war eher ein Kampf. Ich hab alle Mühe den Fisch von einer auf die andere Seite zu drehen.
Naja, Schluss endlich habe ich es doch hinbekommen.
Nachdem ich alle Fische filetiert habe, ruhen wir uns erst einmal zwei Stunden aus, essen etwas und machen uns für eine neue Ausfahrt bereit.
Der Wind ist deutlich aufgefrischt, sodass wir im geschützten Bereich der Insel fischen.
Wir fangen mehrere kleine Dorsche und Papi erwischt sogar einen äußerst winziges Exemplar.
Papi muss mal wieder telefonieren und legt einfach die Rute hin und lässt den Pilker über Grund schleifen.
Auf einmal biegt sich seine Rute gewaltig und ich muss mich beeilen, damit ich sie noch zu fassen bekomme. Papi muss ja telefonieren.
Also darf ich den Fisch drillen. Erst ging es, doch auf einmal im Mittelwasser wird der Gegendruck deutlich stärker. Ich habe keine Ahnung was uns erwartet. Vielleicht ein Dorsch der sein Maul weit aufgemacht hat… nein, heute ist unser Glückstag. Es eröffnet sich ein hässlicher aber auch beglückender Anblick.
Ein Seeteufel oder auch Anglerfisch genannt, wälzt sich an der Oberfläche. Papi telefoniert immer noch. Der Fisch wird gegafft und ins Boot gehoben. Ohhman ist der hässlich…aber lecker.
Beim Filetieren stehe ich vor einem großen Rätsel. Wie soll ich dieses Tier bitte filetieren?
Einfach mal drauflos geschnitten und sogar ziemlich viel Filet bekommen. 2 Kilo Seeteufelfilet…40 €?!
Müde aber wirklich hochzufrieden fallen wir um 23:00 Uhr ins Bett.
Donnerstag, 7. August 2008
Wir stehen wieder um 9:00 Uhr auf, sodass wir nach Frühstück und Morgenwäsche um 10:00 Uhr auf dem Wasser sind.
Der Wind von gestern Abend hat angehalten wir haben immer noch ganz gut Welle.
Wir suchen uns wieder das Langskallenplateau aus, wo wir nach cirka 10 Minuten Fahrt ankommen.
Ein paar „Durchschnittsdorsche“ von 6-8 Pfund kommen ins Boot. Klasse Kämpfer an der leichten Rute.
Der Wind wir immer mehr, sodass wir auf ein Plateau genau vor der Hafeneinfahrt fahren.
Auf der Spitze des Plateaus ist es 14 Meter tief.
Dieses Plateau liegt meinem Vater gar. Ein Dorsch nach dem anderen findet sein Gummi zum Anbeißen lecker.
Mein Gummi wurde aber auch nicht verschont.
Danach kommen noch ein paar Dorsche und wir fahren erstmal in den Hafen.
Drei Stunden ausruhen und dann geht es wieder raus.
Der Wind ist so stark geworden, dass wir selbst in dem Bereich vor der Anlage nicht so gut fischen können.
Wir fahren in Richtung der Brücke. Auf den Weg dahin probieren wir etwas aus.
Wir schleppen bei einer Geschwindigkeit von 2,0 Knoten einen tieftauchenden Wobbler(„Rapala Deep Tail Dancer“) hinter dem Boot her.
Wir schleppen genau an einer 10 Meter Kante entlang und lange bleibt der Wobbler nicht unbeachtet. Ein paar Dorsche von 3-6 Pfund beißen. Hier funktioniert wirklich fast alles!
Als wir bei der Brücke ankommen fahren wir auf 30 Meter. Nach kurzer Zeit bekomme ich im Mittelwasser einen guten Biss.
Der Fisch nimmt gut Schnur und stellt sich richtig in die Strömung. Es stellt sich wenig später her raus das ein 10 Pfündiger Dorsch sich den Gummifisch reingezogen hat.
Von der Größe fang ich noch einen anderen und danach kommt komischer Weise garnichts mehr.
Wir fahren zurück in den Hafen und genießen einen schönen Abend und fallen wieder müde ins Bett.
Freitag, 8. August 2008
Heute Morgen ist schon etwas komisch. Ich wache selbstständig auf und komme ohne Aufforderung aus meinem Bett hinaus.
Der Wind ist weniger geworden. Wir versuchen es wieder auf dem Langskallenplateau. Hier habe ich nur einen Biss im Mittelwasser, sonst kommt nichts.
Wir fahren in Richtung der Vogelinsel. Hier beißt auch nichts. Ich bekomme schon langsam schlechte Laune. Kein Fisch im Boot, was sollen wir bloß noch machen?!
Ein Bereich, in dem in den letzten zwei Tagen mehrere Heilbutte gefangen wurden versuchen wir es auch. Hier geht auch nichts.
Mit nicht ganz so guter Laune fahren wir auf das Plateau in der Nähe vom Hafen. Papi fängt nur einen Dorsch von 5 Pfund, sonst geht hier auch nichts.
Was ist das? So schlecht war das noch nie. Wir haben so viel ausprobiert aber es kam nichts wirklich Zählbares dabei rum.
Naja, erstmal die Pflichten erfüllen. Auf geht’s zur Post und ein paar Postkarten werden Richtung Tyskland verschickt. Wenn wir schon nichts fangen muss man halt Postkarten schreiben.
Nach 2 Stunden ausruhen zieht es uns wieder Richtung Wasser. Der Wind ist mehr geworden, sodass wir gezwungen sind im geschützten Bereich um die Brücke zu fischen.
Papi fährt die erste Stelle an. Normalerweise beginnen wir immer bei cirka 20 Meter und lassen uns ins Tiefe treiben.
Doch nicht dieses Mal. Papi fährt auf die 10 Meter Linie und wir treiben Richtung 20 Meter.
Ich fische 5 Meter über Grund mit meinem Gummifisch und als wir 15 Meter Wasser unterm Boot haben bekomme ich einen kräftigen Biss. Der Fisch geht ohne Kompromisse gen Grund.
Dort verweilt er ein wenig, biss er anfängt um das Boot zu schwimmen. Hui hui hui, was haben wir dieses mal erwischt?
Nach 5 Minuten zeichnet sich eine Dorsch ungewöhnliche Silhouette im Wasser ab. Schnell geschaltet, das ist ein Butt!!
Ok, Bremse auf, der geht bestimmt noch mal runter zum Grund.
Kaum habe ich die Bremse gelöst, singt die Stradic erneut ihr Lied. Ach, was ein schönes Geräusch.
Der Butt geht nochmal bis zum Grund runter, lässt sich dann aber bis zur Oberfläche hochpumpen.
Der erste Landungsversuch geht schief. Der Butt schüttelt sich vom Gaffhaken runter und setzt erneut zu einer Flucht an.
Diese Flucht ist allerdings nicht so lang, sodass ich den Butt schnell in Gaffnähe bekomme.
Der zweit Versuch gelingt schließlich und Papi und Ich freuen uns über einen knapp 10 Pfündigen Heilbutt.
Papi will wieder versetzten und fährt die gleiche Drift nochmal an.
Genau an der selben Stelle wie zuvor bekomme ich erneut einen Biss. Der Fisch geht wieder Richtung Grund. Papis Erkenntnis; „Genau hier hat eben der Butt gebissen, das ist noch einer“…
Er soll recht behalten. Wenig später erscheint unter dem Boot ein kleiner Butt.
Ohne viel Theater lässt er sich ins Boot hieven. Ich hake ihn behutsam ab und setzte ihn zurück in sein Element.
Er mag knapp Maß, also 60cm gehabt haben.
Sonst läuft an der Stelle nichts und wir fahren zurück in den Hafen.
Der Tag war echt komisch. Wir haben mehr Heilbutts als maßige Dorsche gefangen..
Samstag, 9. August 2008
Wir stehen um 9:00 Uhr auf und machen uns fertig.
Das Wetter lädt heute Vormittag zum Fischen ein. Leicht bedeckt, kaum Wind, eigentlich ganzschön „fischig“.
Naja, wir erstmal raus, auf unser Langskallenplateau. Hier läuft garnichts.
Wir versuchen es auf den verschiedensten Ecken, doch es will einfach kein Fisch über 50cm unsere Pilker bzw. Gummifische nehmen.
Etwas enttäuscht fahren wir um 14 Uhr zurück in den Hafen um erst einmal etwas zu essen und uns auszuruhen.
Von den anderen Anglern erfahren wir, dass wir nicht die einzigen sind, die so schlecht gefangen haben. Alle Boote haben wenig bis gar nichts gefangen.
Nach der Pause geht es wieder auf das Meer. Wir wollen eine Stelle nördlich von Skjervoy anfahren, doch die aufgewühlte See streicht uns diese Idee von unserem Plan.
Naja, müssen wir wieder zur Brücke. An der Brücke fangen wir ein paar Dorsche der 4 Pfund klasse und ein paar Seelachse. Doch so richtig toll ist das nicht.
Auf dem Rückweg von der Brücke zum Hafen schleppen wir. Einzig ein Miniseelachs, der kleiner war als der Wobbler und einen 5 Pfund Dorsch vergreifen sich an dem Köder.
Man, man, man was ist bloß die letzten beiden Tage. Aber wir sind nicht die einzigen. Alle Boote fangen schlecht…
Sonntag, 10. August 2008
Heute haben wir wieder Kaiserwetter. Zu dem wenigen Wind kommt noch Sonnenschein hinzu.
Wir fahren direkt zu einer Stelle, die „die Heilbuttbucht“ genannt wird.
Nach kurzer Zeit stellt sich aber her raus, der Name heute nicht ganz passend ist. Wir fangen sehr viele Dorsche und Seelachse der 4-6 Pfund Klasse.
Wir versetzen erneut. Beim Versetzen ins 50 Meter Wasser, finde ich ein kleines Plateau, welches auf der Seekarte und auf dem Kartenplotter nicht eingezeichnet ist. Es geht von 50 auf 40 Meter.
Nach kurzer Zeit bekomme ich einen Biss in cirka 30 Meter Wassertiefe.
Nach 5 Minütigen Drill kommt ein cirka 15 Pfund Dorsch an die Oberfläche.
Er hat sich den Gummifisch fast bis zum Hintern reingezogen. Nach schnellem Foto und schonendem Hakenlösen setze ich den Dorsch wieder zurück. Filets haben wir wahrlich genug.
Danach kommt nichts Nennenswertes mehr aus dem Wasser, sodass wir ein Plateau drei Seemeilen vor der Küste anfahren.
Es kommt 10 Minuten lang gar nichts. Auf einmal habe ich schon wieder einen Biss im Mittelwasser.
Der Fisch geht bis zum Grund runter und lässt sich dann wie ein nasser Sack hochpumpen.
Es ist schon wieder ein Dorsch von cirka 15 Pfund. Ich setze auch diesen Dorsch zurück.
Danach kommt nichts mehr, sodass wir zurück zur Anlage fahren.
Wir kommen um 14:30 Uhr im Hafen an, und ich verabrede mich mit zwei Anglern aus Frankfurt für eine Nachtausfahrt.
Um 16:30 Uhr geht es wieder raus. Papi kann sich mal ausruhen und die Füße hochlegen.
Wir angeln sehr tief, 80-110 Meter. Einige Dorsche bis 15 Pfund fanden unsere 20-23 Centimeter Gummifische zum fressen gerne.
Gefischt haben wir diese wirklich großen Gummis am Giant Jighead. Hat echt gut funktioniert, haben keine Fische verloren und die Bissausbeute war auch sehr hoch.
Aber ich geh mal lieber nicht weiter auf den Köder ein, sonst meckert Karsten, dass ich gut über die „Konkurrenz“ rede. :insider:
Wir kommen um 1:30 Uhr wieder in den Hafen, sodass ich um 2:00 Uhr ins Bett falle.
Montag, 11. August 2008
Der letzte Tag steht an. Wir haben genau wie gestern astreines Wetter. Einzig die Fische wollen heute nicht so richtig mitspielen.
Papi erwischt sehr viele mittlere Seelachse, einzig ein 4 Pfund Dorsch fand meinen Gummifisch lecker.
Naja, wir müssen noch ein paar Sachen einkaufen, also in den Hafen und Trinken und Aufschnitt besorgt.
Danach zieht es uns sofort wieder aus dem Wasser. Doch als wir gerade raus wollten, fängt es an zu regnen. Wir warten den Schauer ab und dann geht’s los. Auf halber Strecke zur Vogelstunde gibt es ein kleines Plateau. Wir versuchen es da und Papi fängt einen Dorsch und einen Rotbarsch.
Es scheint so, dass Papi es auf die außergewöhnlichen Fische abgesehen hat.
Kurze Zeit nach dem Rotbarsch zieht ein Unwetter auf. Der Wind frischt um 3-4 Windstärke auf und es regnet in Strömen. Wir machen lieber einen Abgang, das wird uns zu riskant.
Ab in die Anlage und Sachen packen.
Nach einer Stunde sind wir fertig und können in Ruhe lecker Dorsch essen.
Abreise, Dienstag 12. August 2008
Heute geht es zurück nach Hamburg. Ein feiner Urlaub geht zu Ende, der ja einige, pfündige Überraschungen gebracht hat.
Um 4:00 Uhr stehen wir auf und um 4:50Uhr fahren wir wieder mit dem gelben Sprinter nach Tromsö.
Von Tromsö aus fliegen wir nach Oslo, wo wir eine Stunde Aufenthalt haben.
Um 13:25 Uhr verlassen wir norwegischen Boden und fliegen zurück ins schöne Hamburg.
In Hamburg landen wir um 14:45 Uhr und bereits um 15:05 Uhr halten wir unsere sechs Gepäckstücke heil und verschloßen in Händen.
Hui, hat alles geklappt. Und somit ging ein wunderschöner Urlaub zu Ende.
Papi will auch noch was dazu beitragen:
Nach 2006 und 2007 haben Junior und Senior Knothe jetzt zum dritten Mal diese Abenteuerreise unternommen. Wir hatten diesmal besonders viel Glück (An-und Abreise, Unterkunft, Boot, Wetter ) und Sebastian hat sich auch diesmal wieder durch großes Können ausgezeichnet.
Als Vater ist man schon sehr stolz, wenn man sieht mit welcher Begeisterung er bei der Sache ist. Von der Angeltechnik her ist er sowieso schon Spitze und bringt mir als „Laien“ immer eine ganze Menge bei. Er ist einfach für das Wasser geboren und glücklich, wenn ihm Salzwaser um die Nase weht. Ich hoffe, dass er vielleicht auch beruflich einen Weg in diese Richtung findet
Sein 60-Pfund-Dorsch und seine Heilbutts waren natürlich über Tage das Gesprächsthema in der Anlage. Aber auch mir hat das Angeln auf den Fjorden sehr viel Spaß gemacht und der Anblick der schneebedeckten Berge, der auftauchenden Schweinswale und das Gefühl einen „Biss“ zu haben ist schon etwas Besonderes.
Sebastian war für das technische Equipment (Boot, Ruten, Pilker usw.) verantwortlich, während ich mich um Küche, Appartement, Finanzen usw. gekümmert habe. Diese Arbeitsteilung ist für uns beide sehr vorteilhaft gewesen.
Der gemeinsame Urlaub war wunderbar und vielleicht fange ich ja im nächsten Jahr meinen ersten Heilbutt? (Hinweis für Junior >> …ist noch keine Zusage!!)