22./23.02.2010 Anreise und erster Tag
Am 22.02. sind wir auf den Lofoten angekommen. Es lief Alles problemlos … die Anreise von Berlin über Schweden war unproblematisch, es lag zwar meist Schnee auf der Überholspur, aber der war pulverig und unkritisch … der Staubschnee nahm einem nur die Sicht.
Wir machten wieder Rast auf den Campingplatz bei Didi und Silvi in Kornsjögarden, den wir nach knapp 14h erreicht haben. Die Nacht war mit -27,5°C eine der Kältesten die ich je erlebt habe. Um 05:00 Uhr ging es weiter …. die E4 bis Töre war gar kein Problem und wir kamen im Schnitt mit gut 100 km/h durch …. die E10 wurde dann im “schneeiger” war aber gut zu fahren. Ab Kiruna fast durchgehend Schnee aber es ließ sich gut fahren … bis Riskgränsen. Die Grenze selbst war noch ok, aber ein Schneesturm ging los … die Strecke war aber offen, kein Kolonnekjöring, trotzdem haben wir sicherheitshalber Ketten angelegt, das war auch gut, denn ein LKW blieb in einer Schneewehe hängen und kam nicht mehr weiter … also mussten wir uns durch die Schneewehe kämpfen – auch der Rest der Strecke bis nach unten war sehr glatt, also Tempomat auf 30km/h und bis nach unten rollen lassen … Ketten runter und weiter … bis nach Evenes waren die Spuren so, dass man immer irgendwie auf Asphalt fahren konnte, dann auf den Lofoten kam wieder viel Schnee dazu, so dass man das Eis nicht mehr gesehen hat … also waren ein paar Norweger von mir sehr genervt – ich bin halt mit 60-70 vor denen her gefahren …
Knurri selbst und unsere Gäste sind gemütlich mit dem Flieger angereist und waren dann nach knapp 7 h in Evenes und mit einem Mietwagen knapp 4h später in der Anlage in Ballstad.
Am nächsten Morgen haben wir die Boote in Empfang genommen und waren bei Schnee und sehr viel Wind ein paar Stunden draußen … wirklich Spaß hat es nicht gemacht, aber die Boote wurden getestet und die ersten Pilker schon gebadet und die ersten beiden (!!) Dorsche kamen an Bord. Leider reicht dies noch nicht für eine Mahlzeit, deshalb freuen wir uns sehr, dass das Wetter sehr viel besser werden soll … dann werden die Karten neu gemischt … heute Abend sitzen wir gemütlich im Pub und lassen es uns gut gehen …
24.02.2010 Schnee, Schnee, Schnee
Der Wetterbericht hatte im Prinzip recht … leider hat er sich um ein paar Stunden vertan, denn es klarte nicht gegen Mittag auf, sondern erst ab 15:00 Uhr. Draußen auf dem Vestfjord war aber noch so viel Dühnung, dass es sich nicht mehr gelohnt hat hinaus zu fahren. Also haben wir den Tag damit verbracht einzukaufen, zu essen, Mittagschlaf zu halten und nun sind wir dabei die Alkoholvorräte zu verringern. Aber der Wind ist abgeflaut, es sind keine Schneewolken mehr zu sehen und so scheinen die Bedingungen für morgen früh gut zu sein …
Bestimmt 1 Meter Neuschnee in den letzten beiden Tagen …
Knurri schippt das Boot leer …
Bernd und Fabi
Einkaufen gehen ist das Tagesevent in Ballstad
Bernd gibt nicht auf …
Die eingeschneiten Boote …
Schneeräumen auf norwegisch.
Bernd ist der Härteste ….
25.02.2010 Wetterwechsel im Stundentakt
Heute versprach ein wirklich guter Tag zu werden und im Prinzip wurde er dies auch … wir starteten gegen 09:00 Uhr und fuhren ins schöne Wetter … ums Eck dann wehte uns schon der Schnee entgegen, ein Stopp der nur grade maßige Fische brachte wurde deshalb frühzeitig wieder abgebrochen. Da im flachen Wasser nichts zu finden war, ging es dann in Richtung 100-Meter-Linie … hier waren auch eine ganze Reihe an Fischerbooten dabei Leinen auszulegen. Leider war aber kein Schwarm zu finden, so kamen nur einige wenige Fische ins Boot. Gegen 12:00 Uhr fuhren wir für einen kurzen Stopp in den Hafen und danach sofort wieder raus. Diesmal fuhr unser Boot in die andere Richtung und nahm sich eine viel-versprechende Stelle vor. Hier fanden wir dann auch große Schwärme mit 50iger Seelachsen unter denen dann auch ein paar größere Brocken lauerten … so war die erste Drift auch sehr erfolgreich …. drei Köder wurden ins Wasser gelassen und sofort waren drei Ruten krumm. Leider war die Drift aber so schnell, dass wir den Schwarm schon wieder verloren hatten, als endlich alle Fische im Boot waren. Also umsetzen und noch einmal von vorn … und wieder das gleiche Spiel. Zwischenzeitlich wurde das Wetter wirklich unangenehm: Es kam kalter Nordwind auf, es fiel wieder jede Menge Schnee und die Wellen wurden recht hoch … kein Problem für die großen Arvor-Boote. Ein ordentliches Angeln war aber leider nicht mehr möglich, weshalb wir uns dann gegen 15:30 Uhr wieder auf den Rückweg machten. Unser zweites Boot machte den Nappstraumen unsicher, dort war tolles Wetter … Sonne und Ententeich (Hallo Frank!!!) Es kamen aber bis auf ein paar kleine Dorsche keine Fische an Bord, obwohl entsprechende Echos auf dem Bildschirm deren Anwesenheit anzeigten. 
Also hatten wir heute Sonne, Ententeich, Schnee, Hagel und Sturm und im Moment ist es traumhaft ruhig … auch die Bedenken, dass es noch zu dunkel wäre haben sich nicht bestätigt: Morgens ist es ab ca. 07:00 Uhr hell und erst nach 18:00 Uhr ist es wirklich dunkel, was aber für uns kein Problem ist.
Am Abend gab es dann wieder Fisch, diesmal hatten wir uns Thailändisch von Gudrun gewünscht und es war wieder perfekt … frischer als hier kann man Fisch nicht genießen!
Arvor 230 in Fahrt … hinten links sitze ich.
Arvor 230 … die geht richtig gut ab!!
Gudi beim Angeln …
Bernd mit zwei Küchendorschen
Dirk macht ein Nickerchen … die Tür rechts führt ins eigene Klo!!!
26.02.2010 Kaiserwetter und die Butte voll Fisch …
Heute hatten wir absolutes Kaiserwetter, die Sonne stand am Himmel und strahlte was das Zeug hielt und kein Schnee-Wölkchen war weit und breit zu entdecken … nur harmlose kleine Wolken hingen malerisch an dem ein oder anderen Berggipfel fest, den Rest hatte der starke Wind über Nacht weggeschoben. Entsprechend aufgewühlt war der Vestfjord am Morgen und auf den ersten Driften wurden wir ziemlich durchgeschaukelt – dies wurde aber sofort mit einem 10-kg-Dorsch belohnt … gefangen hatten wir dort, wo wir schon am Vortag erfolgreich waren, am Grimsskallen waren neben dem großen Dorsch dann auch noch ein paar schöne Küchendorsche zu verhaften. Gudrun hatte zwischenzeitlich einen absoluten Hammerbiss. Der Fisch hat zwei Mal geschlagen und saß dann fest … als Ralf die Rute übernahm bestätigte er den Fisch, als er ihm dann aber zeigen wollte wer hier der Boß ist, brach die Rute mit einem unangenehmen Krachen. Als er sich dann gefasst hat war der Fisch weg und am der kaputten Rute ließ sich der Pilker einkurbeln. Irgendwann war dann nicht mehr so viel los und wir fuhren in die Einfahrt zum Nappstraumen, hier konnten wir wieder einige gute Küchendorsche ins Boot holen. Die letzte Stunde wollten wir dann wieder auf der 100-Meter-Linie verbringen, doch leider verabschiedete sich hier noch eine Montage und keiner hatte mehr Lust zu basteln … also fuhren wir schon sehr zeitig in den Hafen. Gegen 16:00 Uhr waren wir im Hafen und hatten eine ganze Butte voll zu filetieren, was dann etwa 10kg leckeres Filet für die Gefrierbox ergab.
Auch das zweite Boot blieb nicht Schneider und hatte einige leckere Dorsche an Bord – auch wenn hier die Kracher nicht dabei waren.
Morgen soll es genau so schön werden wie heute … also geht es weiter – wir werden berichten.
10-kg-Dorsch
Das zweite Arvor beim Angeln
Blick auf den Lofoten-Rorbu
27.02.2010 Schneegestöber und die Butten voll …
Eigentlich hatten wir ja Kaiserwetter erwartet, es kam etwas anders … heute morgen lagen mind. 20cm Neuschnee und das Schneegestöber schien kein Ende zu nehmen. Trotzdem ging es gegen 07:00 Uhr raus auf den Fjord. Erst fuhren wir wieder die 100-Meter-Linie an, wo wir gestern einige Berufsfischer beobachtet hatten, leider war da aber nichts zu holen … also fuhren wir wieder in den Nappstraumen. Hier lief es dann wie am Schnürchen … ein Fisch nach dem anderen kam ins Boot, darunter auch einige richtig gute Fische – sowie ein kleiner 60cm-Heilbutt. Es lief so gut, dass wir schon gegen 13:30 Uhr mit voller Butte wieder zurück in den Hafen fuhren.
Auf dem zweiten Boot war es Ähnlich … erst wenig und dann waren die Butten recht schnell voll. Zwischendurch konnte Bernd seinen persönlichen Rekord mit einem 32Pfd-Dorsch verbessern. Jedenfalls waren Alle sehr zufrieden mit dem Tag … für morgen ist wieder Sonne und Kaiserwetter angesagt … schauen wir mal was kommt.
Jedenfalls sind wir Alle mittlerweile sehr zufrieden mit dem Urlaub und dem Revier … es ist sehr gemütlich abends am Feuer im Restaurant zu sitzen, die uralten Rorbur sind gemütlich, die Boote sicher und durch nichts zu erschüttern und so langsam erschließen wir uns das Revier und werden langsam erfolgreich – schade, das morgen unser letzter Angeltag anbricht.
28.02.2010 Letzter Tag … Bigfish und Sonne
Heute morgen brach nun unser letzter Tag dieser Lofoten-Tour an. Um 06:30 Uhr klingelte der Wecker und ein brennend roter Horizont mit strahlend blauem Himmel erwartete uns. Nachdem wir gemütlich gefrühstückt hatten, ging es gegen 08:00 Uhr raus auf den Fjord, an die aus den letzten Tagen bekannten Stellen. Gleich die erste Drift brachte auch ein paar sehr schöne Fische. Die zweite dann gleich wieder einen Fisch der 10kg-Klasse. Fast gleichzeitig wurde auf dem zweiten Boot von Dirk dann ein knapp 17kg schwerer Dorsch gefangen.
Gegen Mittag wurde der Wind dann unangenehm kalt und so verzogen wir uns in einen ruhigeren Teil des Fjordes, wo wir mit tollen Eindrücken und ein paar kleinen Fischen den Tag ausklingen ließen.
Insgesamt war es eine sehr schöne Tour mit tollen Eindrücken, die wir so lange nicht vergessen werden. Wir planen auch schon für das nächste Jahr … so wie es aussieht wird die Tour im Winter auf die Lofoten zu einem festen Termin in unserem Tourkalender.
Den Abend lassen wir wieder im Restaurant bei unseren Gastgebern ausklingen … wir haben uns ein typisch norwegisches Abendessen gewünscht … ich werde berichten.
Hier noch ein paar letzte Fotos aus dem Flieger:
Fazit:
Dies war eine ganz besondere Tour mit tollen Eindrücken. Die Kälte war kein Problem und es ist im Februar auch lange genug hell. Wichtig sind umso mehr wirklich gute und zuverlässige Boote, denn das Wetter wechselt schnell. Alle Norweger sagten, dass selten so viel Schnee auf den Lofoten gefallen ist wie in diesem Jahr - dies können die meisten Deutschen ja auch sagen - trotzdem fand ich Norwegen in ganz weiß noch einmal schöner als sonst ... wer Norwegen liebt sollte einmal im tiefen Winter dort gewesen sein!!
Weitere Links:
Alle Liveberichte: http://blog.knurri.de
Fotos: Impressionen der Lofoten-Winter-Tour 2010
Video der ersten beiden Tage: http://blog.knurri.de/lofoten/angelvideo-lofoten-feb2010/
Bei Fragen, einfach fragen .... 
Viele Grüße,
Christian
http://blog.knurri.de/fotogalerie/lofoten-kremmervika-2010/
