So hier der versprochene Finnland Bericht. Wir waren vom 10.10.09 bis zum 15.10.09 vor Ort.
Zur Vorgeschichte: wir (drei Freunde, zwei Angler und ein Jäger) haben einfach mal darüber gesprochen, nach Finnland zu fahren, weil meine Familie dort ein Haus besitzt. Meine Mom ist von dort. Also gesagt – getan, einen Flug von Bremen nach Tampere hin und zurück für 18€ p.P. bei Ryanair gebucht und einen Mietwagen für 6 Tage in Finnland für ca.300€ . Das Problem ist das der Transport der Angel bei Ryanair teurer ist als der ganze Flug. Aber es gibt ja Reiseruten in einer guten Qualität wie z.B. die Speedmaster STC oder die Beastmaster AX STC Spinning aus dem Hause Shimano. die auch in einen Koffer passen, um so die äußerst hohen Extragebühren zu umgehen.
Mit der Angelerlaubnis in Finnland ist das ziemlich einfach, man kann mit einer Gesamtgebühr von 13€ dort auf Grund oder mit Pose angeln oder auch Spinnfischen. Es ist lediglich eine Überweisung an eine finnische Bank zu tätigen. Informationen findet ihr unter dieser Adresse http://www.finn-land.net/finnland-a/angeln.htm - für Fliegenfischer gibt es in der Region um Kotka einen guten Lachsfluss auch hierfür eine Adresse http://www.lohikeskuskotka.fi/index2.htm
Die Abreisezeit von Bremen war um 6.30Uhr Ankunft 9.30Uhr Ortszeit (die Uhr wurde eine Stunde vorgestellt).
Dann ca. 3 1/2 Stunden mit dem Auto in die Stadt Hamina ca. 150 km östlich von Helsinki am finnischen Meerbusen gelegen, um zwei Uhr nachmittags waren wir dann Vorort, haben unterwegs noch ein wenig eingekauft (was man halt so braucht, Bier und auch ein bisschen zu essen), außerdem mussten wir an einer Raststätte noch mal auf Klo aber wir sind dann doch lieber in den Wald gegangen, nachdem wir die Tür der Toilette geöffnet hatten und irgendwie ein ungutes Gefühl in der Magengegend bekamen.
Schnell noch ein kleines Mittagessen und ab zum Fluss, um zu versuchen, noch ein paar Hechte zu fangen. Unser Nachbar, ein alter einheimischer Fischer hat uns sein Ruderboot zur Verfügung gestellt, mit dem wir dann langsam flussabwärts gefahren sind. Der gewünschte Erfolg stellte sich nach kurzer Zeit ein und wir hatten die ersten Hechte mit einer leider etwas zu kleinen Größe aber nach einer Weile hatte mein Freund Marco den ersten Großen an der Rute: gute 90 cm und 4,1 kg - ging doch gut los für den Anfang. Abends, als wir zurück im Haus waren und den Fang versorgt hatten, haben wir uns erst einmal um unser eigenes Wohl gekümmert.
Am Zweiten Tag haben wir uns dann mittags in Richtung Wasser aufgemacht, um noch mal auf Hechte zu angeln. Rund zehn Ruderschläge und der Erste war gelandet.
Natürlich wieder Marco (Glück ist mit dem Fleißigen)! Die Hechte im oberen Bereich des Flusses standen sehr nah an der Seerosenkante, so dass man öfters mal einen Hänger im Schilf oder an den Seerosen hatte. Also Ruder wieder in die Hand und hin zum Hänger.
Marco machte sich einen Spaß und für mich einen Sport daraus und ließ mich regelmäßig rudern – Danke für das kostenlose Rückentraining! Größeres als der Steg war an diesem Tag nicht zu vermelden!
Am nächsten Tag sind wir vormittags ein bisschen in der Gegend herumgefahren, um die schöne Landschaft ein wenig zu genießen. An einer kleinen Brücke haben wir halt gemacht, um ein wenig zu angeln.
Ich habe es mit Drop Shot versucht und Marco auf Gummifisch. in ca. 10 Minuten habe ich 3 Barsche gefangen von 15 bis 25 cm. Danach ging nichts mehr, also wieder zurück zum Haus und ab ins Boot ein kleines Stück flussaufwärts fahren, aber auch da mit wenig Erfolg. An diesem Tag war nicht so viel zu holen, wir ruderten zurück und machten uns noch einen schönen Abend mit freundlicher Unterstützung von ein paar Bier und herrlich gebratenen Hechtfilezs mit Bratkartoffeln.
Am vierten Tag beschlossen wir, vormittags mit dem Auto in Richtung Meer zu fahren und von Land aus zu angeln, da wir kein taugliches Boot hatten um aufs Meer zu fahren. Es war ziemlich windig, so dass auch von Land aus kein vernünftiges angeln möglich war. Also schauten wir uns die Gegend an und versuchten an ein
paar Stellen unser Glück, es wollte aber nichts gelingen.
Nachmittags aufs Boot und flussabwärts wie die Tage davor auch. Aber dieser Tag sollte anders sein als die anderen. Wir ruderten ca. 1,5 km flussabwärts, da fingen plötzlich die Hechte an, zu beißen. Nicht die Großen sondern die Kleinen, aber in einer Anzahl, die nicht mehr normal war. Man kann fast sagen, dass jeder Wurf ein Treffer war. An einer Spinnrute mit 7-21 Gramm Wurfgewicht ein super Spaß! Die Hechte waren zwischen 25 und 50 cm. Der fängigste Köder war der Kopyto schwarz weis mit rotem Schwanz. An diesem Abend fingen wir ungefähr 40 Hechte, einige mit starken Bissspuren über den ganzen Körper - die Hoffnung auf einen Großen keimte in uns auf, aber es wurde langsam dunkel, so dass wir zurück mussten.
Am letzten Angeltag haben wir uns entschlossen, den ganzen Tag mit dem Boot auf dem Wasser zu verbringen, um die Hoffnungen auf den richtig Großen vielleicht doch noch erfüllen zu können. Wir fuhren wieder langsam den Fluss hinunter und angelten die vom Ufer nicht erreichbaren Stellen ab. Mit dem Erfolg, das ich einen Biss nicht verwerten konnte, da mir die Hauptschnur gleich beim Anbiss hinter dem Stahlvorfach abgebissen worden ist. Das war er wohl, der richtig Große. Aber wir hatten ja noch den ganzen Tag zur Verfügung. An der Stelle vom Vortag ging das Gleiche wieder ab, Hechte bis zum abwinken auf einer Strecke von ca. 700 Metern so dicht stehend, dass jeder dritte Wurf einen Hecht brachte. Es blieb bei den kleinen Hechten, aber der Spaßfaktor mit den zwar kleinen, aber doch sehr starken Kämpfern war nicht zu verachten.
Der Urlaub mit den Freunden, die Landschaft und der Spaß beim Angeln waren ein großes Stück Erholung vom tristen Alltag.
Wir hatten Glück mit dem Wetter, es regnete keinen Tag. In Finnland gibt es kein Mindestmass für Hechte. Wir haben in der gesamten Zeit von etwa 100 gefangenen nur drei Hechte zur eigenen Verwertung entnommen, ansonsten hielten wir uns an catch and release. Wenn ich überlege, dass man in Deutschland, um einen Hecht zu fangen, ca. zehnmal losgehen muss …
Dieses alles sind Gründe, die mich immer wieder zu einer solchen Fahrt treiben, auch wenn der ganz Große nicht gekommen ist, ist es ein wunderschönes Land mit Super-Angelmöglichkeiten im Bereich Süßwasser und auch unser Jägersmann hat seinen Hecht gefangen.
so ich hoffe es hat euch gefallen