So.. hier ist der versprochene Reisebericht von unserer Fahrt nach Tromsö, Insel Kvalöya-Sommaröy.
Broxtun wird unser neues Domizil hoch oben im Norden sein ( bei Interesse einfach mal en Link zu unserer Internetseite klicken http://www.come2norway.com/house/42 ) und ist im Privatbesitz .
Das Ferienhaus liegt direkt am Wasser in Sandneshamn in der Bogebukta, auf der Insel Kvalöya, ca. 40 KM von Tromsö entfernt. Nicht weit entfernt liegt die bekannte Insel Sommaröy.
Etwas weiter landeinwärts, praktisch einen Katzensprung mit dem Boot über den inneren Kattfjord entfernt, befindet sich das bekannte Angelcenter Lauklines mit einem sehr gut ausgestatteten Angelladen.
Haus Broxtun:
Wir waren für euch selbst vor Ort und haben ein schönes Angebot zusammengestellt. Zum Haus gehört ein nagelneues Pioner Multi mit Echolot - Kartenplotter, Brennholz, Bettwäsche und Endreinigung sind im Hauspreis inklusive.
Zudem wird der Transfer zum Flugplatz organisiert. Der Treibstoff für die Boote steht jeden Tag vor dem Haus bereit.
Ein Mitglied der Eigentümerfamilie, Kay, ist jederzeit für die Gäste da und wohnt in der Nähe des Ferienhauses.
Direkt nebenan wohnt Onkel Brox, ein pensionierter Seefahrer, der mit Begeisterung dem Fischfang in der Region nachgeht und immer gute Tipps geben kann.
Mit ihm können Tagestörns zu den wirklich besten Fanggründen der Region unternommen werden. Er ist im Besitz einer sehr gepflegten, seetauglichen Yacht mit 180 PS. Skipper Brox freut sich schon auf die ersten Angelgruppen, und den Beginn der Großdorschsaison von Februar bis Mai.
Man soll nicht meinen, dass es hier im um diese Jahreszeit dunkel ist.. wenn der Schnee die Landschaft bedeckt, ist es richtig schön hell und die Fischerei auf den ewig eisfreien Fjorden auf Kveite und co. geht los.
Übrigens.. die größte Kveite hatte hier im Gebiet um die 190 KG.
Aber auch im Sommer ist fischereilich gesehen richtig was los in der Region. Wenn im Frühjahr die Tage länger werden und es 24 Std. am Tag hell ist, hält es niemanden mehr in den Häusern, und die überaus gastfreundlichen Menschen hier treffen sich am Strand oder in der Natur.
Der Herbst bringt reichlich schöne Tage hervor und man kann den Indian Summer bewundern.
Doch sollte man sich nicht von der Stille täuschen lassen, denn der Spätherbst kann recht regnerisch und stürmisch einkehren. An schönen Tagen ist aber die Fischerei in den Fjorden und unter Land gut möglich, und die Kveite steht am liebsten im flachen Wasser über den Sandbänken.
Ausfahrten weiter hinaus sollten nur bei wirklich stabiler Wetterprognose erfolgen, da das Wetter sehr schnell umschlagen kann und heftige Stürme aus dem Nichts entstehen können.
Wir selbst hatten das letzte Woche erlebt.
Aber nun zum eigentlichen Reisebericht.......
Grund unserer Reise war die Inaugenscheinnahme unseres neuen Ferienhauses Broxtun. Da wir als eingefleischte Südnorwegenfans nicht wirklich vom Norden Ahnung haben und keinerlei Vorstellung hatten, wie es da oben im Norden so zugeht, war schnell ein Flieger gebucht und ab ging es mit der Norwegian Air von Hamburg nach Oslo.
Die Sicherheitskontrollen am Flughafen waren der Hammer, Flüssigkeiten über 100 Mill.., die nicht besonders verpackt waren, wurden eingesammelt und eine ausführliche Körpervisitation war normal.
Fliegen ist easy leicht.
20 KG Koffer, 10 KG Handgepäck plus Notebook, und das Rutenrohr frei... was will man mehr. Dazu besteht die Möglichkeit, nochmals 20 KG ( z. Beispiel Kühlbox) pro Person einzuchecken.
Der Flug verlief ohne besondere Zwischenfälle. Angsthasen, wie ich es einer bin, nehmen schön brav eine Pille ein.. und schon ist man innerhalb kürzester Zeit über Olso (ca. 1,45 Std).
Nach einem kurzen Aufenthalt, ohne nochmals das Gepäck einchecken zu müssen ( das wird durchgereicht ) geht es weiter in knapp 2 Std. Richtung Tromsö.
Es war stockduster, als wir landeten, aber schnell war ein Taxibus gefunden.. und der brachte uns erst einmal zum Rema 1000, Geld abheben und einkaufen. Die Fahrt kostete ca. 750 NOK.
Wir hatten zwei Übernachtungen im schönen Lauklines gebucht... sehr sauber und rein die Anlage. Nur leider waren die Boot schon aus dem Wasser und wir mussten bis zum Donnerstag warten, was aber nicht weiter schlimm war.
Mit dem Leihwagen der Anlage fuhren wir am Donnerstag Morgen gen Tromsö und liehen uns hier für kleines Geld ( 130 Euronen ) von der Sixt Vermietung für die nächsten Tage ein eigenes Fahrzeug aus. Oder war es doch Avis ??
Sightseen war angesagt, bei Regen und Sonnenschein im Wechsel.
Unglaublich, was in dieser nordischen Stadt für ein reges Treiben herrscht.
Reichlich Geschäfte und die nette TouristInfo wurden von uns besucht.
Wir wollten ja schließlich alles an Infos zusammenkramen, was man so bekommen kann.
Und so hatten wir rechtes Glück, dass an der TouristInfo eine nette Deutsche beschäftigt war, die uns mit Infos nur so überschüttete.
Ein UMTS Stick von Telenor musste her, eine Prepaid Karte.. alles ohne Wohnsitz in Norge möglich. Nun waren wir endlich wieder online…
Schnell zwei Kilo Reker zum naschen gekauft, und eine paar Bilder geschossen… ging es wieder zurück, am Rema vorbei, in Richtung Lauklines. Natürlich konnten wir es uns nicht verkneifen, das gute Makk Bier einzukaufen. Im übrigen ein echter Genuss, dieses nordische Bier.
Pünktlich um 17.00 h brachte Kay, der Bruder der Eigentümerin vom Broxtun, das nagelneue Multi zu Lauklines.
Das Gerödel war schnell zusammengestellt, den Floater und ne Weste an… und raus auf den fast windstillen Kattfjord.
Wir hielten uns an die Tipps von Andreas ( Lauklines ) und fuhren an der rechten Gebirgsseite bis zum kleinen Leuchtfeuer.
Hier fischten wir mit Südnorwegengedöns ( Speedys ) auf 40 Meter Wassertiefe und oh Wunder, ein Dorsch nach dem nächsten kam nach oben… und vorsichtig ( catch and release ) wurden die herrlich gefärbten Tiere wieder zurück ins eiskalte Nass befördert. Die Fische lagen alle um die 70 – 75 cm und waren schon recht kampfstark an unseren feinen Südnorge Speedpeitschen.
Als wir weiter zum Ufer kamen, ging ein Schellfisch nach dem nächsten an den Köder… und nach 45 Minuten hatten wir ca. 20 Fische gefangen.
Jawohl, wir waren hocherfreut und zufrieden und machten uns auf, zurück nach Lauklines.
Das hier der Tidenhub derart heftig ist, wussten wir bis dato nicht und so hatten wir rechte Schwierigkeiten, dass Boot im Freiwasser festzumachen.
So, schnell unter die Dusche und ab nach Tromsö… wir wollten ja schließlich das Paris des Nordens ( so wird es hier genannt ) auch am Abend kennen lernen.
Tromsö, das „Paris des Nordens“
Nicht umsonst hat Tromsö diesen Namen verdient.
Denn was diese Stadt zu bieten hat, sucht seines gleichen. Tagsüber einkaufen nach Herzenslust zu angemessenen Preisen und des Abends ein Schmelztiegel viele Nationen.
Neben zahlreichen Hotels, i denen sich Manager und Gruppen zu Meetings treffen, gibt es hier eine große Anzahl von Pubs und Kneipen. Eigentlich völlig untypisch für Norwegen.
Neben Lifemusik wird hier brandheiße Musik vom Plattenteller abgespielt und die DJ’s verstehen, wie sie das Nordfolk in Stimmung versetzen.
Scheinbar kostet hier der Alkohol nichts, denn was hier am Abend von den feiernden Massen vertilgt wird, ist atemberaubend.
Sonderbar, mir kam es so vor, als bereiten sich diese Menschen mit viel Stimmung auf die dunklen Monate vor. Und die Mode wird hier von den Damen getragen, als wenn es Hochsommer währe. Ich würde meinen, dass Tromsö den anderen europäischen Staaten 1-2 Jahre voraus ist.
Wir kehrten am Donnerstag Abend ins Reuters ein, eine sehr gepflegte Musikbar mit einer tollen Auswahl an Speisen und Getränken. Eben der Inn-Treff in Tromsö. Nachdem wir das sehr wohlschmeckende Makk Bier probiert hatten, ging die Post ab 23.00 h richtig ab und die Bar war knacke voll mit Studenten, Geschäftsleuten und Touristen.
Geraucht wird vor der Tür… erst hier konnte man mitbekommen, welch ein Trubel in der Straße herrschte… viele Kneipen, Inn-Bars und Restaurants.
Für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Die Öffnungszeiten ziehen sich bis in den frühen Morgen hin… eine richtige Sperrstunde scheint es hier oben im Norden nicht zu geben.
Jedenfalls fuhren wir am Freitag Morgen zurück zu Lauklines, machten unser Boot angelbereit und fuhren bei strahlendem Sonnenschein und fast windstille den Kattfjord hinaus bis zur Insel Sessöya. Vor Risöy suchten wir uns ein Plateau und fischten in 30 Meter Wassertiefe.
Dorsche, Schellfische und kleinere Rotbarsche kamen sofort ins Boot.
Plötzlich erreichten wir ein Loch auf 60 Meter Wassertiefe.. und es rappelte nur so in unseren Ruten. Ein Lumb nach dem nächsten ging an den Haken.
Wir hatten allmählich davon genug und wollten natürlich die erste Kveite fangen.
Also auf vor die Nordseite der Insel Angstauren.
In 20 Meter Wasser bekam Matze einen heftigen Biss, der auch sofort abzog…
Leider ging der Fisch durch Abriss an einem der wieder mal defekten Ringeinlagen der WFT Rute verloren.
Und dann kam, was kommen musste….. Im Süden über Lauklines und den riesigen Gebirgszügen baute sich eine schwarze Wand auf. Zu diesem Zeitpunkt waren wir ca. 3 KM vom sicheren Anleger entfernt.
Blitzartig setzte ein Herbststurm ein, der seinesgleichen suchte.. Wir suchten Schutz hinter einer von der Windseite abgelegenen Insel und verweilten hier.
Eine Rückfahrt währe nicht mehr möglich gewesen.
Wie der Sturm gekommen war, so verging er auch wieder…. Und wir nutzen das Wetterloch
Und fuhren in den Kattfjord zurück. Alles ging noch mal gut… Aber klitschenass waren wir und komplett durchgeregnet.
Am Freitagabend kam endlich Familie Nesheim in Sandneshamn an….
Als wir Freitagabend am Haus eintrafen, erwarteten uns bereits Sissel und Helge Nesheim, das Besitzerhehepaar vom Broxtun.
Beide sind jung gebliebene Eltern von 3 Kindern und leben im Süden Norwegens, in Farsund.
In einem tollen und lustigen, abendfüllenden Gespräch erfuhren wir, dass Siss auf Kvalöya geboren wurde. Ihre Familie, alt eingesessene Fischer lebten schon seit Urzeiten hier und betrieben in bis Ende der 90ziger Jahre eine Lachsfarm im Kattfjord.
Kay, der Bruder von Sissel, ein herzensgutes Urgestein, ist auf Kvalöya hängen geblieben und bewirtschaftet einen kleinen Hof direkt am Kattfjord.
Durch die Heirat mit Helge ist Sissel dann schlussendlich in Farsund gelandet
Das Haus Broxtun wurde dann weiter durch den Vater von Siss bewohnt. Nach seinem Tode vor einigen Jahren wurde das wirklich schön u. familiär ausgestattete Haus in den Ferien bewohnt. Auf jeden Fall sind wir erst am Samstag Morgen im Bett gelandet… ein recht kurzweiliger Abend, an dem wir mehr als nur Infos zur Umgebung erfahren durften.
In ewiger Erinnerung bleiben mir die alten Geschichten von den Einwohnern, dem Nordlicht, welches wunderbar im Winter zu beobachten ist, und der wohl phantastischen Mitternachtssonne, den Erzählungen vom bunten Treiben während der Hochsommermonate.
Aber auch der Herbst hat seine schönen Seiten. Sonnige Tage, Tageslicht bis 19.30 h, und noch ein recht mildes Klima. Der erste Schnee bedeckt die gewaltigen Bergmassive und Anfang Oktober treten die ersten Herbststürme mit starken Regenfällen auf.
Der Indian Summer hält vollen Einzug… und die Jagd auf allerlei Geflügel beginnt. Ein gelungener Ausgleich zu den Schlechtwetterphasen.
Ende November wird es recht dunkel in Tromsö und man wartet auf die ersten richtigen Schneefälle, die auch schon mal im September auftreten können.
Der Schnee spiegelt das Licht und erhellt den Tag. Tromsö ist übrigens ein bekannter Wintersportort mit Pisten und Loipen.
Für die Fischer herrscht jetzt Ruhepause… ab und an fahren sie noch raus, auf die flachen Sandbänke und versuchen der Kveite nachzustellen, die sich im Herbst in die flachen Zonen zurück zieht.
Man genießt die dunklen Tage bei glutrotem Kamin, und wartet auf den Februar, der Beginn der Skreisaison.
Großdorsche ziehen dann in aber Hunderttausenden auf die vorgelagerten Plateaus und bereiten sich hier auf das Laichgeschäft vor. Sie stehen unter riesigen Köhler- und Heringsschwärmen und fressen und jagen.
Nun beginnt die traditionelle Fischerei auf den in aller Welt sehr beliebten Fisch., den Großdorsch. Skipper Rolf, ein pensionierter Fischer und Onkel von Siss, berichtete, dass die Schwärme aus der Barentsee bis vor die Küsten ziehen… Millionen von Skrei .
Es wird schwerlich möglich sein, in der Skreisaison einen Fisch unter 10 Kilo zu fangen, wenn man die richtigen Stellen kennt, so lachte Onkel Brox. Bis Ende April ist es möglich, diesen Fisch zu fangen.
Dann ziehen die meisten zurück in die Barentsee, aber es bleiben noch reichlich zurück…
Und es sollte durchaus auch mal möglich sein, einen 30 oder 35 KG Brocken zu fangen.
Übrigens ist für die vernünftige Verwertung des Fanges gesorgt, da Onkel Brox noch eine Fischereiquote besitzt.
Erstaunlich ist, dass hier meist nur noch ältere Menschen an den Küsten leben. Die jüngeren sind in die Städte gezogen, kehren aber immer wieder nach Kvalöya zurück, um hier den Sommer zu verbringen, in dieser einzigartigen Natur.
Immer wieder kamen unsere Gespäche auf die Fischerei zurück und man wusste von riesigen Monsterheilbutts zu berichten, die hier schon gefangen worden sind.
Helge meinte… „wer hier keinen Fisch fängt, sollte wohl nochmals einen Angelkurs in Deutschland besuchen“
Wir erfuhren, dass mit den großen Heringsschwärmen die Räuber bis tief in die Fjorde eindringen, große Wale und Schweinswale begleiten mit viel Glück die Fischerboote.
Samstag, der 26.09.2009 sollte unser ereignisreichster Tag werden.
Nachdem wir recht früh aufgestanden waren, fuhren wir bei zunächst schlechtem Wetter auf die ca. 7 KM entfernte Insel Sommaröy.
An der Küste entlang führt die alte Straße zur der einzigen Brückenverbindung nach Sommaröy. Entlang des Weges liegen weiße kleine Sandstrände, so fein wie Mehl mit karibikblauem Wasser, ein Wunder der Natur, wie ich meine.
Glasklares Wasser mit dunklen Gräben zeigen schon, das hier fischereilich gesehen richtig was geht. Alleine im Bereich der Sommaröybrücke sind reichlich gute Hotspots vorhanden und die Kveite scheint man schon zu riechen. Vom Haus aus mit dem Boot mal grad 15 Minuten.
Sommeröy selbst ist eine Perle der arktischen Natur. Idyllische Häfen und Strände, kleine Häuser mit einem IKA Mark und dem einzigartigen Arktishotel mit Bar und Abendvergnügen. Hier steht der Mund weit offen, denn die Fülle der Natur hat hier reichlich etwas fürs Auge zu bieten. Ein Ausflug hierhin sollte unbedingt auf dem Programm stehen.
In dem kleinen Fischereihafen lagen einige Fischer vor Anker und löschten die Ladung.
Beim Ausspülen der Fischtanks waren hunderte Möwen zu Gast. Somit steht fest, hier kann man auch mal vom Land aus Angeln, denn hier stehen die dicken Räuber und schlagen sich den Bauch voll. Im Sommer werden Temperaturen um die 25 Grad erreicht, das Wasser hatte schon bis 19 Grad Badetemperatur. Wer sich hier nicht wohl fühlt, ist einfach zu weich für diese unbeschreiblich schöne Natur.
Wir hatten Glück, und ab und an kam die Sonne raus. In der klaren, reinen Luft gelangen uns zudem einige schöne Aufnahmen.
Genug sightseen, jetzt wollen wir angeln… und bei leichter Bewölkung fuhren wir wieder raus auf den Kattfjord.
Was sahen wir gen Süden … wieder den schwarzen Wolkenvorhang, und augenblicklich öffnete der Himmel alle Pforten und es regnete kleine Hunde und Katzen. Dazu heftigste Böen. Man sah förmlich, wie sich die Berge weiße Zipfelmützen ( Schnee ) aufsetzten …
Für uns war klar… der Winter kommt. Es gibt Schnee.
Dank unseres Pioner kämpften wir uns durch die Wellen zu Kays Bauernhof… und landeten hier das Boot mit Schwung und über einem Brecher schwebend, sanft auf dem Strand.
Das Boot ist übrigens dafür geeignet. Mit GFK – Booten sollte dies unterbleiben.
Glück gehabt.. dachte ich mir so… und schwups nahm uns die ablaufende Welle wieder mit
in die enge Einfahrt.
„Ein neues Boot, alles neu.. neue Schraube“.... dachte ich so, da muss was getan werden, und ich sprang ins hüfthohe Wasser und versuchte das Boot am Strand zu halten. Mathias saß wie eine Prinzessin am Steuer und lachte sich weg.
Ich vergaß, dass die Welle auch meine Beine haben wollte und so lag ich mit meinem Floater
im eisekalten Wasser. Für mich stand in diesem Moment fest: der IMAX kommt mir aus dem Haus und ich wünschte mir in diesem Moment nichts sehnlicher, als einen Einteiler mit Kälteschutz.
Eiskalt erstarrt hatten wir dann mit Hilfe von Kay das Boot an Land gezogen … und ich war starr vor Kälte. Kay lachte nur und murmelte… so was sollte man mal als Südei erlebt haben,
und ich freute mich schon insgeheim auf ein heißes Bubbelbad im Haus.
Der Abend verlief recht kurzweilig und wir setzten unsere kurzweiligen Gespräche vom Vorabend fort.
Sonntag war ein Treffen mit Skipper Brox ausgemacht.
Er wohnt mit seiner Ehefrau im Nachbarhaus und wird sich um das Haus, die Gäste sowie um
die Pflege des Grundstückes kümmern.
Rolf war jahrelang zur See gefahren und liebt das Fischen in den vorgelagerten Küstenabschnitten über alles. Er besitzt die seetaugliche Yacht Viksund 800 mit 180 PS Dieselpower und kennt die besten Fangplätze der Region. Da er im Nebenerwerb noch eine stattliche Fischereiquote besitzt und am liebsten jeden Tag auf dem Meer verbringt, freut er sich ganz besonders auf die ersten Gäste, die er in seinem Top ausgestatteten Schiff auf die Plateaus nördlich von Rosholmdjupta fahren darf.
Rolf kennt die Ecken wie seine eigene Hosentasche und wusste von ereignisreichen Fischzügen zu berichten.
Wir besichtigten die Yacht am Winterliegeplatz vor Sommaröy und waren erstaunt, mit welch interessanten Seefahrtinstrumenten das mächtige Schiff ausgestattet ist. Also steht erfolgreichen Törns nichts mehr im Wege.
Rolf klärte uns bez. Erfolg versprechender Angelstellen in den geschützten Bereichen auf, die auch mit kleineren Booten angefahren werden können und warnte auch vor gefährlichen Zonen mit vielen Untiefen im Bereich Hillesöya und Tussöya.
Nachmittags waren wir noch einmal zum Fischen raus… doch der Regen machte uns einen gehörigen Strich durch einen erfolgreichen Angelnachmittag und wieder einmal waren wir pitschenass.
Nach einem herzlichen Abschied ging es am frühen Montag Morgen vom Tromsö Airport um 06.50 h gen Oslo und gegen 14.50 h war ich wieder daheim.
Ich hab vorsichtshalber schon mal meinen Floater auf Kvallöya vergessen… denn wir kommen bestimmt wieder zurück…und das sind keine leeren Versprechungen.
In diesem Sinne möchten wir uns herzlich bei Familie Kay Brox, Siss u. Helge Nesheim sowie bei Rolf ( Onkel Brox ) für die schöne Zeit auf Kvallöya bedanken. Wir Südeier haben uns sauwohl gefühlt und waren sehr angetan von der überwältigenden Gastfreundschaft, die uns als Fremde entgegengebracht worden ist.
Ich hoffe, mein Bericht hat euch gefallen und fiel nicht zu langatmig aus…und ich wünsche mir, dass die Begeisterung ein wenig auf euch übergesprungen ist.
In diesem Sinne „har det bra“…… Karsten ( Troll)
PS: natürlich werde die Bilder der Reise nachgereicht.. ist ne Mordsarbeit...