Moin,
der 1. Mai ist eigentlich immer ein ganztägiger MeFo-Tag, zumindest die
letzten Jahre. Heute jedoch gab‘ ich schon nach knapp zwei Stunden auf,
das Wetter war tagsüber einfach zu krass. Knallblauer Himmel, hammerharter
Sonnenschein, ganz leichte Brise, Wassertemperatur in der obersten
Sprungschicht sieben bis acht Grad. Fehlt bloss noch ablaufendes Wasser
und Windstille dann wären komplett alle Odds gegen mich. Unter solchen
Bedingungen taugt selbst die beste MeFo-Stelle wenig.
Optimale Odds wären zunehmender Neumond, auflaufende Flut, zehn bis elf
Grad Wassertemperatur, bedeckter Himmel, Westwind Stärke 3 bis 4. Dann
treffen die Wellen das Ufer frontal, das Wasser vor dem Einlauf der Rauma in
den Fjord ist aufgewirbelt und die MeFo’s jagen fast ohne Scheu fast zwischen
den Ufersteinen. Aber wann hat man schon mal alle Odds auf seiner Seite.
Auf dem Weg zum Auto sehe ich dann noch wie das Boot mit den beiden Touries
jetzt eiligst in entgegengesetzter Richtung unterwegs ist, von einer grossen
Seeschlange verfolgt. Das haben die davon, das sie mir vorhin fast über die
Schnur gedüst sind.
Nils, mein Nachbar, war auch kurz auf MeFo unterwegs, allerdings im Rødvenfjord
und mit dem Boot. Gefangen hat er auch nix. Mich reizt der Rødvenfjord auf MeFo
nicht mehr, vor dem Einlauf der Rauma und im Isfjorden sind die Bestände zehnmal
grösser und selbst im wärmsten Sommer ist das Wasser in dem Gebiet bis zu zwei,
drei Grad kühler als zB im Rødvenfjord und Langfjord und während die MeFo’s da
dann im Wärme-Koma bewegungslos vor sich hin dösen ist nachts im kühleren
Brackwasser in Isfjorden der Bär los.
Nils hatte im Grenzgebiet zwischen Rødvenfjord und Langfjord im Mittelwasser etwa
70 Meter unter dem Boot grosse Heringsschwärme auf dem Monitor mit sehr soliden
Räubern darunter. Auch er meint das können eigentlich nur Seehechte sein. So
grosse Köhler sind viel zu schnell für das Echolot, für gruppenweise Meter-Dorsche
ist es zu spät und Schellfische werden hier selten so gross. Er hat zehn Minuten
lang einen 200 gr Schwedenpilk unter den Heringen angeboten, aber nix tat sich.
Die Grösseren haben nun mal andere Fressgewohnheiten, als die Kleineren.
Bjørn, unser Fisch-Guru, hat schon die ersten Grossköhler von 6 – 8 kg gezockt. Nicht
mit Stellnetzen, damit ist spätestens immer Ostern Schluss, weil es den Aufwand
nicht mehr lohnt, sondern mit der Juksa und dem Seiskje / Handspule mit Köhler-Löffel
im Mittelwasser, da wo der Romsdalsfjord am tiefsten ist. Genauer sollte ich das
erstmal nicht ausdrücken, meinte er. In zwei-drei Wochen seie ihm egal, wie genau
ich das beschreiben würde, weil da dann schon überall an den üblichen Stellen
Grossköhler zu finden wären.
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