• Was, so lang ists schon her?
    Damals gings mit nem alten VW-Bus und meiner Frau für 5 Wochen nach Norden. Schweden hatten wir 2 Jahre zuvor besucht. Dieses Mal sollte es Norwegen sein. Die Anreise ging über die Vogelfluglinie und dann die Küste entlang nach Oslo. Tage später folgten wir dem Gudbrandstal und ich erwarb dann ne Tageskarte für die Orka.( gefangen ne kleine Bachforelle) Das Beste war der Regen, der mich zwang unter einem Baum Zuflucht zu suchen. Dort stand bereits ein norwegischer Angler und wir unterhielten uns ne Stunde übers Angeln, obwohl ich kein Wort von ihm und er keins von mir verstand.:wave: Mit Händen und Füßen hatten wir ne wunderbare Unterhaltung, bis der Regen nachließ und wir wieder getrennte Wege gingen.
    Nach der Besichtigung von Trondheim wollte ich endlich im Meer angeln und fuhr 2 Stunden weiter, bis ich endlich ne Stelle fand, wo ich meinte, angeln zu können.
    Köder? Was nehm ich als Köder?
    Am Strand waren Muscheln und wozu hatten wir in T Reker gekauft?
    Also ne Angel gerichtet: Auswuchtblei unten ran und 2 Haken mit Rekerkopf und Muschel dran und reingeschmissen. ( 2 Haken, das Meer ist groß und die Fische werden vielleicht doch einen Haken finden)
    wie ich mich umdreh, um die 2. Angel zu richten zittert schon die Rutenspitze. Das kann doch nicht sein? Doch, schon wieder. Anschlag und was seh ich ? An jedem Haken hängt ein handgroßer Plattfisch.Ich freute mich wie ein Schneekönig. Das Abendessen ist gesichert. nach einigen weiteren ( heute sag ich) Köderfischen gings ans Putzen und zubereiten.
    Kocher angemacht, Fett in die Pfanne und den ersten Platten (ausgenommen und ohne Kopf) rein,aber noch schneller war das Vieh aus der Pfanne gehüpft und lag auf dem Boden. Beim 2. war ich schlauer und hielt den Deckel in der Hand. öffnete einen kleinen Spalt. schleuderte den Fisch durch und drückte den Deckel drauf. Der hatte keine Chance zu entkommen und wurde mit Genuss verspeist.
    Bei Mo i Rana wollte ich an einem See angeln, der nur über einen 2stündigen Fußmarsch zu erreichen war. Also ab Richtung Grenze und da nur ein einziger Weg rechts abbog musste das unsre "Straße " sein. Nach ca 15 km führte ein schmaler Trampelpfad rechts in die Büsche. Unser Weg zum See. Als erstes saß mitten auf dem Weg ne Jungdrossel die uns um Futter anbettelte. ein paar Minuten später waren keine 10 m vor uns 2 balzende Birkhähne und einige Hennen. Am See sah man zwar Fische steigen, aber für mich unerreichbar weit draußen. Frust!
    Ein kleines Rinnsal kam von den Bergen. Vielleicht finde ich da was. Also bahne ich mir nen Weg durchs Unterholz und seh nach ein paar hundert m tatsächlich einen ca 25 cm großen Fisch im kapp knietiefen Wasser. Orangeroter Bauch, rote Flossen weiße Flossenränder. Ein wunderbar gefärbter Saibling, der alles, was ich ihm anbot ignorierte.Ich wollte ihn mit dem Kescher holen, aber der Bursche hielt immer genügend Sicherheitsabstand zum Kescher. Nach einer schnellen Bewegung von mir schoss er davon und ich kehrte ohne Beute. aber mit einem tollen Erlebnis zu meiner Angetrauten zurück.
    Wir fuhren die Küste hoch, besuchten die Lofoten, wo mich ein delfinartiges Wesen durch seine lauten Atemzüge erschreckte.
    In Hammerfest trafen wir auf die ersten Rentiere und ersparten uns das Nordkap, weil es regnete und keine Aussicht auf baldige Besserung war.
    Also zurück nach Alta und über Kautokeino nach Kiruna.
    Mücken-Mücken- Mücken.
    War das ein Kontastprogramm.: erst die grandiose Landschaft in Norge und nun das eintönige Nordschweden. Erst in Upsalla fuhr ich wieder langsamer. Und wir wunderten uns, dass es abends gegen 23 Uhr auf einmal dunkel wurde. Wir hatten uns so an die dauernde Helligkeit gewöhnt.
    Nach einigen Tagen Badeurlaub an der schwedischen Westküste (Mit dem Auto auf den Strand und dort auch übernachtet) gings wieder über die Vogelfluglinie zurück nach Fehmarn und was fiel mir als erstes auf???
    Ein Schild: wildes Campen verboten Strafe 3000Dm. Strand ohne gültige Kurkarte:Strafe.....
    Am liebsten hätte ich gedreht und wäre wieder zurück, dorthin, wo man frei atmet und es keine Verbotsschilder gab.
    Lang lang ists her, aber es zieht mich immer wieder nach N O R G E.
    Ich liebe dieses Land.:kuss:
    Dieses Jahr sind wir wie damals erstmals wieder nur zu zweit dort.

    Das wars
    Kurt

  • Schöne, alte Geschichte sicher mit vielen schönen Erinnerungen verbunden, Kurt.


    Ich war 1981 auch in Norge, zwar nicht das erste Mal, aber es war ein wichtiger Urlaub, weil wir dabei das Gebiet um den großen Femundensee in der Nähe der norwegisch-schwedischen Grenze entdeckt haben. Das ist ein fast menschenleeres Gebiet, mit großartigen Fjelllandschaften durchbrochen von moorigen und auch bewaldeten Senken. Dort direkt am Seeufer hatten wir - zwei Familien samt Kindern - uns niedergelassen. Übernachtet wurde in Zelten und mittels Plane und Holz ein großes Küchenzelt samt Feuerstelle, Tisch und Bänken gebaut. Die Kids hatten ihre helle Freude dort, nur das Waschen im saukalten See gefiel ihnen weniger. Die Gegend hat uns seit dem nie wieder richtig losgelassen. Auch dieses Jahr haben wir auf dem Weg nach Tustna dort einen Stopp eingelegt, nachdem wir 5 Jahre nicht mehr dort waren.


    Kann ich übrigens jedem empfehlen, der in die Gegend Hitra bis Trondheim will, über Schweden und das Gebiet am Femunden zu fahren, ist nur ca. 50km weiter und man kommt zügig voran.


    Gruß Dieter

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