Man kann sicher über den Geschmack und die Verarbeitungsqualität streiten. Es ist auch absolut legitim und wichtig an mit der Lachszucht verbundenen Problemen Kritik zu üben. Was ich aber absolut nicht verstehe ist, warum jedes mal in solchen Diskussionen Behauptungen, Mutmassungen und Falschaussagen und so wenig Fakten kommen. Scheint irgendwie System zu haben, oder einfach nur "inn" zu sein.
Sieht so aus als wenn man das nur konsequent genug betreiben muss ..... und irgendwann hat man seine "Wahrheit".
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Das Thema "Lachs-Vom Kutter zum Kunden" ist für mich nur ein Werbe-Video eines Lachsproduzenten nicht mehr nicht weniger! Die durchaus interessante Dokumentation gewährt einen kleinen Einblick in ein boomendes Geschäft, mehrfach ausgedrückt durch Zahlen. Alles schön und nett präsentiert durch die rosa Brille. Leider wird durch das Zahlengeplänkelt auch manche Tatsache vernebelt! Daß der Anteil an Fischresten und Fischöl nur noch bei 25% liegt ist zwar löblich, aber wenn von 1990 bis heute die Lachsproduktion von 50000t auf 1000000t zugenommen hat, so hat die Tonnage vom Fischanteil von 37500t auf 250000t ebenfalls zugenommen!
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.....das ist schlicht und ergreifend falsch! Oder poste doch bitte ein stichhaltige Dokumentation, die diese Aussage untermauert.
Die Aquakultur und damit der Bedarf an Fischfutter hat sich in den letzten Jahrzehnten zwar um ein Vielfaches erhöht, die Produktion an Fischmehl und Fischöl dagegen, ist seit den 90iger Jahren rückläufig oder stagniert (Fischöl).
Das ist ganz einfach damit zu erklären, das man bevor die Aquakultur ihren Aufschwung nahm Fischöl fast ausschliesslich in der chemischen Industrie verarbeitet hat. In den letzten Jahrzehnten fand dann die Umverteilung statt, heute produziert man aus Fischöl Nahrungsmittel (z.B. Lachs) anstelle, den angelandeten Fisch in der chemischen Industrie zu verarbeiten. Nachzulesen u.a. hier: http://www.seafish.org/media/594329/w…hmealtrends.pdf
Wo ist das Problem? Meiner Meinung absolut der richtige Weg.
Was Fischmehl betrifft macht es doch vielmehr Sinn die begrenzte vorhandene Menge an Fischmehl anstelle an Hühner oder Schweine, lieber an Fische zu füttern und somit die Energiebilanz um ein Vielfaches zu verbessern.
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Kommen wir zu den restlichen 75%. Laut Bericht stammen sie aus pflanzlicher Nahrung! Stellt sich mir natürlich die Frage, salopp ausgedrückt, welcher Lachs würde gerne Gras fressen? Leider ist das, aber ein Phänomen in der Massentierhaltung, wo z.B. Grasfressern auch Körnerfutter untergejubelt wird, um deren Milchleistung zu erhöhen. Immer mehr und immer billiger lautet die Devise. Aber zurück zum Thema Lachs.
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...Jeder der sich auch nur ein wenig mit der Ernährung beschäftigt, weiss das man eine Reihe von für den Stoffwechsel notwendigen Nährstoffen bis zu einem gewissen Grad durch andere substituieren kann. Die Rohstoffquelle spielt in diesem Zusammenhang nur eine untergeordnete Rolle. (Machen wir Menschen in unserer Ernährung täglich).
Wenn also nunmal die Menge an Rohstoffen (z.B. Wildfisch) was tierisches Protein und Fett betrifft begrenzt ist, man aber weltweit trotzdem davon abhängig ist tierische Nahrungsmittel zu produzieren, was spricht dann dagegen anstelle von tierischem Fett und Protein pflanzliches zu verwenden?
Viele Grüsse
smolt