Linesøya 2015

  • Wieder sehr unterhaltsam.
    Aber Weißkopfseeadler?
    Flog der etwa rückwärts?
    Norwegische (europäische) adulte Seeadler haben weiße Schwänze.


    Uwe, schlag mich tot, aber ich schwöre jeden Meineid, dass der Adler einen weißen Kopf und Kragen hatte!

    Richtung Norge und dann immer gerade aus!

    <fn> Linesøya - Was sonst? <fn>

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  • Hei Roland,
    danke für den Tipp! Ist leider zu weit zur Zeit (Wind, Wellen, kleines Boot). Gestern habe ich von Asen aus an dieser Stelle ein Boot gesehen, wahrscheinlich zum gleichen Zweck. Wenn Du für nächstes Jahr noch eine gute Stelle markieren willst, dann mache auf deiner Karte beim "r" von "Lønnegrunnen" einen Punkt. Mach weiter mit deinem Bericht - er ist wie immer gut geschrieben und sehr informativ.
    Hilsen og takk
    Fred


    Fred, wenn ich jetzt aufhören würde, dann würdet ihr mich doch lünchen! :ZUNGERAUS:
    Lønnegrunnen ist mir natürlich ein Begriff, ich würde bei der von Dir genannten Stelle auf Köhler tippen, liege ich da richtig? Wie auch immer, danke für den Tipp!
    Ich hoffe für Dich, dass sich das Wetter wieder bessert!
    Gruß
    Roland

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  • Und nun geht es weiter mit Teil 4. Allen die bis jetzt durchgehalten haben viel Spaß!


    Am Freitag ist der Himmel bedeckt und es regnet zweitweise ein wenig. Der Atlantik präsentiert sich wie ein Ententeich und es weht nur eine schwache Brise aus Westen – also beste Voraussetzungen für einen Ritt zum 58er bei Steitfluan. Leider hat der bei Arne veranlasste Wechsel der Schraube an Matze‘s Außenborder nicht die gewünschte Wirkung. Sein Boot läuft nach wie vor nur maximal 28 km/h, während mein Boot bei 32 km/h noch viel Reserve hat. Auch heute fangen wir nur sehr wenige Fische, aber wir übertreffen den Teamrekord auf Dorsch gleich zweimal. Erst legt Albert einen 32-Pfünder auf die Planken, dann bittet mich, nachdem der Widerstand gebrochen ist, ein noch schwereres Exemplar an Bord kommen zu dürfen. Weil ich ihm die Bitte nicht abschlagen kann, stellt sich beim Wiegen heraus, dass der neue Rekord jetzt bei 34 Pfund steht. Es ist einfach nur der pure Wahnsinn!


    Der Samstag beschert uns viel Wind, der keine weite Ausfahrt zulässt. So versuchen wir es im Linesfjord auf die Schellies. Ich benutze wieder das 2-Haken-Vorfach und wegen der schnellen Drift nur ein Endblei. Diesmal erschweren ein paar kleine Köhler das Angeln. Im Laufe des Vormittags habe ich wieder einen der auch heute relativ raren Schellfische am Band. Nachdem ich etwa 30 Meter hochgepumpt habe, bekomme ich plötzlich deutlich mehr Druck auf die Rute, ich gewinne keine Schnur mehr und eine Sekunde später reißt es mir fast die Rute aus den Händen. Mit brachialer Gewalt fliegt die Geflochtene mit konstanter Highspeed von der Rolle. Ich kann die Rute nur mit beiden Händen festhalten und abwarten. Ich kenne nur zwei Fischarten, die zu so etwas in der Lage sind. Das eine sind Großköhler. Allerdings haben wir an dieser Stelle noch nie einen gefangen. Die andere Art ist Heilbutt. Dass der aber auf einen kleinen Makrelenstreifen beißen sollte? Der Grund beendet diese erste gewaltige Flucht. Sekundenlang erwarte ich, dass die Flucht am Grund entlang weiter gehen könnte, da plötzlich entspannt sich die Rute teilweise und ich spüre die Kopfstöße des Schellies wieder. Ich habe eine ganze Reihe von Fragezeichen vor Augen, doch was hilft es, jetzt hole ich mir erst einmal den gehakten Fisch. Als der an Bord ist überprüfe ich den Köder am zweiten Beifängerhaken. Der ist so frisch und unberührt, wie ich ihn ein paar Minuten vorher angeködert hatte. Beim Versorgen des Schellfischs fallen mir aber zwei Bissstellen zu beiden Seiten kurz hinter dem Kopf auf. Außerdem fehlen von Kopf bis Schwanzflosse etliche Schuppen und selbst am Kopf kann man deutliche Kratzspuren von Fischzähnen erkennen. Für mich steht fest, das war die Attacke eines Heilbutts! Auf einen 55cm großen Schellfisch!!!!
    Am späten Nachmittag mache ich mich noch auf zur Pilzsuche im nahen Wäldchen. Doch ich finde nur eine Handvoll Pfifferlinge.

    Der Sonntag bringt unser traditionelles Königsfischen. Beide Bootsbesatzungen kommunizieren offen, dass Steitfluan wohl die beste Option sein dürfte und begeben sich umgehend dort hin. Der anfängliche Wind lässt immer mehr nach und es wird ein herrlicher Tag. Albert glaubt einen Biss zu haben, steht wie eine Statue im Bug des Bootes und beobachtet konzentriert die Spitze seiner Rute. Da erregt das aufgeregte Pfeifen von Vögeln meine Aufmerksamkeit. Zwei Seeschwalben flattern nur zwei, drei Meter links vom Boot, umrunden mich schließlich und zu meiner völligen Verblüffung landet die eine am Bug, keinen Meter von Albert entfernt und die zweite landet ein paar Sekunden später zwischen Albert und Steuerstand mitten im Boot. Fast eine Minute lang machen die beiden Rast und ermöglichen mir die folgenden, eigentlich unglaublichen Fotos:


    Sieger wird schließlich Albert. Er fängt einen Dorsch von 108cm und 9kg und überbietet diesen noch mit einem Köhler, bei dem er erst noch lapidar meinte, das ist aber kein Köderfisch, ehe ihm dieser die Rollenbremse langanhaltend zum Singen brachte. 120cm und 10½kg Gewicht tragen ihm erstmals die Königswürde ein, denn wir drei Konkurrenten können heute die 10-Pfund-Marke nicht übertreffen.


    Nach dem Versorgen der Fische stellen wir erfreut fest, dass auch die schwedische Familie im Wohnhaus abgereist ist und wir die gesamte Anlage für unsere Königsfeier mit Grillen ganz für uns haben. So können wir auch niemanden stören!
    Albert wird noch vor dem Essen mit ein paar launigen Worten der Königspreis überreicht, ein gerahmtes Foto von ihm mit seinem vor zwei Jahren gefangenen Großleng, das am PC zu einer „Kohlezeichnung“ bearbeitet worden war.


    Gleich im Anschluss daran, sehe ich mich zum zweiten Mal an diesem Tag total verblüfft. Matze hat das Wort ergriffen, flankiert von Albert und Gerhard. Er führt aus, dass ich jetzt seit 1995 nach Norwegen zum Angeln komme und seit 2005 auf den Vågan Feriegård. Da das Team letztes Jahr bei meiner 10. Teamtour nach Linesøya durch das Fehlen von Albert nicht komplett war und die 11 sowieso besser passen würde, wollen sie sich bedanken für die Organisation, die damit einhergehende Arbeit usw. usw. Um es kurz zu machen, sie überreichen mir ein außergewöhnliches T-Shirt. Ich bin ehrlich gerührt, finde kaum vernünftige Worte, freue mich aber riesig über das Geschenk:

    Die anschließende Feier dauerte, wie bei uns Trantüten und Langweilern #zwinker2* üblich, bis in die Puppen!


    Ende Teil 4!
    Gruß Roland

    Richtung Norge und dann immer gerade aus!

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  • Uwe, schlag mich tot, aber ich schwöre jeden Meineid, dass der Adler einen weißen Kopf und Kragen hatte!


    Dann gibt es nur eins: Fotografieren.
    Aber wunder dich nicht, wenn du damit eine ornithologische Sensation auslöst.
    Vielleicht mal vorher Wikipedia.
    Leider ist unser Fernsehen voll mit US-amerikanischen Bildern und Wörtern, die sich im Kopf festsetzen können und das auch tun.
    Dafür schlägt man niemanden tot.
    Du bist auch nicht der Erste, dem das passiert.

  • Prächtige Dorsche Roland, dazu natürlich einige Fragen. In welcher Tiefe , was für Montage , Überbeisser oder Naturköder. Lass uns dran teilhaben wie Ihr
    die Dorsche gefangen habt. Ich glaube das sich ein Teil noch ausgeht bevor ich abrausche Richtung Norge. F. G. Stefan

  • hallo an all,
    wieder mal einer der besten Berichte hier.Zu meiner Entschuldigung muss ich sagen ,wir haben keine Fotos deswegen kein Bericht ,will ja nicht gesteinigt werden *eek*.
    zum anderen muss ich sagen das wir ein ähnliches Erlebnis hatten ,wir angelten dieses Jahr vor dulla,fingen schöne Dorsche .
    Plötzlich bei meinem Bruder ein biss auf Kleinen Pilker,Rute krumm Fisch hängt der Tanz kann beginnen .Wie aus dem nix gibt der Fisch am anderen ende Vollgas und zieht in die Rinne.
    wie ein D-Zug,das war zuviel für die Bremse Peng Schnur gerissen Fisch weg.So eine Urgewalt an Kraft Wahnsinn.


    Aber wie immer die besten Berichte von unserer Insel,weiter so.


    gruss kai

  • Prächtige Dorsche Roland, dazu natürlich einige Fragen. In welcher Tiefe , was für Montage , Überbeisser oder Naturköder. Lass uns dran teilhaben wie Ihr die Dorsche gefangen habt. Ich glaube das sich ein Teil noch ausgeht bevor ich abrausche Richtung Norge. F. G. Stefan


    Stefan, die Tiefen waren immer abhängig vom Futterfisch. Meist haben wir sie zwischen 30 und 80 Meter erwischt. Es ist uns aber auch passiert, dass der Futterfisch plötzlich verschwunden war, wir sie zwischen 80 und 120 Meter wieder gefunden haben und dann konnte man auch die Dorsche wieder überlisten. Irgendwo im Bericht müsste auch stehen, dass wir sie fast alle mit großen Gummis (XXL) überlistet haben.

    Richtung Norge und dann immer gerade aus!

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