Wunderbar geschrieben und klasse Fotos - toller Bericht!
Hat richtig Spaß gemacht, ihn zu lesen!
Linesøya 2015
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Freunde, jetzt gibt es den finalen Teil!
Der Montag führt uns zunächst aufs 1. Plateau und später noch nach Steitfluan. Doch es herrscht eine unerklärliche Beißflaute. Liegt es am Wetter oder an uns? Nur Boot 1 fängt ein paar mittlere Köhler.
Am nächsten Tag steuern wir Sønstaren am Nordplateau an. Kaum am Morgen dort angekommen, werde ich vom Blasen eines Wals aufgeschreckt. Keine 20 Meter voraus taucht er ab und es ist definitiv kein Schweinswal. Gleich darauf taucht er zwischen beiden Booten auf und beim 3. Auftauchen ist das ungefähr 5 Meter lange Tier durch die kleine und nach hinten gekrümmte Rückenfinne eindeutig als Grindwal zu erkennen. Boah, was für ein Schauspiel!
Der schwache Wind weht zunächst aus Süd, dreht dann urplötzlich auf Nord, weht irgendwann aus Osten und auch ein Weilchen aus Westen. Das Angeln läuft nicht gut und zum Abschluss statte ich mit Albert noch den Rotbarschen am 200er-Plateau einen leider fast erfolglosen Besuch ab..Am Mittwoch laufen die Windmaschinen auf vollen Touren und keiner von uns kann den Ausschalter finden. Am Vormittag mache ich mich zusammen mit Matze auf zur Pilzsuche. Zwei leider verwurmte Birkenpilze, die natürlich entsorgt werden, und eine ganze Schüssel voll Pfifferlinge sind unsere Ausbeute. Die sollen dann auch gleich zu einem oberleckeren Mittagessen herhalten. Gerhard frägt per SMS zuhause bei seiner Gattin an, wie die Pfifferlinge am besten zuzubereiten sind. Die hat dann gleich die vielbelachte Idee, sie sofort einfliegen zu lassen!
Den Nachmittag nutze ich und mache mich auf den Weg zu den Überresten der deutschen Flugradarstation Øyholmen / Stemma aus dem 2. Weltkrieg. Schon der Weg dahin ist sehr abwechslungsreich und interessant und es wird ein kleiner Ausflug in die Geschichte.
Am Donnerstag brechen wir die Ausfahrt nach dem Verklappen der Fischreste vom Dienstag wegen Wind sofort wieder ab. Bis 9 Uhr flaut der Wind dann doch soweit ab, dass wir auf die Schellies angeln können. Natürlich wird auch Jagd auf den ominösen Heilbutt gemacht. Matze und Gerhard verlieren jeweils einen Schellfisch an der Oberfläche und nur Albert macht es besser und fängt zu einem Schellfisch einen mittleren Köhler. Gegen 13 Uhr brechen wir ab, räumen die Boote aus und reinigen sie auch gleich. Dann sind noch Alberts Fischreste zu entsorgen und ich fahre dazu nochmals kurz hinaus. Weil das Meer wie ein Spiegel daliegt, schalte ich noch einmal das Echolot ein und lege den Hebel voll auf den Tisch. Die Geschwindigkeitsanzeige auf dem Display klettert und klettert und bleibt erst bei 39,8 km/h stehen. Für einen 50 PS Motor an einem 19 Fuß langen Aluboot ist das schon ein beachtlicher Wert. Das erklärt natürlich auch, warum ich in den fast 2 Wochen gerade einmal 6 Kanister Sprit verbraucht habe, obwohl wir nicht nur im Nahbereich geangelt haben.
Rückreise
Bei der Heimreise am Freitag kommt uns irgendwo auf der RV3 Member Erwin von den Norwegen-Angelfreunden entgegen. Auf der Trondheimfähre informiere ich Heiner, wie er tatsächlich heißt, per SMS und bekomme umgehend eine Antwort von ihm. Etwas mehr als 2 Stunden später informiere ich ihn, dass wir noch 230 km bis Elverum haben. Zu meiner großen Verwunderung kommt eine volle Stunde keine Rückmeldung von ihm. Ich sende ihm erneut eine SMS und in dem Moment als ich den Sendebutton gedrückt habe, kommen 4 SMS auf einmal von ihm herein!? Eine Minute später eine weitere SMS von ihm: … seid uns gerade entgegen gekommen. Neeeeiiiiiin!!!! Was nützt die tolle Technik, wenn sie dich im entscheidenden Moment im Stich lässt?
Bewährt hat sich auf jeden Fall die von mir ausgearbeitete Alternativroute um Oslo. Staus haben wir in Oslo jedes Jahr erlebt und es ist eigentlich immer schlimmer geworden. Wo wir nie unter einer Stunde gebraucht haben, waren wir dieses Jahr schon nach einer halben Stunde durch. Die Fähre in Trelleborg erreichen wir mit guter Zeitreserve. Die Überfahrt nach Rostock verschlafen wir in einer Kabine und dank der kürzeren Reststrecke gegenüber Sassnitz schlagen wir für alle überraschend früh und wohlbehalten in der Heimat auf!Fazit
Das Angeln war in der ersten Woche sehr, sehr gut. Doch Fangerfolge alleine machen noch keinen schönen Urlaub aus. Dafür sind weitere Erfolgsfaktoren ausschlaggebend. Glück hatten wir natürlich mit dem Wetter, doch das liegt außerhalb unseres Einflussbereichs. Die schnellen Erfolge brachten es auch mit sich, dass wir, von einem einzigen Tag abgesehen, immer nur eine Ausfahrt gemacht haben. Schon deshalb war es der entspannteste Norwegenurlaub aller Zeiten.
Essen und Trinken hält bekanntlich Leib und Seele zusammen. Mit der Unterstützung von Gerhard hat Matze als leidenschaftlicher Hobbykoch auch heuer wieder sein Können unter Beweis gestellt und uns ein „Leben wie Gott in Frankreich“ beschert. Die täglichen Würfelrunden brachten nicht nur Kurzweil, sondern auch verdammt viel Spaß!
Die kleine Gruppe hat sehr gut harmoniert und ich kann mich an kein einziges Wort des Unmuts erinnern. Deshalb bedanke ich mich sehr gerne bei meinen Freunden, die für den für mich schönsten, erfolgreichsten und entspanntesten Urlaub in Norwegen maßgeblich mitverantwortlich sind! Danke Jungs, mit euch jederzeit wieder! -
Ein ganz feiner Bericht und sehr schön geschrieben
fürs Einstellen! -
Roland ganz feiner Bericht
Und Petri zu den schönen Flossenträgern
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Klasse Bericht einer nicht überlaufenden Insel!!
Danke!!!!!
Gruss
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Klasse Bericht einer nicht überlaufenden Insel!!
Danke!!!!!
Gruss
Jörg, ich hatte, als damals die Festlandsverbindung fertig wurde, echte Bedenken. Zum Glück hat sich daran bis heute nichts geändert! Deshalb kann man das nur unterstreichen!@all
Vielen Dank für euer Lob! Der Applaus ist das Brot des Künstlers!Gruß Roland
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Roland.... was soll man sagen ? So genial kennt man Deine Berichte, so genial erwartet man sie quasi schon #zwinker2*..... und wieder war es ein Genuss, war es die reine Freude . Petri zu Euren tollen Fischen
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Per PN wurde die Frage an mich herangetragen, wo kann man bei wechselhaftem Wetter um Linesøya erfolgversprechende Angelversuche unternehmen. Da die Antwort auf breiteres Interesse stoßen könnte, beantworte ich die Frage öffentlich. Natürlich dürfen gerne auch Ergänzungen genannt werden.
Im Vordergrund steht grundsätzlich die Sicherheit, deshalb rate ich, im Nahbereich zum Sportboothafen oder dem Anleger bei der Anlage zu bleiben. Dass ein großer Driftsack sehr hilfreich sein kann, sei nur am Rande bemerkt und auch wenn die Boote von Arne auch bei sehr unruhigen Seebedingungen sicher bewegt werden können, rate ich wegen des allgemeinen Wohlbefindens, im Windschatten von Bergen und Schären zu bleiben, die wie Wellenbrecher fungieren.
Ein Versuch im Sørgardsvågen sollte, wenn Echolot und Pilker oder Gufis nichts zeigen, schnell wieder abgebrochen werden. Am Ausgang, an der Schwelle im Umfeld der Stangen kann man mehr Zeit investieren. Wir haben dort schon Dorsche bis 20 Pfund gefangen.
In dem Gebiet westlich Agnflua und östlich Dulla / Trebåen wurden schon diverse Heilbutts an die Haken gelockt. Das funktioniert nicht nur bei gutem Wetter!
Takflua wurde vom Fragesteller schon selbst genannt, ist in meinen Augen aber nicht besonders vielversprechend. Eher würde ich, falls der Wind aus nördlicher Richtung weht, einen Versuch bei Sønstskjeret starten auf Dorsch, Heilbutt oder wie im Bericht beschrieben auf Schellfisch.
Tiefer im Linesfjord, im Stokken oder der Lina gibt es sicherlich auch einige fängige Stellen, aber ich kann bzgl. Erfolgsaussichten mangels Erfahrung keine seriösen Angaben machen.
Wenn der Wind eine Nutzung der Boote unmöglich macht, dann geht an den Booten am Anleger vorbei vor an die Landspitze und versucht es mit fingergroßen Fischfetzen auf Scholle und Kliesche. Das geht übrigens auch an der gegenüberliegenden Ecke am Eingang zum Rødøysund.Gruß Roland
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Hallo Roland,
vielen Dank für deinen (wie immer) erstklassigen Bericht. Du hast Talent zum Schriftsteller.
viele Grüße
Jochen -
Moin Roland, vielen vielen Dank für diese echt umfangreiche Information wir haben bereits kräftig die Seekarte studiert und fiebern nun voller Freude dem nächsten Dienstag entgegen. Sobald wir zurück sind melde ich mich und berichte dir von der Tour. Lg die 4 Norwegenfrende Gerhard, Toralf, Daniel und Torsten
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