Servus Gemeinde ,
da ich ja schon live von unserem Trip nach Selbjörn berichtet habe , hier ein paar ergänzende Zeilen und ein Fazit zur Reise.
1. Veranstalter Kingfisher.
Abwicklung Topp , seriös , alle Unterlagen pünktlich und vollzählig da. Hilfreiche Extras wie Tidenkalender und Seekarte dabei ,
wirklich alles wie man es sich wünscht
2. Fähre Fjordline.
Beide Fahrten pünktlich auf die Minute , Kabinen sauber , Essen teuer aber OK. Somit nichts großartig zu bemängeln auf der MS
Bergensfjord.
3. Haus Djupevag.
Unter aller Kanone , sorry kann ich leider nicht anders sagen. Die "historische" Einrichtung kann man noch als charmant be-
zeichnen. Aber , dass in der Bude nirgends warm wird , Fenster sich nicht schließen lassen es zieht wie Hechtsuppe geht
für diesen Preis überhaupt nicht. Teilweise hat es mir vor Fensterritzen das Feuerzeug ausgeblasen.
Wenn ich im Winter vermiete sollte das Haus auch winterfest sein. Bei Benutzung von mehr als 3 E-Geräten gleichzeitig flogen
einem die Sicherungen um die Ohren.
Für mich ebenso untragbar: Versiffter Filetierraum und Fischkisten in denen sich noch die Überreste unserer Vormieter (besser gesagt
derer Fische) befanden. Wenn ich als Vermieter Pech habe , eine Truppe mir so ein Saustall hinterlässt , muss ich halt selber mal
Hand anlegen. Als der Vermieter den Filetierraum bei unserer Abreise mit mir abnahm , zauberte ihm der An-
blick dann auch ein breites Lächeln ins Gesicht und er schenkte uns kurzerhand die Rechnung für 30 Ltr Diesel. Also Danke dafür .
4. Boote.
2 Skager 660 Dieselschnecken. Ein Wort: Tipptopp! Zuverlässig , sparsam und Dank der 20 PS auch immerhin in Marschfahrt
8 Knoten schnell. Sicher in der Welle , ein Boot wie man es sich wünscht. Lediglich das eine Garmin Plotter/Echolot Kombigerät
gehört ersetzt. Es zeigt teilweise Phantasieanzeigen an. Das andere Lowrance Gerät topp!
5. Selbjörn als Urlaubsgebiet.
Nun ja um überhaupt auf Selbjörn zu kommen braucht man eine kleine Inlandsfähre die bei 4 Erwachsenen und 2 Kindern , sowie
Bil 480 Kronen EINFACH kostet. Das ist schon happig.
Ansonsten bietet Selbjörn alles was man von Westnorwegen erwartet und die Jungs hatten reichlich Spaß bei ihren Inselwander-
und -angeltouren. Dazu später mehr.
Etwas störend für das verträumte Norwegenfeeling sind die vielen Industrieanlagen auf der Insel , bieten Silos und Betonfabriken ja
nicht den besten Ausblick. Auch habe ich noch nie so viele Lachsfarmen auf engstem Raum gesehen wie hier.
6. Selbjörn als Angelgebiet.
Absolut abwechslungsreich ! Plateaus Offshore und im Fjord , Rinnen , Löcher oder steile Uferstrukturen für die Pollackfischerei.
Selbjörn bietet alles was das Anglerherz begehrt. Auch die beiden Sunde sind sehr erfolgversprechend.
Gefangen habe wir alles was gängig ist zu der Jahreszeit , wenn auch nur in Portionsgrößen. Sieht man mal von meinen beiden
Pollacks von 84 und 82 cm ab , haben wir die Kapitalen vergeblich gesucht. Hatten jedoch jederzeit eine abwechslungsreiche
Fischerei und Schneiderausfahrten blieben selten.
Auch die Möglichkeiten vom Ufer sind hervorragend und es konnten viele schöne Pollacks , sowie Seelachse im Selbjörnsund
gefangen werden.
Wie bereits angeschnitten , hatten die Jungs schöne Tage beim Forellenerwandern im Inselinneren. Man kommt da an Seen vor-
bei , die wohl nie bis selten ein Angler befischt hat und die größte Rotgetupfte brachte stolze 46 cm an die Messlatte.
Karten bekommt man im Sportgeschäft in Bjekkarvik für ein paar Kronen.
7. Fazit:
Selbjörn ist eine Reise wert. Einschränkungen: Man sollte einiges an Norwegenerfahrung mitbringen , es war nicht immer einfach den
Fisch zu finden und wir fingen NIE am selben Platz 2x gut.
Das Haus Djupevag ist nur für die warme Saison geeignet. Ausflüge nach Bergen etc reißen ein extra Loch in die Urlaubskasse
wegen extremer Fährpreise.
Im Anhang noch ein paar Bilder , kann sein dass einige schon im Livebericht zu sehen waren.
Viele Grüße vom bestens erholten Hasehern