Ultraleicht - doch wie ?

  • noch ist ja was zeit, bevor der run losgeht, darum auch zeit, noch mal taktische gedanken zu pflegen.


    leicht ist ja nun seit langer zeit eingezogen : die ehemals dicken stoecke mit rollerringen und handteilen wie baseballschlaeger , haben sensiblen, feinen ruten platz gemacht, deren spitzen eher an zanderruten erinnern, als an meeresruten.


    bei den rollen aehnlich, viele der grossen alten traktoren gehoeren schon der vergangenheit an , namen , die frueher mal ganz vorne waren, wenn es um norwegen ging, gehoeren heute schon zu raritaeten, da neue technologien selbe ergebnisse in kleinerem gewand bringen.


    und was frueher als muss bei den schnurren galt, wird heute allerseits eher belaechelt , da auch hier die technischen faehigkeiten ein vielfaches an leistung gebracht haben.


    aber - wie weit kann das gehen und wie siehts im kopf aus ?


    ich habe mich ab dieser saison ganz bewusst fuers ultraleichte entschieden - in einer angelform, der spinnfischjagd auf sei, lyr und co.


    also runter bis 40/60gr rute / dazu rolle um 2500/3000 serien und schnurr dementsprechend bis 0,10 oder gar 0,8.


    bewogen hat mich dazu das angelgebiet, ich stecke dann in einer gegend wo bei einer angelei in flachem bis mittelwasser nicht mit den riesen zu rechnen ist ( zB ne dicke kveite oder nen dickdorsch ) - das aber ein hohes vorkommen an mittelstarken fischen der vorgenannten arten bietet. ich spreche hier von fischen der klasse 60 / 80cm mit entsprechendem gewicht.


    zum anderen musste ich wiederholt und haeufig feststellen, dass diese fische im gebiet sehr oft extrem kleines und feines, wie briesling oder extreme jungbrut im magen haben, also eine beutegroesse haben , die sich ueber die ultraleichte angelei prima anbieten laesst.


    somit sollte es moeglich sein, extrem selektiv auf kuechenfische loszugehen.


    zum anderen bietet das gebiet eine vielzahl von geografischen moeglichkeiten, steilwaende die sich ufernah als auch im halboffenen see(fjord)gebiet erheben, so dass davor mit dem zielfisch zu rechnen ist. diese auch noch halbwegs mit stroemungen , die den einsatz sehr leichter koeder zulassen sollten dazu die eine und andere bucht, die dann ins tiefe rasant abfaellt, wo auch die moeglichkeit besteht, dem zu froenen.


    soweit das objektive des ansinnes , nun das subjektive : ich habe sehr oft solche halb und mittelstarken fische mit "leichtem Geraet" gefangen - da ich irgendwann eher sehr selektiv geangelt habe, aus einer gegebenheit heraus - mehr braucht kein mensch an fisch - und natuerlich kommt eine rechliche komponente dazu.


    machte schon einen recht grossen spass - aber am ende war immer klar, im geraet steckt soviel an reserven, dass das ganze auch wieder ein " mit kanonen auf spatzen " angeln ist.


    zum anderen, irgendwo war nach unten schluss mit dem gezielten anwerfen und fuehren extrem leichter koeder, dass machten die mittellagigen ruten mit breitem spektrum nicht mehr recht mit, wie auch, sie sind ja eine breite kompromissloesung.


    ich moechte das fuer mich ins detail treiben - vom gezielteren einsatz der koeder, deren breiterem spektrum der verfuegbarkeit ( schon merkwuerdig welche flut sich da ploetzlich auftut ) bis hin zum steiegrn des drillfelings an sich.


    also auch mit " kleineren " fischen das volle feeling eines auseinandersetzens mit dem fisch zu haben. dabei mache ich mir weniger gedanken um diejenigen die dann mal " gross " werden, denn ich bin der festen ueberzeugung - auch fuer diese ( sagen wir mal sei ueber einen meter ) bietet dieses geraet ausreichend kraft.


    natuerlich unter einer bedingung . wenn man mit etwas schweren geraet noch kompromisse bei der qualitaet und verarbeitung machen kann, ist da ganz unten dafuer kein platz mehr, dann wird das ganze eine fehlerquelle, die mich auf den zweiten podestplatz verbannt.


    wie sehen eure gedanken dazu aus, wer geht diesen weg noch und welche Ruten, Rollen , Schnuerre und Koeder sind da eure erste wahl ?? gibt es klar defenierbare geografischen besonderheiten, die da erfolg versprechen ? oder zeitliche ganz grobe regeln fuer die koederwahl ?


    ich denke mir , im bereich "kuechenfisch" und "bratpfeannenfueller" ist mit dieser form der angelei noch sehr viel mehr an feeling machbar , als derzeit noch oftmals praktiziert wird - und oftmals sind diese fische ja der hauptanteil der beute.....in vielen gebieten und zu bestimmten zeiten ja sogar vorwiegend.

    und wie sieht dieser gedanke auf grosse fische aus, wie weit kann man dort gehen , da ja dabei dann durch die gewichte um ins tiefe zu kommen oder wirklich kapitale fische zu drillen und landen der begriff ultraleicht wieder relativ wird ??


    bin mal gespannt, was es fuer gedanken euererseits gibt

    Wer bei Norwegen nur an Fisch denkt, hat noch einen langen Weg vor sich.




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  • Bei der Ruten-und Rollengröße gehen wir im Gleichschritt, und Ködergewichte hören bei mir in der Regel bei 125gr. auf. Natürlich habe ich auch höhere Gewichte, aber da ich schon seit vielen Jahren Ultra Leicht angele, machen die wenig Sinn. Natürlich nehme ich auch eine schwerere Rute mit entsprechenden Ködern immer mit, aber sie kommt immer weniger zum Einsatz.

  • endlich mal wieder ein thema mit potential zur gepflegten fachlichen diskussion ,da bin ich gern dabei und möchte mich beteiligen.
    ich fische ja bekanntermassen besonders gern mit leichtestem gerät bin aber der meinung das diese art der angelei nur erfolgreich sein kann wenn dementsprechend in dieser grösse gutes mateial zum einsatz kommt .
    ruten oder rollen aus der wühlkiste sollten hier selbstverständlich nicht zum einsatz kommen .
    ich benenne einfach ma mein gerät für diese art der angelei .
    als ruten kommen zum einsatz :
    spinnruten der firmen,berkley (diese bevorzugt ) abu garcia (die saltys) shimano(yasei)und balzer .
    berkley bevorzugen ich weil sie trotz ordentlich durchgängiger aktion und weichem blank ausreichend rückrad haben um auch grossen fischen paroli bieten zu können.
    ich fische an meiner skelletor1 auch schon mal nen 90gr pilker der einfach abgelassen und wieder eingekurbelt wird ,stelllt kein problem für den blank dar.
    rollen verwende ich :
    baitcaster von abu garcia (revo reihe) baitcaster von daiwa, stationäre von shimano (technium;stradic) spro red arc ,balzer metallica.


    rollen die nicht mindestens 200m einer 20lbs schnur tragen lasse ich im laden liegen ich möchte auf der sicheren seite stehen und über tiefem wasser reserven haben.
    meine vorfächer für diese art der angelei halte ich ca 1m lang und zwischen 0.40-0.60 mm stark .


    als köder kommen leichte pilker ab 45gr. und gummis mit köpfen ab 20gr zum einsatz.
    diese extrem leichte angelei wird von einigen membern als nicht weid gerecht bezeichnet da der fisch zu lang gedrillt werden muss um ihn landen zu können.
    ich sehe das in einem anderen licht unser hobby trägt den beiname sport und soll spass machen ,eine vernünftigen fisch mit solchem gerät zu fangen ist drillspass pur und lässt das adrenalin ordentlich fliessen.


    neben normalen küchenfischen konnte ich im laufe der jahre köhler und pollack über 10kg dorsche über 5kg und selbst seeteufel erbeuten.
    der gut vorbereitete angler der sein gerät kennt und beherrscht wird sicher nicht in die verlegenheit kommen seinen fang durch ruten oder schnurbruch zu verlieren .
    sollte es doch einmal passieren ,ich sehe darin kein grösseres problem auch den sportfreunden die mit stärkerem gerät fischen ist sicher schon der ein oder andere fisch durch kaputtes material oder zu fest gestellte bremse abgerissen.

    Gruss aus Volkach :wave:
    Jens


    wer anderen eine grube gräbt der hat nen spaten :D




  • Wie gibt es auch etwas anderes als Ultraleicht??? Ja gibt es aber macht es Spass???
    bekomme gerade das grinsen, wenn ich an unser Gespräch letztens denke, Fjordsven.


    Gruss S. Kebernik


    Naja, vielleicht Knüppeldick? :biglaugh:


    Ich erinnere mich an meine erste "Mitfahrerreise" nach Norwegen. Als die "gestandenen" Norwegenangler mein Equipment bei der ersten Ausfahrt sahen, brachen sie in Gelächter aus und meinten: Na, da hast du wohl die falschen Ruten eingepackt. Ich tat erstaunt und meinte nur: Naja, soviel Norwegenerfahrung habe ich noch nicht. :biglaugh:
    Bei der Rückkehr war meine Kiste voll, ihre hingegen fast leer.
    Den einzigen Kommentar den sie für mich hatten war ein lachendes: Du Mistkerl. :biglaugh:

  • Als ich binnen weniger Tage, quasi wie die Jungfrau zum Kind, nach Norwegen kam, hatte ich gar nichts anderes mitzunehmen, als leichtes Gerät. Eben das, was ich hier halt auch so benutze. Um genau zu sein, eine Berkley Series One, ehemals 270 cm lang, bis sie von meiner Haustüre um 20 cm eingekürzt wurde. Neuer Spitzenring drauf und die Rute war besser, denn je gewesen. Wurfgewicht jetzt bis max. 50 gr.. Daran eine WFT Braid Spin mit 12er Fireline, durchgehend voll, also 270 m plus etwas Backing. Mit diesem so ganz und gar nicht exclusiven Gerät gings dann zu Sache und auch Köhler bis 10 kg waren absolut kein Problem.


    Schweres Geschütz habe ich mir erst nachträglich kommen lassen. Mit der Berkley gehts halt beim besten Willen nicht mit Naturködern. Hier fischte und fische ich eine Penn TRQ Boat 12-20 lbs. mit einer Abu 7000 C Syncro. Also auch "wahnsinnig derbe" Sachen. Beide Kombos waren dort, am Romsdalfjord, über gut vier Monate tagtäglich im Einsatz, den sie klaglos versahen. Gerade bei der doch sehr billigen WFT Rolle bin ich davon nicht ausgegangen, aber wieder zu Hause gabs etwas Pflege und das Teil ist technisch wieder wie neu.


    Diese aus der "Not" heraus gesammelten Erfahrungen zeigen mir mehr als deutlich, dass es überhaupt keinen grund gibt, mit zu viel "Scherheitsreserve" zu angeln. Natürlich und das möchte ich unbedingt betonen, immer abgestimmt auf das jeweilige Revier. Denn ich bin mir auch sicher, dass diese Romsdal-Kaliber für so manch andere Gegend in Norwegen absolut zu gering sind. So werde ich auch zukünftig verfahren. Dann allerdings in ein paar Qualitätsklassen höher. Jetzt weiß ich ja, was ich brauche und will.


    Hier übrigens mein Lieblingsköder von dem Trip: Zebco Laxxos in 35 gr.. Mit dem ging von Makrele bis Köhler und Dorch alles.

    Homo homini lupus. Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, der Angler dem Angler ganz besonders!

  • Moin zusammen,


    eine Tendenz zu hochwertigerem Gerät wird wohl (fast) jeder entwickeln, der regelmäßig über Jahre oder gar Jahrzehnte in Norge Urlaub macht.


    Ich habe auch sehr viel Lehrgeld bezahlt und werde auch weiterhin gerne zahlen, Jahr für Jahr, weil sich die Erfahrungen mit den Wünschen paaren.


    Nicht zuletzt muss ich auch meinen alten Knochen Rechnung tragen.
    Es macht schon einen Unterschied, ob ich beim Pilken den ganzen Tag eine Kombo mit 600g oder eine mit 1000g oder mehr bewege, eine 30er oder eine 10er Schnur fische.


    Halbiertes Gewicht bei gleicher Performance funktioniert aber nur über eine deutlich höhere Qualität der Komponenten, was i.d.R. auch mit deutlich höheren Anschaffungskosten verbunden ist.


    Ich erinnere mich noch genau an meine erste Norwegenreise Ende der 90er-Jahre nach Farsund, als ich siegessicher mit einer 3m Teleskop-Spinnrute und einer 8000er Stationärrrolle, bespult mit einer 50er geflochtenen Schnur, die meine Mutter gehäkelt haben könnte, antrat.
    Auch mit diesem Ausstattung wurden Fische gefangen und ...wir hatten einen tollen Urlaub, was für mich auch heute noch der wichtigste Punkt ist.


    Mit der Zeit hat sich dann eine Gruppe zusammen gefunden, die von Jahr zu Jahr optimiertes Gerät an die Fischfront brachte. Immer einen Tick besser und leichter...und natürlich auch deutlich teurer.


    Heute fischen wir Topsegmente von Shimano, Daiwa, Accurate, Smith, Xzoga, etc. und geniessen es sehr, mit diesem sehr leichten Tackle selbst große Meeresräuber in tollen Drills sicher landen zu können.


    Gruß
    Hajo

  • Das mit dem so viel teureren Gerät, von wegen Qualität und so, relativiert sich auch ganz schnell wieder. Jedes Jahr einen Haufen Pillepalle kostet schließlich auch Geld. Dann lieber einmal richtig in die Kasse greifen und über Jahre hinweg entspanntes Angeln genießen.

    Homo homini lupus. Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, der Angler dem Angler ganz besonders!

  • Moin Moin,


    Meine erste Rute für Norge war ne Balzer Matrix-Dorsch 40-190 WG und die Dicken Sröcke vom Gelben Riff die ich aber nicht Brauchte.
    Ne Geflochtene um die 30er und gekaufte Vorfächer.


    Der Tag X kamm Rutte im Halbkreis die Schnur sang ihr lied im Wind, dann Fisch verlust. Der Seitenarm am System war gerissen, System gekürst und wieder 150 m runter. Das gleiche Spiel ca 30 min Fisch verlust Schnurbruch im System. Aus Frust hab ich dan auf ein Vorfach (Somit ohne Puffer ) verzichtet und zum Schluß einen Pilker ohne Drilling aus dem Wasser gehoben.


    Für mich hat sich ab diesen Tag vieles verendert:


    Schnurbogen-die Schnur liegt jetzt bei 0,17 mit ca. 14 Kg


    Vorfächer binde ich mir nur noch selber.


    Und wenn ich weis das ich ein Köder ca. 70m werfen kann und die Tiefe unter mir weniger ist " ist Durchsacken immer gut".


    Meine Vorliebe liegt im Kunstköderbereich Gummifisch so wie bei Jens, und bei 50m Wassertiefe kommt auch dieses Jahr die Hauswasser - Technick sprich Hecht und Barsch in Spangereid zum Einsatz auf dem Boot oder von Land auf Platte mit Kunstköder.


    Gruß An:baby:y :wave:

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