Alles anzeigenGenau aus dem Grund solltest du mal besser recherchieren ! Das steht im www. So ein absoluter Quatsch um es mit deinen Worten auszudrücken ist es wohl nicht !!!!
Nematoden sind besonders wichtig, weil sie die schwersten Symptome verursachen können. So verursachen larvale Rundwürmer der Familie Anisakidae (Abb. 7) das Syndrom der Anisakiasis. Infektion erfolgt durch Verzehr von unzureichend gekochten oder rohen Fischen oder Tintenfischen (z.B. [1]). Die am häufigsten verantwortliche Art ist Anisakis simplex (“Anisakis Typ I Larve”). Auch Pseudoterranova decipiens ist nicht selten. Anisakis physeteris, Contracaecum osculatum und Hysterothylacium aduncum kommen dagegen nur selten beim Menschen vor (Nagasawa 2005 [21]). Morphologische Unterschiede zwischen den verschiedenen Gattungen der Anisakidae und Lebenszyklen sind in Rohde (1984 [4]) beschrieben und illustriert.
Abb.7. Anisakidae Larven (Aus der Wikipedia http://en.wikipedia.org/wiki/File:Anisakids.jpg)
Der Lebenszyklus von Pseudoterranova decipiens (“Robben”- oder “Seehundwürmer”) ist wie folgt. Adulte Würmer leben im Darm von Seehunden. Eier werden mit dem Stuhl ausgeschieden und sinken zum Meeresboden. Die Entwicklung in den Eiern geht bis zum dritten Larvenstadium. Sodann verlässt die 0.2 mm lange Larve das Ei, verbleibt aber in der Kutikula des zweiten Larvenstadiums, das als Scheide dient. Die Larven heften sich mit dem Schwanzende am Substrat an und werden von verschiedenen kleinen Crustaceen (Copepoden, juvenilen Amphipoden und Mysiden) gefressen. Die Larven brechen jetzt durch die Scheide und dringen in das Haemocoel des Wirtes ein. Copepoden werden von grösseren Macro-Wirbellosen (geschlechtsreifen Amphipoden, Mysiden, Polychaeten) gefressen, in denen die Larven eine Länge von mehr als 8 mm erreichen können. Kleine Fische infizieren sich, wenn sie derart infizierte Macro-Wirbellose fressen. Grössere Fische infizieren sich, wenn sie Wirbellose oder kleinere Fische fressen. Larven (immer noch im dritten Larvenstadium) dringen durch die Darmwand der Fische und wachsen in der Muskulatur bis zu einer Länge von 30-60 mm heran. Seehunde schliesslich infizieren sich, wenn sie infizierte Fische oder auch infizierte Macro-Wirbellose fressen. Die letzten zwei Häutungen finden im Darm der Seehunde statt. Menschen sind nicht notwendig für die Vollendung des Lebenszyklus. Sie spielen die Rolle eines Transportwirtes für das dritte Larvenstadium (McClelland 2005 [22]. (Für weitere Lebenszyklen siehe [4]).
Arten der Gattung Anisakis benutzen nicht Seehunde (Robben) als Endwirte, sondern Wale, und werden deshalb auch “Walwürmer” genannt (z. B.[4]).
Die Symptome der Anisakiasis variieren stark, abhängig davon, in welchen Organen oder Geweben die Larven sich befinden. Man spricht daher von Magen-, Darm- und extragastrointestinaler Anisakiasis. Ferner unterscheidet man eine akute und chronische Form. Akute Magen-Anisakiasis ist vor allem charakterisiert durch schnell (zwei bis sieben Studen nach der Infektion) einsetzende Unterleibsschmerzen, oft begleitet von Brechreiz und Erbrechen. In der chronischen milden Magen-Anisakiasis sind die Schmerzen schwächer, können aber bis über zwei Jahre dauern, wenn die Parasiten nicht operativ entfernt werden. Fast alle Fälle von Darm-Anisakiasis sind akut, meist mit starken Unterleibsschmerzen, Erbrechen, Verstopfung und Durchfall. In den meisten extragastrointestinalen Fällen sind die Symptome mild und lokalisiert (Nagasawa 2005 [21]).
Infektionen können leicht verhindert werden durch Kochen der Wirte, oder durch Einfrieren (-20o C für einen oder mehrere Tage) ([1] und Nagasawa 2005 [21]). Die Wahrscheinlichkeit, eine Infektion zu erwerben, kann verringert werden durch das Entfernen der Eingeweide von Fischen auf See, kurz nach dem Fangen, was die Wanderung der Larven aus dem Darm in die Gewebe verhindert, obwohl einige Larven bereits in den Geweben sind (Williams und Jones 1976 [23]). Die Wirksamkeit von Kontrollmassnahmen wird dadurch gezeigt, dass keine neuen Fälle menschlicher Infektion in den Niederlanden beobachtet wurden, nachdem die Regierung gesetzlich verfügte, dass Fische, die zum rohen Verzehr bestimmt sind (“grüner Hering”), tief gefroren werden müssen (Rae 1972 [24]). Jedoch werden in vielen Ländern frische, nicht gefrorene Fische vorgezogen.
Hallo Andreas,
Vielen dank für Deine sehr umfangreiche Antwort, das ist ja schon Wissenschaft... aber äußerst aufschlußreich,
Gruß aus Sachsen
Uwe