Hat etwas gedauert; ich/wir hatten keinen rechten Antrieb die letzten Tage was zuschreiben bzw. einzustellen; aber nun geht´s weiter
Freitag, 25.07.2014 – Montag, 28.07.2014
Eines vorweg: Heilbutt ist ein echt schöner Speisefisch! Frisch gebraten hat er uns sehr geschmeckt!
Das Wetter am Freitag war eher bedeckt und regnerisch. Trotzdem machten wir uns nach dem Entladen des Fangs und dem Bunkern von frischem Eis auf den Weg. Heute fuhren wir etwas weiter raus und wollten die großen Dorsche suchen. Während der Anfahrt entdeckten wir plötzlich Stellen im Wasser, die durch Fischschwärme (vermutlich Makrelen) regelrecht am Kochen waren.
Wir hielten an und ließen unsere Köder tanzen. Und tatsächlich, die Dorsche waren da. Neben zahlreichen Dorschen der 10 bis 15 Pfund Klasse legte Herbert mit einem Dorsch von 108cm und einem Gewicht von 21 Pfund die Messlatte hoch.
Inzwischen war uns auch klar, warum das Wasser immer wieder „kochte“: Delphine (wir sind zumindest der Meinung, dass es solche sind) jagten dort nach Makrelen! Ein sehr beeindruckendes Naturschauspiel. Immer wieder tauchen sie auf oder springen sogar aus dem Wasser.
Als wir dann irgendwann den Standort wechseln, folgt uns ein Teil der Tiere und schwimmt in unserer Heckwelle hinter uns her.
Am neuen Standort versuchen wir es erneut auf Dorsch. Alle sind fleißig am „pumpen“, als erneut Herbert einen kräftigen Biss bekommt.
Er konnte den bisherigen Rekordfisch übertrumpfen: 34 Pfund bei einer Länge von 125cm – ein gewaltiger Dorsch.
Am Ende des Tages sind eineinhalb Fischkisten gefüllt mit Dorsch und wir fahren zufrieden zurück in den Hafen.
Am Samstagmorgen regnet es! Noch beim Frühstücken sind wir uns unsicher, ob es heute überhaupt was gibt. Da aber bekanntlich das Wetter in Island sehr schnell wechseln kann, blieben wir guten Mutes. Und tatsächlich: Nach dem Frühstück hört der Regen auf und der Himmel reißt auf.
Beim Beladen mit Frischeis zeigte uns Robert einige Stellen für große Dorsche, Rotbarsch und Heilbutt auf der Karte, die wir dann auch ansteuerten. Doch heute war es wie verhext. Das Wetter war zwar super inzwischen, jedoch wollten die Fische einfach nicht beißen. Es war auch kaum Drift vorhanden, sodass man mit sehr leichten Pilkern schnell bis zum Grund kam. Heute war es Arno, der den ersten größeren Dorsch landen konnte: 103cm und 12,3kg! Doch das sollte es noch nicht gewesen sein. Denn Herbert hatte noch nicht zugeschlagen. Erneut bekam er einen kräftigen Biss: 127cm und 39Pfund! Wahnsinn – einen solchen Dorsch haben wir noch nicht gesehen.
Neben wenigen weiteren Dorschen der 15 Pfund Klasse konnte Arno einen schönen Schellfisch erwischen. Die Freude war ihm sichtlich anzusehen:
Bei herrlichem Sonnenschein fuhren wir am Nachmittag zurück in den Hafen.
Am Abend ließen wir uns den Schellfisch paniert und mit frischen Kartoffeln und Gemüse schmecken! Auch ein wunderbarer Speisefisch.
Der Sonntag verlief fangtechnisch ähnlich schwierig, wie der Samstag. Wir versuchten es zunächst auf der Steinbeißerstelle gleich links am Fjordausgang. Einige Steinbeißer konnten wir dann dort auch „verhaften“. Mit dabei war auch immer mal wieder ein Dorsch. Die waren zwar meist nicht groß, dafür aber sehr schön gefärbt. Karl präsentiert hier ein besonders schönes Exemplar:
Am Ende des Fangtages war die halbe Box vom Vortag inzwischen ganz gefüllt und in der anderen ruhten etwa 20 Steinbeißer.
Gestern gab es mal keinen Fisch zu essen. Herbert kochte für uns Nudeln mit Tomatensoße.
Der heutige Montag begann wettertechnisch sehr bedeckt und mit leichtem Nieselregen. Robert sagte uns, dass am Mittag der Wind zunehmen wird. Am Ausgang des Fjordes spürten wir bereits merklich den stärkeren Wind. Daher entschieden wir uns dafür, heute eher küstennah zu angeln. Da wir außerdem vorhatten, mit dem Bus am Nachmittag zum Einkaufen zu fahren, wollten wir auch nicht so weit raus fahren.
Trotzdem konnten wir einige schöne Dorsche über 1m Länge fangen. Karl mit einem schönen Dorsch von 20 Pfund.
Arno präsentiert hier den größten Dorsch des Tages mit einem Gewicht von 27 Pfund.
Leider verloren wir einen Heilbutt im Drill. Der Haken hatte vermutlich nicht richtig gepackt. Die kräftigen Fluchten, die für einen Dorsch eher unüblich sind, sprachen dafür, dass hier ein Heilbutt zugepackt hatte.
Außerdem überzeugten wir eine besonders freche Möwe zu einem etwas anderen Fotoshooting:
Das Wetter wurde nicht, wie angekündigt schlechter, sondern eher besser! Interessante Wolkenformationen entstehen hier:
Trotzdem fuhren wir gegen 14.00 Uhr wieder in den Hafen, tranken Kaffee und fuhren mit dem Bus zum Einkaufen. Jetzt ist der Kühlschrank wieder gut gefüllt. Heute Abend lassen wir uns dann mal frisches Dorschfilet schmecken.
Morgen soll es angeblich windiger werden – lassen wir uns überraschen…
PS.: geschreiben von Martin, fotografiert von Martin und Arno; Boot gefahren und Fisch gesucht von mir. Daher auch die großen Fische meist von den Anderen gefangen. Der Skipper lässt schließlich der Besatzung den Vortritt, woll?
:Ablach: