Wenn ich alle meine Aufenthalte in Norwegen zusammen zähle komme ich auf eine Besuchszeit von 1 1/4 Jahr am Stück. Ich bin mit den unterschiedlichsten Booten unterwegs gewesen. Gerade in der Anfangszeit gab es Situationen, wo mir jetzt noch die Haare zu berge stehen. Aber man lernt mit jeder Ausfahrt. In der Zwischenzeit betreibe ich Schleppangeln bei Tiefen von 3 bis 5 m Wassertiefe zwischen den Schären. Das geht aber auch nur deshalb, weil ich das mit ganz langsamer Fahrt betreibe und ganz genau weiß, wie die Beschaffenheit unter Wasser ist. Grundberührung hatte ich dabei noch nie.
In der Rosfjordmündung gibt es kleine Inselgruppen die sind dafür optimal, um Pollack zu fangen. Diese räubern zwischen den Untiefen am Morgen und am Abend. Die Gegend hat nur den Nachteil, dass viele Felsen bei Hochwasser nicht sichtbar sind. Wer sich nicht auskennt und sich auch vorher nicht die Seekarte angeschaut hat, der fährt mal quer rüber, um z.B. zur Insel Ullerøy zu kommen. Wenn ich da gerade beim Schleppen bin, warte ich nur auf dieses hässliche Geräusch, was einem anzeigt, dass das Boot gerade arg gelitten hat. Die meisten haben dabei mehr Glück als Verstand.
Das was ich im Rosfjord immer wieder sehe, sind Angler, die nach der Drift das Boot grundsätzlich mit Vollgas versetzen, um die Drift erneut zu beginnen. Selbst bei 50 m wird der Hebel auf den Tisch gelegt. Macht man so etwas im Schärengebiet und hat sich die Driftstrecke nicht gemerkt, ist ein Schaden am Boot kaum zu vermeiden.
Mein Appell an alle Angler:
Ihr seid doch im Urlaub! Keiner nimmt euch die Fische auf der Drift weg. Macht doch mal langsam und genießt beim Versetzten des Bootes mal die Umgebung, in der ihr euch befindet. Schaut auch mal vor dem Boot ins Wasser, wenn ihr im Schärengebiet seid. Hektik und Urlaub, das passt nicht zusammen.
Hoddel