Folge 8 - 2008
Und weiter geht es in unserer bunten Unterhaltungsreihe.
Wenn man als Landratte hin und wieder mal an die See fährt, bleibt es sicher nicht aus, auch mal mit einem alten Fahrensmann ins Gespräch zu kommen.
Gern hört man dessen Erzählungen zu (schließlich hat er ja die ganze Welt gesehen), auch wenn sie sich manches Mal schon bisschen dick aufgetragen anhören – eben Seemannsgarn -.
Aber was will man dagegen halten wenn er dann sagt:
"Dat is so as sicker, wies dat Meer gift, aswo dat Schipp sülbst wassen deit un dicker ward wi nen Seemann sin bug."
(„Das ist genauso sicher, wie es ein Meer gibt, wo das Schiff selber wächst und an Umfang zunimmt, wie der lebendige Leib des Seemanns….“).
Man war auf der Suche nach den Seeweg nach Indien.
Die jahrhundertealten Routen der Seidenstraße waren mit zu vielen Gefahren verbunden und man stöhnte auch unter den Abgaben an die Zwischenhändler.
Die einen meinten, fahren wir nach den Süden; bei den anderen hingegen war der Favorit eine Route nach den Westen. Klar war ja zu dieser Zeit schon, dass die Erde keine Scheibe sei.
Bald hatte man eine Route gefunden; es war die Route mit einen Umweg über den Süden. Da waren zwar keine Zwischenhändler mehr, dafür aber andere, auch grauenvolle Gefahren.
Und so wie die Seidenstraße ihre Legenden schuf, so entstanden natürlich auch auf dieser neuen Route Legenden.
Eine davon wurde eines der beliebtesten Themen von Schriftstellern aller Couleur.
Sogar das „Pumpgenie“, wie Thomas Mann sich einmal ausdrückte, fand daran seinen Gefallen und setzte in seinen Kopf schon die Noten, vielleicht so gar vor Norwegens Küste, in Norwegens Häfen (z.B. Sandviken bei Bergen), als er wieder mal seinen Job verloren hatte, auf der Flucht vor Gläubigern war und das Schiff wegen Sturm mehrfach an Norwegens Küste Schutz suchen musste.
Wer das Glück als Kind hatte und von seinen Eltern/Großeltern abends vor den Einschlafen so manche Geschichte vorgelesen bekam, hörte sicher mit der eines Kindes eigenen Spannung dieser auch für Kinder geschriebenen Erzählung zu.
Aber auch die Erwachsenen fanden genügend spannende Erzählungen über diese Legende.
Hier ein Auszug aus einer dieser Erzählungen:
„Als ich meine Augen nach oben richtete, erblickte ich ein Schauspiel, das mir das Blut in den Adern erstarren ließ. In furchtbarer Höhe unmittelbar über uns und am äußersten Rand des Steilabfalls schwebte ein riesiges, vielleicht viertausend Tonnen großes Schiff….“
Und nun zur Frage:
1. Von welcher Legende ist hier die Rede?
2. Welcher Märchenerzähler befasste sich mit dieser Geschichte, wie heißt diese Geschichte?
3. Wer war das „Pumpgenie“ das anfing sich vor Norwegens Küste und Norwegens Häfen intensiv mit dieser Geschichte zu beschäftigen, was war das Ergebnis?