Ihr habt lange warten müssen für mein Reisebericht, aber hier ist es dann endlich. Viel Spaß beim Lesen!!! Bilder kommen später, ich bin noch immer dabei die aus zu sortieren.
September 2011. Wir sind erst einige Wochen zurück von unserem Urlaub in Hestøysund, als wir uns umschauen nach den Urlaub für nächstes Jahr. Da es uns sehr gut gefallen hat auf der Insel, und die Angelei hier erste Sahne ist. Zurück zu der Anlage in Hestøysund wollten wir aber nicht, und dabei war auch kein Platz mehr da. Aber im Nachbaranlage, Blomsø Fiskeferie, war noch Platz genug. Also haben wir dort erst mal für 4 Personen gebucht. Kaum hatten wir gebucht, da wollten einigen von unser Angelverein, wo wir uns jeden Sonntag treffen, auch mit. Und somit waren wir auf ein mal mit 10 Personen! Das machte es aber nicht leicht um das alles zu Organisieren, aber Dintur machte keine Problemen, und wir konnten noch ein Haus dazu mieten. Aber mit 10 Personen eine reise zu organisieren, das ist schon etwas anders als nur für 4 Personen. Dabei wollten wir 4 booten, aber es würden nur 3 Boote angeboten. Aber das Problem war schnell gelöst, da einer von den 10 Leuten, sein eigenes gebautes Boot (ALU!) mitnehmen wollte. Aber auch den überfahrt nach Norwegen ging nicht so einfach. Unsere Vorwahl wäre die Überfahrt Kiel-Oslo gewesen, aber da war kein platz für uns. Also mussten wir umsehen nach eine anderen überfahrt. Aber zum Glück hat man doch noch etwas Wahl. Wir hatten die Wahl zwischen DFDS (Kopenhagen-Oslo) und Stenaline (Frederikshavn-Oslo). Wir haben uns letztendlich entschieden für Stenaline, weil den Preis ein sehr großer unterschied war. Dabei waren wir dann auch ein Tag früher am Ziel, auch keine schlechte Sache. Noch ein 9-Personenbus gemietet, und schon war alles fertig.
Und so gingen mal schnell 10 Monaten vorbei. Wir konnten uns vorbereiten auf unseren Urlaub, und endlich war es dann so weit. Alles war verstaut und fertig für die Abreise. Nur das Boot, das wir mitbringen wollten, hatten wir noch nicht gesehen. Als die Truppe mich abholen wollten, konnten die gar nicht in die Straße, den Anhänger war zu lang (8,5 m). Auf dem Anhänger ein 6,5 m ALU Boot... Ein schönes Boot, aber eben sehr groß. Also sind wir hin gefahren, und dort eingestiegen. Und wir konnten los. Ab nach Frederikshavn. Die Reise machte sich lang, und wir waren ziemlich müde. Aber wir hatten Zimmer dazu gemietet, und deshalb konnten wir noch einige Stunden schlafen. Um 19.30 konnten wir schon von der Fähre runter, und ab ging es nach Elverum, wo wir auf ein Pony-kamp übernachteten. Es war ein altes Haus, aber unseren Gastgeber waren sehr freundlich, und nachdem wir einige Gastgeschenken gegeben hatten, waren die im Himmel. Man soll sich dort wirklich kein Luxus vorstellen, es sei denn warmes Wasser ist Luxus. Aber die Betten waren gut, und das war uns das wichtigste.
Morgens sind wir schon ganz früh los gefahren, und haben uns die lange reise bis Sandnessjøen gemacht. Die Reise ist lang, aber nie langweilig. Also kamen wir um 20.15 an der Fähre zu Austbø an und wir konnten gerade noch sehen wie der Fähre nach Austbø fuhr... Aber wir hatten ja Urlaub, also haben wir uns gut amüsiert und gewartet auf der nächste Fähre (um 22.35 Uhr!). Aber es war Sommer und einige Tagen nach den Mitternachtssonne, also würde es nicht dunkel. Als die Fähre dann doch endlich kam, konnten wir endlich zu der Insel. Eine halbe Stunde später waren wir dann auch schon an unser Ziel. Der Vermieter, Guttørm Blomsø, stand schon dort, und hieß uns Willkommen. Er fuhr uns durch die Häuser und machte auch gleich die Bootseinweisung. Ich muss wirklich sagen: So etwas haben wir noch nicht erlebt. Die Häuser, wirklich erste Klasse. Alles 100%. Sogar das WLAN für Internet war da, konnte man frei nutzen. Da war wirklich nichts wo wir etwas auf anmerken konnten. Und bei die Boote genauso. Alles funktionierte wie es sollte, auf das Echolot. Bei einige Boote funktionierte es nicht immer gut. Aber Guttørm bemühte sich um alles. Etwas kaputt? Guttørm anrufen, und schon war jemand dort der es reparierte. Irgendwie untypisch Norwegisch. Da muss man den Mann wirklich ein Kompliment geben, er hat alles gut in Ordnung.
Aber er staunte nicht schlecht, als er unser mitgebrachtes Boot sah. Aber für Guttørm gibt es keine Problemen die er nicht kann lösen. Er hat nebenbei noch ein Lachfarm mit ein großes Arbeitsboot mit ein 12 Tonnen Kran dran. Der konnte sehr einfach das Boot vom Anhänger hoch ziehen und rück- zück war das Boot ins Wasser. Er bekam ein Platz angewiesen am Steg, und fertig war es.
Die Angelei gestalte sich an die ersten Tagen etwas Schwierig. Die Fische standen nicht wie letztes Jahr, aber wir konnten trotzdem gute Fänge machen. Aber eben nur Dorsch. Aber es gab auch Heilbuttkontakte. Viele kleine Butts konnte wieder schwimmen, auf einer nach, weil er meinte der wäre groß genug (den Fisch war nicht mal 70 cm!). Als er dann bemerkt hat, das wir ziemlich sauer auf ihm waren, hat er es nicht mehr riskiert um noch so einen heim zu bringen. Aber wir konnten doch einige schönen mäßigen Butts fangen (zwischen 80–95 cm), die wir dann verwertet haben. Einige sehr große Butts konnten wir nur in Sichtweite beobachten. Wir hatten auch einen am Haken, nur war das Problem, das mehrere Schnüren ineinander geraten waren. Wir waren dabei die schnüre zu entwirren, und den Pilker hing noch im Wasser Da kommt einfach ein Flachmann von schätzungsweise 170 cm und nimmt den pilker. Wir konnten gerade unsere Ruten greifen, sonnst wären die über Bord gegangen. Und als den Butt bemerkt hat, den Pilker war kein Fisch, gab er mächtig Gas... Ich hatte den Bügel vom Stationairrolle noch offen, aber mein Kollege hatte seine rolle zu. Aber er war rechtzeitig bereit um den Fisch zu drillen. Aber ich stieß gegen den Bügel und somit gab es statt einer Bremse der kreischte, zwei Bremsen. Und das war zu viel für die Montage, das 1,00 mm dicke Monofil war einfach zerrissen. Weg Pilker, Weg Butt! Schade, denn den hatten wir raus bekommen.
Einige Tagen später wollten wir mal weiter raus fahren. Aber die anderen wollten nicht ganz mit. Wir wollten aber trotzdem raus, und verabredeten uns öfter zu telefonieren, damit man immer Bescheid wisst, wo wer aushängt. Wir sind dann nach der Oberseite von Brasøy gefahren. Auf die Unterwasserberge wimmelte es von kleine Köhler. Und darunter standen große Dorsche und Pollacks. Diese Fischen waren allerdings nicht wirklich besonders groß, aber dafür sehr schwer! Den größten Dorsch war 102 cm aber wog satte 12 kg! Einige Tagen später sind wir nochmals dort hin gefahren, und fingen nur ein Dorsch. Aber was für einer! 108 cm und nur 10 kg...
Und dann kam der Wind. An raus fahren war nicht zu denken. Also was kann man besser machen als ein Ausflug nach Sandnessjøen. Die Hurtigrúten war gerade angekommen, also gab es jede menge Leute. Und es gab ein US-car treffen. Erstaunlich was es noch an schöne Autos gibt.
Am nächsten Tag gab es noch immer viel Wind. Ich hatte vorgeschlagen um mal den Polarkreis zu durchqueren. Gesagt, getan.
Also sind wir wieder mit der Fähre nach Søvik gefahren, entlang den Rv. 17 bis nach Nesna. Dort sind wir abgebogen zu der Rv. 12 und dann nach Mo I Rana zur Polarkreiszentrum an der E6. Die Reise war wirklich ein Traum. Nicht nur hatten wir schöne Blicke auf dem Meer und unzählige Seen, wir hatten auch wirklich schönes Wetter mit kaum Wind. Am Polarkreis habe ich noch ein kleiner Turm gebaut für mein Onkel, der vor einige Jahren verstorben ist an Krebs. Ich hatte Ihm das versprochen, und konnte mein Versprechen einlösen. Auch deshalb war es für mich ein spezieller Tag. Aber auch das Zentrum selbst hat etwas. Sicher, die meisten Sachen kann man anderswo für weniger kriegen, aber es geht um der Gedanke den Polarkreis zu überqueren. Muss man einfach mal erleben. Auch der Heimreise hatte es in sich. Wir wollten nicht zu spät zurück kommen, also hatten wir einen kürzeren weg nach Sandnessjøen genommen, über den Rv. 808 nach Hemnesberget. Ganz unerwartet war dort eine Fähre. Als wir dort ankamen standen dort über 12 LKW Schlange zu warten bis die Fähre kam. Aber da war nie im Leben platz für alle LKWs. Somit konnten wir schon bei der ersten überfahrt mit rüber. Aber die überfahrt ist etwas besonderes, denn was man dort zu sehen bekommt ist wirklich schön. Und dann mussten wir aber fahrt machen, denn wir würden die Fähre nach Austbø verpassen. Aber dank Telefon und ein sehr hilfsbereiten Kapitän wartete die Fähre ein paar Minuten und wir konnten einfach mit an Bord. Und als Dank wollten die nur unser wohlgemeintes Dankeschön. Alles andere hatte er geweigert. Und unser Respekt für diese Leute hat sich noch mehr gestiegen als sie schon war. Und wieder heim war den Wind noch genauso stark als wir los führen...
Die nächsten Tagen vergingen wie im Flug. Wir konnten noch einige Butts fangen. Mein Kollege im Boot hatte aber noch keinen gefangen. Zwar Buttkontakt gehabt, aber keinen gefangen. Als er dann endlich mal einen gefangen hatte, am letzten Tag, sagte er: „Es wäre schön wenn ich als Norwegen-Neuling den Größten Fisch fangen würde“. Kaum hat er es gesagt, ob er bekommt ein Biss, der ihm die Rute fast aus seine Händen zieht. Die Bremse war perfekt eingestellt, die Rute sehr kräftig und er wusste was zu tun. Es war schon ganz schnell deutlich das es sich hier um ein großer Heilbutt handelte. Mein Kollege hatte muhe die Rute zu halten. Und dann ging den Fisch los. Weil es zu Flach war (nur 12 Meter) ging den Fisch einfach in der Ferne. Innerhalb 2 Minuten waren schon über 100 Meter Schnur weg. Dann hat den Fisch sich einfach hingelegt, und konnte mein Kollege wieder von vorne anfangen. Und den Fisch kam an der Oberfläche. Ich war gerade dabei Vorbereitungen zu treffen, den Fisch zu landen. Ich konnte den Fisch gerade noch sehen, bevor der abtauchte, über 150 Meter Schnur zog, und dann ausschlitzte. Was für ein Monsterfisch! Schätzungsweise über 200 cm! Ein wenig enttäuscht über den Verlust von den Fisch seines Lebens, aber glücklich den Fisch mal an der Rute gehabt zu haben, beendeten wir unser Angeln. Mit der Zusage: Wir kommen wieder!
Die Heimreise war auch etwas besonderes. Wir hatten einen Übernachtung in ein altes Hotel in Engerdal. Das besondere daran war, das wir die allerletzten Gästen waren, die dort im Hotel geschlafen haben. Mittlerweile ist das Hotel verbaut und wird jetzt vermietet als Wohnungen. Wir sind morgens weiter gefahren zu der Fähre in Göteborg der uns nach Kiel bringen sollte. Wir waren schon sehr früh dort (so um 16.00 Uhr), und dürften schon gleich auf der Fähre. Da wir doch nicht mehr fahren brauchten, haben wir einen oder anderen Bier vernichtet auf das Sonnendeck. Die Fähre sollte eigentlich um 19.00 Uhr los fahren und wir hatten Essen um 20.30 geplant Aber erst beim Essen haben wir bemerkt, das wir überhaupt noch nicht raus gefahren sind. Die Fähre hatte technische Probleme, zumindest das würde behauptet als Grund Lieber Probleme im Hafen, als unterwegs... Den Rest der reise war nicht so kompliziert, und damit war unser Urlaub zu Ende.
Und wir halten unser Versprechen: Nächstes Jahr sind wir wieder da. Jetzt aber nur mit 3 Personen, aber dafür werden wir 3 Wochen vor Ort sein. Wir haben es schlecht....