Fangverbot von Heilbutt in Norwegen

  • Ich sehe hier auch die Anlagenbetreiber in der Pflicht. Gerade erst selbst erlebt: Einer unserer Mitreisenden fängt am 2. Tag einen Butt von ca 150cm. Der mußte natürlich sofort totgeschlagen und aufgehängt werden. Nach der Tötung des zweiten Butts habe ich schon mal vorsichtig interveniert. Mit Erfolg. Die Tötung von weiteren Butts geschah dan "lautlos". Wir haben dann nur abends die mit grossem Tamtam und Genuß zelebrierten Bäckchen gesehen.


    Der Anlagenbetreiber hat dann mit Freude eine Rechnung über die Menge der zuviel "verwerteten" Filets ausgestellt. Er hat sogar angeboten, einen Butt im ganzen einzufrieren und einzupacken um ihn im ganzen als Trophäenfisch mitzunehmen. Keine Spur von Einspruch. Das ist nur gescheitert, weil wir den Transport im Auto verweigert haben. Ich könnte könnte schon wieder :crying: .


    Wenn solche Leute (Angler wie Betreiber) nicht reglementiert werden, ist bald Ende mit Norwegen. Die Gier und Dummheit ist unbegrenzt.


    Briese

  • @ Martin...Genau so ist das. Ich habe da noch ein Beispiel: Der Dorschbestand ist in Flekkefjord so gut, wie schon lange nicht mehr. Es gab weder ein Fangverbot noch wurden die Quoten verändert. Der Bestand hat sich wieder erholt! Die Touristenfischerei wird nie eine Bedrohung für einen Fischbestand sein. Die Aale die hier gefangen werden sind fast alle über 1 Kilo, dass sind keine Jungfische oder 2- 4 Jahre alte Fische, die gehen fast in Rente#zwinker2*. Auch habe die Touristen diesen Bestand nicht herausgeangelt, sondern die norwegischen Fischer habe diese an die Touristen verkauft bzw. getauscht.

  • Diese Menschen, die Zentnerweise Fisch mit nach hause nehmen, gibts leider immer noch.


    Hier will niemand den Berufsfischern die Schuld in die Schuhe schieben. Es ist allerdings sehr bedenklich, dass die Touristen mit den angeblich 5600 Heilbutten im Jahr, den Bestand so stark reduzieren, das ein Fangverbot für Touristen gelten soll. Es ist nun mal so, dass viele hier her kommen um auf Heibutt zu fischen. Die Angelanlagen, die sich darauf spezialisiert haben, gehen pleite. Auf NRK wurde ganz deutlich von einem Anlagenbetreiber auf den Lofoten gesagt, wenn das Gesetz kommt, können wir dicht machen ( 13.000 Touristen pro Jahr kommen da hin ). Solche Menschen habe Millionenkredite aufgenommen und in Ihre Zukunft investiert. Diese Menschen erklären den Gästen auch, dass sie sich unbedingt an die Mindestmaße halten sollen, weil sie wissen, wie wichtig diese Fische sind.



    Hei tira,


    nicht boese sein aber fuer Anlagen die sich so sehr auf eine Fischart spezialisiert haben, habe ich kein Mitleid. Letzlich gehen sie so oder so vor die Hunde. Umweder weil keine Kveite mehr da ist, oder der Gestzgeber hier einen Riegel vorschiebt.


    Aber gehen wir die Sache doch mal etwas anders an. Welchen Fisch nimmt denn der Berufsfischer. Hauptsaechlich Tiere der kleineren Kategorie.Nimmt der Angler natuerlich auch, aber er nimmt auch die ganz Grossen. Tiere die sich besser und weit aus mehr vermehren koennen. Genau die Fische die aber gebraucht werden um einen hohen Bestand beizubehalten.


    Ich denke mal man sollte es einfach auf sich zukommen lassen und sehen was passiert. Sollten die Bestaende dann weiterhin abnehmen, ist das doch der beste Beweis dafuer das es am Angler nicht liegt.


    Gruss Mark

  • Ich habe in Mandalen an der Fischannahme vieleicht 10-15 untermaßige Butt gesehen die vom Fischer nicht verwertet wurden und einfach tot wieder ins Hafenbecken geworfen wurden.
    Meine Touris fangen im Jahr 1-2 Heilis die Fischer vor Borhaug tönen das sie fast jedesmal Butt im Netz haben

  • @ Klaus...da sieht man mal ein Verhältnis von 1-2 von Anglern zu 10-15 von den Berufsfischern. Die meißten der kleineren Butte kommt garnicht erst im Hafen an, sondern werden unterwegs schon entsorgt.


    Ich bin auch klar dafür, den Heilbutt zu schützen, aber nicht mit einem Fangverbot für Touristen. Das ist für mich der Falsche Punkt, dann sollen doch die Quoten der Berufsfischer reduziert werden. Das kommt aber nicht in Frage und somit verändert sich der Heilbuttbestand durch das Fangverbot der Touristen nicht.


    @ Fjordfischer...das sehe ich auch so, dass die ganz großen wieder zurück sollten! Da gibts aber eben Betreiber, die damit Werbung machen, dass die größen Butte in Ihrer Anlage gefangen werden.

  • Vielleicht erfahren wir in den nächsten Tagen, ob es dieses Fangverbot für Touris überhaupt geben wird.
    Und wenn ja, vielleicht erfahren wir dann auch, warum dieses Fangverbot nur für Touris gelten soll.
    Ob das mit den Beständen und dessen Schutz zu tun hat, das heißt, man erhält eine Information über nachvollziehbare und schlüssige Gründe/Argumente.
    Und wenn es hierüber keine Informationen gibt, könnte man zu mindest daraus Schlussfolgern, dass es sich nicht um den Bestandsschutz handelt. Was ich persönlich vermute.

  • Aktuell auf der Seite des fiskeridirektoratet gibt es folgende Regelung zur Heilbuttfischerei, gilt im uebrigen auch Seeteufel und Rotbarsch:


    ----------------------------------------------------------
    Kapittel 6
    "§ 34. Fredningstid for kveite, breiflabb og uer
    (1) Det er forbudt å drive fiske etter kveite sør for 62° N i tidsrommet fra og med 20. desember til og med 31. mars. Det er forbudt å drive fiske etter kveite med andre redskap enn krok nord for 62° N i tidsrommet fra og med 20. desember til og med 31. mars."


    Kapittel 9
    "§ 43 Minstemål Det er forbudt å fiske fisk mindre enn
    1. Kveite 80 cm"
    ----------------------------------------------------------


    http://www.fiskeridir.no/fritidsfiske/fiskeforbud


    Nach dieser Regelung gibt es eine Schonzeit / totales Angel- und Fischereiverbot fuer Heilbutt vom 20.12. - 31.03 suedlich des 62. Breitengrades. Noerdlich des 62. Breitengrades darf im gleichen Zeitraum nur mit Haken gefischt / geangelt werden. Mindestmass ist 80cm und gilt fuer alle. Der 62. breitengrad ist etwa Hoehe Ålesund.


    Fuer Angeler bedeutet das:
    Noerdlich 62¤N: Angeln auf Heilbutt ganzjaehrig erlaubt bei Einhaltung des Mindestmasses von 80cm
    Suedlich 62¤N: Angeln auf Heilbutt erlaubt vom 01.04. - 19.12. bei Einhaltung des Mindestmasses von 80cm


    Das duerfte niemanden die Existenz kosten.


    Das Angel- und Fischereiverbot auf Aal war eine politische Aktion als Folge eines Streites zwischen EU/EWG und Norwegen. Die norwegische Regierung tat sich sehr leicht mit dem Verbot, da es weder eine nennenswerte Berufsfischerei auf Aal gab, noch viele Einheimische, die Wert auf die Aalangelei legten. Der Schoneffekt dieser Massnahme geht deswegen auch gegen Null. Auch hier in Norwegen der Aalbestand dramatisch abgenommen. Der Zusammenbruch der Bestaende des europaeischen Aals hat seine Ursache in den Flussverbauungen und vor allem in der Glasaalfischerei an der europaeischen Atlantikkueste. Die dort gefangenen Glasaale gehen hauptsaechlich nach Asien in Aalmastanlagen und sind fuer den Fortbestand der Art also komplett verloren. Nicht zu vergessen die Verarbeitung zu Glasaalsuppe. Brrrr...



    Ansonsten sind Verbote gegenueber Anglern bzgl. der Meeresangelei meist politisch und interessensbezogen motiviert. Es ist natuerlich dem kleinen einheimischen Kuestenfischer nicht zu vermitteln, warum er nicht fischen darf, aber auslaendische Angeltouristen. Mitgehangen, mitgefangen. Es haben ja genug Studien versucht zu belegen, dass die Angelei kaum Meeresfischbestaende gefaehrden kann. Der industrielle Fang mit Grosstrawlern und Netzen die einen kompletten Schwarm mit einem Hol "ausloeschen" und die lobbyorientierte Festsetzung der Fischereiqouten sind der weitaus groessere Teil des Problems.


    Gruss,
    Bernhard

  • Diese Bestimmungen 6 und 9 sollen ab 2013 geändert werden für die Touristenfischerei. So wie es jetzt ist, ist es doch in Ordnung, es gibt Mindestmaße und Schonzeiten.

  • Laut NRK soll es ab 2013 ein Fangverbot in Norwegen auf Heilbutt geben.
    .....


    Also das habe ich aus dem folgenden NRK-Artikel aber nicht ganz so drastisch rausgelesen. Auch das die heute bestehenden Regeln ab 2013 geändert werden ist noch nicht beshlossen.


    Das Fischereidirektorat wurden in Briefen, unter anderem von der Küstenfischervereinigung, auf die derzeitige Bestandssituation und die Zustände der Turistenfischrei auf Heilbutt aufmerksam gemacht und aufgefordert Regulierungen dazu zu treffen.


    http://www.norgeskystfiskarlag…ltak-ved-turistfiske.html




    Die Fischereiministerin äusserte sich gegenüber NRK zu dieser Aufforderung folgendermassen:
    http://www.nrk.no/nyheter/distrikt/nordland/1.8211234


    zitat NRK:
    Fiskeriminister Lisbeth Berg-Hansen understreker at ingen foreløpig har konkludert i saken.
    Det er uttrykt bekymring for kveitebestanden i noen områder langs kysten. Derfor har Fiskeridirektoratet fått beskjed om å finne ut mer om dette. De skal sende et forslag for reguleringene neste år, sier hun.
    – Nå spør vi ekspertene om hvordan ståa er, og så vil beslutningen komme deretter.


    Mal grob übersetzt:


    Die Fischereiministerin Lisbeth-Berg-Hansen unterstreicht das vorläufig niemand eine Schlussfolgerung zu der Sache gezogen hat.
    "Es wurde Bekümmerung über den Heilbuttbestand in einigen Gebieten der Küste geäussert, deshalb hat das Fischereidirektorat den Auftrag bekommen mehr dazu herauszufinden. Im nächsten Jahr wird ein Regulierungsvorschlag dazu herausgegeben.
    Jetzt befragen wir die Experten zu der Sache, die Beschlüsse kommen danach."



    Gruss
    smolt

  • also raus ist da noch gar nix.
    und das trira so heftig reagiert kann ich einerseits verstehen.
    und das so viele betreiber pleite gehen glaub ich auch nicht.
    das hat man bei der 15 kg regel auch schon heraufbeschworen.
    hier ist erst mal ne clientel die sich zu wehren versucht.


    antonio

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!